BMC Speedfox vs Specialized 29er

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Hallo,

bin etwas ratlos nachdem ich einige Bikes probegefahren bin.

Einsatzziel: Lange Touren mit S1 Trails (auch Alpencross) aber auch kurze Trailrunden mit S2 Trails, keine S3 Trails. Auch gerne sportliches Tempo.

Habe daher folgende Bikes näher ins Auge gefasst.

BMC Speedfox 02 XT
Specialized Stumpjumper Elite
Specialized Camber Carbon Comp

Das Speedfox gefiel mir auf der Parkplatzrunde am besten. Sitzpostion fand ich gut ausgeglichen. Schnell und hatte gleich vertrauen. Ausstattung finde ich auch am besten und Gewicht mit 12.7kg OK.
Leider konnte ich keine wirkliche Runde fahren und schon gar keine Trails. In Testberichten (speziell bikemag) oder auch hier im Forum habe ich schon gelesen "rides like an XC bike", was ich bei einem Trail Bike eher als negativ ansehe. Deshalb überlege ich gerade.

Wäre super wenn hier ein Speedfox Fahrer eine ehrliche Meinung abgeben könnte. Speziell was härtere Trails und lange Touren angeht.


Zu den Alternativen von Specialized:
Camber Comp Carbon 29: Super Krtiken und soll auch auf dem Trails einiges können. Nachteile: Ich fand die Sitzposition leicht gestreckt und hatte vom Fahrwerk her nicht das Gefühl soviel Reserven zu haben wie bei SF und SJ, aber das ist auf dem Parkplatz mit einem Stufenset auch schwer zu beurteilen. Dafür schön schnell und knackig. Gefiel mir insgesamt ziemlich gut.

SJ Elite 29: Fahrwerk kam mir relativ unsportlich vor, jeder harte Tritt war am Hinterbau spürbar. An Wiegetritt wollte ich gar nicht denken. Wir haben zwei Mal den Sag neu eingestellt. Hab derartiges eigentlich nirgends gelesen. Dafür fand ich die Sitzposition super und ich hatte das Gefühl auf dem stabilsten und sichersten Bike von den drei Kandidaten zu sitzen. Es wirkte so, als könnten lange Touren auch merklich anstrengender werden als auf Speedfox und Camber.


Wäre euch wirklich dankbar wenn mich jemand mit einer fundierten Meinung in eine Richtung schupsen :)

Danke schonmal.
 
Hi!

Noch keiner geantwortet? Dann werde ich das tun.

Ich fahre selbst ein Camber Evo Expert aus 2015, bin auch das Stumpjumper in 2015 ausgiebig Probe gefahren. Ebenso vor kurzem das Speedfox SF 02 XT. Zunächst erstmal unterscheiden sich die Spedialized Modelle zu diesem Jahr, der Rahmen wurde überarbeitet. Das Evo Modell vom Modelle vom Vorjahr hatte im Gegensatz zur normalen Version mehr Federweg und das Fahrwerk ist meinem empfinden nach auch auch wesentlich weicher abgestimmt. Bin dieses Jahr mal kurz nen Camber Alu gefahren, das wesentlich straffer abgestimmt ist. Das Stumpi ist ein tolles Rad. Es hat aber von den drei genannten deutlich weniger Vortrieb, weshalb das für mich keine Option ist. Ich habe fast 10 km flache Anfahrt um in die Berge zu kommen, da will ich einfach schnell dort sein...

Im Grunde gibts zwei wesentliche Dinge die das SF vom Camber unterscheiden. Das Speedfox ist in der Carbon Version auf 2 fach ausgelegt, die Specialized auf 1 fach. (Nach einem Jahr 1 fach, möchte ich wieder zurück zum Umwerfer). Bei Speci hast du ne Geo die dich gefühlt mehr "im" Bike sitzen lässt. Beim Speedfox sitzt du mehr obenauf. Das ist nicht unbedingt schlecht. Bei nem Liteville sitzt du auch eher obenauf. Das heißt das du beim SF auch eine größere Sattelüberhöhung haben wirst. Eigentlich hätte ich das SF eher eingeschätzt etwas gestreckter darauf zu sitzen. So ne Sitzposition lässt sich jedoch auch immer bis zum nem gewissen grad optimieren. Ich würde zb. beim SF einen noch kürzeren Vorbau montieren und nen breiteren Lenker mit mehr Rise.

2016 sind bei den Camber Carbon die Brain Dämpfer verbaut. Für mich jedoch kein Vorteil.
Mit dem Brain Dämpfer komme ich ehrlich gesagt nicht klar, ich spiele gerne mit dem Dämpfer. Beim Fox Dämpfer an meinem Camber Evo sind die drei Einstellungen nur minimal spürbar, beim SF bieten die drei Stufen wirklich das was sie sollen. Um den Brain Dämpfer zu verstellen musst du immer erst absteigen. Sinn soll ja sein das du eine Einstellung beibehälst und damit dauerhaft fährst, ich habe die Erfahrung gemacht das es keine Einstellung gibt die sowohl für bergab wie für bergauf optimal ist. Deshalb bervorzuge ich einen Dämpfer den ich mit einem Griff nach unten während der Fahrt verstellen kann.

Das SF geht von allen drei am besten den berg hoch, zum Teil liegt das aber auch an den Reifen. Ich würde beim SF zumindest vorne eh auch einen breiteren, gröberen aufziehen lassen.

Die Ausstattung der Speci Bikes ist in diesem Jahr zum abgerufenen Preis fast unverschämt. Im Moment gibts jedoch noch ne 20% Aktion, wenn du damit den BMC Händler konfrontierst wird er sicher auch um einige % entgegenkommen.

Mich hat das BMC begeistert und habe meine Camber hier im Bikemarkt inseriert. Ich denke das wird mein neues Rad werden. Da ich noch andere Räder habe werde ich jedoch bis in den Herbst warten, da dann die Preise purzeln...
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Nicht alle Camber Carbon haben in 2016 ein Brain, das Comp ist hiervon ausgenommen. Alle Ausführungen hierzu spielen für das Modell also keine Rolle und der einzige Dämpfer wird mit einem gewohnten Griff nach unten verstellt.
2. Das 2015er Camber lässt sich nur bedingt mit dem 2016er vergleichen, selbiges gilt auch fürs Stumpjumper. Die haben in 2016 ja auch den gleichen Hauptrahmen.
3. Tatsächlich ist das Camber wie auch das Stumpjumper eher auf 1-fach ausgelegt, ein Umwerfer lässt sich aber nachrüsten.
 
1. Nicht alle Camber Carbon haben in 2016 ein Brain, das Comp ist hiervon ausgenommen. Alle Ausführungen hierzu spielen für das Modell also keine Rolle und der einzige Dämpfer wird mit einem gewohnten Griff nach unten verstellt. Ah, ok, das wusste ich nicht...
2. Das 2015er Camber lässt sich nur bedingt mit dem 2016er vergleichen, selbiges gilt auch fürs Stumpjumper. Die haben in 2016 ja auch den gleichen Hauptrahmen. Habe ich ja angemerkt, das sich der Rahmen geändert hat.
3. Tatsächlich ist das Camber wie auch das Stumpjumper eher auf 1-fach ausgelegt, ein Umwerfer lässt sich aber nachrüsten. Dann ist es aber immer noch ein Rad dessen Kinematik auf 1 fach ausgelegt ist. Inwieweit sich sowas auswirkt weiß ich nicht... Ein Umbau auf Umwerfer lohnt nur wenn man es selber kann. Beim Händler ist die Sache teuer. Du brauchst nen Shifter, auch für die Sattelstütze, Zug im Rahmen verlegen, Umwerfer, neue Kurbel, neue Kettenblätter, Tretlager, neues Schaltwerk wenn du mehr als 4 Zähne Unterschied bei den Kettenblättern hast.
 
Danke @Baitman für deine ausführliche Antwort.

Das 2016er Camber Comp Carbon hat keinen Brain-Dämpfer und ich fand es relativ straff und sportlich. Ich persönlich fand die Sitzpostion merklich gestreckter als auf dem SJ. Das Speedfox lag etwa dazwischen, genug Pedaldruck, aber auch noch komfortabel. Komisch, dass du das SF gestreckter fandest, muss ich nochmal verifizieren. Das mit diesem "im Bike sitzen" habe ich eher nur beim SJ gemerkt. Ich kenne mich da jetzt nicht so richtig aus, aber das Gefühl erscheint mir eher nur dann zu entstehen, wenn man ziemlich aufrecht sitzt bei einer relativ hohen Front (also weniger Sattelüberhöhung). Bist du Trails mit dem BMC gefahren?

@corsa222 Danke auch dir. Was bedeutet es, wenn ein Modell auf 1-fach ausgelegt ist. Wippt es dann mehr bei 2-fach? Beim Camber ist an der linken Shifterposition der Hebel für die Sattelstütze. Deshalb auch etwas nervig umzurüsten, zumal auch das Schaltwerk und Kurbel getauscht werden müssten. Denke wenn man das Bike nimmt, muss man sich mit 1x11 anfreunden. Heftig fand ich aber, dass ein 28er Blatt verbaut war, da kann man bereits in der Ebene problemlos im letzten Gang fahren.
 
Das 2016er Camber Comp Carbon hat keinen Brain-Dämpfer und ich fand es relativ straff und sportlich. Ich persönlich fand die Sitzpostion merklich gestreckter als auf dem SJ. Das Speedfox lag etwa dazwischen, genug Pedaldruck, aber auch noch komfortabel. Komisch, dass du das SF gestreckter fandest, muss ich nochmal verifizieren. Das mit diesem "im Bike sitzen" habe ich eher nur beim SJ gemerkt. Ich kenne mich da jetzt nicht so richtig aus, aber das Gefühl erscheint mir eher nur dann zu entstehen, wenn man ziemlich aufrecht sitzt bei einer relativ hohen Front (also weniger Sattelüberhöhung). Bist du Trails mit dem BMC gefahren?

Wie gesagt ich kann jetzt nur für das 2015er Camber Evo sprechen. Soweit ich weiß hatte es auch noch ein tieferes Tretlager als die normalen Camber. Das 2016er Camber bin ich nur 10 Minuten auf Aspahlt, aber auch in der Steigung und Treppen etc gefahren. Das BMC erst 2 Monate später, weshalb die Wahrnehmung etwas verzerrt sein könnte. Das BMC bin ich ausgiebig gefahren. Auf Trails bergab fand ich mein Camber Evo satter, spielerischer, sicherer. Das hat aber wie gesagt auch viel mit der Reifenwahl zu tun, Lenkerbreite usw. Bergauf und im ebenen Gelände, ist das BMC um Welten besser, mehr Druck auf dem Vorderrad. Bei meinem Camber habe ich den Sattel ganz nach vorne geschoben um nicht von hinten zu treten, beim BMC ist das nicht nötig, man tretet von oben.

@corsa222 Danke auch dir. Was bedeutet es, wenn ein Modell auf 1-fach ausgelegt ist. Wippt es dann mehr bei 2-fach? Beim Camber ist an der linken Shifterposition der Hebel für die Sattelstütze. Deshalb auch etwas nervig umzurüsten, zumal auch das Schaltwerk und Kurbel getauscht werden müssten. Denke wenn man das Bike nimmt, muss man sich mit 1x11 anfreunden. Heftig fand ich aber, dass ein 28er Blatt verbaut war, da kann man bereits in der Ebene problemlos im letzten Gang fahren.

Wie sich das auswirkt weiß ich nicht, man liest nur das es Räder gibt die für 1-fach bzw. zweifach ausgelegt sind. Ich hatte bei meinem Camber Evo ein 30er Blatt drauf, da haben die bergaufgänge gefehlt. Den Spruch einfach mehr zu trainieren kann ich nicht mehr hören. Eine Schaltung sollte dem Leistungspensum angepasst sein und nicht umgekehrt, also das ich mich der Schaltung anpassen muss. Häufiger fahren würden viele wenn sie dafür mehr Zeit hätten. Bei meinem 28er Blatt fehlen die Gänge für lange und steile Aufstiege, bzw. dafür einfach mal den kleinsten Gang zu wählen und ein bisschen durchzuschnaufen. Vor allem fehlen die Gänge um bei leichtem Gefälle richtig Geschwindigkeit aufzunehmen, da kurbelste dich dumm und dämlich... Auch schalte ich oft und merke das mir ein Gang zwischen zei Gängen fehlt. Je nach dem wie die Fahrweise ist und die örtlichen Gegebenheiten sind, kann 1 fach überzeugen, ich tue mir damit aber schwer....
 
Sehr merklich kann das imho gar nicht sein. Das Camber hat zwar in L 10mm mehr Reach aber nur 2mm mehr Oberrohrlänge. Es ist ja der gleiche Hauptrahmen, unterschiede kommen ja nur durch die unterschiedliche Anlenkung des Hinterbaus und das Mehr an Federwegs.

Auf einfach ausgelegt bedeuted, dass zur Umwerfermontage ein Taco Blade benötigt wird. Diese wird an das Lager der Kettenstrebe sowie die Querstrebe zwischen den Kettebstreben befestigt und an dieses wird dann wieder der Umwerfer befestigt
http://cdn.mos.bikeradar.imdserve.com/images/news/2013/04/10/1365552706198-vz7wntmsg8in-960-540.jpg
http://stwww.bikemag.com/wp-content/uploads/2015/11/BIKE-DB-2015-Nic-11.jpg

Der Umwerfer ist also vom Rahmenkomplett entkoppelt, im vergleich zu einem Umwerfer der per Direktmount direkt am Rahmen sitzt.

Die Kettenblattgröße ist halt dem Einsatzzweck nach gewählt und entspricht bergauf genau einer 24 Zähne vorne, 36 hinten Kombination. was je nach Anstieg mit einem 29iger auch nicht ohne ist. Deswegen haben viele 29er bei 2x10 inzwischen auch ein 22 Blatt vorne . Bei den Amis fährt man halt mit dem Auto zum Trail. Aber ja in der ebene fährt man damit Problemlos auf dem 10er Ritzel.

Das mit der dem Sattel beim Camber liegt aber wahrscheinlich daran, dass Speci gerne Stützen mit unendlich viel Versatz verbaut. Davon abgesehen hat das 2016er Camber einen steileren Sitzwinkel.
 
Nicht dass ich das verurteile, aber es interessiert mich eines - wieso möchtest du zurück zum Umwerfer? Hochgebirge?

Gesendet von meinem Z500 mit Tapatalk
 
Nicht dass ich das verurteile, aber es interessiert mich eines - wieso möchtest du zurück zum Umwerfer? Hochgebirge?

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Siehe letzten Absatz meines letzten postings. Mich hat der Umwerfer nie gestört. Und seit Shadow Pllus hält auch die Kette, ich fahre eher CC und Touren, nichts ruppiges... Egal wie die Bandbreite ist, die Abstufungen sind bei 2x11 einfach sanfter, der richtige Gang ist einfacher zu finden, während ich mit 1x11 manchmal hin und her schalte und merke das ein Gang zwischen den beiden, jetzt gerade der passendere wäre...

Ich kann ja nur von mir sprechen, für mich ist es nichts... An meinem Hardtail fahre ich zb. 22/38 Blatt bei 11-36 Kassette. Das ist für mich ideal...
 
@corsa222 Hast du bzgl. der Bikes eine Empfehlung? Du hast dich ja offenbar mit Specialized schon beschäftigt. Es stimmt, die Geometrieunterschiede sind auf dem Papier und auf den Bildern nicht so groß, wobei der Lenker beim SJ doch näher und höher Richtung Fahrer wandert. Merkwürdig, dass es sich trotzdem deutlich anders angefühlt hat. Ich bin nach wie vor dem Camber gegenüber nicht abgeneigt. Ich denke an die etwas längere Sitzposition könnte ich mich schnell gewöhnen.
 
Siehe letzten Absatz meines letzten postings. Mich hat der Umwerfer nie gestört. Und seit Shadow Pllus hält auch die Kette, ich fahre eher CC und Touren, nichts ruppiges... Egal wie die Bandbreite ist, die Abstufungen sind bei 2x11 einfach sanfter, der richtige Gang ist einfacher zu finden, während ich mit 1x11 manchmal hin und her schalte und merke das ein Gang zwischen den beiden, jetzt gerade der passendere wäre...

Ich kann ja nur von mir sprechen, für mich ist es nichts... An meinem Hardtail fahre ich zb. 22/38 Blatt bei 11-36 Kassette. Das ist für mich ideal...

Es gibt halt Nähmaschinen und es gibt Unimogs :daumen:

Ansonsten kann ich keinen Grund erkennen, wieso das BMC sich XC-mäßiger Fahren sollte als die Specis. Mit 68.5er LW kann man ein 29er bergab jedenfalls schon hart am Gas fahren.
Meiner Meinung nach spricht für dich alles für das BMC. Die Schaltung, die Schnäppchenpreise fürs 2015er, ab Werk ordentlich Reifen, die Möglichkeit quasi jeden Dämpfer zu fahren, die bessere Gabel, die aufregendere Optik... Also ich müsste da nicht lang überlegen...

Minimal für Speci spricht für mich nur das kürzere Sitzrohr (falls man den Sattel mal RICHTIG tief einfahren möchte. Persönlich bräucht ichs net) und dass die ihren Federweg aus mehr Hub (205x53 für 120mm) generieren als BMC (190x51 für 130mm, soweit ich weiß).
 
Was das Speedfox CC lastiger macht? Das es bedeutend länger und dafür flacher ist (letzteres sogar trotz mehr Federweg als das Camber).
Daten für L Speedfox vs Camber VS Stumpy
Reach 455 445 435
Stack 612 627 645
Oberrohr 630 613 611
Auch vom Radstand ist es im Vergleich zu beiden etwas länger. Das Stumpy hat zwar 1mm mehr Radstand, dafür aber auch 10mm mehr Federweg und 1° flacheren Lenkwinkel.

Wenn also das Stumpy vom Fahren für super befunden wurde, das Camber schon evtl. etwas zu gestreckt war, dann ist das Speedfox zumindest auf dem Papier nicht passend. Widerspricht aber irgendwie dem Eingangspost, zumindest teilweiße.

Ausstattungsmäßig liegt das Speedfox natürlich etwas vorne und wenn die 12,7 Kilo beim Händler gewogen sind und nicht die Herstellerangabe, dürfte es auch das leichteste von den 3en sein. Die unterschiedlichen Übersetzungen wurden ja schon angeschnitten.
 
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