Canyon Spectral KIS im Test: Anders … aber auch besser?

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Re: Canyon Spectral KIS im Test: Anders … aber auch besser?
Inwiefern die beschriebenen Zusammenhänge jetzt eine direkte Auswirkung auf das Fahrverhalten haben oder wie sehr das über eine verbesserte Wahrnehmung geht, müsste man mal konkret ausrechnen und würde ich vor allem mal gerne praktisch ausprobieren.
Obwohl die Theorie und die Diskussion über so ein Bauteil sehr spannend sind, führt wie immer kein Weg an einer Probefahrt vorbei. :)

Zumindest was das „Nachziehen des Hecks“ betrifft, scheint mir aber doch ein direkter Einfluss eher gering zu sein, denn das Hinterrad ist halt auf jeden Fall mit viel Gewicht belastet (wenn man mal von Hinterradversetzen und ähnlichem absieht) und das Moment, welches die Feder auf den Rahmen ausübt, ist eben vergleichsweise klein (das Hebelverhältnis Lenker zu Hinterrad ist nicht riesig, selbst wenn man die Übersetzung der Nocken berücksichtigt).
Es gibt diverse Situationen, in denen das Heck "freier" wird. Zum einen passiert das ja auch beim Gripabriss und je nachdem, wo du auf dem Rad "hängst". Wenn du auf einem geschotterten Feldweg fährst, kann man das toll ausprobieren. Man fährt eine Kurve, verlagert mehr vom Körpergewicht auf den Lenker und "zieht" das Heck rüber. Da bricht dir sofort der Reifen weg bzw. "tänzelt" seitlich über den Boden, während es sich weiter dreht. Bei solchen Impulsen stellt sich die Frage, ab wann dann die vergleichsweise geringe Kraft am KIS einen signifikanten Einfluss hat. Bei eingeschaltetem KIS fühlt sich das o.g. Experiment kontrollierter an.

Sicherlich ist das keine Fahrsituation, die so 1:1 auf dem Trail Einsatz findet. Es gibt aber Parallelen zu Gripabriss auf Querfahrten am Hang und bei offenen Kurven.

Nicht umsonst tragen zum Beispiel Sportschützen irgendwelche superschwere Anzüge, weil es viel leichter ist, gegen einen definierten Widerstand die Waffe ruhig zu halten, als um eine eher neutrale Mittellage herum, wo kaum Kräfte wirken.
Das ist ein tolles Beispiel! Ich teste aktuell diverse Laufräder mit unterschiedlich schweren Felgen und Reifen. Jeweils im gleichen Bike. Man darf nie unterschätzen, welchen Einfluss Gewicht macht. Hier würde ich nicht mal zwangsläufig so weit gehen und sagen, dass schwere oder leichte Laufräder besser sind. Sie fahren sich jeweils anders und der Gesamtcharakter des Bikes ändert sich.

Ein Extrembeispiel ist der Vergleich zwischen einem Bike mit und einem ohne Motor. Auch wenn die eine ähnliche Geometrie, Bereifung und Federweg haben, so liegt das E-Bike deutlich satter und sicherer auf dem Trail. Macht man Abstriche bei der Wendigkeit mit dem höheren Gewicht? Klar. Kann man das (bis zu einem gewissen Grad) kompensieren? Auch das geht.

In meinen Augen lassen sich aus jeder Eigenheit eines Bikes Vor- und Nachteile herausarbeiten. Ist am Ende die Menge der Leute, die darin einen Vorteil sehen, respektive davon profitieren, im Fahrbetrieb, groß genug, so lässt sich eine Innovation rechtfertigen.
 
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Testet. Allerdings schwierig weil auch nicht abschaltbar.

Edit, er kann es abschalten. Fein.
 
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Ist ja auch jemand, der auf dem peak seiner Karriere nach eigener aussage das fahren nochmal komplett neu lernen musste because of neuer Technologie (quattro).
Symphatischer typ den ich schon persönlich auf den deutschland rallye kennenlernen durfte. Bin befangen da fan! Haben im fahrerlager gequatscht und er hat gesagt er hat mein auto im rückspiegel auf den verbindungsetappen gesehn.
 
Im Matsch ist das K.I.S. ein Traum HR rutscht weg VR bleibt in der Spur und zieht es wieder gerade...

Zauberei oder Esoterik?

Mal ehrlich, es wurden ja oben schon viele sehr gut begründete Diskussionsbeiträge geschrieben, wie das System funktioniert, aber Physik erklärt sich ja aufgrund von Naturgesetzen und Haftreibung ist demnach eine physikalische Kraft, die zwei Gegenstände daran hindern, sich gegeneinander zu verschieben, wesentlich dafür ist die Beschaffenheit der Gegenstände. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie eine Sprungfeder verhindern soll, dass Gummi auf Matsch rutscht 😄.
 
Die Spötter erster Generation werden ebenso die Ersten sein die es sich kaufen wenns das Nachrüst K.I.S. gibt :lol:
Das nachrüstkit holen sich vlt ein paar neugierige nerds.
Ohne integration im rahmen wirds aber bei den paar nerds bleiben. Sieht halt schon einfach scheiße aus und die optik ist vielen durchaus wichtig.
 
Die Spötter erster Generation werden ebenso die Ersten sein die es sich kaufen wenns das Nachrüst K.I.S. gibt :lol:

Weißt du wie das mit solcher Technik in aller Regel läuft? Es wird was entwickelt, kommt auf den Markt, wird erprobt und setzt sich durch oder setzt sich nicht durch. Scheibenbremsen haben sich durchgesetzt, 29er Laufräder haben sich durchgesetzt, andere Teile wieder nicht in der Fläche. Wenn in drei Jahren der Großteil der Enduro WC Fahrer KIS (oder high pivot) am Rad hat, werde ich das auf jeden Fall auch für mein nächstes Bike in Erwägung ziehen. Im Moment fahren es halt nur wenige Biker und teilweise noch unterm Honeymoon. Als Nachrüstbausatz käme es mir nie im Leben ans Rad, dafür bin ich zu eitel :D

Aber, dass eine kleine Sprungfeder mir offcambernasses Laub das Schlüsselbein rettet, kann ich mir einfach nicht so richtig vorstellen.
 
Wenn in drei Jahren der Großteil der Enduro WC Fahrer KIS (oder high pivot) am Rad hat, werde ich das auf jeden Fall auch für mein nächstes Bike in Erwägung ziehen.
Also erstmal gibts in 3 jahren wahrscheinlich garkeinen Enduro WC mehr. Aber abgesehen davon verstehe ich solche aussagen nicht.

Die erwartungshaltung ist also das sich etwas komplett durchsetzten muss, also in fast allen rädern verbaut sein muss, damit er für dich in frage kommt.

Klingt für mich so als würdest du sagen: Ich würde einen Dual-Link hinterbau nur in erwägung ziehen wenn ein Großteil der Enduro WC fahrer so einen am rad haben.
ich würde einen Alurahmen nur in erwägung ziehen wenn ein großteil.... usw.


Es ist doch schön wenn es verschiedene Systeme, Verschiedene Hinterbau Konzepte, Verschiedene Geometriekonzepte, einfach verschiedenste Bikes und unterschiedlichste nischen gibt.



Ich persönlich würde anfangen mich mit KIS zu beschäftigen wenn das bike das ich haben will die option auf ein integriertes KIS hat.
Vorher ist es für mich uninteressant.
Dabei spielt es für mich keine rolle ob 0 oder 100 Worldcup Athleten mit dem ding rumfahren.
 
Absolut, ich profitiere total davon, dass die Auswahl an sehr gut funktionierenden Bikes und Teilen heute so groß ist. Ich kann mir eine Gabel von RockShox oder Fox kaufen, die Gabeln funktionieren gleich gut. Wenn mir ein Teil aber - so wie es für KIS von manchen beschrieben wird - einen sehr deutlichen Vorteil bringt, will ich ungern darauf verzichten. Ich will auch nie mehr 26" Reifen und 60 cm Lenker fahren. Das gilt für Wettkampf-Fahrer ja wahrscheinlich noch viel mehr.
 
Absolut, ich profitiere total davon, dass die Auswahl an sehr gut funktionierenden Bikes und Teilen heute so groß ist. Ich kann mir eine Gabel von RockShox oder Fox kaufen, die Gabeln funktionieren gleich gut. Wenn mir ein Teil aber - so wie es für KIS von manchen beschrieben wird - einen sehr deutlichen Vorteil bringt, will ich ungern darauf verzichten. Ich will auch nie mehr 26" Reifen und 60 cm Lenker fahren. Das gilt für Wettkampf-Fahrer ja wahrscheinlich noch viel mehr.
Ehrlich gesagt denke ich das solche dinge im Wettkampf zuletzt ankommen. Einfach weil die meisten profis durch und durch Gewohnheitstiere sind.

Manche tun sich ja schon mit einem wechsel von Fox auf RS oder andersherum schwer. Da hat es ein System das massiv ins Handling eingreift sicher nochmal viel schwerer.


Wenn es dich interessiert führt wohl kein weg am ausprobieren vorbei.
 
Ehrlich gesagt denke ich das solche dinge im Wettkampf zuletzt ankommen. Einfach weil die meisten profis durch und durch Gewohnheitstiere sind.

Manche tun sich ja schon mit einem wechsel von Fox auf RS oder andersherum schwer. Da hat es ein System das massiv ins Handling eingreift sicher nochmal viel schwerer.

Glaubst du wirklich, dass das so ist? Die meisten Profis werden während der Saison wahrscheinich keine schwerwiegenden Veränderungen an ihrem Fahrrad vornehmen, manche allerdings schon, wenn es einen Vorteil bringt. Ich denke, dass die neue high Performance Kartusche in deiner Gabel oder die Positionierung der High Pivot Anlenkung an deinem Enduro-Bike in der Offseason von einem Profi getestet und dann in den Rennen gefahren wurde, bevor du sie in der übernächsten Saison fahren darfst.

Schau dir mal die Bikes von Loïc (z.B. Demo 2020) oder Nino (z.B. 2018 eTap) an oder das Supercaliber von Jolanda. Teilweise sind diese Inovationen Verpackt wie der Reichstag von Christo. Und vieles davon fährt ein paar Jahre später auf unseren Hometrails herum.
 
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