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Hallo zusammen,

nach meinem hier zigmal gescheiterten und am Ende doch irgendwie geglückten Versuch eine 8-fach Capreo-Schaltung aufzubauen habe ich mir nun ein ‚vermeintlich' einfacheres Projekt vorgenommen. Und zwar eine 9-fach Capreo mit MegaRange in ultraleicht. Superkreativ, ich weiß. Wieder versuche ich drei Themen auf einmal umzusetzen: Wunschübersetzung, besonders großer Gangsprung zum größten Ritzel und Leichtbau.

Was ist gemeint? Ein Capreo-Antrieb mit dem winzigen 9 Zähne-Ritzel und mit kräftig gesteigerter Bandbreite. Besonders der fette Gangsprung zum größten Ritzel soll wieder dabei sein, der mir in der Vergangenheit so viele Probleme beschert hat - von Shimano dereinst „MegaRange" genannt.

Ich plane wieder nur ein einzelnes Kettenblatt vorn einzusetzen, weil das Bike, dass um diesen Antrieb gebaut ist, nur gelegentlich Gelände sieht. Die drei größten Ritzel werden im Alltag nicht benötigt, sondern sind explizit zum Klettern. Darum habe ich den Sprung ins kalte Wasser gewagt und mich für drei große Ritzel aus Alu entschieden.

Das ist das Stichwort für die letzte Besonderheit: Es muss schweineleicht werden! Der Radsatz, auf den ich hier aufsetze, entstammt dem 8-fach-Thread und spielt in der 1200 g-Klasse. Ausgangspunkt war die sehr leichte und sehr tolle Hubsmith-Hinterradnabe. Jedes Gramm mehr als 200 auf dem Kassetten-Konto wäre dieser Perle einfach nur unwürdig. Darum werden jetzt alle Tricks ausgepackt. Alu, Titan, nachfräsen, hohlbohren.

Noch ein paar erklärende Worte für Einsteiger in das Thema:
Die Capreo war einst Shimanos Antwort auf den wachsenden Markt der Falträder so um 2001 rum. Die Mini-Bikes hatten sehr kleine Laufräder und brauchten eine längere Übersetzung. Darum hat Shimano eine spezielle Nabe und Kassette mit der Abstufung 9 bis 26 Zähne entwickelt. Die Alternative wäre nämlich ein riesiges Kettenblatt vorne gewesen.
Das spannende war freilich die 9 Zähne-Option. Die einzigartige Capreo-Kassette bestand aus 9 einzelnen Ritzeln, wovon die drei kleinsten in einander griffen. Die 6 anderen entstammten der normalen Deore-Serie M510 und waren easy tauschbar.
In der Theorie lassen sich somit selbstgestöpselte Kassetten aufbauen, die an 26 Zoll-Youngtimern nicht gleich aussehen wie Suppenteller. In der Praxis gibt es aber Komplikationen bei der Nutzung im Zusammenspiel mit Mountainbike-Komponenten, wie ich lernen musste.

Mein Plan ist nun all die Erfahrungen zu nutzen um noch einen Schritt weiter zu gehen: Ich möchte endlich einmal Alu-Ritzel verbauen, und zwar genau dort. Nachdem meine eigenen Titanritzel nun schon seit Jahrzehnten halten (werden da innen ja kaum benutzt) dachte ich mir, kann ich einer 20% leichteren Person, die weit weniger oft fährt, das ruhig zumuten.

Ach so ja, das Ziel-Bike. Das ist der Gelegenheits-Esel einer zierlichen, recht kleinen Rad-Raufboldin. Meistens ganz harmlos in der langweiligen Ebene unterwegs - aber wehe, wenn mal ein Waldpfad in die Quere kommt, dann gibt's kurz Feuer! Ich war überrascht. Und angestachelt. :)
Für mich bedeutet das:
  • leichter Fahrer = leichter Radsatz
  • wenig Kilometerleistung = Alu-Ritzel
  • eher keine Dauersteigungen = Spreizung von 2 bis 8 Meter pro Umdrehung dürfte reichen

Um die Abstufung soll es im nächsten Post gehen. Kann ja jeder erstmal selbst rumrechnen, wie er es machen würde.

Übrigens: Ich hatte dieses Projekt schon vor Monaten begonnen, kam aber nicht weit. Kaum war die erste Kassette zusammengesteckt tat sich dieses kleine Problemchen auf:

1691177015002.png


Mittlerweile ist wieder alles schick, darum kann das Versteckspiel nun beginnen!
 
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So, dann rechne ich mal vor. Das Ergebnis soll wie folgt aussehen:
  • Anfahren bei 3,9 +/-0,1 m/U. Da lege ich auf die Nachkommastelle Wert, traue ich mir als alter Ampelsprinter auch eine gute Einschätzung zu.
  • Dauergeschwindigkeit bei knapp 6,5 m/U
  • Dazwischen zwei Gänge zum Beschleunigen (mit nur einem wäre es sogar auch fahrbar, war so im 8-fach-Thread umgesetzt)
Soweit zu den Hauptfahrgängen. An Bandbreite braucht man am Mountainbike idealerweise:
  • Höchster Gang bei ca. 8,0 m/U, Bergab-Heizer brauchen sogar eher 9,0 m/U
  • Niedrigster Gang bei ca. 1,5 m/U
Da man das mit einer Capreo nicht erreichen kann habe ich jeweils einen Gang oben und unten von der Maximalspreizung weggekürzt, das bedeutet:
  • Höchster Gang bei 8,0 m/U
  • Niedrigster Gang bei 2,0 m/U
Eigentlich sind es unten sogar fast zwei Gänge, die entfallen müssen. Naja, sagen wir ein „MegaRange“ weniger. ;) Für den speziellen Anwendungsfall hier ist das aber akzeptabel.

Der Radumfang beträgt genau 2,00 m. Wenn man nun vorne ein Kettenblatt Narrow-Wide mit 36 Zähnen einsetzt und hinten die Abstufung 9/ 10/ 11/ 13/ 15/ 18/ 22/ 27/ 34Z wählt, dann ergibt sich:
  • Höchster Gang 8,0 m/U
  • Dauerfahrgang 6,5 m/U
  • Anfahrgang 4,0 m/U
  • Niedrigster Gang 2,1 m/U
Das ist ein guter Kompromiss, so wird’s aufgebaut. Der Anfahrgang ist noch aus Stahl, sicherlich eine gute Idee. Bei dieser Abstufung kommt einem auch die Wahl von Miche als Lieferant für die drei größten Ritzel entgegen. Denn ein 22Z kann man im Shimano-Regal lange suchen, das hassen die aus irgendeinem Grund. Man braucht es in dieser Kassette aber für einen harmonischen Anstieg. Darum fiel mir die Entscheidung, ab welchem Ritzel ich auf Alu setze, auch recht leicht. Miche liefert jede Zähnezahl ohne Vorbehalte.

Ich habe da auch gar nicht lange improvisiert und gleich mal die richtigen Teile geordert. Wollte ja wissen, was das wiegt.

IMG_2102.jpg
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IMG_2104.jpg


IMG_2109.jpg


212 g, das ist doch mal ‘ne Ansage! :eek: Ziel schon fast erreicht. Zumal das größte Ritzel noch nicht final ist. Miche liefert in 34Z Alu nur noch das hässliche Supertype LP, das in meinen Augen immer noch überdimensioniert scheint. Früher gab es da mal ein Primato Light LP, das war etwas weniger scheußlich. Aber es war nix zu machen, nicht mal der Miche-Service wollte mir weiterhelfen. Dann werd‘ ich wohl selbst mit der Feile anrücken müssen. Das hatte ich für Experimente eh schon angefangen:

Miche Supertype 34-11 2.jpg
Miche Supertype 34-11.jpg


Ich lass mir mit dem Thema Leichtbau aber noch viel Zeit. Immerhin sind das schon über 50 g Einsparung gegenüber der (durch-getuneten) 8-fach-Capreo, bin erstmal happy. Der Fokus liegt jetzt eher auf der Schalt-Leistung. Die muss stimmen, dann geht’s mit Spielerein weiter.

Viele Grüße,
Frank
 
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Sieht wirklich gut aus:
Megarange UL.JPG

Was ist denn das für ein Reifen mit genau 2m Umfang? Von der Breite her dürfte der bei 26" unter 40mm sein, ein Slick?
Irgendwie bietet sich hier ein leichtes Rennradschaltwerk an, aber welches schafft denn ein 34er Ritzel? Ultegra oder 105 hören schon bei 30 Zähnen auf und sind auch nicht wirklich leicht. Bleiben tatsächlich nur MTB-Schaltwerke aus einer XTR-Gruppe: Ein RD-M972 GS wäre ab Werk um die 180g, getuned unter 150g. So eines mit einer kürzeren Schwinge wär's ja eigentlich für hier.

Ach übrigens, gerne wieder dabei! :daumen:
LG, Armin.
 
Ach übrigens, gerne wieder dabei! :daumen:
LG, Armin.
Ich bitte darum, Armin. Ich brauche bestimmt schon bald wieder deine Expertise.
Was ist denn das für ein Reifen mit genau 2m Umfang? Von der Breite her dürfte der bei 26" unter 40mm sein, ein Slick?
Das ist das Unikum Conti Cross Country 40-559. Der hatte mich mal gereizt, weil unbedingt Stollen gewünscht wurden, aber Breite egal war. Und der ist halt recht leicht. Maxxis mit Alibi-Noppen (286 g, 2,0 Zoll) hatte ich auch noch, aber die sind leider nicht schick und ziehen Glasscherben magisch an. Perspektivisch kommt vielleicht wirklich ein Beinahe-Slick um 1,2 Zoll drauf. Sowas wie der Pasela, nur eben regentauglich. Da kann jetzt ja mit 1,5 Zoll schonmal geübt werden. Der Übersetzung würde das jedenfalls in die Karten spielen.

Hab' grad nur ältere Bilder.
IMG_3938.JPG

IMG_1791.jpg

Irgendwie bietet sich hier ein leichtes Rennradschaltwerk an, aber welches schafft denn ein 34er Ritzel?
Da ist jetzt schon ein inverses RD-M953 und wird maximal noch ein RD-M951 mit integrierter Umlenkrolle und kurzem Käfig montiert. Invers ist aber sowas von gesetzt! Quasi unumstößlich. Schon weil die Bedienerin das so möchte. Und wenn da jetzt irgendjemand widerspricht, melde ich das sofort den Mods! ;)
Also: Tuning okay, aber 950 invers ist heilig. Das hat meinen vollen Segen.
 
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Der erste Fahrtest verlief schon mal passabel. Die Alu-Blätter sind eben nicht ganz so spontan schaltwillig und klingen auch etwas blechern.
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Allerdings nervt mich das Bike ganz allgemein mit lahmem Schaltverhalten, auch auf Stahlritzeln. Da ist noch irgendwo der Wurm drin. Schaltwerk kann ich ausschließen, das müssten eher die Züge oder der Shifter sein.
Mh, blöd. Ich versuche hier ja gerade feine Nuancen zu erfühlen. Aber eigentlich müsste ich vornweg alles mal gründlich servicen. Ich hab‘ nur überhaupt keinen Bock! Sind eh nur olle Deore-Shifter verbaut, die dürfen von mir aus gerne bald weiterziehen. Ich montiere lieber gleich mal eine überfällige STI, vielleicht hat sich‘s dann schon.

Zu den Gangsprüngen wollte ich noch ein paar Zeilen schreiben. Die habe ich mit meiner Ritzelauswahl jetzt so eingestellt (ab 34Z schaltend):
26%
23%
22%
20%
15%
18%
10%
11%

Im Kletterbereich sind die Sprünge groß, im Dauerfahrbereich eher klein. Das fühlt sich für mich harmonischer an als konstant 15%.
Als Erklärung habe ich einmal gelesen, dass man im Dauerfahrbereich vorwiegend gegen den Wind kämpft, und dieser Widerstand steigt nun mal quadratisch. Beim Klettern kämpft man stattdessen gegen die Schwerkraft. Die hat es zwar in sich, aber steigt fairerweise nur linear mit der (langsamen) Geschwindigkeit.
Für mich klang das ganz plausibel und deckt sich ja auch mit meinem subjektiven Empfinden.

Die späten 18% im Dauerfahrbereich sind daher nicht so geil, aber die Alternative dort hieße 9%. Nö, das wäre mir zu wenig. Außerdem brauche ich ja die große Gesamtbandbreite, dazu sollte jeder Gang möglichst seinen Betrag leisten. Fette 26% am MegaRange-Gang sind dafür sehr hilfreich. Früher hätte mich sowas skeptisch gemacht, aber nachdem ich mal die Kombination 26Z neben 34Z (31%) gefahren bin habe ich keine Skrupel mehr bei satten Sprüngen. Um ehrlich zu sein: An knackigen Steigungen schalte ich an meiner XTR-Kassette oft gleich zwei Gänge runter, um überhaupt Erleicherung zu spüren. Das sind auch über 30%.
In der Gegenrichtung ist es noch krasser. Sobald die Steigung nachlässt beschleunige ich und überschalte dann gleich drei Gänge auf einmal.
Wozu dann also immer diese feine Abstufung mitschleppen?

Ist das bei euch anders? Armin, du fährst doch permanent durch die Alpen. Sind dir 15%-Sprünge dort wichtig? Brauchst du das fürs Optimum an Kletterleistung? Wenn ja: Wäre noch feiner noch besser?
 
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Ist das bei euch anders?
Schon a bisserle. :D
Ich habe nichts gegen eine feine Abstufungen der kleinen Ritzel, weil ich oft zuerst eine längere Anfahrt zum Berg habe. Und immer fahre ich ja auch nicht bergauf. ;)
Für diesen Mischbetrieb sind dann drei oder zwei Kettenblätter gar nicht falsch.
Tatsächlich habe ich in einem Rad eine relativ fein abgestufte 11-28 10fach-Kassette. Wenn ich mit dieser Road-Kassette bergauf auf dem kleinsten Kettenblatt unterwegs bin, muss ich wie du mindestens bis zur Mitte der Kassette, besser immer zwei Gänge schalten, um etwas zu spüren. Das ist für kurze, aber garche Anstiege auf jeden Fall so. Wenn sich eine Steigung aber über längere Strecke zieht (bei mir hier können das durchaus auch mal zwei Stunden sein), dann sind die feinen Sprünge doch wieder von Vorteil und ich schalte alle Ritzel einzeln durch. Das ist dann so wie der von dir erwähnte Kampf gegen den Wind.
In der Ebene, auf dem großen oder mittleren Blatt, bin ich auch froh ob der fein abgestuften Kassette, speziell wenn es über längere Strecken (vielleicht sogar mit Gegenwind) geht.
So sieht das für meinen Trekker aus:
Entfaltung 28er-Kuwahara.jpg


Bergab sind die vielen Gangsprünge überhaupt kein Thema, Dank Daumenschalter kann ich ja in einem Wisch vom größten runter zum kleinsten Ritzel ratschen.
Zwischen 12% und 16% als Sprung zwischen den Berggängen (je nach Rad sind das 4 bis 6 Ritzel) habe ich an fast allen meinen Rädern, egal ob 26" oder 29". Das fühlt sich angenehm an und das brauche ich auch.
An einem Rad sind's bis zu 22%, das geht zwar auch, ist aber irgendwie nicht ganz so angenehm wie ein 15%-Sprung. Ich könnte mir vorstellen, dass alles über 18% für kurze, knackige Anstiege passt, für längere Sachen ist das zu grob, speziell in der Ebene.
 
:p Dein 18er Tamer! Das ist bestimmt noch seltener als meine Capreo. Irgendwann müssen wir die beiden Sonderlocken mal zu einer ‚Übersetzung des Wahnsinns’ kombinieren, am besten zusammen mit ‘ner Schlumpf-Kurbel. :D

Klappt das Schalten von 18 auf 34Z eigentlich zuverlässig?

Ich könnte mir vorstellen, dass alles über 18% für kurze, knackige Anstiege passt, für längere Sachen ist das zu grob, speziell in der Ebene.
Jop, das würde ich auch so unterschreiben. In der Ebene so 10 bis 15%, am Berg 20 bis 30%. Und bei ewigen Anstiegen vermutlich eher weniger als 20%. Aber das kann ich nicht beurteilen, ich fahre zu selten mehr als 200 Höhenmeter am Stück.
Zwei Stunden straff bergauf entspricht ja auch schon über 1000 Höhenmetern, das gibt es außer in den Alpen echt selten.
An dem ‚Fitti‘ wird das eher nicht vorkommen, meine ich.

Viele Grüße!
 
Übersetzung des Wahnsinns
Bei den Trekkern gibts einen schweizer "Wahnsinns-Bastler" der sich auf das Cannondale Hooligan eingeschossen hat. Der Erwin hat das Schlumpf HSD-Getriebe mit einer Rohloff verheiratet:

Kann er Rennradler jagen und senkrechte Wände mit hochkurbeln. :D
Must du mal sein Album durchblättern, was der schon alles gebaut hat! Hier z.B. einen Hooligan Nachbau aus Titan:

Klappt das Schalten von 18 auf 34Z eigentlich zuverlässig?
Das geht wegen des fünf Arm Spiders schon immer sehr gut, einzig beim Runterschalten hatte ich anfangs Probleme, die Kette ist dauernd auf's Tretlagergehäuse gefallen. Ich hab' dann irgendwann das 18er Ritzel an den Zähnen befeilt, seit dem funktioniert das wunderbar und zuverlässig. Sogar mit der 11fach Kette!
Hier die "Feilaktion":
https://www.mtb-news.de/forum/t/198...fuer-viele-weitere-jahre.648367/post-13241959Den Mountain Tamer Adapter gibt es heute noch, allerdings ist als kleinstes Ritzel nur noch ein 19er erhältlich. Ich hab' zum Glück aber noch zwei 18er auf Reserve. Und von dem Adaptern liegen auch noch drei im Keller, einer davon für vier Kettenblätter. :eek:
Ahja, Schlumpf und Tamer passen überhaupt nicht zusammen! ;)
 
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Okay, also die letzten Fahrtests haben ergeben, dass das so schon ganz manierlich läuft. Blechern klingt es eigentlich nur noch beim Gewaltschalten. Die Mahlgeräusche sind sogar ganz weg. Vielleicht ist jetzt das Eloxal abgerieben und die Kette schmiert übers blanke weiche Aluminium.

Was mir noch aufgefallen ist: Man kann die beiden größten Ritzel ganz einfach mit Daumen und Zeigefinger zusammendrücken. Berühren sich zwar noch nicht, aber sieht schon gruselig weich aus. Versprüht irgendwie die Wertigkeit von Butterdosen-Plastik.
Egal, es funktioniert. Darauf kommt‘s an.

Das Asymmetric Eccentric Pulley von KCNC ist auch wieder an Bord, das war ja eine der Erfahrungen aus dem 8-fach-Thread. Wird demnächst dann von seinem widerlichen Goldton befreit. Neue Schalt-Brems-Kombi liegt bereit, Ersatz-Zughüllen in Originalfarbe notfalls auch.

Nur die Eigentümerin zögert noch. Die Performance reicht ihr eigentlich schon. :rolleyes:
 
Hallo zusammen,

ich habe kürzlich erfahren, dass Recon noch immer Kassetten für den alten Capreo-Standard herstellt. Im Chat mit Harry, dem Geschäftsführer, stellte sich dann heraus, dass Recon sogar Wunschkassetten anbieten kann. Also Einzelstücke, nach Vorgabe gefertigt. Völlig egal ob Capreo, Microspline, HG, XD oder Campa-Nabe, völlig egal ob 9-, 10-, 11- oder 12-fach. Gefertigt zum Beispiel als Monoblock aus CroMo und in Wunsch-Farbe. Oder zweiteilig mit den kleinsten Ritzeln als wechselbare Einheit.

Da kam ich sofort ins Rechenfieber, so losgelöst von allen Zwängen. Ich stellte schnell fest, dass ich für meine ideale 8-fach-Übersetzung an allen Bikes häufig die Kombination 10/12Z am Anfang benötige. Das bedeutet also eben nicht Capreo mit 9 Zähnen, sondern Microspline oder XD wäre geeignet. Darüber denke ich jetzt nach.

Ich habe Harry vor die Herausforderung gestellt mal eben 8-fach für mich zu entwerfen. Der musste bestimmt ganz schön rudern, unter anderem verschiedene Ritzelstärken waren zu berücksichtigen, die kleinsten beiden sind nämlich 2,1 statt 1,8 mm dick (so beispielsweise an einer XTR).
War kein Problem, hat er gemacht. Sogar mit extrastarken Steighilfen und Mega-Range-Übersetzung.

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Allerdings kann meine UltraTerra-Nabe nur HG, sehr schade. Darum musste ich die obige Kassette noch mit 11er Ritzel beginnen: 11/12/14/16/19/22/27/34Z.
Weitere Kassetten sind geordert, kleiner und ab 10Z.

So, damit ist aber jetzt offensichtlich, dass meine Bastelleien an der Capreo ein Ende haben werden. Ich lasse die fertige Leichtau-Kassette am Freundin-Bike zwar dran - funktioniert ja gut -, würde aber bei einer Neuanschaffung lieber mehr Geld in die Hand nehmen und einen noch leichteren und stabileren Monoblock wunschgemäß fertigen lassen. Ich, für meine 8-fach-Bikes, mache das auf jeden Fall.

Trotzdem möchte ich die Erfahrungen aus meiner Capreo-Entwicklung nicht missen. Ich konnte entschlüsseln wie genau ein Schaltwerk arbeitet und welche Tricks man ergreifen kann, um es an die Kassette anzupassen.
Das gab mir auch den Rückenwind jetzt einfach mal eine MegaRange-Übersetzung zu bestellen - ich wusste ja schon, dass es mit RD-M951-Schaltwerk garantiert funktionieren würde.

Für die Recons mache ich am besten noch einmal einen eigenen Thread auf, wenn mehr Erfahrungen da sind. Über die Alu-Capreo berichte ich hier aber trotzdem weiter.

Viele Grüße!
Frank
 
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