Carbon in Freeride/Enduro-Bereich

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Minga
Was meint Ihr über Carbon-Lenker und Carbonsattelstützen im Enduro/Freeride Bereich.
Haben sie eine Daseinsberechtigung in dieser Sparte?


Bringen sie würklich so viel Gewichtserleichterung wie viel Risiko sie bei einem Sturz mitbringen???

Falls man das so Pauschal sagen...

....wieviel gram Vorteil bringt so eine Carbonlenker im Vergleich z nem Durschnittslenker.

Und wieviel gram Vorteil eine Sattelstütze im Vergleich zu einer durschnittssattelstütze.


Was meint Ihr dazu?
 
Hi,

ich verstehe die Frage nicht ganz: würdest Du in einem Airbus A380 einsteigen oder evtl. in ein Formel 1 Kockpit? Wenn ja, kannst du auch getrost Carbonteile verbauen.

Ich selbst fahre seit einigen Jahren einen Easton CNT Carbon DH-Lenker in 711mm Breite und der funktioniert einwandfrei - trotz Stürzen.

Wichtig ist ja nicht nur die Verarbeitung des Lenkers selbst sondern auch die Handhabung durch den Nutzer. Sprich: Drehmomentschlüssel, Montagepaste und passende Anbauteile (Sram Schalthebelklemmen mag ein Carbonlenker nicht so gern ebenso einige Schraubgriffe die stark punktuell klemmen....)


MFG

Wastl
 
Hi,

ich verstehe die Frage nicht ganz: würdest Du in einem Airbus A380 einsteigen oder evtl. in ein Formel 1 Kockpit? Wenn ja, kannst du auch getrost Carbonteile verbauen.


MFG

Wastl


Kann man absolut nicht vergleichen, in der Radbranche arbeiten ungleich mehr Vollidioten.
Gut gemacht ist Carbon Alu "weit" überlegen, also nur ordentlich gemachtes Zeug kaufen, dann passt das.
 
Hi,

ich verstehe die Frage nicht ganz: würdest Du in einem Airbus A380 einsteigen oder evtl. in ein Formel 1 Kockpit? Wenn ja, kannst du auch getrost Carbonteile verbauen. [...]

MFG

Wastl

Ich kenn weder den konkreten Aufbau des A380 (wo überall Carbon ist) noch den eines F1-Cockpits, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass in beiden Fällen dafür gesorgt wurde, dass an den Carbonteilen nur die Lasten ankommen die da auch hingehören. Das ist beim Bike ungleich schwieriger (Stürze, Schläge), von daher passt der Vergleich nicht.

ontopic:
Sattelstütze hätte/habe ich kein Problem mit der Syntace P6, die hat aber auch keinen großen Gewichtsvorteil gegenüber Alu ;). Lenker würde ich nicht aus Carbon fahren, beim Rahmen würde ich auch mehrere male drüber nachdenken.

grüße,
Jan
 
Ich kenn weder den konkreten Aufbau des A380 (wo überall Carbon ist) noch den eines F1-Cockpits, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass in beiden Fällen dafür gesorgt wurde, dass an den Carbonteilen nur die Lasten ankommen die da auch hingehören. Das ist beim Bike ungleich schwieriger (Stürze, Schläge), von daher passt der Vergleich nicht.

grüße,
Jan

Tooldrop-Test beim Flugzeug, Vogelschlag?
Beim F1 sind Schlagbeanspruchungen vielleicht nicht so üblich, ja, aber beim Flugzeug sehr wohl, die betreiben da einen riesigen Aufwand um das Flugzeug dagegen fit zu machen ;)
 
Formel1 Karren bekommen ständig Lasten ab die in keinem Modell vorkommen, nur mal ein kleiner Rempler und schon ist das schöne Lastmodell ausm Rechner vollständig hinfällig. Dagen ist ein Lenker ja geradezu paradisisch. Torrsion, Biegung die periodisch wirken samt Lastspitzen bei Sprüngen/Kollisionen.
Beim Flugzeug ist es noch viel schlimmer, eine etwas größere Turbulenz und schwupp ist das theoretische Modell ganz fix wieder für die Katz

Wie schon gesagt wurde, Carbon welches richtig verbaut wird ist deutlich schwerer kaputt zu bekommen als Alu. Das "kleine" Problem das Carbon spontan versagt bleibt aber. Wobei man hier sagen muss, wenn vergleichbare Alulenker versagen sind die Carbonlenker meistens noch lange nicht am Ende. Also brauch es schonmal höhere Lasten eh der Carbonlenker versagt, wenn versagt das Zeug aber meistens recht spontan.

Deshalb mein Rat: Wenn Carbon dann richtig und bewerte Teile! Easton, Syntace, EDGE die haben zumindest auch stabileres Zeug, ob es aber für das taugt was du unter Freeride/Enduro verstehst steht auf einem anderen Blatt.

Gewichtsersparnis bekommst du theoretisch wenn du gleich stabiles Material kaufst. Das wird dann meist aber ordentlich teuer. Da das Zeug so teuer ist würde ich persönlich aber in stabileres zeug investieren. Das ist dann nicht mehr so viel leichter aber kompensiert durch geringere Ausfallraten vielleicht auch mal die Anschaffungskosten (hoffe ich zumindest irgendwo :D)
 
Das "kleine" Problem das Carbon spontan versagt bleibt aber.

Tut es ja gerade nicht, außer es ist eine sehr große Überlastung bei einem ziemlich leichtbauoptimal ausgelegten Bauteil (in dem alle Schichtenquasi gleichzeitig versagen), oder es ist Versagen durch Druckbeanspruchung. Alles andere bricht ziemlich gutmütig, nur eben nicht duktil.
 
Wieviele Carbonteile hast Du denn schon gesehen die mit einem mal völlig durchgebrochen sind ?

Ich für meinen Teil habe einige Carbonteile versagen sehen, bei manchen auch selber dafür gesorgt & bis auf einen Schaltwerkskäfig ist sonst kein Teil mit einem mal komplett durch gewesen.

Ich persönlich halte diese Aussage, die ja gerne von den Mags verbreitet wurde & wird, für praxisfremd übertrieben & für reine Panikmache.
 
Im selber Schrotten bin ich recht schlecht. Ich baue meine Bikes eher massiv und fahre auch alles wo Gefahr fürs Material besteht meist mit meinem Alubomber. Ich seh wenn dann nur das Zeug zerbröselt in der Retourannahme... Angerissen ist da eher selten, wenn sind da noch 2-3Fasern intakt das ist aber wohl eher nicht mehr tragend
 
Bei mir brechen ja im Wesentlichen Carbonsättel und die sind immer sofort durch gewesen. Allerdings hat vorher meist schon irgendwas gequietscht oder geknarzt, was ich dann natürlich erst zuordnen konnte, nachdem das Teil defekt war und getauscht werden musste und das Rad auf einmal wieder leise war.
 
In meiner Jugend war Tennis ja noch ein Breitensport und Carbonschläger schon damals üblich. Wer je versucht hat einen Carbonschläger (der ja auch nur 2-300 Gramm wiegt gewaltsam in 2 Teile zu kriegen, der hat vielleicht auch weniger Ängste einen Lenker oder Sattelstütze aus Carbon zu nutzen.
 
Ich persönlich halte diese Aussage, die ja gerne von den Mags verbreitet wurde & wird, für praxisfremd übertrieben & für reine Panikmache.

Die ist vor allem, abgesehen von den genannten Ausnahmen, absolut falsch. Auch was Piktogramm sagt mit der Überbelastung bei Stürzen, dann ist das Teil trotzdem in aller Regel noch nicht ganz durch, weil die wenigsten Teile absolut Leichtbauoptimal ausgelegt sind (das will man in Hinblick auf gutmütiges Bruchverhalten meist auch gar nicht).
Wer pauschal sagt, dass Carbonteile schlagartig brechen, oder das zumindest ohne exakte Differenzierung oder auf einen Großteil der Bauteile bezieht, der hat überhaupt keine Ahnung von dem Werkstoff.
 
Die ist vor allem, abgesehen von den genannten Ausnahmen, absolut falsch. Auch was Piktogramm sagt mit der Überbelastung bei Stürzen, dann ist das Teil trotzdem in aller Regel noch nicht ganz durch, weil die wenigsten Teile absolut Leichtbauoptimal ausgelegt sind (das will man in Hinblick auf gutmütiges Bruchverhalten meist auch gar nicht).
Wer pauschal sagt, dass Carbonteile schlagartig brechen, oder das zumindest ohne exakte Differenzierung oder auf einen Großteil der Bauteile bezieht, der hat überhaupt keine Ahnung von dem Werkstoff.

Das ist auch nicht die Aussage, die da getroffen wird. Fakt ist, Vorschädigungen kannst Du als Laie nicht erkennen und fährst mit dem defekten Teil weiter. Wie mein Beispiel sehr schön zeigt. Wenn ein Flugzeug in einen Vogelschwarm fliegt, wird zumindest mal drüber geguckt. Wenn ein Rad an der Eisdiele umkippt, wird damit trotzdem weiter herumgefahren.
 
Das ist auch nicht die Aussage, die da getroffen wird. Fakt ist, Vorschädigungen kannst Du als Laie nicht erkennen und fährst mit dem defekten Teil weiter. Wie mein Beispiel sehr schön zeigt. Wenn ein Flugzeug in einen Vogelschwarm fliegt, wird zumindest mal drüber geguckt. Wenn ein Rad an der Eisdiele umkippt, wird damit trotzdem weiter herumgefahren.

Da gebe ich Dir ja recht - also meist sieht man schon den Schaden, wenn es einen gibt (mal genau hinschauen reicht), der Laie macht es vielleicht nicht. Mir ging's nur um das Bruchverhalten als solches, das wird halt leider dauernd falsch geschildert.
 
Ich glaube dir gut und gerne lieber Mr. Hyde bei Faserverbundwerkstoffen hast du mehr als genügend Ahnung. Jedoch sind alle gebrochenen Carbonteile die ich bis jetzt gesehen habe Totalschäden gewesen. In wie weit da eine Vorschädigung vorhanden war ist die eine Sache. Jedoch haben alle Teile wenn dann recht spontan den Zusammenhalt verloren. Bei Alu oder Magnesiumteilen (die habe ich schon in ausreichendem Umfang selbst zerlegt) hingegen war immer ersteinmal ein ausreichend hoher Rest an tragendem Material vorhanden.

PS: Was aber auch sein kann, einige der gebrochenen Teile waren zwar keinesfalls am Ende der Leichtbaufahnenstange aber nicht wegen der Sicherheit sondern wegen einer grottigen Verarbeitung... (Also Mr. Hyde wird glaube ich verständnislos den Kopf schütteln wenn er das sehen würde...)
 
Schlechte Verarbeitung begünstigt freilich ein schnelles Versagen, also innerhalb relativ weniger Lastwechsel. Ein gut gemachtes Kohlebauteil, welches auf Biegung, Zug oder Torsion beansprucht wird, das versagt wirklich ziemlich langsam (sehr steife, spröde Fasern auf Zug etwas weniger langsam, Laminate mit mehreren verschiedenen Faserrichtungen langsamer). Und das merkt man auch normalerweise vorher durch niedrigere Steifigkeit.
Ausnahme wie gesagt druckbeanspruchte Bauteile, die gehen ziemlich abrupt weg, schlecht gefertigte Bauteile und extrem ausgelegte Bauteile. Ansonsten wie gesagt geht eine Schädigung noch lange nicht mit einem Totalversagen einher.
 
Tooldrop-Test beim Flugzeug, Vogelschlag?
Beim F1 sind Schlagbeanspruchungen vielleicht nicht so üblich, ja, aber beim Flugzeug sehr wohl, die betreiben da einen riesigen Aufwand um das Flugzeug dagegen fit zu machen ;)

Wie gesagt ich bin in beiden Fällen nicht in der Thematik drin, würd mich über konkrete Infos freuen. Folgendes aber aus rein logischen Überlegungen.

@Flugzeug:
Tooldroptest, gehts um das fallen von Werkzeugen auf Carbonteile? Wenn ja mit welchen Gewichten wird da geprüft? Ich vermute mal dass das Verhältniss aus Betriebslastung und Testlast doch noch deutlich anders ausfällt als bei Bike vs. Stein.
Beim A380, sind da konkret Vogelschlaggefährdete Teile aus Carbon?

Beim Flugzeug ist es noch viel schlimmer, eine etwas größere Turbulenz und schwupp ist das theoretische Modell ganz fix wieder für die Katz
Es würde mich massiv wundern wenn Turbulenzen nicht in die Modelle die zugrundegelegt werden mit einfließen.
@Formel1 genauso:
Das Monocoque wird doch in erster Linie auf Crashsicherheit ausgelegt. Nach dem was die Dinger da mitmachen wird denen ein Rempler egal sein. Ähnlich wie das mit dem Tooldroptest was ich oben geschrieben hab.



grüße,
Jan
 
@Flugzeug:
Tooldroptest, gehts um das fallen von Werkzeugen auf Carbonteile? Wenn ja mit welchen Gewichten wird da geprüft? Ich vermute mal dass das Verhältniss aus Betriebslastung und Testlast doch noch deutlich anders ausfällt als bei Bike vs. Stein.
Beim A380, sind da konkret Vogelschlaggefährdete Teile aus Carbon?


grüße,
Jan


Zum A380, wie bei jedem Flugzeug z.B. Flügelvorderkanten, Radom/Front.
Ansonsten zum Tooldrop, weiß nicht mit welchen Gewichten man das Prüft, aber ich denke, dass Wanddicke zum ausgetauschten Impuls nicht allzu stark unterschiedlich ist zum Fall Rad-Stein.
Das erste, was man damals übrigens gemacht hat, als man bei Boeing das mit den fallenden Werkzeugen als Problem erkannt hat, war, dass man leichte Werkzeuge entwickelt und gemacht hat :lol:
 
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