Der HBO ist eine technische Lösung, die es kritisch zu hinterfragen gilt. Auf den ersten Blick wirkt die Idee brillant. Sie bringt jedoch leider einige Nebeneffekte mit, die unserer Meinung nach den Vorteil nicht aufwiegen (zumindest bei hoch dynamischen Anwendungen). Aber schön der Reihe nach. In der ‘Einfeder-Phase‘ ist da alles „tutti“, am Ende des Federweges taucht ein Kolben in einen entsprechend gestalteten Zylinder ein und erhöht über eine (konstante oder variable) Drosselbohrung den Druck und somit die Gegenkraft. Bis dahin gehe ich mit und sehe auch klar die Vorteile. Jetzt kommt der zweite Teil des Arbeitszyklus, die Ausfederbewegung: hier startet das System mit der maximalen Federvorspannung, die Energie ist entsprechend hoch und wird den HBO-Kolben vehement wieder aus dem umfassenden Zylinder heraus bewegen. Dies geschieht jedoch so schnell, dass ein Nachfließen des Fluids nicht immer gewährleistet ist. Infolgedessen sinkt der Druck im HBO-Raum rapide, das Ausgasen einzelner Phasen des Dämpfungsöls ist somit kaum zu verhindern. Die Ausprägung dieser Ausgasung ist stochastisch und hydraulisch nicht exakt zu beschreiben. Erschwerend kommt hier hinzu, dass solche Effekte von zusätzlichen Faktoren wie z.B. Temperatur, Ölalterung und Federsteifigkeit abhängen.
Fazit: Für uns sind eine hohe Reproduzierbarkeit und Konstanz in den Dämpfungskräften entscheidende Kriterien bei der Auslegung von Dämpfungssystemen. Daher haben wir uns, zumindest mit Blick auf den jetzigen Stand der Technik, dagegen entschieden.