Das Floriani-Prinzip der Vertrider

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Das Floriani-Prinzip der Vertrider

Viele Berichte und Videos von Hochgebirgstouren begeistern und auch die wachsende Zahl der Teilnehmer
an den Biking-Hiking Festl in Innsbruck zeigt, dass diese Facette des Mountainbikens immer populärer wird.

Wie die Vertrider bereits erkannt haben, könnte durch eine größere Anzahl an Naturnutzern Probleme resultieren.
Wie aber zahlreiche Studien zum Mountainbiken belegen, ist die Abnutzung von geeigneten Wanderwegen
durch Radfahrer unter Beachtung der allgemeinen Regeln nicht so gravierend wie manche hier glauben.

Aus Leitbilder eines natur- und landschaftsverträglichen Mountainbikings:
Eine Bodenabtragung und -verfrachtung durch MTB-Bereifung findet nur bei blockierenden oder durchdrehenden
Reifen statt. Beim Bergauffahren kann dies bei hohem Krafteinsatz der Fall sein; wesentlich bedenklicher ist das
schnelle Bergabfahren mit häufigen Richtungswechseln und Bremsmanövern. Zunehmend bei:
- nassem Untergrund
- Bereifung, die Materialverfrachtung begünstigt
- hohen Verzögerungskräften (Schnelligkeit, hohes Gewicht von Fahrer und Fahrzeug)
- Hangneigung.

Nach RODER 1995 ist die Trittbelastung eines Wanderers in steilem Gelände drei- bis viermal, die einer Kuh etwa
zehnmal so hoch wie die eines Radfahrers.

Auch das Konfliktpotenzial mit anderen Naturnutzern, insbesondere Wanderern ist im Bereich der Bikebergsteiger
bei weitem nicht so hoch wie befürchtet.

Aus Bestandesaufnahme der Rahmenbedingungen für die Ausübung des Mountainbikesports in der Schweiz:

Es ist eine Tatsache, dass sich hin und wieder andere Wegbenutzer am Verhalten einzelner Biker/innen stören. Dass
diese Störungen oft durch überhöhte Geschwindigkeit oder laienhaftes Bremsen ausgelöst werden zeigt, dass vor
allem Fehlverhalten der Biker/innen zu Störungen führt und sehr selten die Anwesenheit als solche.

Die Praxis zeigt, dass sich nur sehr wenige Konflikte zwischen anderen Wegbenutzern und den Bikern ereignen.
Das grösste Konfliktpotenzial besteht auf Wegen, die stark frequentiert sind und die sich für das Fahren mit überhöhter
Geschwindigkeit anbieten.

Dazu passen auch folgende Aussagen aus
‚Natursportarten und Ökologie’ Untersuchungen zum Sportklettern im Rurtal (Nordeifel)
und zum Mountainbiken im Siebengebirge
:
...
Eine Bedienstete der Gaststätte „Waidmannsruh“ kann das teilweise bestätigen:
Die Leute stoßen schon darauf an, nicht jetzt so gegen die Mountainbiker direkt, sondern nur auf die
Verhaltensweisen dieser Leute. Die fahren, wenn sie hier den Berg runter kommen, mit 50, 60 Klamotten.
Dann wird zwar geklingelt und gerufen, statt mal die Geschwindigkeit ein bisschen runter zu nehmen.
Das ist schon sehr gravierend. Es sind immer nur Einzelfälle und der große Teil benimmt sich.
Also ich habe auch noch nie so große Differenzen miterlebt.

In dieser Aussage zeigt sich ein weiterer Grund für die sozialen Konflikte: Die hohe Geschwindigkeitder Mountainbike Fahrer.
Das glaubt auch Michael Paar:
Wie gesagt, ich glaube, dass das reelle Problem darin liegt: verschiedene Interessengruppen, Fußgänger
und Fahrradfahrer. Immer sind es Geschwindigkeitsunterschiede. Du wirst nie beim Wandervolk
einen finden, der schimpft, wenn du schweißtreibend den Weg rauf fährst. Es ist immer nur, wenn du
runter fährst und schneller bist als sie, weil sie sich dann gefährdet fühlen.

Die Erfahrungen der meisten Vertrider und Bikebergsteiger bestätigen, dass es auf technisch anspruchsvollen
Wegen, die mit niedrigen Geschwindigkeiten gefahren werden, kaum zu Konflikten mit anderen Naturnutzern kommt.

Schon längere Zeit beschäftigt mich daher die Frage was den Vertrider-Kodex oder auch den Verhaltenskodex
der Bikebergsteiger auszeichnet und warum er sich tatsächlich nur in einem Punkt von den Trail Rules des DIMB oder
anderen Mountainbike-Regeln unterscheidet. Dazu habe ich eine Reihe von internationalen Seiten besucht – u. a. diese:
10 Tipps für Wanderer und Mountainbiker Bayern
Ist das Radfahren oder Mountainbiken im Wald erlaubt? (Lebensministerium Österreich)
Fair Play im Wald (Lebensministerium Österreich)
Vereinbarung der Bayerischen Staatsregierung ... zum Mountainbiking in Bayern
Natur Sport Info (MTB) Bundesamt für Naturschutz BfN (D) und Bundesamt für Umwelt BAFU (CH)
Extreme Natursportarten – Die raumbezogene Komponente eines aktiven Freizeitstils
Mountainbiking und Ökotourismus – Widerspruch oder Potential?
Wanderwege und Mountain-Bikes
Empfehlung der Schweizer Wanderwege SAW (Version 2003)

In allen Werken finden sich Regeln zum Verhalten mit gesundem Menschenverstand und der Wille zum umwelt- und
sozialverträglichem Mountainbiken, wobei man alle Regeln – bis auf eine – unter den Trail Rules zusammenfassen könnte.

1. Fahre nur auf Wegen.
2. Hinterlasse keine Spuren.
3. Halte dein Mountainbike unter Kontrolle.
4. Respektiere andere Naturnutzer.
5. Nimm Rücksicht auf Tiere.
6. Plane im Voraus.

Übrig bleibt nur eine Regel als Alleinstellungsmerkmal der Vertrider und Bikebergsteiger:
Sie betrifft das Veröffentlichen von Touren, Routen und Ortsangaben.

Einen schönen Text der Vertrider, der die Hintergründe beleuchten soll findet man hier:
Quo Vadis Singletrailbiken – Wenn die Massen zum Problem werden

Ein Satz, der mir zu denken gegeben hat:
"Wie viele Rider verträgt dieser Trail pro Tag? 2, 5, 10, 20? Warscheinlich maximal 10 Rider pro Jahr, und das ist
warscheinlich schon zuviel. Wäre es ein Alpencross, würden an schönen Wochenenden bis zu 100 Rider pro Tag dort fahren."

Dazu nur soviel: Wer einen Trail befährt, der maximal 10 Rider pro Jahr vertragen würde, der befährt einen Trail, der generell
für`s biken nicht geeignet ist.

Die Bikebergsteiger erläutern wie folgt:

Die Richtlinie ist in der Vergangenheit bei manchen Biker auf Unverständnis gestoßen. Daher an dieser Stelle noch einige
Erläuterungen zu ihr:
Sie ist erst im Laufe der Zeit aufgestellt worden, als sich im Raum Innsbruck mit vergleichsweise hohem Nutzungsdruck die
ersten Moderouten bildeten.
Durch das Verheimlichen von Ortsdaten soll dies möglichst verhindert werden. Das Gegenargument der Nutzungsdruck würde
sich gleichmäßiger verteilten sobald man alle Routen preisgeben würde, hat sich bereits bei den Kletterern nicht bewahrheitet.
Zudem trifft man auf diese Weise hauptsächlich erfahrene und verantwortungsbewusste Mountainbiker auf Bike-Hochtouren an,
welche auch bei anderen Bergsportlern einen positiven Eindruck hinterlassen.
Natürlich freuen wir uns aber auch auf Nachwuchs! Daher nehmen viele Aktive auch gerne fremde Biker mit, um ihnen die
Faszination des Bikebergsteigens zu vermitteln.

Es reicht danach angeblich schon, wenn Trails nicht veröffentlicht werden, diese würden es einem danken. Statt lenkend einzuwirken
reicht den Vertridern und Bikebergsteigern nach deren Kodex aber bereits das St.-Florians-Prinzip, verschont meinen Trail, nehmt
einen anderen. Oder wie die Engländer sagen: „Nimby - Not in my backyard.“

Dieser Ansatz geht von einer Vielzahl falscher Voraussetzungen aus, was exakt zum Gegenteil dessen führen wird, was man
erreichen will. Beginner, in der Szene gerne auch verächtlich Nachahmer (also Bikebergsteiger-Imitierer) genannt, werden wohl
zu erst Routen auswählen, die entweder bereits durchgesickert oder naheliegend sind. Es wird also genau das passieren,
was in Innsbruck bereits geschehen ist.
"Ein trauriger Tag. Aus unserem früheren Geheimtipp war nun ein Hotspot geworden, obwohl wir Ortsangaben immer vermieden
hatten. Dennoch hatte sich der Trail in der Szene herumgesprochen. Und in der (nachvollziehbaren) Euphorie und dem Stolz,
den Trail bewältigt zu haben, hatten zuviele Fahrer in den Internet Foren damit geprahlt, und damit nur noch mehr Verkehr
auf dem Trail erzeugt."

Allein darauf zu vertrauen, die Anzahl derjenigen, die Trails im Hochgebirge befahren wollen, durch Verheimlichung von Touren niedrig
zu halten, wird der Verantwortung derer, die Vertriden und Bikebergsteigen populär machen, nicht gerecht. Vielmehr nimmt man sich
mit diesem Ansatz sogar sogar die Möglichkeit gestaltend und lenkend auf die Szene einzuwirken und nimmt in Kauf, dass jeder
selbsternannte Bikebergsteiger unkontrolliert in hochsensible Gebiete vordringt und ungeeignete Wege befährt, wo dann
tatsächlich die befürchteten Probleme entstehen.

Ziel sollte daher sein, das Bikebergsteigen auf unproblematische Gebiete zu verteilen. Übrigens ein Ansatz, der bei den Kletterern
immer noch praktiziert wird.
DAV Ettlingen: Verteilung der Kletterer auf möglichst viele Felsen, um der Schädigung der Natur durch Überlastung vorzubeugen.
Wobei sich der Vergleich mit den Kletterern ansonsten verbietet, da wir Mountainbiker vorhandene Wege nutzen, die auch sonst
von anderen Naturnutzern frequentiert werden.

Das Argument man würde zusätzliche Mountainbiker zu Hochtouren verleiten und "damit die falschen Leute ins Gebirge holen - Leute,
die aufgrund ihrer Unkenntnis oder Ignoranz sich und andere gefährden", zeigt nur auf, dass man den anderen Mountainbikern weder
zutraut sich selbst einzuschätzen noch sich an die allgemein gültigen Regeln zu halten. Diejenigen, die es mal ausprobieren wollen,
werden sich aber sicher nicht abhalten lassen und dann ist es für alle besser, wenn man sich, wie in anderen Natursportarten auch,
austauschen kann.

Wer die erforderlichen Fähigkeiten nicht hat, der wird ohnehin keine Freude am Bikebergsteigen entwickeln und somit scheint mir da
auch das Störpotential auf einmalige Aktionen beschränkt – das wird man aber jedem mal zugestehen können.

Sollte die angesprochene Regel Ausdruck eines gewissen Unrechtsbewußtseins sein, dann frage ich mich, was die ganzen Beweisfotos
und -videos sollen.
Für mich sind sie aber Ausdruck eines positiven Selbstbildes – weiter so!

Die Zahl der Hochtouren wird künftig zunehmen. Wie wird man damit umgehen?

Will man explizite Trailsperrungen vermeiden, wird die Szene nicht umhin kommen rechtzeitig den Druck von sensiblen Gebieten zu
nehmen und selbst auch lenkend auf die Frequentierung der Trails Einfluss zu nehmen (hier bietet sich ein Vergleich zum Klettern fast
wieder an). Getreu dem Vertrider-Kodex Nr. 1 „Hot Spots meiden“ wäre es sinnvoll auch Alternativen zu haben.

In diesem Sinne

Fair on Trails

Roland
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
interessant zusammengeschrieben!

Vorweg möchte ich sagen: Ich habe - wie vermutlich die meisten - kein objektives Wissen, was besser ist und was sich in Zukunft als sinnvoll herausstellen wird. In 10 Jahren wird man schlauer sein, jetzt kann man nur raten.

Deshalb ein paar Gedanken:
- Willi Hofer von den Vertridern hat einen Bikeführer rausgebracht, den er sogar ins Internet gestellt hat. Die dort vorgestellten Routen sind großteils KEINE Hotspots geworden.
- um die (ist sie das wirklich?) wachsende Anzahl an BBSlern mit der gleichen Frequentierungsrate wie früher auf den Wegen zu verteilen, ist zwangsläufig eine höhere Anzahl an Wegen notwendig.
- es gibt derzeit "Klassiker", die zwar nicht ins Internet geschrieben werden, aber mündlich verbreitet werden. Der Grat zwischen "Klassiker" und "Hotspot" ist schmal.
- der Vorteil von mündlich überlieferten Routen ist, dass man relative Kontrolle über den Informationsempfänger hat. Es wird derzeit nur an Leute weiterverraten, bei denen man sich sicher ist, dass diese die Wege rücksichtsvoll abfahren.
- Es wird bereits jetzt ein recht großer Aufwand betrieben, rauszufinden, wo welche Fotos gemacht worden sind, wobei es meist gar nicht so schwierig ist. Auch hier wieder ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich solche Leute die Mühe machen, nachzuforschen, die sich am Trail auch zu benehmen wissen.
- Um komplett zu verheimlichen, dürfte man gar keine Fotos machen.
- Es bedarf derzeit etwas Einsatz und Arbeit, sich so eine Tour auszuarbeiten. Bei auf dem Silbertablett servierten BBS-Touren, vielleicht noch mit GPS-Daten, werden auch Leute zu dem Sport motiviert, die das sonst nicht gemacht hätten. Also 1 Woche Bikepark buchen und weils so lustig ist, macht man am Mittwoch halt eine BBS-Gipfeltour, weil zufällig von der Bergstation ein Gipfel leicht zu erreichen ist. Dass diese Leute dann vermutlich den Gipfel genau so abfahren, wie sie am Vortag im Bikepark gefahren sind, ist zu erwarten.
Aber nun 2 wesentliche Punkte für mich:
- Die gleichmäßige (!) Verteilung vieler Radler auf viele Trails erfordert viele gleichmäßig gute Trails! Wenn im Extremfall alle Touren detailiert irgendwo gelistet werden, werden sich die besonders guten und interessanten durchsetzen und häufig frequentiert, die nicht so lohnenden nicht. Das heißt, die restlose Veröffentlichung vermeidet definitiv nicht jegliche Hotspots! Sie wird vermutlich einige wenige Gipfel absolut populär machen, an ein paar Gipfeln für komplette Flaute sorgen, auf den Rest wird sichs vielleicht etwas gleichmäßiger verteilen - oder auch nicht. Was aber wahrscheinlich passieren wird, ist folgendes: Die sehr guten Gipfel werden die erfahrenen Leute aus Gründen der Hotspotvermeidung nicht fahren, ergo bleiben die guten Gipfel den rücksichtsloseren Fahrern überlassen. Der respektvolle schenkt die besten Gipfel den Rowdies, überspitzt gesagt.
Mir ist durchaus klar, dass ein guter Weg nicht für jeden gleich interessant ist, jeder hat andere Vorlieben und auch technische Fähigkeiten. Es gibt aber Gipfel mit irre anstrengenden Anstiegen (durch ewige Latschengräben, ewig keine Höhe) mit Abfahrten, die einen Gegenanstieg an den nächsten reihen, die niemand gerne macht. Und im Gegenzug natürlich Gipfel, wo alles passt.
- die rechtliche Komponente ist für mich auch nicht uninteressant: Veröffentliche ich detailiert eine (illegale?) Tour, und jemand fährt es nach, verletzt sich dann dabei/kommt um/wird bestraft/... - wie sieht es für mich aus? Was habe ich zu befürchten, wenn er mich verklagt? Ich bin mir nicht sicher, dass ich zu 100% aus dem Schneider bin. Das ist für mich durchaus auch ein wichtiger Punkt.

Grüße, Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Thomas,

die rechtliche Seite ist zumindest in D bereits entschieden.
Vernünftiger Weise übernimmt derjenige, der einen Tourenvorschlag macht, keine Verantwortung.
Die trägt schon der, der die Tour fährt und hat sich entsprechend vorzubereiten.

Es müssen vielleicht auch nicht die interessantesten Touren veröffentlicht werden, um eine Verteilung zu erreichen.
Das sollte sich steuern lassen.
Eine gleichmäßige Verteilung wird sich ohnehin nicht erreichen lassen, aber der Druck von ungeeigneten Wegen und
Hot-Spots könnte genommen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Thomas,

die rechtliche Seite ist zumindest in D bereits entschieden.
Vernünftiger Weise übernimmt derjenige, der einen Tourenvorschlag macht, keine Verantwortung.
Die trägt schon der, der die Tour fährt und hat sich entsprechend vorzubereiten.

Es müssen vielleicht auch nicht die interessantesten Touren veröffentlicht werden, um eine Verteilung zu erreichen.

Ich habe schon von abenteuerlichsten Urteilen gehört, da werde ich nichts riskieren. Solang es nicht eindeutlich legal ist, sowieso nicht.

Die interessantesten Touren bewusst zu zensieren, bewirkt wieder keine Verteilung. Damit werden nur Ortsangaben von Gipfeln gemacht, die keinen Spaß gemacht haben - sie werden dann also vermehrt gemieden. Das führt statt zu Verteilung indirekt zu einem größeren Aufkommen auf den restlichen Bergen und zu mehr Kritik von wegen "elitärem Gehabe".

Grüße, Thomas
 
Schöner Beitrag :daumen:

Solange man die Trails, die sich mit Liftunterstützung oder schnelles hochtreten erreichen lassen, weglässt, sehe ich wirklich kein Problem so gut wie alles zu veröffentlichen. Wenn ich mir überlege, wie viele Trails es alleine zwischen München und der österreichischen Grenze gibt, braucht man sich wirklich keine Sorgen machen.

Nach ein paar Gedanken dazu:

- Der Vertider-Codex ist in Innsbruck entstanden. Die Situation dort ist aber schon recht speziell. Liftunterstützung o.ä. ist z.B. in Bayern praktisch nirgendwo gegeben. Leider ist der Punkt mit der Geheimhaltung unreflektiert vom Rest der BBSler übernommen worden.

- Gerade das Argument, dass manche Trails eher weniger frequentiert, an bestimmten Wochentagen ganz gemieden oder bei Nässe nicht befahren werden sollten und daher Geheimhaltung oberste Bikerpflicht wäre, ist blanker Unsinn. Gerade wenn praktisch alle Trails veröffentlicht würden, könnte man sowas schön steuern. Wenn ich einen neuen Trail in irgendeiner Karte finde und zum ersten mal fahre, weiß ich in der Regel nicht, ob der nun besonders sensibel ist, stark frequentiert oder der Hüttenwirt mir wohlgesonnen ist. All das könnte man schon im vorhinein wissen, wenn die entsprechenden Infos verfügbar wären.

- Das Thema Sicherheit: Ich denke jeder hier hat es schonmal erlebt, dass er bei einem neuen Trail auf einmal eine Stelle hatte, bei der man sich plötzlich mit Kletterei oder ausgesetztem Gelände konfrontiert sah und sich zweimal überlegt hat, ob man nun weitergeht oder nicht. Gerade wenn man eine andere Aufstiegsroute als Abfahrtsroute nimmt, kann sowas mitunter nervig sein. Im schlimmsten Fall auch gefährlich.

- Aus Erfahrung kann ich sagen, dass unterm Strich bei Tourerkundungen 1/3 der Trails garnicht oder in größeren Teilen nicht fahrbar sind. 1/3 ist so lala. Der Rest wieder ganz nett. Muss es denn wirklich sein, das sich auf ein und der selben sinnlosen Route immer wieder Biker ärgern, nur weil die nötigen Infos nicht verfügbar sind?

- Ich finde es wirklich unendlich schade, dass man sich in einem Forum nur kryptisch bis überhaupt nicht austauschen kann. Ich würde hier gerne mal über Trails, Lines auf bestimmten Trails usw. diskutieren. Das kann man leider total vergessen. Die Unkerei geht ja meistens schon los, wenn bei einem Video der dazugehörige Berg mitveröffentlicht wird.
 
Leider ist der Punkt mit der Geheimhaltung unreflektiert vom Rest der BBSler übernommen worden.
Ich glaube, da irrst du dich ganz gewaltig!
Gerade das Argument, dass manche Trails eher weniger frequentiert, an bestimmten Wochentagen ganz gemieden oder bei Nässe nicht befahren werden sollten...
Und was ist mit den Leuten, die sich denken, geil heute mach ich mal ne richtige Schlammschlacht und fahre da runter? Sind vllt nicht viele, aber gerade da reichen dann auch wenige.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass unterm Strich bei Tourerkundungen 1/3 der Trails garnicht oder in größeren Teilen nicht fahrbar sind. 1/3 ist so lala. Der Rest wieder ganz nett. Muss es denn wirklich sein, das sich auf ein und der selben sinnlosen Route immer wieder Biker ärgern, nur weil die nötigen Infos nicht verfügbar sind?
Nimm es bitte nicht persönlich, aber dann wurde vllt im Vorfeld einfach schlecht recherchiert. Bei uns ist vllt 1 Tour im Jahr komplett ungeeignet und vllt 1 weitere eher langweilig. Und das bei mindestens einer Tour pro Woche.
Ich finde es wirklich unendlich schade, dass man sich in einem Forum nur kryptisch bis überhaupt nicht austauschen kann. Ich würde hier gerne mal über Trails, Lines auf bestimmten Trails usw. diskutieren. Das kann man leider total vergessen. Die Unkerei geht ja meistens schon los, wenn bei einem Video der dazugehörige Berg mitveröffentlicht wird.
Im Gegenzug sagt hier aber sicher kaum jemand nein, wenn man sich mal für ne Tour anschließen will. Dann kann man sogar live vor Ort die Lines diskutieren! Aber ich glaube, dafür sind die meisten hier zu verklemmt. Es könnte ja jemand dabei sein, der besser fährt und man will sich ja nicht bloß stellen. Dabei geht's uns allen doch nur um ne schöne Zeit am Berg.
Außerdem glaube ich, dass die meisten, die hier schreien, auch nicht ohne Weiteres ihren besten Hometrail ins Forum schreiben würden.


In dem gesamten Thema gibt's einfach keine richtige und falsche Meinung. Wie man ja an vielen Beiträgen hier gesehen hat, lässt sich fast jedes Argument wieder mit einem Gegenargument aufheben. Trotzdem ist es immer mal wieder nett, das Thema zu lesen :)
 
[FW] FLO;9218880 schrieb:
Und was ist mit den Leuten, die sich denken, geil heute mach ich mal ne richtige Schlammschlacht und fahre da runter? Sind vllt nicht viele, aber gerade da reichen dann auch wenige.

Na mal im Ernst, wieviele Leute kennst Du, die, wenn Sie die Wahl zwischen glitschigen Wurzelteppichen und knöcheltiefem Schlamm auf der einen Seite und einem eher felsigen Trail auf der anderen, sich laut Hurra schreinend in den Schlamm stürzen?

[FW] FLO;9218880 schrieb:
Nimm es bitte nicht persönlich, aber dann wurde vllt im Vorfeld einfach schlecht recherchiert. Bei uns ist vllt 1 Tour im Jahr komplett ungeeignet und vllt 1 weitere eher langweilig. Und das bei mindestens einer Tour pro Woche.

Gibt genügend Trails, die ich persönlich nicht nochmal fahren würde. Unfahrbar war jetzt evtl. etwas unglücklich ausgedrückt. Das ist mir auch noch nicht oft untergekommen. Dafür aber immer mal wieder Trails, bei denen Luftwurzeln o.ä. den Spaßfaktor so limitieren, dass man sie in Zukunft nicht nochmal fahren würde.

[FW] FLO;9218880 schrieb:
Im Gegenzug sagt hier aber sicher kaum jemand nein, wenn man sich mal für ne Tour anschließen will.

Klar geht das. Mir wäre sowas wie das Hofer-Verzeichnis in großem Stil aber doch deutlich lieber. Normalerweise hockt man vor einer neuen Tour doch erst mal ein paar Stunden vor Karten, schaut sich Luftbilder an und ließt Wandererberichte. Sowas kann Spaß machen. Oft genug möchte ich aber einfach nur fahren und hab zwar Lust auf was neues, möchte aber auch eine bestimmte Art von Trail haben. Da wäre ein großes Verzeichnis, bei dem ich auf die Wegbeschreibungen und Erfahrungen von anderen Bikern zurückgreifen kann schon recht angenehm.

[FW] FLO;9218880 schrieb:
Dann kann man sogar live vor Ort die Lines diskutieren! Aber ich glaube, dafür sind die meisten hier zu verklemmt. Es könnte ja jemand dabei sein, der besser fährt und man will sich ja nicht bloß stellen. Dabei geht's uns allen doch nur um ne schöne Zeit am Berg.

Hab ich noch nie erlebt. Normalerweise freut man sich doch, wenn man sich von seinen Mitfahrern noch was abschauen kann.

[FW] FLO;9218880 schrieb:
Außerdem glaube ich, dass die meisten, die hier schreien, auch nicht ohne Weiteres ihren besten Hometrail ins Forum schreiben würden.

Fakt ist doch, dass es längst Trails teils durch Veröffentlichungen der Freeride, teils weil Leute GPS-Daten posten, öffentlich verfügbar sind. Wer keine Karten wälzen will, der greift eben auf diese wenigen Trails zurück. Folge sind die berühmten Hotspots. Würde man alle anderen Trails auch öffentlich machen, würde sich das Ganze entzerren.

thomas.h schrieb:
Es bedarf derzeit etwas Einsatz und Arbeit, sich so eine Tour auszuarbeiten. Bei auf dem Silbertablett servierten BBS-Touren, vielleicht noch mit GPS-Daten, werden auch Leute zu dem Sport motiviert, die das sonst nicht gemacht hätten. Also 1 Woche Bikepark buchen und weils so lustig ist, macht man am Mittwoch halt eine BBS-Gipfeltour, weil zufällig von der Bergstation ein Gipfel leicht zu erreichen ist. Dass diese Leute dann vermutlich den Gipfel genau so abfahren, wie sie am Vortag im Bikepark gefahren sind, ist zu erwarten.

Wie schon geschrieben, sind die wenigen mit Liftunterstützung erreichbaren Touren sicher eine andere Geschichte. Aber mal Hand aufs Herz, wieviele Trails lassen sich schon in Bikeparkmanier runterbrettern? Wenn man nicht Hinterradversetzen kann, hat man in der Regel wenig Spaß. Zudem ist man meistens eher langsam unterwegs.

Wer in Renntempo Trails runterbrettern will, der wird sich sowas nicht antun und lieber auf die großen Bikereviere zurückgreifen, wo die Trails entsprechend präpariert sind.

Die Gruppe, die freiwillig ihre Räder irgendwo hochträgt, wird auch in Zukunft überschaubar bleiben. Obwohl passende Bikes jetzt schon seit Jahren verfügbar sind und es genügend multimediales Motivationsmaterial im Netz gibt, trifft man nur in den seltensten Fällen andere Biker auf den Trails. Selbst auf solchen, die im Netz frei verfügbar sind oder in der Freeride gepostet wurden.
 
[FW] FLO;9218880 schrieb:
...
Im Gegenzug sagt hier aber sicher kaum jemand nein, wenn man sich mal für ne Tour anschließen will...

Ich weiß. Das habe ich auch schon gemacht und es sind auch lauter nette Leute dabei. Danke nochmal an alle und
@Thomas ich hoffe, dass wir heuer noch zu einer gemeinsamen Tour kommen.

Getreu dem Bikebergsteiger Motto:
Natürlich freuen wir uns aber auch auf Nachwuchs! Daher nehmen viele Aktive auch gerne fremde Biker mit, um ihnen die
Faszination des Bikebergsteigens zu vermitteln.

Die Annahme damit die Anzahl und Qualität der Biker kontrollieren zu können, ist eigentlich seit 2005 durch die Vertrider selbst widerlegt:

"Wir haben uns getäuscht. An diesem Tag waren, wie spätere Recherchen ergaben, vier Biker-Gruppen unabhängig voneinander auf dem
Trail unterwegs, und keine Gruppe wusste von der anderen."
 
Überraschend: Da stellen sich die beiden "Parteien" höchst "schwarz-weiß" auf, obwohl beide Seiten ja gute Argumente haben!?

Auffällig: Je mehr Erfahrung der einzelne hat und je näher am Geschehen, umso kritischer die Haltung zu Veröffentlichungen!?

Entscheidend für mich : Jahre der Veröffentlichungen duch Moser bis Freeride haben uns in den Bergen einen schlechten Stand
eingebracht und so viele einst gute veröffentliche bike-Strecken sind mit Verbotsschildern gepflastert. Seit dem ich fast nur noch
dort fahre, wo sonst niemand oder nur wenige mit dem bike unterwegs sind, erlebe ich bestes Klima und absolut positives
Miteinander - selbst kritische Begegnungen werden fast immer am Ende doch zu wohlwollenden Gesprächen ... Was sollte mich
veranlassen, diese Plätze ins Internet zu stellen? Die Trails, die es (ohne mein zutun) ins Netz geschafft haben, wurden auch
bald problematisch, trotz mehr oder weniger beschwerlichem Aufweg.

Solange "shredding" in unserer I-B-Community so beliebt ist und solange es so viele gibt, die denken, wir biker hätten einen
Anspruch darauf, die Berge als Spielwiese zu benutzen, weil sie ja allen gehören und so lange dieser Anspruch in teils
üblen Pöbeleien gegenüber kritischen Äusserungen (wenn auch nur in Einzelfällen) "durchgesetzt" wird, werde ich in diesem
Leben "meine" Trails und Routen als das behandeln was sie für mich sind: "schützenswert" und ich werde Informationen darüber
nur selektiv weitergeben, an Leute, von denen ich glaube, dass sie ähnlich behutsam damit umgehen ...

Veröffentlichungen führen zwangsläufig zu Anspruchshaltung und so eine Haltung ist m.E. höchst problematisch.
Und besonders Leute mit dieser Anspruchshaltung schreien auch nach Veröffentlichungen!?
Wer daher nicht alles ins Netz stellt tut gut daran und ist kein elitärer Geheimniskrämer!?
 
Die Annahme damit die Anzahl und Qualität der Biker kontrollieren zu können, ist eigentlich seit 2005 durch die Vertrider selbst widerlegt:

"Wir haben uns getäuscht. An diesem Tag waren, wie spätere Recherchen ergaben, vier Biker-Gruppen unabhängig voneinander auf dem
Trail unterwegs, und keine Gruppe wusste von der anderen."
Wieso ist das widerlegt, nur weil bei den Vertridern mal ein paar andere Jungs den Trail runter gefahren sind?
Natürlich hat man keinen Einfluss darauf, ob sich jemand die Tour selbst erarbeitet. Wer das macht, ist meist aber auch vernünftig genug am Berg unterwegs.
Bei den Jungs, die ich mit auf Tour nehme, weiß ich, dass ich ihnen in den Punkten "angepasstes Verhalten am Berg" und "Geheimhaltung von Trails" vertrauen kann. Und falls sich da doch jemand als Griff ins Klo zeigen sollte, kommt er eben nicht mehr mit auf Tour.

Ich kenne kein Beispiel, bei dem das Veröffentlichen von Trails etwas gebracht hätte. Das sieht man auch in den Mittelgebirgen, da geht's auch nach hinten los. Wieso soll es in den Alpen funktionieren?

Normalerweise hockt man vor einer neuen Tour doch erst mal ein paar Stunden vor Karten, schaut sich Luftbilder an und ließt Wandererberichte. Sowas kann Spaß machen. Oft genug möchte ich aber einfach nur fahren und hab zwar Lust auf was neues, möchte aber auch eine bestimmte Art von Trail haben.
Ja genau, normalerweise hockt man da, und je nach Tour können das ein paar Stunden werden. Und ja, ich möchte auch lieber fahren gehen. Aber wer sagt mir denn dann wo?
Und wieso soll ich für dich die Trails suchen? Welchen Anspruch hast du auf veröffentlichte Trails? Welche Verpflichtungen habe ich dir gegenüber?
Und was hab ich davon, wenn ich dir die Trails verrate oder veröffentliche? Im ersten Moment habe ich jemanden glücklich gemacht, das ist ansich ja gut!
Als Dankeschön von dir und den anderen Bikern passiert dann folgendes:
Die Trails erscheinen im Forum, vllt hat jemand noch ein GPS dabei und postet den Track gleich mit. Weitere Biker fahren den Trail.
Ich komme 2 Monate später selber mal wieder vorbei, die engsten Spitzkehren sind rundgebremst, der Wirt auf der Hütte, dem ich ne Stunde erzählt habe, wie toll und verträglich BBS ist, schnauzt mich an:" Hey du hast mich verarscht".
Das ist der Dank, den ich bekomme. Da sag ich doch lieber: Nein Danke!

Ich will hier niemandem was unterstellen und es muss auch nicht immer so laufen, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch relativ groß denke ich. Und so schließe ich mich Ingo an, der es ganz gut formuliert hat.
 
Überraschend: Da stellen sich die beiden "Parteien" höchst "schwarz-weiß" auf, obwohl beide Seiten ja gute Argumente haben!?

Ich nehme für mich und meine Beiträge in Anspruch eben nicht nur schwarz oder weiß zu argumentieren.

Auffällig: Je mehr Erfahrung der einzelne hat und je näher am Geschehen, umso kritischer die Haltung zu Veröffentlichungen!?

Eine Aussage, die inhaltlich nur wiedergibt, dass man sich seit der Einführung des Kodex daran klammert
und auf St. Florian vertraut.

Entscheidend für mich : Jahre der Veröffentlichungen duch Moser bis Freeride haben uns in den Bergen einen schlechten Stand
eingebracht und so viele einst gute veröffentliche bike-Strecken sind mit Verbotsschildern gepflastert.

Dass sich der Stand der Mountainbiker verschlechtert hat, ist eine nicht belegte Behauptung, die gerne
in diesem Zusammenhang aufgeführt wird. Autoren von Reiseführern die Schuld zuzuschieben ist nichts
weiter als eine Unterstellung. Dass viele einst gute Bike-Strecken nach Veröffentlichungen nun mit
Verbotsschildern gepflastert sein sollen, ist wohl auch eher einer sehr selektiven Wahrnehmung geschuldet.
Nachdem im IBC jede Wegsperrung kommentiert wird, kann man wohl davon ausgehen, dass so viele
geeignete Trails davon nicht betroffen sein können.

Seit dem ich fast nur noch
dort fahre, wo sonst niemand oder nur wenige mit dem bike unterwegs sind, erlebe ich bestes Klima und absolut positives
Miteinander - selbst kritische Begegnungen werden fast immer am Ende doch zu wohlwollenden Gesprächen.

Viele Mountainbiker sind auch dort unterwegs, wo auch andere Mountainbiker fahren und können ebenfalls
nur von bestem Klima und absolut positiven Miteinander berichten – auch gänzlich ohne kritische Begegnungen.

Was sollte mich
veranlassen, diese Plätze ins Internet zu stellen?
Das ist eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten dürfen sollte.

Die Trails, die es (ohne mein zutun) ins Netz geschafft haben, wurden auch
bald problematisch, trotz mehr oder weniger beschwerlichem Aufweg.
Die Gründe hierfür können natürlich sehr unterschiedlich sein, sie können aber auch darauf zurück zuführen sein,
dass sich der Nutzungsdruck bisher nur ungesteuert auf die wenigen durchgesickerten Touren verteilen kann.

Solange "shredding" in unserer I-B-Community so beliebt ist und solange es so viele gibt, die denken, wir biker hätten einen
Anspruch darauf, die Berge als Spielwiese zu benutzen, weil sie ja allen gehören und so lange dieser Anspruch in teils
üblen Pöbeleien gegenüber kritischen Äusserungen (wenn auch nur in Einzelfällen) "durchgesetzt" wird, werde ich in diesem
Leben "meine" Trails und Routen als das behandeln was sie für mich sind: "schützenswert" und ich werde Informationen darüber
nur selektiv weitergeben, an Leute, von denen ich glaube, dass sie ähnlich behutsam damit umgehen ...

Die Einhaltung der allgemeinen Regeln für ein umwelt- und sozialverträgliches Biken kann man wohl bei denjenigen,
die sich ernsthaft mit dem Vertriden und Bikebergsteigen beschäftigen, voraussetzen. Die entsprechenden Touren
sind, wie Machiavelli schon schrieb, nicht das typische Revier der Shredding-Fraktion.

Veröffentlichungen führen zwangsläufig zu Anspruchshaltung und so eine Haltung ist m.E. höchst problematisch.
Und besonders Leute mit dieser Anspruchshaltung schreien auch nach Veröffentlichungen!?
Wer daher nicht alles ins Netz stellt tut gut daran und ist kein elitärer Geheimniskrämer!?

Ich persönlich bin der Meinung, dass niemand von jemandem fordern kann einen Trail zu veröffentlichen.

Gerade weil man fürchtet, dass problematische Gebiete bereits unkontrolliert frequentiert werden, sollte man
sich überlegen wo man steuern kann, um Sperrungen zu vermeiden.
Es ist auch den Vertridern nicht damit gedient getreu #1 "meide Hot-Spots", diese Touren "den anderen" zu
überlassen und sich nur mehr abseitz der guten Routen zu bewegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

was da z.b. im "München und Oberbayern" Unterforum abgeht, da fehlen mir manchmal echt die Worte. In und um Münchnen ist vermutlich das Zentrum des MTB-Geheimbundes :). Bis auf ein paar Poserfotos ist das Forum eigentlich tot. Eine Frage über irgendwelche Strecken schmäler als 1 Meter stellt man dort umsonst. Wenn doch einer (vermutlich "Fern vom Geschehen" ;)) eine Antwort gibt, dann wird er genötigt bis er den Beitrag zurücknimmt. Das ist eine Entwicklung, die ich eindeutig der Strategie des Geheimhaltens anlaste.

Die Anzahl der MTB-Sportler und das Abfahren auf Trails hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Irgendwo müssen die Leute doch fahren, und das tun sie auch. Aber jetzt sollen Moser und Freeride schuld sein, weil sie ihnen ein paar Touren verraten haben. Wie sieht denn der Vorschlag aus der Verheimlicher-Ecke aus, wo die Leute fahren sollen?

Ach, ich kanns mir vorstellen. Die sollen auf den bereits bekannten Routen bleiben, die sind eh schon verbrannt. Wenn, dann sollen sie selber neues probieren. Der gern gemachte Vorschlag: such dir die gestrichelten Linien in der Karte und probier sie aus. Damit lenkt man dann mit Sicherheit das geeignete Fahrkönnen auf die unbekannten Trails :confused:.

Verstehen kann ich natürlich die berechtigte Angst vor neuen Verboten. Die haben wir alle. Ein großes Problem dabei ist die immer noch vorherrschende Ignoranz und der fehlende Respekt bei den Entscheidungsträgern gegenüber dem jungen MTB-Sport (besonders wenn Trails eine Rolle spielen). Da ist ein Verbot schnell beschlossen, ohne die andere Seite irgendwie mit einzubeziehen :mad:.

Die Schuld an einem Verbot wird aber wieder bei den anderen Biker gesehen, die trotz Geheimhaltung auch auf dem Trail unterwegs waren.

Ich sehe in dieser Strategie irgendwie keine Zukunft.

Natürlich muss niemand seine Touren veröffentlichen. Aber das an den Tag gebrachte Verhalten geht weit darüber hinaus, zumindest im oben genannten Forum.

Servus
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Reiner
 
Wie sieht denn der Vorschlag aus der Verheimlicher-Ecke aus, wo die Leute fahren sollen?

Das ist ein interessanter Einwurf.
Ich denke, man muss dabei aber differenzieren: Handelt es sich um Gelegenheits-BBS-ler oder um Leute, die das tiefgründiger betreiben.
Ich denke, dass zB durch die besondere mediale Aufmerksamkeit, die das IBC dem Collin oder auch Harald Phillipp gibt, durchaus einige Leute motiviert sind, das zumindest 1x auch ausprobieren zu wollen. So wie jemand den Wasserschilift neben dem Hotel in seinem Urlaub ausprobiert, kann ich mir vorstellen, dass durchaus einige Leute in ihrem MTB-Urlaub (neben Familie, Bikepark, Downhillen oder was auch immer) auch einmal eine alpine Tour ausprobieren möchten. Die tragen dann vielleicht nicht 2000hm, aber gemäßigtere Touren traue ich jedem körperlich halbwegs fitten zu. Genau für diese Leute hätte eine detailierte Datenbank über Trailtouren einen großen Vorteil: Sie bräuchten sich in keinster Weise mit dem Sport auseinanderzusetzen, suchen sich einfach am Vorabend eine Tour in der Nähe raus, nehmen ihr Rad und ihr GPS (bzw ihr Smartphone) und starten los. Wenn das vernünftige Leute machen, kann es gut gehen - sonst nicht. Das "Bikepark Gebirge"-Image, das aktuelle BBS-Filme vorgaukeln, tut sein übriges. Die Folgen sind vermutlich bekannt.
Eine Datenbank mit Türsteher ( ;) ) für Leute, die vernünftig fahren, würde zu evt einer Verteilung führen und kritische Sachen entschärfen. Diese gibt es aber derzeit schon, in mündlicher Form. Ich halte es nicht für notwendig, diese ins Internet zu übertragen.
 
@Roland: Leider kann ich Deinen Stil nicht mithalten - großartig, wie Du jeden Satz auseinanderzunehmen verstehst. Allein die Frage, wem Dein Werk dient, bleibt für mich unbeantwortet.

Ich bin (inzwischen) nicht-kommerzieller MTB-Guide und zeige vielen Interessierten, was Faszination MTB in der Natur sein kann - ich bin sehr bemüht, den Sport und in Verbindung damit geeignete Locations so unter die Leute zu bringen, dass sich für mich ein gutes Gefühl ergibt. Ich mache das mit einer Behutsamkeit von der ich denke, dass sie uns allen als Mountainbikern zu Akzeptanz verhilft - Wo ich das Gegenteil erreiche möge man mich rügen!

Gestern habe ich unter dem Titel "Was geht schon in den Bergen?" ein Foto meiner lieben Schnee-Maus gepostet, die erstmals(!) einen bestimmten Trail gefahren ist, der ihr bisher immer ein wenig suspekt vorkam (ehrlich: NULL Action!) - ein Foto, das zeigt, was in den Bergen zur Zeit geht - in einem Thread, wo der TE heftig dafür gerügt wurde, dass er diese Frage 1-2 Monate zu früh stellt ... Zur "Verteidigung" des TE habe ich zeigen wollen, was geht - Auf die Frage, wo das ist, habe ich sogar noch PN geschrieben und im Forum eine kaum mißverständliche Ortsangabe gemacht - danach wurde ich angepöbelt und quasi des Threads verwiesen (sogar von demjenigen, dem ich die PN geschrieben habe ;-), das Foto wo ein junges Mädel einen Trail runterrollt wurde Poser-Foto genannt (ich lach mich kringelig!) und nun sage ich mir zum x-ten mal:

Der größte Feind des Mountainbiker ist wohl doch der Mountainbiker selbst!?
Und die einzig ernstzunehmende Intoleranz ist die des Mountainbikers selbst!


Letztens haben uns auf einem Gipfel die Leute dort befragt und gestaunt und sie haben sich interessiert und uns gute Fahrt gewünscht und fanden es einfach nur Klasse - Einzig richtig fiese Bemerkungen kamen dann von den zwei "Vollpfosten" (oh Schreck - das von mir!) in Lycra-Hosen, die sich damit rühmten, dass SIE ihre bikes hier nicht mit raufgenommen haben. Wahrscheinlich sind sie mit dieser tollen und der herrlichen Bergwelt entsprechenden Laune unten am Forstweg noch dem einen oder anderen Wanderer, der zu blöd war auf seiner "richtigen" Seite zu bleiben ordendlich was an den Kopf werfend um die Ohren gefahren ... ja Roland: bloße Unterstellung - ich weiß!

Ach ja - da war auch dieser tolle bikende Wegenutzer, der sich beim Schneiden einer Kurve am ca 5m breiten Kurve mit Ausweichmöglichkeit für Schwerlastverkehr tiereisch aufgeregt hat, das zwei plaudernde biker ganz rechts des Weges nebeneinander fahrend und ihm beim schneiden der Kurve in seiner Abfahrt mit Full-Speed aus dem Konzept brachten: Zum Glück waren es biker die man anschnauzen konnte und keine Wanderer mit freilaufenden Hunden oder Kindern! Verdammt und zum Glück!

Liebe Biker hier im Forum: So wenig, wie ihr Toleranz in den eigenen Reihen zeigen könnt, so wenig, wie ihr euch gegenseitig wohlwollend oder gar einander verstehend behandeln könnt, so wenig braucht ihr euch wundern, dass euch andere Biker mit Argwohn begegnen ... und die werden euch auch ga-ga-gar nicht ihre Lieblingstouren zeigen ... warum sollten sie unter diesen Umständen?

Das Forum dient bezüglich Touren nur noch dazu,
seinesgleichen zu begegnen. Der Rest ist kaum der Rede wert!?


Ich hoffe, dass die Botschaft zwischen den Zeilen angekommen ist.
Ich bin mal gespannt wie sich Botschaften zwischen den Zeilen zitieren lassen.


@Thomas: Meine Datenbank ist mächtig ... Und ich finde immer wieder Leute,
mit denen ich sie gerne teile - aber leider(!) immer seltener hier im Forum ...


Gestern und heute hatten wir wieder Touren vom feinsten ...
Und das kommende Wochenende ist auch schon wieder ausgebucht,.
Hier noch groß zu schreiben und teilhaben lassen wird immer fragwürdiger.

Warum sollte ICH veröffentlichen?
Warum sollte WER veröffentlichen?

Ride on!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das ein bisschen anders. Zum einen können die sogenannten "Shredder" auch selbst in die Berge aufbrechen und dort eine Forststraße hochfahren und einen Trail bergab. Karten sind frei verfügbar und man muss kein Pfadfinder sein, um einen Trail in einer Wanderkarte zu finden. Ich habe oft den Eindruck, dass diese Fähigkeit den "Shreddern" ganz gerne abgesprochen wird. Die Wege, um die es hier doch eigentlich geht, sind die technisch anspruchsvollen Hochgebirgspfade(?). Im Großen und Ganzen, kann man auf diesen Wegen nicht einfach runterbrettern. Zumindest nicht ohne sich zu verletzen. Wie Macchiavelli schon geschrieben hat, bedarf es schon ein wenig Fahrtechnik um auf diesen Wegen Spaß zu haben. Für alle anderen Wege, wurde uns die Veröffentlichungsarbeit schon durch die Bikemagazine abgenommen. Manche Alpenregionen steuern übrigens auch die Frequentierung über die Veröffentlichung und Werbung für ausgeschriebene Biketrails.
Btw, ich bin hier zwar nicht so oft im Forum, aber von einer Anspruchshaltung habe ich noch nichts mitbekommen.

Im Endeffekt, muss jeder selbst für sich entscheiden, was er wo veröffentlicht und ich glaube auch 100 Posts später wird es in diesem Thread keine Einigung geben. Gerade Argumente, wie das Abkürzen von Kehren lassen sich nicht von der Hand weisen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ingoshome: Es tut mir leid, wenn du mein Posting in diesem Thread in Zusammenhang mit dem anderen Thread gesehen hast. Das war in keinster Weise meine Absicht. Ich bezieh mich hier auf die gesamten letzten Jahre aus dem Oberbayern Unterforum. Das sollte überhaupt nicht speziell auf dich oder dein Foto-Posting abzielen.

Servus
--
Reiner
 
Wenn ich mir die Lage in und um Innsbruck ansehe: Es gibt dort überhaupt keine Szene. Nicht mal im Ansatz. Was es aber gibt, sind ein Haufen kleine Grüppchen, das jedes seine eigene Suppe kocht und möglichst nichts mit Außenstehenden zu tun haben möchte.
Das ist eventuell auch ein Ergebnis dieser elenden Geheimniskrämerei. Möchte mal gerne wissen, woher der Fortschritt kommen soll, wenn keiner was sagt. Aber gut, der Fortschritt kommt, wenn die Sponsoren mit Euros winken.
 
Hi Ingo,

ich hatte meinen ersten Beitrag gut begründet demgegenüber standen bisher nur Behauptungen.

Wie ich schon schrieb, haben die Vertrider bereits 2005/06 erkannt, dass es in sensiblen Bereichen zu Problemen kommen kann.
Das generelle Verheimlichen von Ortsangaben etc. ist aber Mitauslöser der Probleme und nicht geeignet diese zu lösen.

Das Bikebergsteigen wird wohl nicht das große Massenphänomen werden, dennoch tragen der Hochtourenfoto-Thread
– (mittlerweile schon in der 2. Auflage), die immer zahlreicher und auch immer professioneller werdenden Video-
Produktionen der Vertrider, von Collin, Harald und Co. dazu bei, dass das Interesse immer größer wird und sogar
die Bike-Magazine haben bereits das Bikebergsteigen für sich entdeckt, wie nicht zuletzt ein ausführlicher Bericht
über ein Bikebergsteiger-Paar in der aktuellen Ausgabe von 6undzwanzig zeigt. Man wird daher erwarten können,
dass sich die Zahl der Bikebergsteiger künftig schneller steigert als von 2005 bis heute.

Jede erfolgreiche Bikeregion, sei es in Graubünden um Lenzerheide, Davos, Klosters, sei es in Saalbach-Hinterglemm
oder künftig im Vinschgau, macht sich Gedanken, wie das Biken im Einklang mit der Umwelt und anderen Naturnutzern
zu bringen sei. Dabei wird versucht sowohl auf das Verhalten den Biker als auch der übrigen Naturnutzer einzuwirken und
wo es erforderlich ist lenkend einzugreifen.

Das Eldorado der Vertrider und Bikebergsteiger sind die Hochtouren und alles was man als Konzept vorzuweisen hat
beschränkt sich auf den Verzicht von Veröffentlichungen.

Was Du in den Bergen machst halte ich für vorbildlich. Ich stimme mit Dir auch in einem anderen Punkt überein, wofür
ich mich jetzt mal aus einem anderen Thread von letzter Woche selbst zitiere:

Gehört es zum gemeinen Mountainbiker, dass er Toleranz nur für sich und seine Gruppe einfordert
und in der Angst diese Toleranzgrenze könnte sinken andere Naturnutzer und MTB-Gruppierungen deshalb fürchtet?

Auffällig ist, dass man über Probleme im Zusammenhang mit Veröffentlichungen überproportional häufig
– sogar fast ausschließlich – in der hier angesprochene Facette stößt. Wenn Veröffentlichungen so problematisch wären,
wie es von einigen befürchtet wird, müssten die übrigen Alpen bereits „eingeebnet“ sein. Trotz 1000 Treffern zu
Mountainbike-Führern bei Amazon und den zigtausenden von Touren in den GPS-Touren-Portalen, halten sich die Probleme
im Bereich unterhalb der Hochtouren und auch trotz leichterer Erreichbarkeit für die Shredding-Fraktion in ganz engen Grenzen.

Wieso gibt es Probleme mit Hot-Spots fast ausschließlich bei den Vertridern? Obwohl die Anzahl der Naturnutzer tatsächlich
zum Problem werden kann und sich bereits viele öffentliche und auch andere Stellen mit dem Mountainbiking befassen, findet
sich sonst nirgends eine Empfehlung generell auf Veröffentlichungen zu verzichten.

Wie Machiavelli auch schrieb: Fakt ist doch, dass es längst Trails teils durch Veröffentlichungen der Freeride, teils weil Leute
GPS-Daten posten, öffentlich verfügbar sind. Wer keine Karten wälzen will, der greift eben auf diese wenigen Trails zurück.
Folge sind die berühmten Hotspots.

Eine Fehlannahme der Vertrider ist auch, dass Abkürzungen, Wegschäden etc. vor allem den anderen Bikern anzulasten wären.
Vielmehr ergeben sich die Abkürzungen erst durch Wanderer, die sich ein paar Meter sparen wollen und erst danach werden
diese für Mountainbiker überhaupt fahrbar.

Mich wundert, dass in der Scene so undifferenziert und unwissenschaftlich argumentiert wird, obwohl viele
es besser wissen müssten.

Zum Problem der Wegschäden, Abkürzungen, Erosion findet man in
‚Natursportarten und Ökologie’ Untersuchungen zum Sportklettern im Rurtal (Nordeifel) und zum Mountainbiken im Siebengebirge:
in den Punkten 3.2.6 – 3.2.8 viel Interessantes und bezüglich „Sozialer Aspekte“ kann man sich bei Punkt 3.3 informieren.

Auszugsweise:
"Erosionsschäden, welche explizit auf das Mountainbiken zurückzuführen sind, ließen sich nicht nachweisen. Insgesamt
lässt sich sagen, dass die ökologischen Beeinträchtigungen durchdas Mountainbiken im Siebengebirge eher gering
oder zumindest im Zuge dieser Untersuchungen nicht nachweisbar sind."

"Es lässt sich somit festhalten, dass insgesamt ein eher kooperativer Kommunikationsstil herrscht und keiner der
Beteiligten Konfrontationen sucht oder die Konflikte insgesamt in den Vordergrund stellt."

Btw. In NRW ist das Fahren auf festen Wegen erlaubt – also genau dort wo wir auch fahren.

Beste Grüße

Roland
 
Ich vergleiche es mal mit den Geländewagen.
In Italien war lange zeit viel möglich abseits der Strassen sein Auto zu bewegen doch wegen einiger weniger Typen die meinten es übertreiben zu müssen sind die meisten wirklich interessanten Pisten gesperrt worden nachdem GPS Daten etc im Internet und in kommerziellen Roadbooks veröffentlicht worden sind. Selbe Entwicklung auf Korsika. Viel wurde einfach ausprobiert, sich Infos von Locals besorgt aber weil wieder einige wenige Mist bauten stehen wieder viele Strecken vor der Schliessung bzw die paar guten Strecken die noch offen sind werden von den Einheimischen gehütet und keinerlei Infos gehen mehr raus. (ausser man hat ein paar Connections)

Ich habe halt die Befürchtung das es im Hochgebirge und auf sonstigen Trails zu ähnlichen Entwicklungen kommt und deshalb gebe ich zumeist Infos nur an Personen heraus die ich persönlich kenne oder ich über andere weiss das derjenige "okay" ist.

Zum anderen ist das für mich wie damals mit den Panini Bildchen. Ein geben und nehmen... wer nichts hat bekommt auch nichts und wer zu faul ist sich seine Tracks selber herauszusuchen der hat halt keine Tracks und muss damit Leben. Ich finde es schon fast erbärmlich wie hier manch einer für eine Veröffentlichung kämpft und ganz unverholen zugibt das er zu faul ist sich selber mal um eine Tour zu kümmern.

Einer Veröffentlichung würde dann ja auch voraussetzen das man die Daten halbwegs in Form bringt damit sie verstanden werden. Ich persönlich plane anhand von Papier bzw habe nur Papier auf dem Trail dabei. Das wäre einen Heidenarbeit das alles unmissverständlich für den DAU aufzubereiten. Hab in meiner restlichen Freizeit anderes zu tun.
 
Die Wege, um die es hier doch eigentlich geht, sind die technisch anspruchsvollen Hochgebirgspfade(?). Im Großen und Ganzen, kann man auf diesen Wegen nicht einfach runterbrettern.
Man kann vllt nicht runterbrettern, aber man kann fast jeden Trail so fahren, dass er nach 10 Durchgängen aussieht, wie im Bikepark, man kann aber auch jeden Trail so fahren, dass nach 10 Durchgängen kaum jemand merkt, dass überhaupt Biker da waren.

Wie ich schon schrieb, haben die Vertrider bereits 2005/06 erkannt, dass es in sensiblen Bereichen zu Problemen kommen kann.
Das generelle Verheimlichen von Ortsangaben etc. ist aber Mitauslöser der Probleme und nicht geeignet diese zu lösen.
Ja das hast du bereits geschrieben. Erneut frage ich mich, was uns diese "Erkenntnis" nutzen soll? Sie hat kein Recht auf Allgemeingültigkeit. Schreiben die Vertrider das "Gesetz"? Gibt es eine "Gegenerkenntnis", dass das Veröffentlichen von Trails irgendwo Probleme entschärft hätte? Liegt es an uns, diese Probleme zu lösen, damit andere Biker fahren können, ohne HotSpots zu bilden? Oder ist das vllt doch eher die Aufgabe von staatlichen Institutionen?
Das Eldorado der Vertrider und Bikebergsteiger sind die Hochtouren und alles was man als Konzept vorzuweisen hat
beschränkt sich auf den Verzicht von Veröffentlichungen.
Wozu müssen wir ein Konzept vorweisen? Wollen wir was verkaufen? Welche Bikesparte hat Konzepte vorzuweisen? Wir sind ein paar Jungs und Mädels, die gerne in den Bergen radeln gehen und unsere Fotos hier austauschen. Wir haben weder Verpflichtungen gegenüber anderen Bikern noch sonst wem.

Und sonst unterschreib ich wieder bei Ingo ;)
 
Ick denke wir sollten nicht soviel Energie verschwenden und uns Gedanken machen, es wird ganz sicher in Zukunft einen BBS Führer geben. Das ist der nächste Schritt und wer zuerst kommt wird auch richtig Geld verdienen. Frei nach dem Motto: Bikebergsteigen in Tirol-Band 1 für nur 29,95 Euro mit GPS Daten und praktischen wasserfesten Trailbook für die Tour. Dann immer im Herbst und Frühjahr ein neuer Band, ich denke davon lässt sich ganz gut Leben. Am Ende das ganze noch in den Magazinen abgedruckt und man führt ein schönes Leben wie Meister Moser.

Eigentlich was für mich, ich hätte eine wunderbare Ausrede für meine Frau, warum ich ständig auf den Berg muss. :D Natürlich will ich kein Geld verdienen, sondern nur den Unwissenden helfen, Hotspots entzerren und die Natur geniessen. ;) :cool:

War gerade ne Stunde biken im Stadtpark, herrlich. :love:

checkb:winken:
 
ich hatte meinen ersten Beitrag gut begründet demgegenüber standen bisher nur Behauptungen.

Naja, der überzeugende Grund, warum jetzt keiner aufsteht und sofort seine gesammelten Touren ins Netz stellt, fehlt offenbar noch.

Flo wie auch Lemming sprechen sehr richtige Punkte an!

Die derzeitige Situation ist meiner Meinung nach durchaus zufriedenstellend! Ich kann derzeit trailtechnisch sehr vieles machen, richtige Hotspots, die ich meide, gibts sehr wenig.
Eine grunsätzliche Änderung kann nun alles viel, viel besser machen oder es aber schlechter machen. Da besser nicht einfach ist (ich kann ja derzeit eh schon alles relativ problemlos fahren...), kann man also durch eine Neugestaltung nur entweder gleich bleiben oder verlieren. Da dies auch mit einem gehörigen Aufwand in rechtlicher Grauzone verbunden ist, denke ich nicht, dass sich demnächst an der Linie was ändern wird.

Grüße, Thomas
 
Ob jemand seine Touren zum Nachfahren im Internet veröffentlicht oder nicht ist seine eigene Entscheidung. Das hat hier, glaube ich, bis jetzt noch keiner anders gesehen.

Aber die "Nix-Veröffentlichen-Strategie" hat auch eine andere Auswirkung. Das Miteinander im Internet wird vergiftet. Früher konnte man gut diskutieren über Wege, Routen und alles was dazu gehört. Dann gaben bestimmte Leute keine Infos mehr heraus. Es liesen sich weitere Leute anstecken. Andere die das übertrieben fanden und noch Namen nannten wurden angehalten, dies doch zu unterlassen. Viele zogen sich inzwischen ganz zurück. Es gibt keine Diskussion mehr. Jeder misstraut jedem.

So geschehen im "München und Oberbayern" Unterforum.

Ich fragte mich, ob es das Wert war, wenn man beides in die Waagschale wirft? Auf der einen Seite das sich entwickelnde Gegeneinander im Internet, auf der anderen Seite der eigentliche Zweck der "Nix-Veröffentlichen-Strategie", das Bewahren der guten Trails vor größer werdenden Andrang.

Der bessere Weg liegt vielleicht irgendwo dazwischen.

Übrigens: in andern Unterforen, welche vom Nutzerstamm weiter entfernte Gebiete behandeln, war die Entwicklung nicht so stark zu spüren. Auch ein Fall des Floriansprinzips?

Servus
--
Reiner
 
Hi Thomas,

eine solche Erwartungshaltung wird dem Thema nicht gerecht. Daher würde es mich mehr als wundern,
wenn zum jetzigen Stand der Diskussion Touren veröffentlicht worden wären.

Wie dem geneigten Leser aufgefallen ist, bin auch ich überhaupt kein Freund davon alle Touren zu veröffentlichen.

Als der Vertrider-Kodex veröffentlicht wurde hat man auch folgendes geschrieben:
"Ähnliche Erlebnisse (zB RaKö 2004, Verbotsschilder durch die Gemeinde) und die vermehrt zu beobachtende
Bildung neuer HotSpots in der Saison 2006 zwingen uns, die Rolle von Vertriders.com bei der Bildung von HotSpots
neu zu bewerten. Wir haben eine grosse Verantwortung, soviel ist klar.

Doch wohin geht die Reise? Wunderrezepte gibt es nicht. Vorsicht ist jedoch geboten. Es wird noch einige Diskussionen
erfordern, bis wir eine Strategie gefunden haben,
wie wir unsere Popularität nutzen können, um ohne erhobenen Zeigefinger
für mehr Verantwortungsbewusstsein in der Szene zu sorgen. Denn eines ist klar: Wo Biker in Massen auftreten, gibt es
unweigerlich Probleme, und so wie die Entwicklung zur Zeit läuft, wird es nicht mehr lange dauern, bis an immer mehr HotSpots
die Geduld der lokalen Vereine (Alpenverein, Bergwacht, Wegehalter, Grundbesitzer) vorbei ist, und diese Trails für immer
verloren sind.

Man darf nie vergessen: Wir sind auf den Wanderwegen nur geduldet, und sollten uns auch so benehmen.

Eine Maßnahme ist die Veröffentlichung des Vertrider Ehren Kodex. Reinschauen, nachdenken, abchecken.
"

Meine Postings stehen in direktem Einklang mit dem obigen Text der Vertrider und es wäre angebracht das Niveau der Diskussion
wieder über das der bayerischen Verwaltungsgrundsätze - mit denen ich übrigens bestens vertraut bin - zu heben.

@Flo:
Wenn staatliche Stellen tätig geworden sind, haben wir alle etwas falsch gemacht!

Schöne Grüße

Roland
 
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