Das hast du leider vergessen/übergangen/wasauchimmer.
Bis gerade eben waren für mich die Fragen nach Beispielen für getarnte Werbung und der nach Beispielen für Product Placement synonym. Erstere habe ich, wie ich finde, ausführlich und auch mit den von Dir vermißten Beispielen beantwortet. Sollte mir allerdings eine Nuance entgangen sein, aufgrund derer es sich um zwei wirklich unterschiedliche Fragen handelt, sag mir einfach, wo ich da auf dem Schlauch stehe und ich liefere gerne eine Antwort nach.
Wo genau siehst du die Konsequenzen? Das die Artikel dann alle gekauft wären? Oder ziehst du den Vergleich zu Bike und Co?
Mensch, das hab ich doch nun schon zweimal geschrieben (auch in dem Artikel, den Du zitiert hast). Ist doch mein Kernanliegen. Aber ich zitiere mich auch nochmal selbst (was hoffentlich nicht als Eitelkeit verstanden wird) und paraphrasiere danach auch gerne noch ein zweites Mal meine ursprüngliche Frage.
Magst Du mir erläutern, was die Implikation dieses Absatzes ist; insbesondere des Punktes "nichts darum geben, wie die Industrie uns so findet"? Wenn ich mich über als redaktionellen Inhalt getarnte Werbung (denn Banner & Co. sind mir herzlich egal) mockiert habe, geht es mir nicht darum, Euch zu unterstellen, daß Ihr Millionen auf Eure Konten schaufelt. Aber Du deutest hier gerade das gleiche Dilemma an, das Embedded Journalists im Irakkrieg haben: für die Möglichkeit, mitten aus dem Geschehen zu berichten, nehmen sie Kompromisse (a.k.a. Zensur) in Kauf. Für mich liest sich der zitierte Absatz wie genau das, was ich mir dachte: damit Ihr vorne mit dabei sein könnt, muß man auch mal den ein oder anderen "Kompromiß" bei der Bewertung abgebene, um auch in Zukunft lange vor Markteinführung mit den heißen Teilen "bemustert" zu werden.
Wenn die Newsberichte nämlich den Charakter von Erfahrungsberichten aus einer Community hätten, so wie die Posts in den anderen Bereichen, dann könnte Euch die Meinung der Industrie ja egal sein und es ergäbe sich nicht das Dilemma der embedded journalists - ein Beispiel, das übrigens nur der Prägnanz und Rhetorik wegen gewählt wurde. Tatsächlich ist dieses Problem in jeder Branche bekannt, in der ich bislang einen ausreichenden Einblick hatte, um das beurteilen zu können. Schreibt man zu oft in vom Hersteller unerwünschter (also z.B. zu kritischer und damit verkaufsschädigender) Weise, wird man halt nicht mehr bemustert => die coolen Teile sind damit nicht mehr oder zu spät präsent im Mag/auf der Seite => man verliert an Relevanz => Leser verschwinden => das Mag/die Seite trägt sich irgendwann nicht mehr und wird eingestellt.
Also: wenn die initial Mitwirkenden im Newsbereich (ist Dir das genehmer als Schreiberlinge? "Initial" übrigens, damit niemand erst die Spitzfindigkeit anmerken muß, daß ja auch alle anderen User da mitwirken) genauso (oder zumindest ähnlich) eng mit den Herstellern zusammenarbeiten wie die Mitwirkenden in Magazinen, ergibt sich auch der gleiche Interessenkonflikt. Nämlich der zwischen der Sicherung des Fortbestandes des Magazins, indem man keine Hersteller vergrätzt, von denen man abhängig ist auf der einen Seite und dem des möglichst neutralen Berichtens für die Leser/User/...
Sind die initial Mitw... usw. stattdessen nur Primi inter Pares einer Community, die aufgrund irgendwelcher Prozesse aus der Masse gewissermaßen als Stellvertreter ausgewählt wurden, ergibt sich kein Interessenkonflikt. Sie sind damit nur der Community verpflichtet und die Meinung der Hersteller kann ihnen am Allerwertesten vorbeigehen (die reinen Betriebskosten dieses Forums, insbesondere wenn es so absolut als Hobby betrieben wird, sollten aufgrund der Zugriffe locker von der Werbung gedeckt werden). Sie sind also unabhängig und damit maximal glaubwürdig.
Das ist es, warum ich wissen will, wie ich die News nun zu werten habe (und implizit auch andere Beiträge der dort initial Mitwirkenden). Und nun zu der Gratwanderung, die ich im ersten Post angesprochen habe und die ich kritisiere: im Newsbereich, der deutlich den Appeal von Presse/Magazin/... hat, treten einige User des Forums als Mitwirkende auf, womit sie den - auch von nuts! - angesprochenen Interessenkonflikt erfahren. In anderen Bereichen des Forums sind sie plötzlich unabhängige Peers wie der Biker, mit dem man am Sonntag eine Tour fährt? Wer das glaubt, müßte konsequenterweise auch kein Problem mit Auftragsforschung oder Politikern in Aufsichtsräten (bzw. ja eigentlich Aufsichtsratsmitgliedern in der Politik) haben.
Also zum dritten Mal: haben die News nun den Charakter von Presseartikeln oder sind sie ein nur minimal hervorgehobener Teil der Community? (Ich frage das auch gerne noch ein paar mal. Copy & Paste sind toll)
In meinen Augen profitieren die Artikel genau von der Integration des Feedbacks der User, wenn diese ihre eigenen Erfahrungen mit ins Boot bringen und so ein deutlich breiteres Bild entstehen kann. Wenn beispielsweise einer wie Lemming ein Santa Cruz Nomad-C fährt und zeigen kann, wie es nach unzählen Höhenkilometern aussieht, hilft das vielen (auch mir) weiter, die sich fragen, ob und wenn ja wie ein so leichter Carbonrahmen den Belastungen standhalten kann.
Eine interessante Konsequenz: Leute, lest lieber die Beiträge der User und nicht die News, die wir selbst schreiben. Soviel Selbstkritik hätte ich Dir nicht zugetraut. (Pardon, an der Spitze konnte ich nicht vorbei gehen)
Für manch Einen mag der Sram Börsengang (Beispiel gewählt wegen Aktualität) überhaupt null und nichtig sein, für einen Anderen möglicherweise hochinteressant, um beispielsweis abschätzen zu können, wohin sich die Branche entwickelt. Randnotiz oder nicht? Werbung oder nicht?
Da wird dann wohl zumindest in Zukunft bei diesem Multimilliondollar-Konzern auf jeden Fall eine Menge Papier gebraucht werden

Und das dürfte auch schon vonnöten gewesen sein, um das Ziel 'Börse' überhaupt zu erreichen. Soviel zu der Frage, ob ich unterstellen kann oder darf, daß es ohne Verträge nicht geht. Was Deine andere Frage angeht: ich finde die Implikationen des Börsengangs zwar selbst sehr interessant, würde allerdings vermuten, daß die Nachricht für die meisten User eher als Randnotiz Sinn macht.
??? Gerade die Hausbesuche sind für viele User immer wieder besonders interessant. Natürlich kann man auch die als Werbung interpretieren aber dann - ganz ehrlich - bleibt auch wirklich nichts mehr übrig. Einerseits wünscht sich jeder selbst erstellten, selbst recherchierten Content und dann, wenn der kommt (die Hausbesuche sind einmalig, niemand sonst hat sie so intensiv drin) wird er als Werbung für das gezeigte Unternehmen verschrien?
Bei den Hausbesuchen würde ich differenzieren. Die Besuche bei den Bikeschmieden sind sicher interessante redaktionelle Beiträge (wenngleich ich da den Werbeaspekt schon sehr deutlich sehe). Aber bei Firmen, die bloß Pakete hin und her schieben (Rose, Paul Lange, auch Bergamont), weiß ich nicht, was da die Relevanz sein soll. Da kann man auch einen Hausbesuch bei der Post machen. Zumal die zumindest mit den meisten selbst aufgebauten Bikes mehr zu tun haben dürfte als Paul Lange (gibt es irgendeinen Händler, der es sich leisten kann, da zu bestellen?! Bevor jetzt jemand ernsthaft diese Frage beantwortet, um mir meine unendliche Dummheit zu beweisen: das war nur halb ernst gemeint. Und damit das nicht auch anderen Punkten unterstellt wird, schreibe ich das an den, wo es so ist, extra dran).
Wie hat dir denn der Artikel von Maxi zum neuen Ghost getaugt? Werbung oder nicht? Positiv oder nicht? Wie denkst du hat Ghost darauf reagiert?
Ich weiß jetzt nach dem Lesen des Artikels, daß man nach Meinung der Tester den Rahmen mit einem anderen als dem verbauten Dämpfer und einer anderen als der verbauten Gabel aufbauen sollte. Nicht mehr und nicht weniger. Was Ghost zu diesem Befund gesagt hat, kann ich nicht wissen. Sie könnten sich darüber gefreut haben, daß keine großartigen Schwächen des Rahmens im Artikel auftauchen; sie könnten sich aber genauso gut darüber geärgert haben, daß keine großartigen Stärken benannt wurden.