Das Bild spricht doch Bände: Einer der strahlt und einer der gequält zu lächeln versucht.
Ich befürchte, dass die Vielfalt und Kreativität durch diese Übernahme leiden könnte. Dabei rede ich hierbei nicht unbedingt von den Magazininhalten, sondern was Frank und MBR so um das Magazin herum veranstaltet und initiiert haben. MBR hat maßgeblich und zweifelsfrei alles, was sich in Deutschland abseits von Klickpedalen, schmalen Lenkern und bunten Lycra-Stramplern entwickelte flächendeckend (mit-)gepusht.
Ich lese gerne Printausgaben. Mich nervt ebenfalls dieses Hochglanz-Image. Pompöse Aufmachung, übergroße Bilder bzw. Schriftgröße, wenig Substanz und null Umweltbewusstsein (beschichtetes Papier und Magazingröße, aber über einen Sport schreiben, der überwiegend in der Natur betrieben wird). Knapp fünf Euro für eine Stunde redaktionellen Inhalt (teilweise auch noch eins-zu-eins-Übernahme von Produktinfos) plus eine halben Stunde Werbung ist für mich ein sehr bescheidenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Aus diesem Grunde präferiere ich die Mountain Bike, die das nicht ganz so penetrant zelebriert oder hole mir gleich englischsprachige Mags. Dass durch das breite Spektrum der Mountain Bike nicht jeden alles interessiert, dürfte klar sein (aber bei meinem 2-Jahres-Abo ist der mitgelieferte Drehmomentschlüssel schon fast so teuer wie das ganze Abo

).
Ansonsten schlage ich in die gleiche Kerbe: Weniger ist mehr. Lieber weniger Räder testen, dafür richtig. Wenn ich lese, dass stolz von 2000 Tiefenmeter pro Rad geschrieben wird, lange ich mir an den Kopf. Zwei lange Abfahrten und ich kenne die Stärken und Schwächen von einem Bike? Auch wenn die Redaktionsprofis sicherlich reichlich Erfahrung haben, frage ich mich schon, ob die ausschließlich von einem durchschnittlichen Leseralter von maximal 11 Jahren ausgehen oder Politiker-like vor lauter Selbstüberschätzung unter Realitätsverlust leiden. Wenn ein Rad nicht über einen längeren Zeitraum unter verschiedenen Bedingungen gefahren wurde und man zusätzlich auch was zur Haltbarkeit sagen kann, sollte man sich ehrlicherweise auf das Abdrucken der Teileliste und dem Niederschreiben eines allerersten Eindrucks beschränken. Dass Tests auch anders gemacht werden können, wird doch hier im Forum bereits vorgelebt (you know who you are) oder wie geschrieben bei den Engländern und Amis nachlesen.
Dauerhaft muss es doch zu einer klaren Profiltrennung zwischen der Freeride und MBR kommen. Bin mal gespannt wie der Verlag sich das so gedacht hat und umsetzen wird. Freeride mit Schwerpunkt Downhill und MBR Slopestyle und Dirt (was ja jetzt schon mehr oder weniger der Fall ist und nur noch ausgeprägter wird)?
Das beigelegte Video-Mag der MBR war eine gute Idee und ich vermisste es schon in den letzten Ausgaben. Jetzt kann ich es mir denken, vermutlich war schlicht ein einfach kein Geld mehr da.
@Thomas
War das sachlich genug?
