Der Nachtbiken-Angst Thread

Es war im August 2010.



Ich war mit dem Bike auf dem Heimweg von einem Kumpel. Ich hatte nur eine notdürftige Beleuchtung am Bike. Es muss so gegen 23.30 Uhr gewesen sein als plötzlich im Scheinwerferkegel zwei graubraune Schatten aus dem Gebüsch neben mir knapp am Vorderrad vorbeihuschen. Ich denke noch so: „Hmm, Katzen? Nee zu groß…“
In dem Moment als mir das Wort „Wildschweine“ in den Kopf schoss hörte ich direkt neben mir ein grässlich schnaubendes Grunzen (so ähnlich müssen sich wohl Orks anhören). Ich schaue erschrocken links runter in Richtung Tretlager und entdecke einen riesigen, schwarzen Schatten direkt neben meinem Oberschenkel. Das war wohl die Bache.
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass man sich so groß wie möglich machen soll. Dazu am besten noch Lärm – also bin ich lauthals schreiend im Wiegetritt davongebraust. Mann, hab ich Gas gegeben, wurde aber zum Glück nicht von dem Biest verfolgt. Die hat sich wohl um ihre Jungen gekümmert.
Kritisch war in dem Moment des Aufeinandertreffens, dass ich zwischen Bache und Jungtiere geraten bin. Seitdem gebe ich nachts/im Dunkeln in potentiellem Wildschweinterritorium (kann halt hier bei uns überall sein) immer wieder laute Rufe von mir, in der Hoffnung, dass die Schweine das Weite suchen. Jogger, Gassigeher etc. sind leicht irritiert, nicken beim Wort „Wildschweine“ aber verständnisvoll. Danach folgt immer ein besorgtes, leicht panisches „um-sich-herum-blicken-und-Umgebung-absuchen“


Das war die einzige Begegnung mit Wildschweinen in meinem Leben – reicht aber völlig.
 
Ah...jetzt wirds wieder spannend:daumen: Wann werfen die? Also im August sind die Jungtiere demnach schon unterwegs. Da ist es mir meistens lange genug hell, dass ich nicht zum Nightride aufbreche. Oder sind die Frischlinge im Dezember auch noch klein, dass da Gefahr besteht? :lol:

Dann werde ich doch mal die Drucklufthupe wieder montieren:) Das sollte reichen für "richtig laut sein" :lol:
 
Zu diesem Thread fällt mir grade eine, natürlich rein fiktive, Gruselgeschichte ein. Ich schreibe aus der Ich-Perspektive:

Ein kalter Herbstabend. Doch ich beschloss, noch eine kurze Runde durch den nahegelegenen Wald zu drehen. Also Licht ans LTP Pro, Helm auf und los gehts. Im Wald angekommen führt der Weg erst einmal leicht bergauf. Der Wind lässt die Blätter leise rascheln und irgendwo in den Bäumen ruft eine Eule. Der Mond lugt immer mal wieder hinter einigen Wolkenfetzen hervor. Unbewusst halte ich den Lenker etwas fester....das LTD gleitet sanft den leichten Anstieg hinauf, während der Lichtkegel meiner Lampe ein bizarres Schattenspiel mit den Steinen veranstaltet. Der Anstieg wird jetzt steiler. Langsam arbeiten sich die 29" Reifen den leicht verschotterten Waldweg hinauf. Doch schließlich ist es geschafft! Etwas aus der Puste aber glücklich halte ich inne und betrachte die Szenerie unter mir. Die Bäume wirken wie surrealistische Gebilde aus irgendeiner Fantasywelt - wie aus "Herr der Ringe" oder so. Nach einer kurzen Rast geht es weiter und ich suche mir einen schönen Weg für die Abfahrt aus. Das LTD Pro fliegt förmlich über den Weg, über kleinere Steine und Wurzeln hinweg. Hier ist es in seinem Element. Doch plötzlich sehe ich ein weißes Leuchten vor mir und erkenne die Silhouette eines Bikers, der mitten auf dem Weg steht! Sofort ziehe ich die Bremsen und mein Cube kommt rutschend und schlitternd zum stehen! Die blockierenden Reifen reissen eine Furche in den Schotter und ich habe Mühe, das tänzelnde Hinterrad wieder unter Kontrolle zu kriegen. Doch es gelingt mir und das Bike steht - nur max. 1m vor dem anderen Biker.
Doch er ist kein normaler Biker! Er ist eine halb durchsichtige, geisterhaft weiße Erscheinung, die leicht wabert - als würde er aus einer Art Nebel bestehen. Ich sehe ihn an und erkenne, dass er auch ein "Cube" fährt - ein Stereo. Doch die Gabel ist auf einer Seite gebrochen, durch das obere Rohr des Rahmens zieht sich ein fieser Riss fast über die gesamte Länge des Rahmens und der Sattel wackelt nur noch auf seiner brüchigen Halterung an der Sattelstütze. Normalerweise wäre dieses Stereo nur noch ein sehr teurer Haufen Carbonschrott, der keinen Meter mehr fahren könnte - doch es ist ja kein "normales" Stereo. Die Farbe muss wohl mal schwarz-weiß gewesen sein, soweit man das erkennen kann. Denn eigentlich ist die ganze Erscheinung neblig-weiß.
Der Biker selbst erinnert an ein Skelett, das aber noch etwas mit Haut und Gewebe bedeckt ist, zumindest teilweise. Der zerschmetterte Helm gibt den Blick auf die linke Seite des Schädels frei, die seltsam grotesk eingedrückt ist....wie eine Coladose, gegen die getreten wurde. Sein linker Arm hängt schlaff herunter oder er stützt ihn auf dem Lenker seines Bikes ab - er scheint wohl gebrochen zu sein. Er sieht aus, als wäre er schwer gestürzt und mit der linken Körperhälfte aufgeschlagen. Er starrt erst mich aus leeren, hohlen Augenhöhlen an - Augen kann ich keine mehr erkennen. Mir schaudert etwas dabei und ich sehe ihn ebenfalls an.
"Ein Cube...." ertönt seine leise flüsternde Stimme. Ich hätte ein bedrohliches Donnern oder Grollen erwartet, doch er flüstert nur. Ganz leise....aber noch gut zu vernehmen.
Ich nicke nur....kann im Moment nicht antworten, da ich keinen Ton rausbringe.
"Möge es dich besser tragen, als meines mich einst getragen hat...." meint er. Dann weicht er etwas zur Seite und gibt den Weg wieder frei. Ich fahre los - nach kurzer Wegstrecke blicke ich noch einmal zurück. Doch der mysteriöse Biker und sein Stereo sind verschwunden - es scheint nur ein leichter Nebel zwischen den Bäumen hindurchzuziehen....
Nachdenklich und völlig verwirrt fahre ich nach Hause. Ich will nur noch ins Bett, denn am nächsten Tag steht eine Bikeversteigerung der Polizei an. Ich brauche ja kein Bike, da ich mit meinem LTD Pro hochzufrieden bin, doch eine Internetbekanntschaft hat sich ausgerechnet eine Bikeversteigerung als erstes Date ausgesucht.
Als wir dort sitzen, ruft der Polizist, der die Versteigerung leitet in den Saal: "Und nun unser Überraschungspaket!" Davon hatte sie erzählt...das kann alles sein. Ein total versifftes Schrottbike oder ein neuwertiges Top-Bike, das gefunden aber nicht mehr abgeholt wurde. Als das Gebot bei 300 Euro steht, knufft sie mich in die Seite: "Los! Riskiers einfach mal!" Da ich es mir momentan erlauben kann, biete ich 400 Euro. Und ich werde nicht mehr überboten. Der Polizist führt uns in einen Nebenraum, sein Kollege schiebt das Bike neben sich her.
Es ist ein schwarz-weißes Stereo......

Viel Spaß mit der Geschichte - und keine Angst beim Nachtbiken ;)
 
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Keine Ahnung, wie sie weitergeht. Das Ende hab ich absichtlich offen gelassen, um die Fantasie anzuregen.
Wie "Christine" sollte sie aber nicht weitergehen - um Himmels Willen! :D
Dazu ist der "Geisterbiker" ja auch viel zu nett. :D
 
Also ich hab mal,ihr werdet´s mir nicht glauben etwas bei dämmerung auf einen acker gesehen, dabei war eine seltsame Stimmung in der Luft.
Das Ding, ähäm, schleifte seinen linken fuß hinter sich, war ungefähr 1.20-1.50 m groß und man konnte die umrisse eines spitzzulaufenden Hutes erkennen.
Es war sehr kräftig gebaut, also ziemlich breit und es bewegte sich schon ungewöhnlich für ein Tier.
Hatte schon Wildschweine kurz vor mir passieren gesehen,Füchse in der dunkelheit,Raben,Rotwild auf dem Acker..
Aber keines von ihnen hatte eine ähnliche Gestalt.

Ich bekam während dem Erlebniss eine Gänsehaut.
Keiner glaubt mir, okay.
Hatte vorher noch nie sowas ähnliches gesehen..
Und nein es war kein Koks im Spiel.
 
Mir fällt eine kleine Fortsetzung der Story ein. Sie ist von dem Buch "Der Lotse" von Frederick Forsyth inspiriert.

Nach der Begegnung im Wald bin ich erst einmal auf Urlaub gefahren. In die Nähe von Berlin - Familie besuchen und ein bisschen biken. Da ich das Stereo ohnehin noch einfahren will, hab ich es einfach mitgenommen. Ich kann im Zug eh nur ein Bike mitnehmen und die Wahl fiel aufs Stereo.
Eines Tages war ich auf einer langen Tagestour unterwegs und geriet in die Dämmerung und schließlich in die Nacht. Zeit, nach Hause zu fahren. Doch ich verliere so langsam die Orientierung in den weiten Wäldern Brandenburgs. Leider war auch der Akku meines iPods leer, auf dem ich eine Kartenapp habe um zu navigieren. Während es immer später wird, realisiere ich, dass ich im Kreis zu fahren scheine. An der Stelle war ich doch schon mal....
Mittlerweile ist ein heftiges Gewitter aufgezogen. Der Regen verwandelt den Waldboden in eine Schlammpiste und die Blitze tauchen den Wald in ein bedrohliches grelles Licht. Ich bin völlig durchnässt und durchgefroren, da es wegen des Gewitters verdammt kalt geworden ist.
Doch während ich einen schmalen Trail entlangfahre, taucht neben mir plötzlich etwas auf. Es scheint ein Biker zu sein. Sein Bike ist eines der allerersten Mountainbikes - ein uraltes Specialized. Er selbst trägt einen alten, notdürftigen Helm, eine Art Jeans und eine Lederjacke. Seine Hände stecken in Lederhandschuhen. Die ganze Ausrüstung scheint aus den 70ern oder 80ern zu stammen. Ich bremse das Stereo ab, damit er mithalten kann - es tut gut, einen anderen Biker zu treffen. Doch er holt mich mühelos ein, obwohl der Trail steil bergab führt. Sein weißer Schal flattert im Fahrtwind. Ich rufe ihm zu, dass ich mich verirrt habe, doch er antwortet nicht. Er gibt mir Handzeichen, ihm zu folgen. Völlig verdattert, doch froh über die Hilfe folge ich ihm bis zu einem kleinen Gasthaus am Rande eines Dörfchens. Ich sehe mich um, doch der Biker ist verschwunden.
Völlig durchnässt, von Kopf bis Fuß mit Schlamm bespritzt betrete ich die Wirtsstube. Da ich mein Bike nicht draußen stehen lassen wollte, habe ich es im Eingangsbereich an die Wand gelehnt. Außer der Wirtin und ihrer Tochter ist niemand im Raum.
"Menschenskind, Sie sehen ja aus!" ruft die Wirtin. "Kommen Sie erstmal rein. Sarah, mach unserem Gast mal nen warmen Tee!"
"Oh danke..." erwidere ich und erkundige mich nach dem Weg zurück in den Ort wo meine Familie wohnt.
"Bei dem Wetter? Nee nee, dat wird nix, wa! Sie bleim heute nacht lieber hier und morgen fahrn Se zurück, wa! Ihr Rad könn Se hier in der Stube abstellen, dann klauts keener!" meint die Wirtin.
Da gerade in dem Moment ein ohrenbetäubender Donner die Gaststube erzittern lässt und ein darauffolgender Blitz eine grelle Lightshow in dem Raum entstehen lässt, beschließe ich, das Angebot anzunehmen, zuhause anzurufen um Bescheid zu geben und morgen in Ruhe zurückzufahren.
Außerdem betritt in dem Moment die Tochter der Wirtin mit zwei Tassen Tee und ein paar Klamotten den Raum. Während sie und ihre Mutter noch etwas aufräumen, ziehe ich mich um. Es tut gut, endlich die nassen, schlammigen Sachen lozuwerden! Während die Wirtin sich zurückzieht, bleiben ich und ihre Tochter noch etwas in einem Nebenraum sitzen und unterhalten uns. Mein Blick fällt irgendwann auf das Bild eines jungen Mannes, vielleicht Mitte/Ende 20. Er trägt eine Lederkluft, einen Helm und hält ein altes Specialized neben sich.
"Wer ist denn das?" frage ich Sarah.
"Oh....das ist Chris" antwortet sie "Er hat hier im Ort gelebt....einer der ersten Mountainbiker. Er fuhr hier, als das mountainbiken damals von Amerika nach Deutschland kam. Ist kreuz und quer durch die Wälder gefahren. Früher war das hier das reinste Radlerparadies. Aber in den weiten Wäldern haben sich öfters mal Leute verirrt und hätten alleine nur schwer den Weg zurück gefunden. Doch Chris ist an Tagen wo viel los war, abends immer rausgefahren und hat diese Verirrten hierher geführt. Er war Stammgast hier und bei allen beliebt. Bis er bei einem Rennen tödlich verunglückt ist....
Manche Leute hier im Dorf erzählen sich, dass Chris Geist immer noch dort draußen ist und jenen hilft, die in Not geraten. Doch das ist natürlich nur eine Legende...."
"Jaaa....vielleicht." erwidere ich nachdenklich.
Dann gehe ich schlafen und falle völlig übermüdet in einen tiefen erholsamen Schlaf.
 
Oh ich dachte ab der Sache mit dem spitzen Hut Ironie zu erkennen wie in diesem Thread fast üblich und dann auch mit Ironie reagiert. Aber dem war wohl nicht so,von daher entschuldige ich mich untertänigst.
 
ich glaub im Dezember/Januar sind eher die Keiler das Problem, die werden da ganz wuschig, haben nur noch sex im Kopf, laufen wild umher und sind schlecht gelaunt.
Die Beschreibung erinnert mich an das Verhalten von Autofahrern, allerdings ist es bei denen ganzjaehrig :lol:

So, jetzt aber los zur Fruehrunde ;)
 
ich glaub im Dezember/Januar sind eher die Keiler das Problem, die werden da ganz wuschig, haben nur noch sex im Kopf, laufen wild umher und sind schlecht gelaunt.

Möchtest du über deine schlimme Erfahrung reden? Wir alle im Forum stehen dir verständnisvoll zur Seite :lol:. Sicher, die braune Softshell war im Schlussverkauf billiger - aber das Verwechslungsrisiko....?
 
Zuletzt bearbeitet:
Jaja, nachts im Wald - das hat schon was.
Wenn die Lampe nur ein paar Meter in den Wald hineinscheint und dahinter nichts als Dunkelheit...
Die Sinne sind viel angespannter, man nimmt alles viel intensiver wahr, und das Beste:
keine nervigen Fußgänger! Also ich fahr gerne nachts durch den Wald.
 
Du hast die falsche Lampe:lol:
Für den kleinen Extrakick aber sicher sehr spaßig. Ich sagte ja schon, dass es komischerweise dieses Jahr irgendwie nicht so richtig gruselig ist...Helligkeit soweit das Auge reicht :lol:
Aber die nicht vorhandenen Fußgänger im Vergleich zu gestern tagsüber, was richtiger Wandererslalom war, sind schon nicht zu unterschätzen...

Möchtest du über deine schlimme Erfahrung reden? Wir alle im Forum stehen dir verständnisvoll zur Seite :lol:. Sicher, die braune Softshell war im Schlussverkauf billiger - aber das Verwechslungsrisiko....?

:lol::lol::lol:

der Brüller des Tages ^
 
Den Balken des Schreckens mit LED ausstaffieren und dann in der Finsternis drüber damit man sich fühlt wie ein Pilot im nächtlichen Landeanflug...

[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=WB8k180hZU4"]Balken des Schreckens Part 4 - Hoffenlich regnet es bald wieder - YouTube[/nomedia]
 
der Herbst hat Einzug genommen und mit ihm kriecht die Dunkelheit in die Wälder und lässt das
Geäst der Bäume im Scheinwerferlicht meiner Chinawumme (1600 lm) wie grauenhafte Monster erscheinen.


newsbild-mrjones.jpg


Also längst Zeit diesen Thread als Therapeutische Maßnahme wiederzubeleben !
 
Schon wieder ein Jahr rum :eek: :lol: :daumen:

Ich glaub ich muss doch wieder auf die Aldi 15 Lux zurückgreifen...mit meinem Selbstbau mit 3300 Lumen verliert das alles an Schrecken :heul: Aber die Schatten sind extremer, wenn sie neben einem vorbeihuschen und sich im Unterholz immer was zu bewegen scheint :eek:
 
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