Die richtige Rahmengröße anhand von R.A.D. herausfinden

Protipp: Bikes mit ähnlichen Geowerten sollten ähnliche RAD haben
Ich wuerds halt lieber genau wissen, fahre lang genug, dass 1cm mehr oder weniger fuer mich derweil einen deutlichen Unterschied machen. Wenn man sich halbwegs auf'm Bike zu bewegen weiss, nervt selbst ein wenig zu lang einfach tierisch.
Dann ist mein Vertrauen Geotabellen allgemein auch eher mau. Canyon musste die vom Spectral ja selbst schon korrigieren.
 
Tatsaechlich koennten die Radhersteller siwas wie nen RAD oder RAAD (als Diagonale von Reach/Stack!) angeben.

Lee McCormick’s Ansatz hinkt insofern, als dass der Reach massiv durch Spacer und Lenkerrise beeinflusst werden kann. In anderen Worten dreimal die Haelfte der Raeder mit meinem (glaube ich) idealen Reach kommen mit so kurzem Stack daher, dass sobald ich die hochspacer dat Dingen gut n Zentimeter zu kurz wird.

Die wirren Herstellerangaben tun ihr uebriges. Extrembesipiel Yeti mit langem Reach, das in XL bis 201cm oderso angegeben ist. Das Ding auf nen (fuer mich mit 198cm) nicht Finger am Boden schleifenden Stack hochgespacert und ich ende konstruktive bei nem ~496cm Reach, wo manche Hersteller max 193cm oderso angeben.

Knifflig wirds dann mit dem Oberrohr. Je nachdem wie steil/flach das (tatsaechliche) Sitzrohr ist und wo der Sattel bei Auszug ist passt dann auch ein “zu kurzes” Oberrohr. Wo wir dann wieder bei der Kettenstrebe waeren.… glaub Einstein hatte es damals mit dem E=mc2 einfacher.

Aber unterm Strich fehlt mir tatsaechlich der tatsaechliche Sitzwinkel in so ziemlich allen Herstellerangaben. So kann man zumindest selber einfach am CAD konstruieren und sich n Bild machen wie die Sitzposition ist im Vergleich zu einem bekannten Rad. Der effektive Sitzwinkel macht je groesser man ist immer weniger Sinn.
 
Tatsaechlich koennten die Radhersteller siwas wie nen RAD oder RAAD (als Diagonale von Reach/Stack!) angeben.
Ich weiß nicht wie sinnvoll das ist. Ist schon etwas her, dass ich die Videos von Lee gesehen habe, aber ich meine es wird bewusst bis zum Lenkerenden/Griff gemessen. Gerade um Dinge wie Spacer, Lenker-Rise oder Baclsweap nicht zu ignorieren
 
Ich weiß nicht wie sinnvoll das ist. Ist schon etwas her, dass ich die Videos von Lee gesehen habe, aber ich meine es wird bewusst bis zum Lenkerenden/Griff gemessen. Gerade um Dinge wie Spacer, Lenker-Rise oder Baclsweap nicht zu ignorieren
Ja es wird in Griffmitte gemessen, daher werden alle individuellen Massnahmen am Cockpit berücksichtigt.

Aber halt nur für einen Anwendungsfall: Stehend im Rad mit Schwerpunkt Gravety.

Verkauft wird es aber als die eine Weltformel zur Bestimmung der richtigen Bikegröße. Und das ist imho halt Bullshit. Zumindest für 90% der MTBiker.
 
Ich wuerds halt lieber genau wissen, fahre lang genug, dass 1cm mehr oder weniger fuer mich derweil einen deutlichen Unterschied machen. Wenn man sich halbwegs auf'm Bike zu bewegen weiss, nervt selbst ein wenig zu lang einfach tierisch.
Kann ich nachvollziehen :) Imho kommt die Ungenauigkeit auf Bike-Stats in erster Line vom Lenker. Wenn die relevanten Daten (Setback und tatsächlicher Rise) bekannt sind (und der Lenker nicht rotiert wurde) passt das dann ziemlich gut.
Höhe vom Vorbau, Toleranz EBH Gabel, Toleranz Rahmen kommen dann noch dazu. Oder wenn der Hersteller Werte falsch angibt...

Die Werte vom Spectral hab ich leider nicht :)
 
Tatsaechlich koennten die Radhersteller siwas wie nen RAD oder RAAD (als Diagonale von Reach/Stack!) angeben.

Lee McCormick’s Ansatz hinkt insofern, als dass der Reach massiv durch Spacer und Lenkerrise beeinflusst werden kann. In anderen Worten dreimal die Haelfte der Raeder mit meinem (glaube ich) idealen Reach kommen mit so kurzem Stack daher, dass sobald ich die hochspacer dat Dingen gut n Zentimeter zu kurz wird.

Die wirren Herstellerangaben tun ihr uebriges. Extrembesipiel Yeti mit langem Reach, das in XL bis 201cm oderso angegeben ist. Das Ding auf nen (fuer mich mit 198cm) nicht Finger am Boden schleifenden Stack hochgespacert und ich ende konstruktive bei nem ~496cm Reach, wo manche Hersteller max 193cm oderso angeben.

Knifflig wirds dann mit dem Oberrohr. Je nachdem wie steil/flach das (tatsaechliche) Sitzrohr ist und wo der Sattel bei Auszug ist passt dann auch ein “zu kurzes” Oberrohr. Wo wir dann wieder bei der Kettenstrebe waeren.… glaub Einstein hatte es damals mit dem E=mc2 einfacher.

Aber unterm Strich fehlt mir tatsaechlich der tatsaechliche Sitzwinkel in so ziemlich allen Herstellerangaben. So kann man zumindest selber einfach am CAD konstruieren und sich n Bild machen wie die Sitzposition ist im Vergleich zu einem bekannten Rad. Der effektive Sitzwinkel macht je groesser man ist immer weniger Sinn.
Um den Stack zu berücksichtigen hat Lee den RAAD eingeführt. Dieser gibt den Winkel von der Geraden (BB-Griffe) zur horizontalen an.
Bei XC Bikes ist der Winkel eher klein, bei DH sagt er glaub um 62°.
Zusammen mit dem RAD ist, für die Abfahrt, dann alles definiert.
 
Also eigentlich misst er nur was an sich und dann am Bike, den Rest hast du dir bestimmt nur ausgedacht. Und dann hat man auch nicht das perfekte Bike. Es gibt notwendige und hinreichende Bedingungen, und ein passender RAD/RAAD ist Ersteres. Ein perfektes Bike muss naemlich auch noch schwarz sein!

Ich habe jetzt alle 6 Seiten gelesen in der Hoffnung, das irgendwer den gemessenen RAD des Spectrals in M und L postet. Hat leider keiner :(


Jemand, der Messungen und Analysen nicht traut ist sich dafuer aber ganz sicher, dass was nicht passen kann, wenn "M" drauf steht. Das entbehrt nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik.

Achja, hat zufaellig doch wer den RAD vom Spectral M/L gemessen? Im grossen Spectralthread hatte einer Werte gepostet, welche allerdings deutlich von Bikestats abwichen, was mich misstrauisch macht. Fuer alle meine Bikes stimmt deren Angabe naemlich mit der jeweils von mir gemessenen auf +/- 5mm ueberein.
Kann die gedanklich nicht folgen.

Ich wuerds halt lieber genau wissen, fahre lang genug, dass 1cm mehr oder weniger fuer mich derweil einen deutlichen Unterschied machen. Wenn man sich halbwegs auf'm Bike zu bewegen weiss, nervt selbst ein wenig zu lang einfach tierisch.
Dann ist mein Vertrauen Geotabellen allgemein auch eher mau. Canyon musste die vom Spectral ja selbst schon korrigieren.
Wenn du schon lange genug fährst, wozu brauchst dann Lee?

Die Geos der Hersteller sind sicherlich ab und an mit Fehlern versehen, aber selbst messen sehe ich die Fehlerquote deutlich höher.
 
Um den Stack zu berücksichtigen hat Lee den RAAD eingeführt. Dieser gibt den Winkel von der Geraden (BB-Griffe) zur horizontalen an.
Bei XC Bikes ist der Winkel eher klein, bei DH sagt er glaub um 62°.
Zusammen mit dem RAD ist, für die Abfahrt, dann alles definiert.
Jein. Ich meine den “statischen” RAAD quasi mitte Steuerrohr. Von da aus kann man ja noch n bisl schummeln und so ends “lange” Dinger wie Pivots oder Yetis sind pletzlich nur medioker klein. Wie das bei den Marken bei den kleinen Groessen ist kann ich nicht beurteilen, aber bei den grossen Groessen, die die allerweltsgewachsenen Menschen zugaenglich machen wollen (die halt n langes Rad fahren wollen) ist schon Schema dahinter.
 
Ich grab den Thread jetzt nochmal aus. Aktuell beschäftige ich mich auch mit RAD und den Fahrradgeometrien die sich daraus ergeben.

Meine Räder habe ich alle vermessen und auch ein paar andere die ich in die Finger bekommen konnte. Dann habe ich meine Messungen mit Bike-stats und dem Calculatur von Mad Scientist verglichen.

Bei Bike-stats scheine ich etwas falsch zu machen. Dort stimmen die berechneten Werte nie mit meinen Messungen überein. BS zeigt immer zu hohe RAD-Werte an. Da müsste ich bei 190cm Medium fahren, damit das passt. Bei Mad Scientist passen die Werte meist auf 0-5mm genau. Kann also nur den Rechner von MS empfehlen! https://madscientistmtb.com/bike-geometry-compare/

Ob RAD jetzt etwas bringt oder nicht, kann ich aber auch noch nicht beantworten. Ein langes Rad hat seine Vorteile, aber auch Nachteile. Habe aktuell ein Privateer 161 und ein Norco Optic im Keller. (P4 bzw. XL bei 190cm). Sind beides gute Räder die unfassbar klaglos funktionieren, aber gerade beim Trailbike möchte ich unbedingt wieder ein kürzeres Rad probieren. Was meint ihr dazu?
 
Bevor du dir ein Bike ausrechnest und dann tausende Euros investierst kannst du doch erstmal mit deinem bisherigen rumprobieren.
  • kuerzerer VB
  • hoeherer Lenker, leicht nach innen gedreht
  • Griffe mit offenen Enden 1..2cm nach innen montieren
Damit kannst du den RAD ja um mehrere cm variieren.
War fuer mich ein Augenoeffner.
 
Eine Sache die mir in den letzten Jahren aufgefallen ist, während ich mich ebenso mit dem Thema RAD und RAAD beschäftigt habe, ist das Missverständnis beim Thema "maximale Kraft" beim idealen RAD.

Es geht dabei um den Gedanken der Krafteinwirkung des Fahrers auf das Fahrrad, während es gleichzeitig aber auch immer eine Krankeinwirkung des Fahrrads auf Fahrer gibt (actio = reactio).

Meines Erachtens ist einer der Hauptgründe für LSL (longer, slacker, lower) die damit höhere Geschwindigkeit die man gefühlt sicher bewältigen kann. Und das liegt daran, dass bei größeren RAD die Krafteinwirkung des Fahrrads auf den Fahrer untersetzt wird. Bei gleicher Körperkraft und Kondition kann ich bei längerem RAD schneller holprige Strecken fahren.

Nur berücksichtigen die meisten Hersteller das nicht in ihrer Argumentation zur Größenempfehlung weil sie befürchten den Käufer zu verunsichern will dieser es ggf. nicht versteht.

Lediglich Specialized geht hier offensichtlich einen anderen Weg. Meine Vermutung für die Zukunft ist, dass die MTB Generationen >2025 über alle Hersteller hinweg dieses Thema stärker in den Fokus rücken werden.

Zumindest hoffe ich es ;-)
 
@beat2eps Da bin ich ganz bei dir.

Orbea gibt zum Beispiel für das Rallon in der Anleitung (Blue Paper) in L einen Körpergrößenbereich von 170-195cm an. Auf Website trauen sie sich das nicht, aber man kann mit Rädern in einem sehr großen Bereich fahren.

Wie weiter oben im Thread schon angedacht, habe ich das Experiment mit dem kleineren Rad mittlerweile umgesetzt. 8-)


Zu meinem Priavateer 161 in P4 gesellt sich seit Mitte Juni 2023 ein Orbea Rallon R6 in L.
Die Geo-Tabellen könnt ihr gerne bei Gelegenheit studieren.

In aller Kürze:
Privateer 1317mm Radstand, 515mm Reach, 652mm Stack, 452mm Kettenstreben
Rallon 1260mm Radstand, 485mm Reach, 634mm Stack, 440mm Kettenstreben

So ganz ins Blaue habe ich das Experiment aber auch nicht gestartet. Ich hatte zuvor schon einmal ein Rallon R5 in XL und das R6 in L ist von der Geometrie her weitgehend identisch.

Etwas überrasch hat mich, dass ich ein etwas höheres Cockpit fahre als berechnet und auch höher als zuvor beim R5. Es sind 20mm Spacer und ein 38mm Rise Lenker. Vorbaulänge ist 50mm. So komme ich auf ca. 87cm RAD. Also eine Spur länger als berechnet und auch etwas mehr als die 86cm die ich als idealen RAD berechnet hätte.

Vorteile:
- Der absolut größte Vorteil für mich ist das Kurvenfahren und zwar vor allem durch offene, ruppige Kurven. Für mich gibt es nichts schöneres als ein Rad um eine solche Kurve rumzudrücken und wirklich genau zu treffen. Das gelingt mit dem Rallon weit öfter und besser als mit dem Privateer. Ich kann einfach das Vorderrad oder Hinterrad bei Bedarf viel besser und gezielter belasten.

- Richtig enge technische Bike-Basteleien sind mit dem Rallon besser zu meistern. Wenn man mit dem Privateer irgendwo falsch einbiegt, hat man meist keine Korrekturmöglichkeit mehr. Es ist zu sperrig.

- Im Nassen sehe ich das Rallon auch klar im Vorteil. Es lässt sich einfacher abfangen.

- Radfahren macht mit dem kurzen Rad einfach wieder mehr Spass. Die Lange Kiste hat oft nur eine sinnvolle Linie zugelassen. Jetzt kann ich auch wieder ungestraft mehr „Unsinn“ machen.

Nachteile:

- Ich bin kein großer Springer. Faktisch bin ich noch mit keinem Rad so gut gesprungen wie mit dem Privateer. Das Ding fliegt einfach sehr stabil und hebt auch sehr kontrolliert ab. Das kann neben der Geometrie aber auch am Gewicht, an der im Schnitt höheren Geschwindigkeit, dem Fahrwerk, oder sonstwas liegen. Ich bin aber noch am Testen ob ich es mit dem Rallon auch hinbekomme. Nebenher werde ich aber auch alt. Vielleicht verzerrt das meine Wahrnehmung.

- Das Privateer hat mich aus Situationen gerettet bei denen ich mit dem Rallon ziemlich sicher nur noch Sterne gesehen hätte. Lange Räder verzeihen einfach mehr Fehler.

- Bei V-Max im Park bin ich ziemlich sicher, dass ich das Privateer bevorzuge. Der direkte Vergleich steht aber noch aus.

Generell hängt die Bikewahl einfach stark von den verfügbaren Trails ab. Für mich passt das Rallon super auf die Trails in der Umgebung. Für den Bikepark nehme ich bis auf weiteres das Privateer.
 
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