Drehmoment Trocken vs mit Fett vs mit Montagepaste?

Ihr braucht hier nicht weiter zu suchen.
Die verlinkten hatte ich alle schon gesehen und ausgeschlossen.
Das ist über 20 Jahre her, damals lief das Internet noch mechanisch.

Das "T" war komplett roter Kunststoff, etwa Daumen dick, geschätzt 10 cm lang, und unten schaute quasi nur das Bit raus.
Der Schaft hat sich dann leicht in sich verdreht wenn das Drehmoment erreicht wurde.
Fürs Bike eigentlich nicht zu gebrauchen.
 
Ich häng mich mal dran, weil mich die Frage quält:
  • Steckachse fetten: Steht in der Anleitung (Scott Spark ‚2022) so drin
  • Habt Ihr (Experten) da für jeden Zweck ein anderes Fett im Regal stehen?
    • Tretlagerfett
    • Steuersatzfett
    • Schaltröllchenfett
    • Dropperpostfett
    • Gabelfett
    • Schraubenfett
      • Für Aluschrauben
      • Für Stahlschrauben
      • Für Auschrauben in Stahl
      • …aaaaaaaahrg
Oder einfach gefragt: das einzige Fett, das ich da habe, ist so n Shimano Lagerfett. Kann man das nehmen? Meine Achse knackt, wenn man die nicht mit 128Nm anzieht….

Ich bin kein Profi, aber wenn man eine Steckachse mit 128 Nm anziehen muss, scheint mir, dass irgendwas ziemlich falsch ist.

Ansonsten würde ich mir bei so technischen Diskussionen etwas weniger Schaum vorm Mund, etwas mehr Zurückhaltung und mehr Sachlichkeit wünschen. Es hilft bestimmt auch, wenn der Schreibende ganz kurz seinen Background erläutert (ist wahrscheinlich utopisch). Bitte / Gerne auch das Weglassen von irgend welchen Vergleichen (Das ist wie mit der Biene und dem Elefanten ...), weil solche Vergleiche in der Regel hinken.
 
Ansonsten würde ich mir bei so technischen Diskussionen etwas weniger Schaum vorm Mund, etwas mehr Zurückhaltung und mehr Sachlichkeit wünschen. Es hilft bestimmt auch, wenn der Schreibende ganz kurz seinen Background erläutert (ist wahrscheinlich utopisch). Bitte / Gerne auch das Weglassen von irgend welchen Vergleichen (Das ist wie mit der Biene und dem Elefanten ...), weil solche Vergleiche in der Regel hinken.

Schlechte Analogien mit Leuten, die körperliche Einschränkungen haben, gleichzusetzen, ist aber auch nicht die feine englische… :D
 
ich habe gebe auf alle schrauben etwas Motorex Montagepaste drauf , hat noch nie geschadet und bei den Drehmomenten bleibe ich immer deutlich unter den Hersteller Empfehlungen z.B. meine Sattelstützen haben noch nie mehr als 3Nm bekommen und brauchen das auch nie
 
Für mich stellt sich am Fahrrad konkret die Frage der Relevanz des Fetts auf die erzielbare Vorspannkraft. Denn, mit den angegebenen Drehmomenten an diversen Bauteilen erziehlt man selbst mit trockener Materialpaarung Schraube/Mutter hinreichende Vorspannkraft, dass die Verbindung hält bzw. zugleich nichts verrutscht etc. Wer dies an seinem Fahrrad nicht tut, möge konkrete Bsp. aus dem Alltag bringen, wo die Vorspannkraft bei trockener Materialpaarung Schraube/Mutter nicht hinreichend hoch sei - ich konnte in meiner über 2 Jahrzehnte langen Schraubererfahrung mit einigen Jahren sogar professionell keine derartigen Fälle beobachten. Egal an welchen Verschraubungen am Fahrrad.
Bei vielen Materialpaarungen (Stahl/Carbon, Alu/Carbon) hat man eher das gegenteilige Problem - nämlich zu viel Vorspannkraft. Da braucht man sich kaum über Fett/Montagepaste auf dem Gewinde Gedanken machen, sondern eher darüber, wie man weniger Vorspannkraft erzeugt um die Materialien nicht zu schädigen (meist das Carbon).
Ob nun irgendein Fett/Montagepaste hier bis zu 20% mehr Vorspannkraft rausholt, sehe ich als faktisch irrelevant im Fahrradbereich an. Anderswo mag und wird das anders sein.

Im Hinblick auf eine mögliche Kontaktkorrosion zwischen Schraube/Mutter sieht das klarerweise anders aus - das ist aber nicht Gegenstand des Threads hier. Hier kann es bekanntlich sehr wohl zu Kaltverschweissung im Extremfall kommen, sodass Schraube/Mutter nicht mehr lösbar sind. Speziell wenn das noch Elektrolyte (wie Isogetränke z.B.) dazu kommen - Wasser alleine reicht aber auch schon. Ist halt eine zeitliche Frage..
Weiters verhindert/reduziert Fett/Montagepaste, dass Wasser/Feuchtigkeit durch das Gewinde hindurch sich bewegt, wodurch diese dann in den Rahmen oder ins Bauteil gelangt. Hier übernimmt Fett/Montagepaste eine Art Dichtfunktion - ist aber auch nicht Gegenstand des Threads.

Ich habe meine Schrauben am Rad in der Vergangenheit aus den beiden letzt genannten Gründen gefettet bzw. mit Montagepaste die Gewinde versehen als sich über die erzielbare Vorspannkraft durch Fetten Gedanken zu machen.
 
Ich häng mich mal dran, weil mich die Frage quält:
  • Steckachse fetten: Steht in der Anleitung (Scott Spark ‚2022) so drin
  • Habt Ihr (Experten) da für jeden Zweck ein anderes Fett im Regal stehen?
    • Tretlagerfett
    • Steuersatzfett
    • Schaltröllchenfett
    • Dropperpostfett
    • Gabelfett
    • Schraubenfett
      • Für Aluschrauben
      • Für Stahlschrauben
      • Für Auschrauben in Stahl
      • …aaaaaaaahrg
Oder einfach gefragt: das einzige Fett, das ich da habe, ist so n Shimano Lagerfett. Kann man das nehmen? Meine Achse knackt, wenn man die nicht mit 128Nm anzieht….
Außer, dass sich die Fahrradindustrie mit ihren massiv überhöhen Preisen für Schmiermittel freut kann ich wenig Sinn erkennen, ein Duzend verschiedene Fette am Rad eines Hobbetten zu verwenden. Vielmehr, dass überhaupt eines in ausreichender Dosierung vorhanden ist.
Nachdem Tretlager bzw. Steuersatz mit sog. INdustrielagern (Rillenkugellager bzw. Schrägkugellager) versehen sind > da reicht jedes x-beliebige Fett um Schmutz/Wasser abzuhalten und mehr funktion hat das Fett auch nicht. Ev. spiel die Viskosität noch eine Rolle - je pastöser umso weniger wäscht es sich ab.

Nimm das Shimano Lagerfett und achte, dass immer ausreichend Fett vorhanden ist, damit Wasser/Feuchtigkeit abgehalten werden und tausche es regelmäßig, denn Fett wird mit der Zeit zu einer Fett-Dreck-Pappe, die dann gegenteiliges bewirkt - nämlich einen vorzeitigen Lagerverschleiss.
 
Für mich stellt sich am Fahrrad konkret die Frage der Relevanz des Fetts auf die erzielbare Vorspannkraft. Denn, mit den angegebenen Drehmomenten an diversen Bauteilen erziehlt man selbst mit trockener Materialpaarung Schraube/Mutter hinreichende Vorspannkraft, dass die Verbindung hält bzw. zugleich nichts verrutscht etc.
Evtl. verstehe ich dich nur falsch, aber es ging doch darum bei gefettetem Gewinde mit dem DrehMo nicht zu viel Kraft aufzubringen, weil die Kraft nicht teilweise durch Reibung im Gewinde aufgenommen wird.

In der 4ma wurden auch schon mal Anschweißmuttern abgerissen, und da hat die Schraube noch nichts befestigt.
Grund war zu viel Farbe im Gewinde.
 
Evtl. verstehe ich dich nur falsch, aber es ging doch darum bei gefettetem Gewinde mit dem DrehMo nicht zu viel Kraft aufzubringen, weil die Kraft nicht teilweise durch Reibung im Gewinde aufgenommen wird.
Also mir persönlich ja so ähnlich andersrum: Wenn der Hersteller eine Fettung vorsieht, und dazu passend ein Drehmoment angibt, dann wäre ja eine „trocken“ angezogene Achse mit zu wenig Spannkraft (ist das die Längskraft?) unterwegs, ja? Das könnte zB erklären, warum meine Hinterradachse bei Lastwechseln knackt. Mit den 128Nm habe ich mich missverständlich ausgedrückt; hätte vielleicht „drölfzig“ schreiben sollen (wer keine Kinder hat: Kommt von elf, zwölf, drölf…). Jedenfalls ist Ruhe, wenn ich die 10Nm deutlich (Schätzung Richtung 15Nm) überschreite. Da die Achse nun nicht eben ne m5 Schraube ist, nehme ich mal an, die sollte das aushalten. Ganz superwohl ist mir bei dem Gedanken aber nicht.
Nun wäre ja die Vorspannkraft durch Fetten nicht so viel anders, nur das dafür nötige Drehmonent niedriger.
 
Nun wäre ja die Vorspannkraft durch Fetten nicht so viel anders, nur das dafür nötige Drehmonent niedriger.
Das Drehmoment ist ja nur eine Hilfsgröße um auf die erforderliche Vorspannkraft zu kommen. Im Maschinenbau wird dazu auch schon mal die Längenänderung der Schraube genutzt (wenn man es genauer wissen möchte).

Deswegen wenn Du fettest geht nicht so viel Kraft in die Reibung sondern mehr in die Längung, also braucht man weniger Drehmoment. Es gibt bei der Konstruktion von z.B. Türmen von Windkraftanlagen genaue Vorgaben wie und ob die einzelnen Schrauben gefettet werden. Es wird dabei dann auch ein genaues Fett vorgeschrieben usw......
 
Evtl. verstehe ich dich nur falsch, aber es ging doch darum bei gefettetem Gewinde mit dem DrehMo nicht zu viel Kraft aufzubringen, weil die Kraft nicht teilweise durch Reibung im Gewinde aufgenommen wird.
Unter dieser Voraussetzung (Drehmoment gleich, aber dafür die hier genannten 20% mehr Vorspannkraft) ist mein Post klarerweise anders zu sehen. Dennoch, berechnet man sich die absoluten Werte, sehe ich ebenso wenig Relevanz.
Ein Bsp: Vorgabe 5 Nm > gefettet ergibt das +20% = 6 Nm. Ein Bauteil, das 5 Nm aushält, wird auch 6 halten so aus Erfahrung.
Nicht selten ist sogar eine Drehmoment-Range angeführt, mit der angezogen werden soll. 25-30 Nm. z.B. Bleibt man mit Schmierung an der unteren Grenze, geht es sich ohnehin fast immer aus, dass der obere Grenzwert trocken von der Vorspannkraft (näherungssweise) nicht erreicht wird.

Daher, ich sehe diese 20% mehr Vorspannkraft nicht so eng aus meiner langjährigen Schraubererfahrung, denn die Drehmoment-Vorgaben sind ohnehin in einem Bereich gewählt, wo es noch nicht kritisch wird im Sinne, dass andere Bauteile Schaden finden. Bei der Paarung Stahl bzw. Alu zu Carbon ist dieser Grenzbereich klarerweise etwas kritischer, aber sonst irrelevant.
 
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