Druck aufs Vorderrad

Ich bin da ja komplett bei dir.

Ich denke aber, dass man die Grundhaltung erst mal verinnerlicht haben sollte, um sie gezielt dynamisch ständig verlassen zu können. Insofern dürfte es die meisten Fahrer verwirren, wenn sie ohne weitere Erklärungen Hinweise auf dynamisches Verlassen von der Grundhaltung bekommen.

Was das Entlasten (Anheben) vom VR an Stellen angeht, wo dies nötig ist: offensichtlich müsste man auch noch "steiles und technisch anspruchsvolles Gelände" definieren - schon dabei herscht Unstimmigkeit.

Die (ziemlich) steile Kehre/Kurve, an Du mir das gekonnt und in "zügigem" Tempo bei Nässe auf haufenweise rutschigen und in alle möglichen Richtungen verlaufende Wurzeln vorgemacht hast, stellt so gut wie alle anderen Fahrer mit denen ich unterwegs bin vor größere Herausforderungen. Und das selbst bei guten Bedingungen und auf den "einfacheren" Linien dort. Bunny Hops sind an der Stelle ausgeschlossen, wirklich schnell fahren auch.
 
Ich denke aber, dass man die Grundhaltung erst mal verinnerlicht haben sollte, um sie gezielt dynamisch ständig verlassen zu können. Insofern dürfte es die meisten Fahrer verwirren, wenn sie ohne weitere Erklärungen Hinweise auf dynamisches Verlassen von der Grundhaltung bekommen.
ich bin mir nicht 100%ig sicher ob es nicht auch anders geht. Wenn ich Anfängern im Bekanntenkreis die Grundlagen erkläre mache ich es meist was man nicht machen sollte (Arme/Beine ganz durch strecken, Ellenbogen zu sehr, am Bike hängen ...). Und als Lösungsansatz um das zu vermeiden: locker bleiben und einfach fahren, mit dem einzigen Ziel: Die schlechten Positionen zu vermeiden und zentral stehen.
Meist funktioniert das schon ganz gut. Ab dann gibt es erst Tipps zur Position: wie Hüfte weiter nach hinten, Schultern mehr nach unten/vorne. Ellenbogen weiter ausdrehen...
 
Und was passt dir als Ausgangsposition? 50/50? 40/60? ...?

Eine Zahl zu nennen wär hier nichts bringen. Ist wie beim Luftdruck. Hängt von soviel Einflußgrößen und natürlich den Möglichkeiten des Rades ab. Und auch der typischen Strecke. Fähr man immer suopersteile Trails bergab, eher schnelle leicht abfallende Trails usw.

Ich würde einfach das Rad nehmen wie es ist, mit Zusatzgewichten am Lenker spielen und dann sehen, wie man das über die Verlängerung der Kettenstrebe abgebildet bekommt. Leider sind selbst bei teuren Rädern hier wenig Verstellmöglichkeiten vorhanden.

Auf dieses Thema bin ich übrigens über einen Radkollegen gekommen, der für Rennställe im MTB Sport angepasste Kettenstreben baut, die sich optisch nicht von Serienteile unterscheiden.
 
Worauf ich hinaus möchte:
Aktuell ist die Geometrie, wie sie angeboten wird, eher darauf ausgelegt, mehr Gewicht auf das Hinterrad zu bringen. Das gilt zumindest für einen Großteil der Fahrer. Es gibt natürlich auch Fahrer, die super/natürlich mit dieser Geometrie klar kommen und ohne bewusste Aktion ihren Schwerpunkt richtig legen. Da ist der "natürliche Stand" von Haus aus passend. Dies gilt aber leider nicht für alle (Großteil).
Im Umkehrschluss heißt das, dass es nötig ist, das Gewicht aktiv nach vorne zu bringen (es spielt sich im einstelligen cm Bereich ab). Durch eine aktive Position wird das nicht alleine erreicht. Der Fahrer muss zusätzlich eine Verlagerung durchführen.

Ende des Liedes: Es muss immer etwas Gewicht auf den Händen sein.
Ja, aber auch hier wieder ... es kommt darauf an :)

- Die weiter oben erwähnte schnelle Kurve im Flachen, ohne Support: Gewicht aktiv nach vorne bringen macht wohl meistens Sinn.

- Bergab (und dafür sind doch die meisten Bikes mit moderner Geo (long-low-slack) ausgelegt) hast du sowieso automatisch mehr Druck auf dem Vorderrad, wenn du nicht zu weit/wie früher nach hinten gehst.

Und das ist doch der Clou bei der aktuellen Geo: im Vergleich zu den alten Bikes kannst du in einer "zentralen" Haltung fahren und musst nicht nach hinten gehen. Gleichzeitig schluckt die Gabel mit dem flachen Lenkwinkel besser, wodurch man weniger leicht hängen bleibt (OTB...). Aus der zentralen Haltung heraus kann man wiederum aktiver mit dem Körper arbeiten und kann so die Limits weiter pushen...
 
Ja, aber auch hier wieder ... es kommt darauf an :)

- Die weiter oben erwähnte schnelle Kurve im Flachen, ohne Support: Gewicht aktiv nach vorne bringen macht wohl meistens Sinn.

- Bergab (und dafür sind doch die meisten Bikes mit moderner Geo (long-low-slack) ausgelegt) hast du sowieso automatisch mehr Druck auf dem Vorderrad, wenn du nicht zu weit/wie früher nach hinten gehst.

Und das ist doch der Clou bei der aktuellen Geo: im Vergleich zu den alten Bikes kannst du in einer "zentralen" Haltung fahren und musst nicht nach hinten gehen. Gleichzeitig schluckt die Gabel mit dem flachen Lenkwinkel besser, wodurch man weniger leicht hängen bleibt (OTB...). Aus der zentralen Haltung heraus kann man wiederum aktiver mit dem Körper arbeiten und kann so die Limits weiter pushen...
Das musste man mit ner alten Geo auch nicht unbedingt. Da da aber schon kleinere Fehler schnell mit nem OTB bestraft werden, haben viele dazu geneigt zu weit zu hinten zu stehen.
 
Vielleicht war dies auch den nicht abgesenkten Sattelstützen geschuldet.
Ich finde, daß eine wenig kommunizierte Größe die Größe der Fahrer ist.
Ein kleiner Mensch - so geht es mir zumindest als normal kleine Frau - kommt nach meiner Meinung auf eher kürzeren Rahmen besser zurecht, da mit kleineren Bewegungen in Längsrichtung der gleiche Effekt erzielt wird wie mit größeren Bewegungen auf langen Rahmen.

Auf den modernen langen Rahmen auch in Gr. S ist es für mich ähnlich wie auf einem Geländemotorrad, natürlich viel Laufruhe, man rauscht sicher bergab aber man muß sich viel zu übertrieben bewegen, um den gleichen Effekt zu erzielen wie der lange Lulatsch, der durch seine Größe viel längere Hebel hat.

Für meine Wünsche nach steilen, oft rutschigen und kniffligen also eher langsamen Trails ist immernoch mein Lieblingsrad mein altes Demo S-Works (Rahmen von 2013 aber als Mullet 27,5"/26") obwohl natürlich für ebene Trails zu schwer. Aber bergab habe ich den flachen Lenkwinkel der modernen Bikes und kann, da ich gern flach über dem Bike stehe, mit bewußten bzw. automatischen Microbewegungen das Spiel zwischen VR blockiert, rutscht oder zuviel Last auf dem VR absolvieren. Und ja, oftmals liegt dabei bewußt Gewicht auf den Händen und das HR ist ganz leicht, blockiert ja eh im Steilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, aber auch hier wieder ... es kommt darauf an :)

- Die weiter oben erwähnte schnelle Kurve im Flachen, ohne Support: Gewicht aktiv nach vorne bringen macht wohl meistens Sinn.

- Bergab (und dafür sind doch die meisten Bikes mit moderner Geo (long-low-slack) ausgelegt) hast du sowieso automatisch mehr Druck auf dem Vorderrad, wenn du nicht zu weit/wie früher nach hinten gehst.

Und das ist doch der Clou bei der aktuellen Geo: im Vergleich zu den alten Bikes kannst du in einer "zentralen" Haltung fahren und musst nicht nach hinten gehen. Gleichzeitig schluckt die Gabel mit dem flachen Lenkwinkel besser, wodurch man weniger leicht hängen bleibt (OTB...). Aus der zentralen Haltung heraus kann man wiederum aktiver mit dem Körper arbeiten und kann so die Limits weiter pushen...
Genau auf diese bergab-Situation gehe ich ja ein. Selbst dort muss aktiv mit dem Gewicht nach vorne gegangen werden. Entweder fahre ich demnach zu flache Strecken bergab oder messe falsch. ;)

Die meisten modernen Bikes berücksichtigen das "Bergab" mittlerweile mehr. Aber ein zentraler Stand im/über den Rad wird zumindest mit meinem Fahrstil nicht erreicht. Da müsste ich meinen aktuellen Reach um 35mm und die Kettenstrebe um 20mm verlängern, um eine ausgewogene Balance zu erreichen.

Vielleicht war dies auch den nicht abgesenkten Sattelstützen geschuldet.
Ich finde, daß eine wenig kommunizierte Größe die Größe der Fahrer ist.
Ein kleiner Mensch - so geht es mir zumindest als normal kleine Frau - kommt nach meiner Meinung auf eher kürzeren Rahmen besser zurecht, da mit kleineren Bewegungen in Längsrichtung der gleiche Effekt erzielt wird wie mit größeren Bewegungen auf langen Rahmen.

Auf den modernen langen Rahmen auch in Gr. S ist es für mich ähnlich wie auf einem Geländemotorrad, natürlich viel Laufruhe, man rauscht sicher bergab aber man muß sich viel zu übertrieben bewegen, um den gleichen Effekt zu erzielen wie der lange Lulatsch, der durch seine Größe viel längere Hebel hat.

Für meine Wünsche nach steilen, oft rutschigen und kniffligen also eher langsamen Trails ist immernoch mein Lieblingsrad mein altes Demo S-Works (Rahmen von 2013 aber als Mullet 27,5"/26") obwohl natürlich für ebene Trails zu schwer. Aber bergab habe ich den flachen Lenkwinkel der modernen Bikes und kann, da ich gern flach über dem Bike stehe, mit bewußten bzw. automatischen Microbewegungen das Spiel zwischen VR blockiert, rutscht oder zuviel Last auf dem VR absolvieren. Und ja, oftmals liegt dabei bewußt Gewicht auf den Händen und das HR ist ganz leicht, blockiert ja eh im Steilen.

Thema kleine Personen:
- vollkommen richtig, dass kleine Personen aufgrund des Hebels viel viel mehr Kraft im Verhältnis zu großen Personen aufbringen muss. Oder anders gesagt: die Fahrtechnik muss viel sauberer ausgeführt werden, da nur wenig durch Kraft kompensiert werden kann. Das fällt oft schön in gemischten Fahrtechnikkursen auf.
 
Da müsste ich meinen aktuellen Reach um 35mm und die Kettenstrebe um 20mm verlängern, um eine ausgewogene Balance zu erreichen.
Rein naiv mathematisch würde ich sagen es sollte dann genügen den r Achim 15mm zu verlängern. Warum noch die Kettenstrebe?
Betrachtet man das ganze für einen Fully ändern sich die Werte vllt etwas, aber trotzdem: warum beide?
Und das ganze hängt doch nicht nur am Rahmen sondern auch am verbauten Vorbau, Bein einem? 20cm old school Vorbau sollten die Werte doch anders sein als bei einem modernen 35mm Vorbau.
.Oder anders gesagt: die Fahrtechnik muss viel sauberer ausgeführt werden, da nur wenig durch Kraft kompensiert werden kann.
Lustig wie unterschiedlich die Sichtweisen sind.
Ich bin auch unterdurchschnittlich groß und hätte es genau andersrum formuliert: auf Grund des größeren Hebels müssen lange Menschen sauberer fahren da eine kleine Bewegung eine viel größerer Auswirkung hat als bei kleinen Personen
 
Lustig wie unterschiedlich die Sichtweisen sind.
Ich bin auch unterdurchschnittlich groß und hätte es genau andersrum formuliert: auf Grund des größeren Hebels müssen lange Menschen sauberer fahren da eine kleine Bewegung eine viel größerer Auswirkung hat als bei kleinen Personen
Nee, als veranschaulichendes Beispiel das Geländemotorrad in Einheitsgröße:
Der lange Fahrer schiebt mit leicht angewinkelten Knien sein Hüfte etwas nach achtern, um den gleichen Effekt/Schwerpunktverschiebung zu erzielen muß ich die Arme komplett strecken, die Beine ebenfalls sehr, das Gesäß ist dadurch fast auf der Sitzbank - wie soll man da noch agieren können?
Und wenn der lange Fahrer mal so eine extreme Haltung einnimmt, dann ist sein Körperschwerpunkt längs oder quer an Stellen wo meiner nie hinkommt.

Zurück zum MtB: wenn man Bilder von den normal/großen Männern auf den langen Rahmen sieht, dann stehen sie locker und passend drauf. Hier bei uns sind die Abfahrten max. 360 Hm lang, da stehe ich gern tief (angewinkelte Beine und Beine) auf dem Rad, ähnlich wie DH Piloten (nur bin ich viieel langsamer...), wenn ich so auf einem langen Rahmen fahre, dann paßt das einfach nicht so gut. Aber das ist mein Empfinden.
 
Nee, als veranschaulichendes Beispiel das Geländemotorrad in Einheitsgröße:
Der lange Fahrer schiebt mit leicht angewinkelten Knien sein Hüfte etwas nach achtern, um den gleichen Effekt/Schwerpunktverschiebung zu erzielen muß ich die Arme komplett strecken, die Beine ebenfalls sehr, das Gesäß ist dadurch fast auf der Sitzbank - wie soll man da noch agieren können?
Und wenn der lange Fahrer mal so eine extreme Haltung einnimmt, dann ist sein Körperschwerpunkt längs oder quer an Stellen wo meiner nie hinkommt.

Zurück zum MtB: wenn man Bilder von den normal/großen Männern auf den langen Rahmen sieht, dann stehen sie locker und passend drauf. Hier bei uns sind die Abfahrten max. 360 Hm lang, da stehe ich gern tief (angewinkelte Beine und Beine) auf dem Rad, ähnlich wie DH Piloten (nur bin ich viieel langsamer...), wenn ich so auf einem langen Rahmen fahre, dann paßt das einfach nicht so gut. Aber das ist mein Empfinden.
Beine mehr Strecken, arme dahin wo es bequem ist und laufen lassen und !reagieren! ^^
Auf dem Langen Rad kannst du fast überall sehr Zentral auf dem Rad chillen und es wird machen und grip haben. Mit geknickten beinen da stehen und den Schwerpunkt irgendwie nach hinten zu verlagern um otb zu vermeiden, macht nur müde und entlastet das Vorderrad, was wir ja garnicht wollen.
Diese Räder mit viel Federweg sind nunmal gemacht zum Bügeln, man muss nur mal ein wenig flotter über ein Wurzelfeld fahren dann merkt man, dass es sicherer ist, als langsam :)

Kleine Menschen sollten aber eh Mullet fahren und angepassten Reach :p
 
Nee, als veranschaulichendes Beispiel das Geländemotorrad in Einheitsgröße:
Der lange Fahrer schiebt mit leicht angewinkelten Knien sein Hüfte etwas nach achtern, um den gleichen Effekt/Schwerpunktverschiebung zu erzielen muß ich die Arme komplett strecken, die Beine ebenfalls sehr, das Gesäß ist dadurch fast auf der Sitzbank - wie soll man da noch agieren können?
ich bin nicht sicher wie sinnvoll man das vergleichen kann. erstens ist afik ein Geländemotorrad größer als in (handelsübliches) MTB, ausserdem ist beim MTB der Fahrer die schwere Masse, nicht das Bike.
Als kleiner Mensch auf einem zu großem Bike bin ich bei dir. Dann sieht es wahrscheinlich ähnlich aus wie von dir oben beschrieben (wenn auch nicht auf MTB bezogen). Aber dafür gibt es zum Glück verschieden Großen.
Zurück zum MtB: wenn man Bilder von den normal/großen Männern auf den langen Rahmen sieht, dann stehen sie locker und passend drauf. Hier bei uns sind die Abfahrten max. 360 Hm lang, da stehe ich gern tief (angewinkelte Beine und Beine) auf dem Rad, ähnlich wie DH Piloten (nur bin ich viieel langsamer...), wenn ich so auf einem langen Rahmen fahre, dann paßt das einfach nicht so gut. Aber das ist mein Empfinden.
Unterscheidet sich bei mir etwas je nach Bile, da aber beide Großen passend sind würde ich sagen es ist zumindest übertragbar/vergleichbar.
Auf meinem DH stehe ich eher in der von dir erwähnten Position: Hüfte zurück, Schultern tief (Ferse runter, Schwerpunkt zentral,..). Aber wichtig: immer noch beweglich in alle Richtungen.
Ich denke mehr in Hüfte zurück/beugen anstatt Bein beugen da ich so besser den Sweetspot finde wo die Oberschenkel im Verhältnis zu der Arschmuskulatur weniger arbeiten.
Ausserdem bedeutet Arme und Beine beugen noch nicht Schultern tief und das ist imho eigentlich das Ziel.
Auf meine HT stehe ich (auf den selben Trails wie mit dem DH) deutlich aufrechter. Die Beine sind nur leicht gebeugt und die Schultern deutlich weiter oben. Trotzdem versuche ich die Schulterachse/Nase über dem Vorbau zu halten während mein KSP über den Tretlager liegt (meistens/normalerweise/...)
So wie ich dich verstehe entspricht das mehr der Position die du für normal große Männer beschreibst.

Dauerhaft (und wenn auch nur über wenige 100hm) mit Kraft eine (zu?) tiefe Position zu halten klingt für mich hochgradig kontraproduktiv - insbesondere in Bezug auf Kraftaufwand, Locker bleiben und Beweglichkeit.
Ich weiß nicht wie Groß du bist, aber möglicherweise ist dein Bike (immer noch) zu groß für dich?
 
Ich glaube ja daß man mit Pauschalisierungen wie old school Geo vs. long, low & slack punkto genügend Druck auf dem Vorderrad nicht wirklich weiter kommt, denn grundsätzlich bieten auch die verschiedenen Geo-Ansätze bei den meisten Bikes schon die Möglichkeit für ausreichend Druck am Vorderrad zu sorgen. Räder, die so schlecht ausbalanciert sind, daß man selbst bei optimaler Einstellung nicht genügend Druck aufs Vorderrad bekommt, sind m.E. ne absolute Ausnahme, und das nicht erst seit heute.

Zumeist ist es der Fahrer, der sich nicht optimal positioniert und so für zu wenig Druck auf dem Vorderrad in den entscheidenden Situationen sorgt. Hierbei kann allerdings auch eine nicht passende Cockpiteinstellung mitursächlich sein. Man sollte halt nicht vergessen, daß jede Körperanatomie mehr oder weniger einzigartig ist, und daß die Bikes bei Auslieferung "nur" mit einer vom Hersteller vorgenommenen Grundeinstellung versehen ist, welche häufig zumindest einigermaßen passt, aber auch dies nicht immer. Diese Cockpiteinstellung perfekt zu personalisieren verlangt eine gewisse Erfahrung und dazu einen gut funktionierenden Popometer.

Jeder steht halt ein wenig anders im Rad. Man kann sich auch auf eine nicht perfekt angepasste Cockpitausrichtung bis zu einem gewissen Grad sicherlich gut einstellen, so daß man auch damit noch gut zurecht kommt. Der menschliche Körper ist da ja schon sehr anpassungsfähig. Aber optimal ist halt was anderes, und bei Manchen passt es einfach nicht ohne Veränderungen.
 
Dem kann ich nur zustimmen.
Rein naiv mathematisch würde ich sagen es sollte dann genügen den r Achim 15mm zu verlängern. Warum noch die Kettenstrebe?
Wenn ich nur den Reach ändern würde, dann hätte ich das Problem, dass ich mit einem Langholzlaster durch die Gegend fahre. Das heißt, dass der Reach extrem lang wird. Das hat dann auch wieder Einfluss auf meine Beweglichkeit.
Aber ja, rein physikalisch betrachtet, würde eine Änderung des Reach ausreichen. Genauso, wie nur eine Änderung der Kettenstrebe ausreichen würde.
Wenn jetzt noch die Physiologie des Fahrers dazu kommt, dann komme ich darauf, dass eine Änderung beider Werte Sinn macht. So bleibt die Beweglichkeit und die mögliche Kraftentfaltung des Körpers erhalten (nicht zu gestreckt).

Vorbau:
Ja, mit einer Längenänderung des Vorbaus lässt sich der Schwerpunkt auch verschieben. Hast du aber mal versucht mit einem langen Vorbau zu fahren? Klar, das geht, aber schön ist das nicht, wenn der direkte Vergleich möglich ist. Deswegen sehe ich für mich im Enduro und Allmountain Bereich Vorbauten zwischen 35-45 mm am sinnvollsten an unter Berücksichtigung des Backsweeps des Lenkers. Da gibt es für mich nicht viele Alternativen.
Wie lang ein Vorbau werden sollte, ohne negativ im Abfahrtsbereich aufzufallen, ist schwer abzuschätzen. Ich denke bis 50mm geht das noch alles. Da wird es einige geben, die sagen, dass sie keinen Unterschied im Lenkgefühl zwischen 35 und 50mm spüren und dann gibt es wieder andere.

Reach:
Kurz nochmal dazu. Wenn ich die Daten aus der Abfahrt ermittelt habe, kann ich mit denen exakt ermitteln, wie viel länger die Front (Reach oder alternativ die Vorbaulänge) sein sollte, um den Schwerpunkt in der Fahrt zu verschieben.
Das funktioniert bislang gut bei fortgeschrittenen Fahrern, die nicht mehr aus einem Sicherheitsreflex ihr Gewicht nach hinten verlagern, sondern eine natürliche Körperposition einnehmen.
 
Vorbau:
Ja, mit einer Längenänderung des Vorbaus lässt sich der Schwerpunkt auch verschieben. Hast du aber mal versucht mit einem langen Vorbau zu fahren? Klar, das geht, aber schön ist das nicht, wenn der direkte Vergleich möglich ist. Deswegen sehe ich für mich im Enduro und Allmountain Bereich Vorbauten zwischen 35-45 mm am sinnvollsten an unter Berücksichtigung des Backsweeps des Lenkers. Da gibt es für mich nicht viele Alternativen.
Wie lang ein Vorbau werden sollte, ohne negativ im Abfahrtsbereich aufzufallen, ist schwer abzuschätzen. Ich denke bis 50mm geht das noch alles. Da wird es einige geben, die sagen, dass sie keinen Unterschied im Lenkgefühl zwischen 35 und 50mm spüren und dann gibt es wieder andere.
Wenn selbst Profidownhiller auch heutzutage noch mit einer Vorbaulänge von bis zu 60mm rumfahren (Loic Bruni: 45-55mm, Greg Minnaar: 50-60mm), denke ich daß zumindest bis zu der Länge von 60mm sich die negativen Auswirkungen der Vorbaulänge in Grenzen halten.
Nun schreibst Du ja auch noch "unter der Berücksichtigung des Backsweeps". Der nimmt der Vorbaulänge ja mindestens 10mm, eher mehr je nach Backsweep und Länge.
Reach:
Kurz nochmal dazu. Wenn ich die Daten aus der Abfahrt ermittelt habe, kann ich mit denen exakt ermitteln, wie viel länger die Front (Reach oder alternativ die Vorbaulänge) sein sollte, um den Schwerpunkt in der Fahrt zu verschieben.
Das funktioniert bislang gut bei fortgeschrittenen Fahrern, die nicht mehr aus einem Sicherheitsreflex ihr Gewicht nach hinten verlagern, sondern eine natürliche Körperposition einnehmen.
Magst Du das mal präzisieren, wie Du auf den jeweils passenden (Lenker-)Reach kommst, bzw. welche Daten Du dazu in der Abfahrt ermittelst?
 
Grundsätzlich nutze ich für die Berechnung den dynamischen SAG. Das spiegelt in etwa die Gewichtsverteilung über die gesamte Strecke wieder.
 
Oh mann, jetzt fahre ich seit 30 Jahren Mountainbike, und beginne erst jetzt zu erkennen: Fahrtechnik = 0.
Das ist schon krass. Gut, zum einen liegt das an der nicht versenkbaren Sattelstütze und den überlangen Beinen (~100cm bei 1,96), was eh schon leichtes Sturzflug-Feeling mit sich bringt, wenn man bergab fährt (Sattel viel höher als Lenker). Außerdem ist halt der Körperschwerpunkt viel weiter oben. Ich denke, als kleinerer Mensch lässt sich ein Bike besser beherrschen, weil der Gesamtschwerpunkt viel niedriger liegt. Gut, mit besserer Technik könnte man auch das ausgleichen. Drops, Sprünge, Anlieger - noch nie so recht mein Ding gewesen. :ka:Fahre eh lieber bergauf (s.o.).:spinner: Bis ich vor einem halben Jahr ein Spark probegefahren bin, mit dem man sich - oho - richtig in die Kurven schmeissen kann. :hüpf:Seitdem schaue ich Fahrtechnik Videos und versuche zu verstehen, was die da machen und warum. :anbet:Die Erkenntnis dämmert.
Ich vergleiche es mal mit Snowboarden oder Skifahren: Im Prinzip bin ich die letzten 29 Jahre im Schneepflug die Pisten runtergerutscht. Auf der Piste mußt Du irgendwann die Angst vor der Steilheit und der Geschwindigkeit überwinden, und Dich quasi mit dem Kopf voran zu Tal "stürzen". Paradoxerweise bringt erst das Kontrolle, obwohl das Angstzentrum einen nach hinten schieben will, wo man genau die Kontrolle verliert. Und ich beginne zu verstehen, daß es beim Biken ähnlich ist. Jedenfalls merke ich allmählich, daß sich das Bike deutlich besser beherrschen lässt, wenn ich situativ nach vorne in den Lenker reingehe, den Schwerpunkt insgesamt absenke. Obwohl sich das anfühlt, als würde man schon einen halben OTB machen. Und je nach Fahrsituation das Rad unter mir verschiebe - beim Bremsen zuerst das Rad nach vorne, bei Kurven mehr nach hinten oder zur Seite. Dabei muss ich gerade komplett neu kalibrieren, wo sich mein Körper relativ zum Bike aufzuhalten hat. Krass.
Außerdem voll anstrengend, wenn mans nicht gewohnt ist! :lol:
Um mal den Bogen zum Threadthema zu schließen: Ich stelle mir vor, ich bin quasi eine dahinfliegende Masse ca. 1,20 m über dem Boden, und je nachdem, was ich vorhabe, muss ich halt mein Bike in die dazu passende Position bringen. Ich bin gerade dabei, herauszufinden, um wieviel ich für welche Kurve das Rad nach hinten schieben muss, um mit dem Vorderrad genügend Biss zu entwickeln. Offenbar geht das mit (anstrengender) Absenkung des Schwerpunkts besser. Und die Planung dieser Kurven - vor der Kurve bremsen heißt Rad nach vorn, bremsen, dann Rad wieder nach hinten, Druck auf dem Vorderrad und rum, und hinter der Kurve nicht in den Baum rauschen. Puh. Das kribbelt richtig unter der Hirnrinde, da werden jetzt fleißig neue Synapsen verknüpft. Lernen lernen lernen. Ausprobieren, nachdenken, anwenden. Und da ja keine Situation im Wald genau so ist wie im Video, muß man eben auch die Position dauernd anpassen, eine "Demo"- Haltung wie auch immer man die nennt, passt eh nicht auf alles.

Aber: Macht Spaß. Hab grad sozusagen nen komplett neuen Sport gefunden.:lol::love::winken:
 
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