Hi
Willkommen in der Welt des realen Laufradbaus.
Sicher hast du gedacht, wenn das Rad rund läuft, dann stimmen auch die Speichenspannungen.
jetzt bist du ganz erschrocken dass das nicht so ist.
Wenn es so wäre dass Rundlauf auch gleich eine homogene Speichenspannung bedeutet, dann bräuchte ich hier ja nicht die Klappe aufreißen, dass ein gutes Rad sehr viel Aufwand bedeutet.
Die teile die du verbaut hast, speziell die Felge hat (hoffentlich) eine Eigensteifigkeit und auch Toleranzen.
Diese Eigensteifigkeit soagr dafür dass du trotz gutem Rundlauf eine Speiche (einer Seite) locker und die beiden daneben etwas strammer gespannt hast.
Die Toleranzen aller Teile sorgen dafür, das es in der praxis so ist, wie bei deinem Laufrad.
Das was du bis jetzt gemacht hast, macht ein erfahrener Laufradbauer in 10-15min.
Allerdings werden 98% aller Laufräder bereits noch vor dem messen der unterscheidlichen Speichenspannungen an den Kunden herausgeben.
Das was aber den Qualitativen Laufradbau ausmacht, kommt erst jetzt und erfordert eben das Plus an Zeit, die man ins Laufrad stecken muss, damit es richtig gut wird.
Mit dem Tensio fängst du nun an, die Speichenspannungen je Seite auf eine gewünschte Genauigkeit anzugleichen.
Dann läuft es sicherlich wieder nicht mehr ganz rund und du zentrierst wieder auf Rundlauf, dann wieder auf Speichenspannung und nochmal Rundlauf. Du wiederholst diese Schritte so lange, bis deine gewünschte genauigkeit erreicht ist.
Sofern die Felge nicht krumm und schief ist, kommst du bei der Speichenspannung in einstellige Toleranzbereiche und beim Rundlauf auf 0,1mm
Ich empfehle dir, das Laufrad zwischendrin immer mal abzudrücken.
Also Rundlauf, abdrücken, Speichenspannung links, abdrücken, Speichenspannung rechts, abdrücken, rundlauf, abdrücken, Speichenspannung links usw.
Gruss, Felix