Einige Hintergrundinformationen zum Bau der Gabel wären noch toll gewesen.
kann ja kurz mal ein paar Worte verlieren
Anfangs war die Idee, der Gedanke, eine Gabel von 0 auf selbst zu konstruieren. Hydraulik und Upsidedown hat mich schon immer gereizt. Noch dazu ist eine USD Gabel so ziemlich das dankenswerteste Bauteil, das man ohne Voraussetzungen machen kann. Ich brauch keine Rahmenlehre, ich brauch keine Negativformen - kurz: jeglicher Werkzeugbau entfällt komplett, das macht so ein Projekt schonmal um die Hälfte einfacher.
Von vorherigen Prototypen wusste ich schon halbwegs, was und wie das funktionieren würde, ob es steif genug ist usw.
Also hab ich mich Anfang Sommersemester 2014 hingesetzt, CAD aufgemacht und habe losgelegt. Am Anfang ist das wie im Rausch, die Motivation ist riesig, vielen von euch sagt vllt der Ausdruck "vom leeren Blatt weg" etwas - und das macht natürlich Spass. kreativ erschaffen, ohne auf was Rücksicht nehmen zu müssen (nur auf die Fertigungsmöglichkeiten und eben meinen Geldbeutel)
Interessant ist halt, dass man bei einem Privatprojekt gedanklich GAANZ anders an ein solches Projekt herangeht. Man überlegt sich in JEDEM schritt, "was ist die billigste Methode, das zu realisieren". Macht man bei einer größeren Firma solche Projekte, ist es erstmal völlig egal, was es später kostet. Die Fertigungsmethode wird einfach den Stückzahlen und der Bauteilart angepasst und somit ist es völlig egal, wie es gemacht wird. Das führt im Laufe eines Projektes dazu, dass man eine ganz andere Denkweise annimmt.
In meinem Fall, mit privaten Möglichkeiten, muss ich strikt drauf achten, alle so günstig wie möglich zu machen. Als Beispiel sei die Zugstufenverstellung zu nennen. Die Königsklasse im Verstellungsbau ist, dass sich der Einstellknopf in der Höhe nicht ändert, aber der interne Regler schon. Also kaufte ich eine Madenschraube M8 mit 4er Inbus aufnahme für 5 Cent, eine 4mm Alu 6Kantstange für 2,13€ und fertig war das Verstellprinzip. Teile noch etwas bearbeiten und sie sind einbaufertig. Für solche Lösungen - sie klingen absolut banal - sitzt man Tage und Nächtelang...
Ebenso die Befüllung der Luftkammer. 2 Ventile ? VIIIEL zu benutzerunfreundlich und nervig. Ein Bypass ala Pike oder Bos ? Jeder Fertiger würde mich auslachen, ein falscher Sitz des Bypasses heißt ich kann das Rohr, das vorher mühsam aus dem Vollen gedreht wurde wegschmeißen und es sind 100 euro im Arsc h - also keine Option. Letztendlich ist die Lösung so simple wie günstig. Die Luftkolbenstange besitzt oben und unten ein Ventil und dazwischen sitzt eine 3mm Alustange. Drücke ich das äußere Ventil ein, öffnet die Alustange im inneren das Ventil am unteren Ende und beide Kammern werden gleichzeitig befüllt. Manitou hat das Konzept auch, dort habe ich aber gelesen, dass es gelegentlich absackt, sie haben aber auch ein Ventil selbstgebaut - das ist immer kritisch. Also habe ich einfach 2 zukaufbare Autoventile (z.b. solche in Federgabeln oder Dämpfern) gekauft und sie eingebaut. Alleine der Gewindeschneider für VG8 Autoventilgewinde kostet 75 Euro. Diese Lufteinheit hat von Anfang an funktioniert, ohne Fehler. Gelegentlich habe ich diese Verschiebung der Luft von +Kammer in die -Kammer wie nuts es auch beschreibt. Es kann nur an der Oberfläche innen liegen. Das Harteloxal ist schlecht, es sind im inneren sogar Spuren vom ausdrehen spürbar - ich bin eigentlich froh dass es überhaupt zu 95% zuverlässig funktioniert
das war jetz mal ein kurzer Einblick!
Viel Spass beim lesen.