Enduro World Series in Crested Butte nach tödlichem Unfall abgebrochen

Dann sollten auf allen Gelände-Fahrrädern gut sichtbare Aufkleber mit der Aufschrift: "Biken kann tödlich sein!" gesetzlich vorgeschriben sein.
Der war böse. Aber leider wahr und realistisch.

Der Veranstalter ist dann rechtlich fein raus und die Gefahr und das Risiko bleibt dann erst wieder beim Fahrer hängen.

Der, als junger Mensch kaum eigene Gedanken fassen kann, Werbung, Medien und Ruhm gesteuert (geil) ist und durch den Druck der Sponsoren sich ohnehin nicht traut, etwas wegen der schweren Strecke oder selten wegen fehlende Sicherheitsvorkehrungen zu sage/protestieren.

Ein Ansatz wäre vielleicht, wenn mal ein Frischknecht/Absalom/Gun Rita Dahle bei einem CC/ XC Rennen mal mit einem (leichten) Vollvisirhelm fahren würde...
 
Juristisch ist das nicht ohne. Das hat sich der Veranstalter eines Freeride-Skirennens auch gedacht. Hat vor Gericht nicht gehalten.

Bin auch kurz davor, mit einen FF Helm zu holen. Zähne sind teuer. Die Industrie lässt sich leider hundertmal bitten. Der Bell Super ist jedenfalls wirklich ein super Ansatz.
 
Dass MTB zu schweren und tödlichen Verletzungen führen kann, steht ja heute auf jedem Beipackzettel zu Biketeilen, wenn auch in den USA verkauft (baue meine Bikes noch selbst auf und kann das daher dutzende Male im Jahr lesen).

Wenn man sich mit hohen Geschwindigkeiten auf unebener, steiniger, teils loser oder durch Nässe rutschiger Strecke bewegt, die durch Steilstücke, schnelle Kurven usw. viel Balancegefühl erfordert, mit Bäumen links und rechts, und harten und spitzen Gegenständen am Boden längs der Strecke, erschöpft von zig Höhenmetern, dann ist das Risiko sehr hoch.

Entweder man fährt das bewusst langsam als Teil einer "Genusstour" oder man trägt volle Protektorenausrüstung samt Brustschutz, Neckbrace etc. (auch dann sind noch genug Risiken vorhanden).

Was da auf den Enduro-Rennen abgeht, wo alle Risikofaktoren quasi maximiert aufeinander treffen, ist einfach der reine Wahnsinn.

Aber auch sonst: Neue Statistik aus der Schweiz: "«Wir beobachten eine Zunahme der Verletzten und eine Zunahme der Schwere der Verletzungen.» Immer mehr Biker, immer mehr Unfälle, immer schwerere Verletzungen."
 
Ich versteh überhaupt nicht, warum sich jetzt alle an den schweren Strecken und ggf. mangelhafter protection hochziehen... lest doch bitte mal den Artikel der auf der Seite vorher schon verlinkt war!

http://velonews.competitor.com/2015...-colorado-round-of-enduro-world-series_380290

Kurze Zusammenfassung: Es sieht so aus als würe der Fahrer kurz vor dem Ziel irgendwo mit dem Pedal eingehakt und mit ca. 30-40km/h mit der Brust gegen ein Hindernis (Baum?) geprallt.

Sowas kann echt fast überall passieren, das hat nun wirklich nix mit der Strecke zu tun! Jetzt irgendwelche Schuldigen zu suchen, halte ich für vollkommen falsch.

Es tut mir Leid um den Fahrer, mein Beileid gilt vor allem den Hinterbliebenen!
 
Zur Diskussion um die schweren Streckenteile: Ist es bei euch und eurem Bekanntenkreis nicht auch so, dass die heftigsten (also folgereichsten) Unfälle in technisch eher anspruchslosen Situationen passieren? Die Male, bei denen ich mir richtig weh getan habe, sind stets auf den langweiligen Teilen passiert, z.B. kurz vor einem größeren Sprung oder Steilstück. Eben die Stellen, an denen man kurz entspannt, um fit für die nächste schwierige Sektion zu sein. Habt ihr da andere Erfahrungen gemacht?

Zumal die Stürze in starkem Gefälle meistens eh glimpflicher ausgehen, von direktem Baumkontakt mal abgesehen.

Ein paar weitere Informationen wären mal ganz interessant, sowohl bzgl. der Sektion, als auch der Verletzung.

Jep, stimme vollund ganz zu! die krassesten Verletzungen hab ich mir immer bei den dümmsten sachen geholt (Z.B. mal nen Nachmittag mit den Kollegen im Park bissi rumgesessen. Nebendran Baustelle mit schön hoch aufgetürmten Dreckhaufen. ca. 5-6m hoch. Kann man ja mal runterfahren. blöd nur wenn man direkt oben an der Kannte schon mitm VR hängen bleibt und die fast senkrechte Wand von oben runter übern Lenker fällt..und bike hinterher. Keine Protektoren, weil man "fährt" ja nicht sondern sitzt ja schließlich im Park. Passiert mir auch nie wieder). Dafür Tagelange Bikeparkbesuche o. ä. in der Regel Sturz- und Schmerzfrei.
 
Das ist wirklich eine tragische Geschichte und das bringt einen schon zum Grübeln. Was ich mich immer frage, ist Wandern zum Beispiel weniger gefährlich? Wenn ich mir im Sommer immer die Nachrichten anschaue wie viele Leute bei Klettersteigen umkommen und wie viele Menschen jedes Jahr in den Bergen abstürzen kommt mir die Anzahl an tödlichen MTB-Unfällen immer noch recht gering vor. Gibt es da egtl. eine vergleichende Statistik?
 
Rennradfahren ist noch immer gefährlicher und das größte Unfallpotential haben vermutlich Pedelec Fahrer. Die haben wirklich null Ahnung von dem, was sie da tun. Da kann selbst eine Forststraße tödlich sein. Gerade unlängst stand bei uns in der Tageszeitung, dass Mountainbiken sicher und gesund sei. :D Die haben doch Null Ahnung von dem, was sie da schreiben. Soll mal einer eine vernünftige Statistik basteln. In den Parks passiert eh wenig. Und die Teens sind meistens echt super ausgerüstet.

Und denn den Claudio als Referenz für den Otto Normal Bikeparkbesucher bringen? :D :D

@luniz Stimmt schon, aber man bekommt halt das Risiko wieder vor Augen gehalten. Persönlich glaube ich nicht, dass ich riskant unterwegs bin. War in meiner Karriere auch nur einmal im Krankenhaus und da zum Nähen. Gut, heuer die angeknackste Rippe - das hab ich kommen sehen. Aber sonst? Wir fahren halt immer so weit wie möglich im Optimum. Passieren kann immer was, aber zum Glück tun wir einiges für's positive Karma. :)
 
Das ist wirklich eine tragische Geschichte und das bringt einen schon zum Grübeln. Was ich mich immer frage, ist Wandern zum Beispiel weniger gefährlich? Wenn ich mir im Sommer immer die Nachrichten anschaue wie viele Leute bei Klettersteigen umkommen und wie viele Menschen jedes Jahr in den Bergen abstürzen kommt mir die Anzahl an tödlichen MTB-Unfällen immer noch recht gering vor. Gibt es da egtl. eine vergleichende Statistik?

wandern bedarf keines equipments und keinerlei "Vorbildung"

das kann prinipiell jeder, der laufen kann und dann braucht es nur einen wetterumschwung und gnadenlose selbstüberschätzung.
 
Dass die Stages an sich technisch so anspruchsvoll sind wie DH Strecken find ich ok.

Ich auch. Allerdings sollte es nicht noch Grenzwertiger werden.
Wenn das so weiter geht, geht es bald nicht mehr um: "Wer ist der schnellste" sondern "wer schafft es" und wer nicht.
Da bei einem Wettkampf ja alle die selbe Strecke fahren muss es nicht auch noch um die Machbarkeit gehen um zu Gewinnen.
 
Es ist ja aber leider der Trend da, jegliche Schuld für alles auf irgendwen abzuwälzen. Man selber ist nie Schuld, hat sich nicht überschätzt, hat nie eine falsche Entscheidung getroffen. Dabei wird vergessen, dass grundsätzlich jeder für sein eigenes Handeln verantwortlich ist.

man hat als veranstalter schon eine gewisse verantwortung für die sicherheit der fahrer.
Ich versteh überhaupt nicht, warum sich jetzt alle an den schweren Strecken und ggf. mangelhafter protection hochziehen... lest doch bitte mal den Artikel der auf der Seite vorher schon verlinkt war!

http://velonews.competitor.com/2015...-colorado-round-of-enduro-world-series_380290

Kurze Zusammenfassung: Es sieht so aus als würe der Fahrer kurz vor dem Ziel irgendwo mit dem Pedal eingehakt und mit ca. 30-40km/h mit der Brust gegen ein Hindernis (Baum?) geprallt.

Sowas kann echt fast überall passieren, das hat nun wirklich nix mit der Strecke zu tun! Jetzt irgendwelche Schuldigen zu suchen, halte ich für vollkommen falsch.

Es tut mir Leid um den Fahrer, mein Beileid gilt vor allem den Hinterbliebenen!

naja dass die fahrer mit ca. 30-40 km/h da runtersegeln, wird dem veranstalter vorher schon klar gewesen sein und dass es zu stürzen kommt wohl auch. die frage wird sein, ob das hindernis (baum?) auch entsprechend gesichert war.
 
da list du auch nur wieder raus, was du rauslesen willst.

einen singletrail fährt für gewöhnlich keiner mit sonem gazelle trekking rad, weils allgemein bekannt is, dass man das nicht macht

"ein bisschen wandern" geht aber auch in badelatschen.

bin raus ;-)
 
...naja dass die fahrer mit ca. 30-40 km/h da runtersegeln, wird dem veranstalter vorher schon klar gewesen sein und dass es zu stürzen kommt wohl auch. die frage wird sein, ob das hindernis (baum?) auch entsprechend gesichert war.
30-40km/h ist auf Profiniveau nun wirklich keine nennenswerte Geschwindigkeit, das wird von XC-Fahrern ja auf flachen Teilstücken bereits durch reines Treten erreicht.
Man kann unmöglich jeden Stein oder Baum entlang der Strecke mit Polstern bestücken, nur an wenigen, wirklich kritischen Stellen ist dies möglich. Vollkaskomentalität ist im MTB-Sport leider komplett fehl am Platz, da es einfach zu viele potenzielle Gefahrenquellen und unvorhersehbare Ereignisse (Wetter, Steinschlag, technische Defekte etc.) gibt.
 
Ich versteh überhaupt nicht, warum sich jetzt alle an den schweren Strecken und ggf. mangelhafter protection hochziehen... lest doch bitte mal den Artikel der auf der Seite vorher schon verlinkt war!

http://velonews.competitor.com/2015...-colorado-round-of-enduro-world-series_380290

Kurze Zusammenfassung: Es sieht so aus als würe der Fahrer kurz vor dem Ziel irgendwo mit dem Pedal eingehakt und mit ca. 30-40km/h mit der Brust gegen ein Hindernis (Baum?) geprallt.

Sowas kann echt fast überall passieren, das hat nun wirklich nix mit der Strecke zu tun! Jetzt irgendwelche Schuldigen zu suchen, halte ich für vollkommen falsch.

Es tut mir Leid um den Fahrer, mein Beileid gilt vor allem den Hinterbliebenen!

Es zieht sich hier keiner irgendwo dran hoch. Es ist auch niemand "schuld". Es kann überall passieren, und das tut es auch. Von den vielen Unfällen in Bikeparks und auf den Trails lesen wir hier ja meist nichts.

Dennoch ist ein solches tragisches Ereignis auch Anlass in sich zu gehen und sich die Risiken mal wieder klar vor Augen zu führen. Und sich zu überlegen, welches Risiko man wo bereit ist einzugehen und wie man bereit ist sich zu schützen, ggf. auch wenn es etwas unbequemer ist.

Völlig unverantwortlich sind allerdings Beiträge, die das Risiko und die Folgen kleinreden oder relativieren. Ja, wer auf schweren Strecken schnell fahren will ohne sich optimal zu schützen und das noch am Rande der Erschöpfung muss sich im klaren sein, dass er seine Gesundheit und sein Leben riskiert. Wenn einem der Adrenalinkick das wert ist, dann ist das auch OK. Wenn zuhause Frau und Kinder sitzen - vielleicht nichtmal gut abgesichert - dann sollte man sich das fairerweise genauer überlegen.

Nicht umsonst gibt es den Jahrtausende alten Spruch: wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.

Auch das sollte man, neben jeder Beileidsbekundung, bei diesem traurigen Anlass sich vor Augen führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr traurige und tragische Angelegenheit... Mein Beileid :(

Dennoch muss ich immer wieder sagen, dass keine Rennveranstaltung, sei es DH, Enduro, FR oder CC, über die Bühne gehen kann ohne dass gewisse Grenzen gesprengt werden.
Alles wird immer extremer und die Strecken werden gefährlicher.
Da stellt sich mir die Frage, wie lange darf das noch so weitergehen, bzw. wieviele Schwerverletzte und Tote müssen dem Radsport noch zum Opfer fallen ?!
 
Das ist wirklich eine tragische Geschichte und das bringt einen schon zum Grübeln. Was ich mich immer frage, ist Wandern zum Beispiel weniger gefährlich? Wenn ich mir im Sommer immer die Nachrichten anschaue wie viele Leute bei Klettersteigen umkommen und wie viele Menschen jedes Jahr in den Bergen abstürzen kommt mir die Anzahl an tödlichen MTB-Unfällen immer noch recht gering vor. Gibt es da egtl. eine vergleichende Statistik?
klar, gibt eine berg-Unfallstatistik (vom DAV IIRC). aus dem Gedächtnis: absolut die meisten tödlichen unfälle geschehen beim wandern (sind aber kreislaufsachen, herzkasper, u.ä.). beim klettern passiert selten was, aber wenn, dann "richtig". beim klettersteiggehen kommt es zu vielen vorfällen, die aber meistens "Blockaden" sind, also keine gesundheitlichen folgen haben.
mtb habe ich nicht im kopf, war zahlenmäßig untergeordnet.

Wenn das so weiter geht, geht es bald nicht mehr um: "Wer ist der schnellste" sondern "wer schafft es" und wer nicht.
Da bei einem Wettkampf ja alle die selbe Strecke fahren muss es nicht auch noch um die Machbarkeit gehen um zu Gewinnen.
m.E. sehe ich kein Problem mit sehr schweren strecken. jeder muss ja auch abwägen, dass ein sturz die rennzeit verlängert bzw das renn-aus ist. insofern muss man ja nicht zwangsläufig eine kamikaze-Strategie fahren, sondern zur not einen abschnitt "runterbremsen". Kritik ist mMn angebracht bei schlechter Absicherung, heimtückischen oder "do or die"-Schikanen.
ultralange rennen à la whistler sind auch nicht so sinnvoll, da die Zuschauer doch die Fahrer im rennmodus sehen wollen und nicht im Erschöpfungszustand & survival-modus.
XC in Mt Sainte Anne
das Foto hatte ich gestern auch betrachtet mit dem Gedanken "holla". das ist vielleicht zu viel des guten? dass die xc-strecken fahrtechnischer wurden, finde ich gut: schließlich war das doch früher "verschrien" als RR-fahren im wald? inzwischen ist XC doch definitiv kein WAB-rasen mehr, sondern MTBen.
 
Es zieht sich hier keiner irgendwo dran hoch. Es ist auch niemand "schuld". Es kann überall passieren, und das tut es auch. Von den vielen Unfällen in Bikeparks und auf den Trails lesen wir hier ja meist nichts.

Dennoch ist ein solches tragisches Ereignis auch Anlass in sich zu gehen und sich die Risiken mal wieder klar vor Augen zu führen. Und sich zu überlegen, welches Risiko man wo bereit ist einzugehen und wie man bereit ist sich zu schützen, ggf. auch wenn es etwas unbequemer ist.

Völlig unverantwortlich sind allerdings Beiträge, die das Risiko und die Folgen kleinreden oder relativieren. Ja, wer auf schweren Strecken schnell fahren will ohne sich optimal zu schützen und das noch am Rande der Erschöpfung muss sich im klaren sein, dass er seine Gesundheit und sein Leben riskiert. Wenn einem der Adrenalinkick das wert ist, dann ist das auch OK. Wenn zuhause Frau und Kinder sitzen - vielleicht nichtmal gut abgesichert - dann sollte man sich das fairerweise genauer überlegen.

Nicht umsonst gibt es den Jahrtausende alten Spruch: wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.

Auch das sollte man, neben jeder Beileidsbekundung, bei diesem traurigen Anlass sich vor Augen führen.


100% Zustimmung. Habe dem nichts hinzuzufügen.......
 
[...] Es kann überall passieren, und das tut es auch. Von den vielen Unfällen in Bikeparks und auf den Trails lesen wir hier ja meist nichts.
[...]
Völlig unverantwortlich sind allerdings Beiträge, die das Risiko und die Folgen kleinreden oder relativieren. Ja, wer auf schweren Strecken schnell fahren will ohne sich optimal zu schützen und das noch am Rande der Erschöpfung muss sich im klaren sein, dass er seine Gesundheit und sein Leben riskiert. [...]

Ersterem stimme ich vollkommen zu.

Die Gefahr seine Gesundheit und sein Leben zu riskieren besteht genauso auf einfachen Strecken (z.B. Forstweg oder Straße) erholt und mit "optimalem Schutz". Genauso in allen anderen Lebensbereichen. Wichtig ist sich darüber prinzipiell im klaren zu sein.

Optimaler Schutz lässt sich auch nicht verallgemeinern, dafür ist der Sport und sind die Ihn betreibenden eine viel zu heterogene Masse. Es gibt Leute die stürzen sich jahrelang, bis zur totalen Erschöpfung, schnell in Minmalprotektion die übelsten Strecken runter und es passiert nichts erwähnenswertes. Andere packen sich komplett ein und zerschießen sich bei jeder vierten Fahrt vollkommen (Knochenbrüche oder schlimmer)...

Grüße,
Jan
 
Samstag beim DH: Kein Rückenprotektor, kein NecBrace .. :spinner:
So lange das keine Pflicht wird, wird es immer welche geben, die aus Risikobereitschaft (+Sponsorenduck) sich einen kleinen Vorteil erhoffen, wenn sie es weg lassen. Wenn es Pflicht für alle ist, gibt es viel MEHR Chancengleichheit! Und wenn nur ein einziger Unfall damit vermieden wird, hat es sich m.E. schon gelohnt.
Zu uns Freizeitbikern:
Und ja, es gibt auch so etwas wie einen gesellschaftlichen Auftrag, sich gesund zu erhalten. Vor allem, wenn man sich "unnötig" (Freizeit) in Gefahr begibt. Die Anderen (=Gesellschaft) müssen schließlich die Last tragen, wenn etwas passiert - Rehas sind sehr teuer für die Gesellschaft! Natürlich gilt das auch für andere Dinge (kein Sport, Rauchen, schnell Auto fahren,...), aber bevor der Shitstorm losbricht, möchte ich die Diskussion aufs Biken beschränken.
 
Die Geschwindigkeiten die bei den Endurorennen gefahren werden würden mMn Fullface, neckbrace, Knieschoner und Rückenprotektor als Mindestschutz rechtfertigen (FF und Knie sind es AFAIK in Europa eh schon).
Schwere Strecken finde ich auch ok, wenn man besondere Fahrtechnikschwierigkeiten haben will könnte man ja Special Stages mit Karenzzeiten und No-Foot-down - Regeln einbauen.

Ob man aber Todesfälle wie diesen verhindern kann (Local, Sieganwärter in seiner Kategorie), ist fraglich.
Einmal die Linie nicht treffen und wo mit Lenker oder Pedal einhaken ist schnell passiert.
 
Die Gefahr seine Gesundheit und sein Leben zu riskieren besteht genauso auf einfachen Strecken (z.B. Forstweg oder Straße) erholt und mit "optimalem Schutz". Genauso in allen anderen Lebensbereichen. Wichtig ist sich darüber prinzipiell im klaren zu sein.

Sorry, aber das ist genauso eine "Gleichmacher"-Position, die darauf hinausläuft zu sagen: das Leben ist halt überall gefährlich. Ist es, aber nicht überall gleich. Wenn die F1-Fahrer, die früher Dutzende Fahrer verloren haben, genauso gedacht hätten: F1 Tote in Rennen in den 20 Jahren zwischen 1963 und 1983: 23. Zwischen 1994 und 2014: 0. Leider haben wir in 2015 mal wieder einen Todesfall in der F1. Oder die Sicherheitsingenieure im Fahrzeugbau, dann würden wir Tausende mehr Verunglückte zu beklagen haben.

Es macht genau 0 Sinn zu posten, dass es überall gefährlich sei und man sich prinzipiell darüber im klaren sein muss, es macht sehr viel Sinn sich spezifisch Gedanken zu machen und zu überlegen was man in einer konkreten Lage tun kann. Rennveranstalter genauso wie jeder einzelne für seine Lebenssituation.

Und zu sagen, dass einer viel Glück und einer viel Pech hat, ist ebenso wenig hilfreich . Ja, das ist so, aber in riskanten Situationen haben leider viel mehr Leute "Pech" als in anderen. Nennt sich Wahrscheinlichkeitsrechnung und kann richtig interpretiert viele Leben retten.
 
Gerade bei Enduro-Wettkämpfen ist es sehr schwierig eine sinnvolle Protektion per Reglement vorzuschreiben. Für die Verbindungsetappen mit den langen Uphills wäre eigentlich XC-Ausrüstung (Halbschale und sonst nichts) absolut ausreichend, für die schwierigen Stages dagegen wäre eine möglichst weitreichende Protektion (Rücken-/Brustpanzer, Knie- und Ellbogenschoner, Fullface, Neckbrace, MX-Handschuhe) sinnvoll. Aber dann müssten sich die Fahrer für jede Wertungs-Stage komplett umziehen und auch der Transport der Ausrüstung wäre kaum sinnvoll machbar.
 
Es ist halt so: Wer sich häufiger in riskant Situationen begibt hat ein höheres Risiko sich zu verletzen oder gar umzukommen. Warum sollte man sich in eine riskante Situation begben? In unserem Falle wäre die Begründung Spaß und Nervenkitzel. Evtl in Verbindung mit dem Naturerlebnis etc. Das ist bei jedem anders. Die Frage ist meiner Meinung nach mämlich nicht, wie hoch ist das absolute Risiko (beim Biken evtl. höher als beim Schach/Halma) sondern das Risiko dass ich für den Reward (Naturerlebnis, Abenteuer, Spaß) bereit bin einzugehen und was ich im Falle eines Bikestops verlien würde. Wenn ich mir die Fragestellung dann aus dieser Perspektive ansehe ist das Risiko gerechtfertigt, weil könnte ich nicht zum Shredden gehen, würde mir ein gewaltiger positiver Aspekt im Leben fehlen.


Genauso sieht es auch für viele Profibiker aus. Die alternative zum Risko nicht eingehen wäre evtl. ein langweiliger Bürojob auf den keiner Bock hat. Wenn man das tolle Leben eines Endorrennfahrers haben möchte, dann muss man das Riskio in kauf nehmen du dazu sind eben viele bereit.


Deswegen muss letztendlich jeder für sich entscheiden ob ihm etwas zu Riskant ist oder nicht. Natürlich sollten Rennveranstalter aber schon auch darauf achten Strecken nicht zu gefährlich zu gestalten damit Profirennfahrer, die evtl. nicht so Selbstbestimmt sind (Verdienstdruck) keine unnötigen / ungewollten Risiken eingehen.
 
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