Eure Erfahrung: Unterschiedlicher Hub aber gleicher Federweg

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Liebe Community,

ich brauche mal wieder eure Hilfe und eure Meinung. Ich selbst besitze ein Specialized Expert 650B von 2015 ausgestattet mit einem CC DB Inline Dämpfer 216x57mm. Ich bin mit dem Dämpfer nicht so ganz zufrieden weil das Feedback in ruppigem Gelände, auch nach intensivem Setup ;-), zu wenig ist und bin deshalb am überlegen mir einen neuen Dämpfer wie den Monarch anzulegen oder mal ein yt Capra zu testen weil ich es doch gerne eher "plushy" mag.

Jetzt zu meiner Frage, das Capra und das Speci unterscheiden sich vom Federweg ja kaum nur das Übersetzungsverhältnis vom Rahmen ist unterschiedlich Speci: 1:2,8 vs. YT: 1:2,4 oder der Hub vom Capra mit dem X2 ~70mm ist ca 13mm größer als bei dem DB inline ~57mm im Speci.

Wie wirkt sich eurer Meinung nach der größere Hub nun auf das ganze Fahrwerk aus?
Gibt es eurer Meinung nach einen generellen Unterschied sodass man sagen könne, ein stehender Dämpfer (Radon: Slide) oder ein liegender Dämpfer, befestigt am Unterrohr (YT: Capra) machen das Fahrwerk softer wenn die Federkennlinie bei allen Modellen weitgehend linear ist?

Beste Grüße,
Olli
 
Dämpfer verbaut man so tief wie möglich, wegen dem Schwerpunkt. Platz für eine Trinkflasche ist auch ein Aspekt.
Ein weniger stark übersetzt angelenkter Dämpfer reduziert die Probleme die in der Dämpfung auftreten können (Erhitzung, Trennung der einzelnen Dämpfungseinheiten). Evtl. spürt man dafür mehr Reibung. Allerdings hat ein 216-57 Dämpfer sicher nicht mehr Probleme als ein 222-70. Eng wird es nur bei 190-51 und 200-57 (so sagen es zumindest die Fachleute).

Was den Rest angeht: ausprobieren. "Plush" und "Feedback" sind da eher gegensätzlich.
 
Hallo,
also erstmal vorab: Ich bin kein Fahrwerksspezi...
Also wo und wie der Dämpfer liegt, ist erstmal grundsätzlich egal zumindest auf das Dämpfungsverhalten (kennlinienbezogen) gesehen. Nicht egal ist es nur in Bezug auf Dreckbeschuss, Bedienbarkeit der Einsteller, evtl. die eigene Schmierversorgung (kann man wohl aber vernachlässigen), und darauf, dass je nach Einbaulage und Rahmen andere Dämpfer evtl. nicht passen von der Form.
Wenn der Federweg identisch ist, der Hub vom Dämpfer aber unterschiedlich, dann würde ich bei "freier Wahl" immer lieber den längeren Hub wählen, weil der Dämpfer dann sensibler oder auch einfacher für alle Bereiche einstellbar ist.
Stelle dir beispielhaft bildlich vor: Du hast zwei Fahrräder mit 160mm Federweg, eins mit Dämpferhub 1cm, und eins mit Dämpferhub 10cm.
Nur schon allein den SAG dann (gut) einzustellen wäre bei kurzem Hub ja schon kaum möglich, bzw. da hast Du schnell 40 statt gewünschten 30 Prozent eingestellt (wäre ja nur 1mm Unterschied) (nur als ein überzogenes Beispiel).

Gruß Jan

PS: Dass Du den CCDB nicht zufriedenstellend eingestellt bekommst, wundert mich etwas.
 
Ob eine Dämpfer liegt oder steht spielt keine Rolle.

Bei gleichem Federweg bietet ein Dämpfer mit größerem Hub folgende Vorteile:
- Weniger Betriebsdruck (bei Luft), bzw. dünnere Feder bei Coil (leichter)
- Da die Schaftgeschwingkeit steigt fließ mehr Öl, im Prinzip also kontrollierter als bei wenig Hub

Wenn du mal sehen willst wie sich ein 160mm Hinterbau mit einem 50mm Dämpfer fährt, dann setz dich mal auch ein Liteville 301 MK8 oder MK9...
 
Danke schonmal für euer Feedback aber wie cxfahrer schon meinte "Allerdings hat ein 216-57 Dämpfer sicher nicht mehr Probleme als ein 222-70" mich interessiert ob man genau in diesem Bereich also 57 vs 66 vs 70 mm Hub wirklich noch einen spürbaren Fahrunterschied bemerkt.
 
Die ganzen Giants (Reign, Trance SX) haben auch 200x57 mm Dämpfer. Das Canyon Strive ebenso, wenn ich mich gerade nicht täusche.
Und das sind ja wahrlich keine schlechten Bikes.
Ich denke, dass du entweder deinen Inline nicht so gut abgestimmt hast, wie du denkst oder aber die Charakteristik des Specialized einfach nicht deinem persönlichen Geschmack entspricht. (Wobei das doch eh als flauschiges Sofa bezeichnet wird immer?)

Wieviel sag fährst du denn?
 
Danke schonmal für euer Feedback aber wie cxfahrer schon meinte "Allerdings hat ein 216-57 Dämpfer sicher nicht mehr Probleme als ein 222-70" mich interessiert ob man genau in diesem Bereich also 57 vs 66 vs 70 mm Hub wirklich noch einen spürbaren Fahrunterschied bemerkt.
Dein 216/57mm ist in Wirklichkeit ein kastrierter 216/63mm.
Die Hersteller verbauen dann einen anderen Dichtkopf (Sealhed) um den Dämpfer daran zu hindern, den Weg von 63mm freizugeben.
Alles andere bleibt gleich, auch die Luftkammer(!).

Das bedeutet auf gut deutsch, dass dein Dämpfer (trotz der großen Luftkammer für 63mm Hub) seine Endprogression schon bei 57mm erreichen muss.

Spezialiced wird den Hinterbau auch darauf abgestimmt haben.
So wird dir ein Dämpferwechsel außerhalb Sepezialiced schwer gemacht ;).
 
Ok, danke. ja vll liegt es wirklich am falsch abgestimmten Setup. Aber die problem mit dem CC haben ja so einige hier und dr Monrach steht bei dem Enduro ja hoch im Kurs...mal shauen ob sich der Umstieg lohnt, ich werds auf jedenfall mal testen
 
Kannst Du mal grob beschreiben, wann und wo sich der Hinterbau wie verhält, und dir nicht gefällt? Ist zwar schwer per Ferndiagnose, aber evtl. kann man die CCDB Einstellung ja doch noch optimieren. Von Vorteil grundsätzlich ist schonmal, wenn Du von einer Fahrprobe zur anderen möglichst erstmal nur immer an einem Einsteller einstellst, und nicht mehrere gleichzeitig.
 
Kannst Du mal grob beschreiben, wann und wo sich der Hinterbau wie verhält, und dir nicht gefällt? Ist zwar schwer per Ferndiagnose, aber evtl. kann man die CCDB Einstellung ja doch noch optimieren. Von Vorteil grundsätzlich ist schonmal, wenn Du von einer Fahrprobe zur anderen möglichst erstmal nur immer an einem Einsteller einstellst, und nicht mehrere gleichzeitig.
Leider sind beim CCDB (auch Inline) die einzelenen Ölkreisläufe nicht strikt voneinander getrennt.
Das heißt, wenn man an einer Stellschraube dreht, verändern sich auch Paramaeter die man eigentlich an einer anderen Stellschraube verändert.
Ich bin im Spezi Enduro auch nicht mit dem CCDB warm geworden und habe ihn gegen einen FloatX2 getauscht.
 
Danke schonmal für euer Feedback aber wie cxfahrer schon meinte "Allerdings hat ein 216-57 Dämpfer sicher nicht mehr Probleme als ein 222-70" mich interessiert ob man genau in diesem Bereich also 57 vs 66 vs 70 mm Hub wirklich noch einen spürbaren Fahrunterschied bemerkt.

Najaaaa :) meine 2 Cent:
altes Nukeproof Mega vs. Bird Aeris: beide 150mm Federweg, einmal mit einem 200x57 (Mega), das Bird hat 216x63.
Im Mega bin ich mit 86-87kg + Klamotten und Rucksack bei einem Monarch RT3 ein "high" tune gefahren bzw. noch etwas Straffer, die Luftkammer hatte etliche Spacer drin, Luftdruck war so 210psi bei maximal 250psi für den Dämpfer.

Im Bird mit dem 216er fahre ich einen Monarch RT Deboinair, auch mit 200psi, allerdings bei 350psi maximal, Druckstufen-tune original ist L3, aktuell etwas verbaut zwischen L3 und M. Ein Vivid Coil zum testen ist mit einem L-Tune und 450er Feder ok.

Solange man eher leicht ist, "langsam" fährt, kann ein "kurzer" Dämpfer gut funktionieren, aber eben bei >= 90kg fahrfertig und zügiger Fahrweise :) kommt man langsam an die Grenzen: die Druckstufe ist dann nicht mehr wirklich sensibel, Maximaldruck mag die Lebensdauer der Dichtungen etwas verkürzen, der Verstellbereich der Zugstufe passt nicht mehr (immer zu schnell). Mit dem längeren Dämpfer mit geringer Übersetzung bewegst du dich eher am unteren Ende des Verstellbereichs, wenn's mal schnell und härter wird, gibt's nach oben genug Luft.

Lieblings-Link zu dem Thema :)
http://theteamrobot.blogspot.de/2015/01/baby-shocks.html

Und rockyrider, is klar, wie genau sind die denn nicht getrennt?
 
Kurz beschrieben, bei wirklich schnellen und ruppigen Trails kam der Hinterbau nicht mehr mit, es war viel zu wenig Feedback da und das Enduro fühlte sich schlagartig mehr wie ein hardtail an. Generell verursachte der CC auch so das gefühl "mir fehlt zu wenig Travel" Auch nach anpassung über HSR oder HSC wurde das nicht wirklich besser. Mir fehlte also dieser plush Effekt eher bei lowspeed und Feedback bei highspeed. Vll habt ihr ja nen Tipp?
 
Für mein Verständnis würde ich testen: HSC etwas öffnen, HSR so lassen, LSR ruhig drei bis vier Klicks weiter rein (auch wenn das erstmal überdämpft wäre), und LSC auch etwas öffnen.
Bevor mich jemand für solche "Ferntipps" zerreißt: Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, ist klar. Anhand dieser Richtung wäre (für mich) nur interressant, ob sich etwas verbessert oder verschlechtert - mehr vorläufig nicht.

PS: Das Ganze immer noch unter Vorbehalt. Mein Ahnungshorizont ist hier begrenzt...
 
Kurz beschrieben, bei wirklich schnellen und ruppigen Trails kam der Hinterbau nicht mehr mit, es war viel zu wenig Feedback da und das Enduro fühlte sich schlagartig mehr wie ein hardtail an. Generell verursachte der CC auch so das gefühl "mir fehlt zu wenig Travel" Auch nach anpassung über HSR oder HSC wurde das nicht wirklich besser. Mir fehlte also dieser plush Effekt eher bei lowspeed und Feedback bei highspeed. Vll habt ihr ja nen Tipp?

ganz versteh ich das jetzt nicht......aber das "Hardtail" Feeling entsteht eig. bei/durch:

viel Sag, zu langsamer Rebound und viel Enprogression....

dann kann der Dämpfer bei hohen Geschwindigkeiten einfach nicht mehr aus dem FW raus und bleibt quasi unter der Hälfte "stecken".
 
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