Etwas mehr Erläuterung wäre super.
Ich probiers mal
Das wirkliche Steuern passiert mit der Hüfte. In knackigen Kurven gibt man einen Impuls aufs Heck, schiebt den Schwerpunkt kurz nach hinten, streckt die Beine durch, entlastet das Vorderrad – das gesamte Rad dreht dann übers Hinterrad. Die Front richtet man dann in Richtung der nächsten Kurve, bzw. auf den weiteren Trailverlauf. Geht man wieder etwas in die Knie und schiebt die Hüfte nach vorne, kommt man wieder in die normale Fahrposition, bekommt wieder den Druck aufs Vorderrad und kann die nächsten Hindernisse anpeilen. Das Ganze ist nicht sehr einfach zu beschreiben – ich hoffe es ist so verständlich. Grundsätzlich würde ich speziell bei diesem Rad eine Probefahrt empfehlen.
Bezüglich der Geometrie - ich bin 194cm groß und fahre jetzt ein Nukeproof Mega 290 XL mit 515mm reach und 40er Vorbau (mit 1,5cm Spacer).
Das Rad fühlt sich überhaupt nicht zu groß an, darum tue ich mir mit der Vorstellung etwas schwer dass 470mm reach in XL "modern" sein sollen.
Mein altes 29er Enduro hatte 465mm reach/60mm Vorbau fühlte sich zwar auch ok an aber nur solange ich das neue Bike nicht hatte, dann was es "klein".
@Grinsekater und ich sind jeweils 190 cm, sind aber unterschiedlich aufgeteilt. Ich habe etwas längere Beine als Jens – für mich sind deshalb zu lange Reachwerte schon schwieriger zu fahren. Jens kam mit dem Following trotzdem sehr gut zurecht. Ein 196 cm großer Tester hatte auch kein Problem mit dem Rad. Wir waren nach den ersten Fahrten selbst etwas überrascht, wie klein das Rad auf dem Papier ist. Wir hatten zeitgleich Bikes mit >500 mm Reach hier – der Wechsel benötigt schon immer eine kurze Umgewöhnungsphase, aber deswegen würde ich nicht sagen, dass das Following zu klein ist.
Okay.
Wie fängst du es dann ein? Mit Gewichtsverlagerung nach hinten?
Ja, aber nicht zu extrem. Meistens reicht es schon die Fersen runter zu klappen. Die damit verbundene Gewichtsverlagerung schiebt den Schwerpunkt weit genug nach hinten um den Anpressdruck hinten zu erhöhen, dabei verliert man aber durch die kompakte Geo nicht den Druck am Vorderrad. Zu weit nach hinten darf man nicht, sonst haut das Vorderrad ab – außer man wirft sich nach hinten und lupft die Front an – das macht aber eher bei knackigen Kurven Sinn und ist weniger erfolgreich, wenn man lange Offcamber Sektionen fährt.
Das Build-Kit ist komplett, aber du musste es halt selbst zusammenschrauben. Ich würde das nicht als Komplettrad bezeichnen, denn man bekommt ja kein Rad, sondern Einzelteile. Deine Meinung mag abweichen.
Ich verstehe deinen Punkt, nachdem aber nur Lenker und Laufräder montiert werden, denke ich trifft hier die Bezeichnung Komplettrad besser zu. Diese verwenden wir auch bei Versenderbikes, wo meistens auch nur diese Teile montiert werden müssen.