Hallo, ich besitze das gleiche Rad wie Du. Jedoch ist meine 2002er Version ziemlich krass gemodded und hat
nicht mehr viel mit der original CC Version zu tun. Aber den Dämpfer habe ich noch dranne und ich hab ihn in
der Zeit auch schon 2 mal zur Wartung zerlegt.
Da hier nicht wirklich sichere Werte und Angaben gemacht wurden, hab ich mir gedacht mache ich das mal,
da ich mich mit dem Dämpfer und natürlich auch mit dem Rad sehr gut auskenne.
Was ist vorn - was ist hinten ?
Nun das ist ganz einfach: das vordere Ventil ist das, wo sich der Drehregler für die Dämpfung befindet - wenn man
drauf sitzt vorne eben. Dieses Ventil ist für die Hauptkammer, welche die altbekannte "Stahlfeder" repräsentiert
bei unserem Gerät - nur dass wir mit Luft fahren
Das Befüllen:
***********
Den Drehregler sollte man erstmal nach links drehen, also entgegen dem Uhrzeitgersinn. Somit wird der Kolben
beim ausfedern nicht gebremst, schnipst also schnell wieder raus.
Am Ende des Befüllens kannst Du den "Rebound" einstellen:
Drehe ihn nach rechts wenn der Dämpfer langsam
wieder rauskommen soll. Das ist zb. für Sprungaction ganz sinnvoll, da nach dem Aufprall die Energie abgebaut
werden muss. Das erreichen wir durch ein langsames Ausfedern.
Nach links gedreht schnipst der Dämpfer wieder schnell raus ... besser für Wald und DH Action, da wir korrekte
Bodenhaftung haben wollen, wenn wir wie die bekloppten da lang ballern ;D
Der Regler ist ganz gut einzustellen, wobei ich ihn fast offen habe ... also mein Dämpfer wird beim ausfedern
nur leicht gebremst. Ich fahre viel durch die City und nutze jede ersichtliche Chance eines Jumps ... sei'n es Treppen,
Kanten, Auffahrten oder die kleinen Holzzäune in den Grünanlagen
vordere Kammer
*************
In die vordere Kammer solltest Du mit einer "
Dämpferpumpe" ca. 12 Bar raufgeben. (bei ca. 85-90kg)
Setzt dich einfach mal rauf und "hops" einwenig auf dem
Sattel rum, um zu testen wie hart der Dämpfer ist.
Aber nicht schnell hintereinander - einmap hopsen und dabei fühlen ob die Härte so richtig wäre. Wenn der Punkt
gefunden ist, dann immer etwas mehr Druck raufgeben ca. 0.2 Bar mehr ...
Du wirst gemerkt haben, dass der Dämpfer um überhaupt anzusprechen erstmal einen gewissen "Kraftpunkt"
überschritten haben muss. Wenn er erstmal etwas eingedrückt wird, dann benötigt es weniger Kraft ihn weiter
einzudrücken. Er spricht also bei optimaler Härte sehr schlecht an. Für große Schläge wäre es ok, aber bei unebenen
Boden spricht er ueberhaupt nicht an.
Jetzt kommen wir zur zweiten Kammer ...
Negativkammer
*************
Der Druck in dieser Kammer wirkt dem Druck in der Hauptkammer entgegen - deswegen haben wir auch etwas mehr
Druck als nötig reingegeben
Die Negativkammer hilft uns das "Losbrechmoment" leichter zu überwinden, damit der Dämpfer besser anspricht.
Diese Kammer macht meiner Meinung nach den Großteil des Ansprechverhaltens aus.
Der Druck in der Negativkammer (hinteres Ventil) sollte 50-70% des Druckes in der Hauptkammer betragen.
Da ich in der Hauptkammer 12 Bar habe, ist meine Negativkammer mit ca. 7 Bar gefüllt.
Den optimalen Druck bekommt man nur durch probieren raus. Man fängt einfach bei ca. 5 Bar an und tastet sich höher,
bis der Dämpfer richtig schön anspricht.
Wenn ihr zu viel Druck in der Negativkammer habt, sagen wir mal 10 Bar (bei 12 Bar in der Hauptkammer), dann werdet
ihr merken dass der Dämpfer zu tief eintaucht. In diesem Fall solltet ihr ca. 0.5-1 Bar in der Hauptkammer ablassen
und die Sache nochmal testen.
Am Anfang bedarf es einer Übung und einer Kennenlernphase bei Luftdämpfer. Aber wenn man es einfach mal öfters
hintereinander macht, dann hat man den Dreh für "optimales Ansprechverhalten bei gleichzeitig korrekter Härte" bald raus.
Sorry dass es so lang war, aber danke dass Ihr es bis hierhin geschaft hast - Ich hoffe es ist was aus meinem
Text rübergekommen ...
Hier ist noch die URL des Handbuches: da stehen viele informative Sachen drinne

Dort wirst Du alles finden !
http://www.paul-lange.de/ftp/RST/RST_Bedienungsanl/Manual_02_ChamberX.PDF
Greetings, Mounty2010 !