Fahren, Neu Einspeichen oder kann das weg

ChuckSchnorres

Powdered Toast Man
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Hi,
leider ist mir bei einer Tour die Kette zwischen Laufrad und Kassette geflogen und hat geschmeidig die Speichen anrasiert. Der erste Besuch beim Radladen brachte Ernüchterung, da es nachher 200€ kostet und das ja keiner bezahlen will, machen sie so etwas gar nicht mehr. Viel lieber hätte er mir einen neuen Laufradsatz im Angebot verkauft. Is klar...
Mittlerweile schraube ich recht viel an meinen Rädern (kein Wunder bei den Radläden) aber außer Lagertausch habe ich bei Laufrädern noch nicht viel gemacht. Bin jetzt etwas hin und her gerissen was ich machen soll, da ich auch (noch!?) nicht das Werkzeug für den Laufradbau habe.

Das Laufrad so weiter zu fahren ist denke ich mit Risiko verbunden. Eine Speiche hat schon etwas Materialabtrag.

Kann man die Speichen nach und nach austauschen, damit die Spannung beibehalten wird oder muss man immer alle raus und wieder neu Einspeichen? Was ist der einfachste und günstigste Weg wenn einem die Parktool-Ausrüstung fehlt.

Danke schon mal für eure Hilfe

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Ich hatte mal ein ähnliches Problem. Da waren ein paar Speichen betroffen und die waren deutlich mehr angefressen. Eine der Speichen ist irgendwann gerissen. Aber nicht an den angefressenen Stellen sondern im oberen Drittel, hatte also nichts mit der Beschädigung zu tun.
Was wird passieren, wenn dir eine Speiche reißt? Wenn du nicht gerade wie ein Irrer im Downhill unterwegs bist, wird nicht gleich das ganze Laufrad kollabieren. Dann fährst du langsam nach Hause und lässt die Speiche ersetzen. In meinem Radladen war das übrigens kein Problem, ein paar wenige Speichen austauschen zu lassen.
 
Es sind genau diese sieben 'gleichartigen' Speichen angesaegt.
In Deinem Falle wuerde ich einfach eine rausnehmen, eine neue einbauen, und sie spannen bis die Spannung auf dieser Speiche gefuehlt genauso hoch ist wie bei den anderen.
Dann das ganze mit den anderen sechs Opfern wiederholen.

Das kann ein Radladen natuerlich nicht machen, weil zu viel Arbeit, und keine Erfolgsgarantie.
Aber selber machen ... wuerde ich es genauso.

Zum Schluss halt nochmal gescheit zentrieren.
Am besten im Zentrierstaender, zur Not ueber die Bremskloetze bzw. mit einer Waescheklammer am Hinterbau.
 
hatte ich auch schon
Speichen hielten noch lange
und wenn eine unterwegs kaput geht kann man ja locker weiterfahren und dann daheim die entsprechende tauschen
ist kein hexenwerk und jeder halbwegs begabte bekommt das hin
 
Vielen Dank für die Antworten! Das hört sich doch erst einmal gut an.
Ich bin das Laufrad so auch noch 50km bis nach Hause gefahren. Der Schaden fiel mir erst beim Radausbau auf, da ich die Lager tauschen wollte.
Ich muss mich in die Thematik eh mal etwas einarbeiten. Ist die Zentrierung über etwaige Hilfsmittel (Wäscheklammer, Bremsbacken (wobei ich Disc habe)) zuverlässig? Speichen nach und nach raunehmen fand ich jetzt erst einmal auch die vernünftigste Lösung.
 
Ist die Zentrierung über etwaige Hilfsmittel (Wäscheklammer, Bremsbacken (wobei ich Disc habe)) zuverlässig?
Was heißt zuverlässig? Es ist sicher nicht so genau wie mit dem entsprechenden Werkzeug. Aber wer hat noch nicht irgendwann schon mal mit einem "Ersatzwerkzeug" gearbeitet, weil das richtige Werkzeug für den einmaligen Einsatz nicht angeschafft werden sollte?
 
Zuverlässig heißt für mich eigentlich nur, dass es mir nicht unterm Allerwertesten zusammenklappt. Klar, ich habe auch schon ohne Aus- und Einpresswerkzeuge aller Art Lager raus und wieder rein bekommen. Wenn man sich nicht auskennt geht man aber erst einmal davon aus, dass ich einen Zentrierständer, ein Tensiometer für Millionenbeträge und was weiß ich noch alles brauch.

Ich teste das mal. Ich sehe das mal als Omen mich damit zu beschäftigen.
 
Laufräder für den Ottonormalbiker zusammen zu bauen ist keine Raketenwissenschaft.
Ich habe mir mal 'nen Laufradsatz aufgebaut, da wusste ich noch gar nicht, dass es sowas wie Tensiometer gibt. Hat auch immer gehalten. Wobei ich bergab auch immer vorsichtig unterwegs war.
Es hängt halt auch immer davon ab, wie du unterwegs bist. Wenn du das Material bis an seine Belastungsgrenze ausfährst, sollte vielleicht ein Profi ran. Normalerweise reißen ja auch, wie schon gesagt wurde, nicht alle Speichen gleichzeitig, so dass ein Sturz unvermeidbar ist. Mir ist mal eine Speiche auf einer Treppe gerissen. Gemerkt habe ich es erst ein paar Meter später, als sie dann hinten lustig hin- und herklimperte.
 
Das Laufrad ist ein 28er aus meinem Crosser und der wird eh nicht auf Downhillstrecken bewegt, auch wenn er schon durch den Wald ackern und über ein paar Wurzeln bügeln muss. Da ich aber auch mit dem MTB unterwegs bin, welches auch Laufräder besitzt, schadet das Wissen nicht und ich kann am Crosser mal etwas probieren.
@TitusLE Ja, genau. Ich denke, dass das Vertrauen in die eigene erste Arbeit am Laufrad dann etwas bremst bei den ersten Ausfahrten :lol:
 
(...) Ich teste das mal. Ich sehe das mal als Omen mich damit zu beschäftigen.
Guter Plan :daumen:

Mit weniger tollem Equipment musst Du Dir halt mehr Zeit nehmen, und vll auch mal nachbessern.

Auf jeden Fall wuerde ich das frisch reparierte HR im Auge behalten. Nach der ersten laengeren Fahrt auf jeden Fall nochmal pruefen (Rundlauf, Planlauf, Speichenspannung). Aber dann wird das schon, auch ohne Park Tool Zentrierstaender ;)
 

Ganz ehrlich... fahre den LRS einfach weiter.

Bei meinem ersten Bike sah das viel schlimmer aus, den LRS bin ich dennoch ca. 9-10 Jahre gefahren. Wurde nie zentriert, nie eine Speiche gerissen etc.

Falls es ein guter LRS war, pfuschst du mit Self-Made "Speichen tauschen" und "zentrieren" wahrscheinlich mehr dran rum, als das du dir damit einen gefallen tust.

Wenn du ersthaft Lust hast dich mit dem Thema Laufradbau auseinanderzusetzen ist es na klar ein möglicher & idealer Anfang.
 
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