Fahrt ihr mit Helm?

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Fährst du mit Helm?

  • Logisch, immer

    Stimmen: 1.963 50,7%
  • Nur auf Biketouren, aber nie in der City

    Stimmen: 1.562 40,4%
  • Nur in der City

    Stimmen: 11 0,3%
  • Ne, wieso auch?

    Stimmen: 335 8,7%

  • Umfrageteilnehmer
    3.871
Status
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schweizer neigen in bestimmter hinsicht eh gerne zum lemminge-verhalten
(duetsche sind aber in dieser hinsicht schlimmer)
 
Hi,
ich denke das ist alles vom logischen Menschenverstand abhängig.

Bergab und natürlich wenn ich mit Protektoren fahre kommt der Helm dazu.
Bergauf - temperaturabhängig - halte ich den Helm oft nicht aus. Habe zwar ein extrem gut belüftetes Modell aber den Hitzestau hasse ich trotzdem.

Witzig ist, dass ich ihn genau hier vor zwei Wochen fast benötigt hätte, als ich aufgrund eines Bergwachtfahrzeuges kurz in die Pampa musste.

Ich kann nur soviel sagen, an meinem Hausberg (Kampenwand) fahren mittlerweile ca. 80-85% der Leute mit Helm. Tendenz steigend (vor 4 Jahren vielleicht 35%)

Gruß
 
Wort!

Eine äußerst informative und lesenswerte Zusammenfassung der Schweizer Velo-Genossen (und speziell zur Frage von BF Seite 6, "Falsche Studien", 2. Absatz).
http://www.velokonferenz.ch/dateien/bulletin_01-04.pdf

Zunächst mal:
Interessant. Danke.

Mir ist beim Googeln und querlesen schon aufgefallen, dass sich hauptsächlich zwei Lager gebildet haben: Helmpflicht und keine Helmpflicht.

Die Helmpflichtbefürworter argumentieren mit der 85%-Studie (die, wie ich Deinem Dokument entnehmen konnte bereits von den Verfassern als fehlerhaft bezeichnet wurde) und vor allem mit dem "gesunden Menschenverstand". Mit letzterem bin ich sehr vorsichtig, dient er doch in zu vielen Konflikten als Argumentersatz, z.B. "weniger Waffen - weniger Morde", "Killerspiele machen Kids gewalttätig" oder "Ausländer raus, dann gibt's wieder mehr Arbeit für Deutsche". Dieser sogenannte "common sense" schmeckt mir gar nicht.

Die Helmpflichtgegner wiederum kritisieren all dies, erscheinen dabei zunächst rationaler, murksen dann aber genauso mit Zahlen rum wie ihre Gegner (Statistiken in Fließtexten verwurstet, garniert mit Behauptungen und Vermutungen, keine Angaben über Entstehung der Zahlen, etc).

Beispiel:
Diffuse Formulierungen wie "bietet Schutz nur bis 24km/h" - was heisst "Schutz" genau?... Vielleicht dass man ganz ohne Blessuren davonkommt? Darum geht es ja weder beim Motorrad- noch beim Radhelm. Es geht darum, die Blessuren zu verringern.
Oder was sind diese 24 km/h? Doch sicher nicht die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, sondern die reine Aufprallgeschwindigkeit, d.h. 24km/h gegen ein festes Hindernis (Betonmauer). Oder?
Szenarien, in denen ein Sicherheitssystem versagt, kann man immer entwerfen. Nach dem Motto: Keine absolute Sicherheit bedeutet gar keine Sicherheit.

Ich bin selber gegen eine HelmPFLICHT, halte aber nichts davon, den Helm aus lauter Freiheitsliebe schlechtzureden. Ich bin also gegen die Pflicht, nicht aber gegen den Helm. Das ist heutzutage, wo sich die meisten Konflikte gefälligst in zwei Seiten (schwarz und weiss) aufteilen lassen sollen, für viele wohl schon zu kompliziert.

Wer gegen eine Helmpflicht (oder andere Regulierungen) ist, der sollte mal überlegen ob es nicht sinnvoller ist, mit Freiheit und Eigenverantwortung zu argumentieren, anstatt eine Sache schlechtzureden, nur weil er sich nicht bevormunden lassen will,

Ich weiss nur: Mein Kumpel ist Sanitäter, der hat sowohl behelmte als auch unbehelmte Radfahrer aufgesammelt, die Unterschiede waren für ihn deutlich. Ich war dabei wie Leute ihren Helm an einem Stein zerlegt haben, ohne Helm wäre garantiert Blut geflossen. Das sind letztendlich alles nur Beobachtungen, das ist mir klar, aber für mich persönlich reicht's. Dazu kommt noch dass ich es mir nicht vorstellen kann dass ein Helm schadet, wie von manchen behauptet wird, denn sonst wären in den USA (Produkthaftung!) sicher keine mehr auf dem Markt, oder? ;)
 
ich fahr mit gewürzkübel (meistens) aber die frage/diskussion ist genauso müßig wie die frage, haltet ihr euch an die gesetzlich empfohlene höchstgeschwindigkeit auf AB.

wenn einer 200>+ fährt ist es doch auch kein tabubruch und ich glaube durch diese "freiheit" wird weit mehr Leid erzeugt als durch ab und zu zermatschte birnen beim mtb.
 
In der City trage ich eig. keinen aber bei Biketouren schon....ist ja auch gefährlicher^^

Kommt drauf an wie man fährt. In der City gibt es auf jeden Fall Autos, die nicht von dir kontrolliert werden können. Wenn dich davon einer übersieht und dich umfährt kannst du das nicht beeinflussen.
Eine Forstautobahn kannst du aber auch mit max 20 km/h fahren und ich schätze dabei brauch man eigentlich keinen Helm.
 
Jenau, hast ja vorher den kompletten Bereich um deinen Forstweg nach Steinen und Wurzeln abgesucht und im Falle der Steine diese beseitigt....:rolleyes:

Meist passiert nichts, aber wenn doch, ist das geheul groß.

Was ich meine ist, dass wenn man will, kann man seine Fahrweise im Wald so anpassen, dass es praktisch nicht zu einem Unfall kommt. Von mir aus kann man den Berg auch mit angezogenen Bremsen und 5 km/h runter fahren. OK das macht keiner. Jedenfalls hat man die Geschwindigkeit in der Hand.
In der Stadt kann man irgendwelche Idioten, die nicht Auto fahren können und zufällig Leute überfahren, aber NICHT beinflussen! Die liegen ausserhalb deines Kontrollbereichs, so ein Unfall kann willkürlich jeden treffen, der sonst noch so vorsichtig ist.
Was ich sagen will ist, dass es genauso sinnvoll ist einen Helm in der Stadt zu tragen wie auf einer Tour...du kapieren?
 
und vor allem mit dem "gesunden Menschenverstand".
Ich halte es da mehr mit Descartes: Gewissheit erlangt man dadurch, wenn man an allem zweifelt, was landläufig als "auf der Hand liegend" angesehen wird.
Oder mit meinen Worten "Glaube niemals an das Offensichtliche".

Solange also alles darauf hindeutet, dass im Straßenverkehr kein wesentlicher Nutzen von einem Helm zu erwarten ist, spare ich mir das Tragen desselbigen.
 
Wie dem auch sei:

Letztes Jahr war ich bei uns in der City unterwegs (ohne Helm).
Weil ich einem vertrottelten Fußgänger (Teenie…), der ohne zu gucken über den Radweg ging, ausweichen wollte, bin ich gestürzt (der Radweg bestand aus so roten, bei Nässe sehr glatten Doppelbrandpflersteinen). Zum Glück hatte ich einen dicken Rucksack auf und eine dicke Winterjacke an, denn beim seitlichen Stürzen incl. Abrollen ging da schon ein guter Teil Energie bei drauf. Trotzdem war dann noch die Schuler und ein paar Rippen gebrochen, und erst am Ende des Stürzes (Ihr glaubt gar nicht, wie weit man da auch noch rutscht, s. auch Bilder von Stürzen bei Radrennen, wo es noch meterweit über den Asphalt geht…) hatte der Kopf Bodenkontakt. Trotzdem gab es außer der Platzwunde noch eine dicke Beule und irgendwie den ganzen Tag "Panne im Kopp".
Wie gesagt, das ganze ist bei normaler Geschwindigkeit in der City passiert, hätte es mich beim Stürzen ca 5-10 mehr gedreht, und der Kopf wäre als erstes aufgeschlagen, dann gute Nacht.
 
(Ihr glaubt gar nicht, wie weit man da auch noch rutscht, s. auch Bilder von Stürzen bei Radrennen, wo es noch meterweit über den Asphalt geht…)
Doch, kenne ich auch. Mit über 30 km/h auf Glatteis. Wie ich finde, sehr spaßig. Man merkt, wie das Rad seitlich unter einem wegrutscht, einfach fallenlassen und alles wird gut.

Ein zweites Mal war ich noch schneller als sich vor mir eine Glatteisfläche auftat, voll gebremst und hingeworfen.

Beides mal nicht mal Schrammen. Irgend etwas mache ich falsch.

Der letzte Sturz war der Versuch mit Supermoto Bereifung auf Schotter durch eine Kurve zu driften. Muss wohl sehr spektakulär ausgesehen haben, da allerlei Volk herbeigerannt kam. Die konnten einfach nicht fassen, dass lediglich meine Bekleidung verstaubt war. Und dabei hatte ich noch mächtig Arbeit damit mein Rad bei dem Sturz zu schützen. Mag keine Kratzer daran.
 
Es ist doch so: Ein Helm kann in gewissen Situationen wirklich sehr hilfreich sein. Bei sonst gleichen Bedingungen ist der Helm also definitiv ein Plus an Sicherheit (egal wie sehr, das kann wohl niemand beziffern da zu viele Parameter dies beeinflussen). Das Tragen eines Helmes macht also Sinn.

Vergesst aber bitte nicht: Man könnte unmengen Bilder verunfallter Biker(vielleicht die Selben) zeigen mit der Überschrift "10 km/h weniger und das wäre nicht passiert!"
Ist es nicht mindestens genauso verantwortungslos immer am Limit den Berg herunter zu sausen, wie das fahren (egal wie und wo) ohne Helm???
Ich würde hier niemanden davon abhalten wollen, den Spaß an einer flotten Abfahrt zu haben, warum wird hier so krampfhaft versucht anderen den Helm aufzuzwingen? Würde sachlich (einige tun dies ja auch) und vor allem höflich argumentiert, würde dies viel eher dazu führen, dass auch Andere sich dazu überreden lassen einen Helm zu tragen. Das starke drängen etwas tun zu müssen führt fast bei jedem zur immer stärkeren Ablehnung! Wer beim Fahren auf etwas Adrenalin verzichtet tut eventuell noch viel mehr für seine Gesundheit als durch den Kauf eines Helmes. Der Helm bringt dann zusätzlich noch Sicherheit, die dann aber nicht durch riskanteres fahren wieder kompensiert werden sollte!

Als Hintergrund: Vor 2,5 Jahren hatte ich mit dem Motorrad meinen ersten (seit 10 Jahren und ca. 70000km Fahrpraxis) Unfall. Mit 160 ein Sprinter, der direkt vor mir rauszieht. Oberschenkel, Unterarm und Halswirbel gebrochen, Brustwirbel angebrochen, Lungenquetschung und paar kleinere Blessuren. Die Schrauben im Genick bleiben. Dank Schutzkleidung für rund 1000 Euro bin ich Heute genauso fit wie vorher, also weiss ich ganz genau, wie wichtig so etwas ist. Jedoch ist ein Fahrradhelm kein Integralhelm und auch der hat in Punkto Genickbruch oder Brustwirbel keine Schutzwirkung. Zudem muß ich einfach zugeben, dass ich bei kurzen Fahrten in Jeans einfach viel, viel defensiver gefahren bin. Bei dieser Fahrweise wäre der Unfall definitiv nicht passiert, da ich niemals so schnell gefahren wäre. Seit dem habe ich übrigens kein Motorrad mehr.

Gruß
Thomas
 
In der Stadt kann man irgendwelche Idioten, die nicht Auto fahren können und zufällig Leute überfahren, aber NICHT beinflussen! Die liegen ausserhalb deines Kontrollbereichs, so ein Unfall kann willkürlich jeden treffen, der sonst noch so vorsichtig ist.
Was ich sagen will ist, dass es genauso sinnvoll ist einen Helm in der Stadt zu tragen wie auf einer Tour...du kapieren?

Ja klar aber mit diesem Argument könntest du genauso gut eine Helmpflicht für Fusgänger fordern.
Egal mit oder ohne Helm wie auch immer aber bitte nicht alles Reglementieren in D!
 
Ja klar aber mit diesem Argument könntest du genauso gut eine Helmpflicht für Fusgänger fordern.
Egal mit oder ohne Helm wie auch immer aber bitte nicht alles Reglementieren in D!

Er hat gesagt "Helm ist sinnvoll" und nicht "Helmpflicht".

Aber wie ich oben schon schrieb: Das ist wohl zu kompliziert.

Übrigens bin ICH als Fußgänger wendiger als mit dem Rad und habe auch einen kürzeren Bremsweg.
 
Doch, kenne ich auch. Mit über 30 km/h auf Glatteis. Wie ich finde, sehr spaßig. Man merkt, wie das Rad seitlich unter einem wegrutscht, einfach fallenlassen und alles wird gut.

Ein zweites Mal war ich noch schneller als sich vor mir eine Glatteisfläche auftat, voll gebremst und hingeworfen.

Beides mal nicht mal Schrammen. Irgend etwas mache ich falsch.

Ich würd sagen: du machst nichts falsch, du hast dich mit Erfahrung, 100% Einsatz und Körperbeherrschung biker-instinktiv vor Schlimmeren bewahrt
...oder einfach nur Glück gehabt.

Letztes Jahr hat sich hier im Ort ein Opa (ca. 80 Jahre) mit seinem Fahrrad auf glatter Straße selbst das Leben genommen.
Ist gestürzt und mit dem Kopf auf dem Asphalt aufgeschlagen (hät ja auch nicht fahren brauchen, egal)
Da kann man natürlich drüber diskutieren: hät jetzt ein Helm geholfen?
Das weiß man nie!

Hilft mir mein Airbag oder Gurt im Auto beim nächsten Frontalcrash?
Hilft mir das Geländer, wenn ich auf der Treppe ausrutsche?
Hält das Bungeeseil, wenn ich abspringe?
Hält der Gürtel die Hose, wenn ich an den Playmates vorbeigehe (könnt peinlich werden)?

Es ist vermessen zu sagen: Hey, ich trage Helm - ich bin ein Highlander und Unsterblich!!!
Vor einem total Unfall bringt der bestimmt auch nichts, aber soweit muß es erstmal kommen.
Ich denke, das Schicksal will es dann halt so. Aber man kann sein Schicksal ein wenig entgegen treten
(Klingt fast, wie das Gefassele bei Matrix 2 & 3, die Filme, die es nicht geben sollte).

Ich bin für Helme, aber nicht für Helmpflicht. Jeder soll ja selbst entscheiden,
Nun ja, außer die, die nicht selbst entscheiden können (siehe mein Statement zu den Kindern).
Tschaka | MUD´doc

>>Für den richtigen Kick: DH statt EPO<<

Ps. Yukio. Gut, daste noch lebst´;)
 
:confused: Wir sind schneller aber was meinst du?
Na die Aussage Helmpflicht für Fußgänger beinhaltet doch, dass es sich um zwei Tätigkeiten handelt, bei denen einen Schutz erforderlich ist, weil eine Gefahr oder ein Risiko besteht. Wie vergleicht man also die Gefahren oder Risiken dieser beiden Tätigkeiten um zu dem Schluss zu gelangen, dass eine Helmpflicht für Fußgänger oder wo auch immer sinnvoll ist?
 
@yukio + post 1130
wenn ich mir diesen doktorarbeitsschnipsel so anschaue ist der ein pro helm argument. die aussage ist, das die helme ab einer gewissen grenze auch nix mehr bringen, wohl aber wenn diese gewisse grenze noch nicht erreicht ist.
will heißen: vom lkw erfaßt bist du in beiden fällen matsch, den stoppie übertrieben hast du besser einen helm aufm kopf.

ps: wenn nicht naturwissenschaftler zahlen in die hand nehmen werde ich eh sehr vorsichtig, zB. gehört zu jeder prozentzahl die stichprobengröße dazu.
 
die aussage ist, das die helme ab einer gewissen grenze auch nix mehr bringen, wohl aber wenn diese gewisse grenze noch nicht erreicht ist.
will heißen: vom lkw erfaßt bist du in beiden fällen matsch, den stoppie übertrieben hast du besser einen helm aufm kopf.
Das ist eine Annahme, ergibt sich aber nicht aus den der Arbeit vorliegenden Daten. Den gleichen Fehler begeht der Autor allerdings auch selbst.

Gesamtarbeit siehe genannten Quelle.
 
Also ich schätze viele Leute, die der Meinung sind, das ein Fahrradhelm nichts bringt, und irgendwelche fragwürdigen Studien hervorzaubern, sind in Wirklichkeit nur zu eitel oder zu faul und reden sich ein, dass ein Fahrradhelm nichts bringt. Denn Eitelkeit/Faulheit vor Sicherheit ist eigentlich Dummheit und wer will gerne dumm sein?
 
Eine Studie ist ja nicht alleine dadurch "fragwürdig", nur weil sie nicht zu dem erwünschten Ergebnis führt.

Denkst Du da anders? Dann könnte man Deiner Meinung nach ja sicher die Wissenschaft abschaffen und durch Religion ersetzen.
 
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