Ja, die wunderbare Welt und die wundersamen Schwalbereifen
...................in der Nähe von Indonesiens Hauptstadt Jakarta. Säcke mit
Chemikalien stehen da und schwere Blöcke aus Naturkautschuk.
300 Meter weiter, am anderen Ende dieser riesigen, heißen, lauten, nach Gummi stinkenden,
mit Maschinen voll gestopften, dunklen Halle, da hängen auf Stangen runde Schätze:
Fahrradreifen der Marke
Schwalbe. Die koreanische Familie Jung produziert die
Reifen in
Indonesien, die deutsche Familie Bohle verkauft sie weltweit. Die beiden Reifenclans arbeiten
seit 34 Jahren zusammen und schreiben Mittelstands-Erfolgsgeschichten. Läuft es weiter so
rund wie im ersten Halbjahr, dann sorgen 2007 mehr als 7,5 Millionen
Schwalbe-
Reifen für
ein weiteres Rekordjahr. 41 Millionen Euro Umsatz bei Familie Jung, 69 Millionen bei
Familie Bohle - so sah es 2006 aus. Der Gewinn? "Gut, seit Jahren" - mehr ist nicht zu
erfahren. Denn, so finden die Bohles und die Jungs, "diese Privatsphäre ist ein Luxus, den
man sich als Familienbetrieb erhalten sollte".
Die Bohles und ihre 120 Mitarbeiter - Entwicklung, Marketing, Vertrieb - sitzen im
Oberbergischen bei Köln und haben da 2,5 Millionen
Reifen auf Lager. "
Schwalbe, Europas
Marktführer für Fahrradreifen aus Reichshof-Wehnrath", wirbt die Firma Bohle. Im Katalog
ist von "Handarbeit" und "traditionellem Handwerk" die Rede. Zusammengenommen hört
sich das nach deutscher Wertarbeit an. Doch
Schwalbe-
Reifen werden ausschließlich im
Billiglohnland Indonesien hergestellt.................................
