Kurz nach Feierabend trafen sich vier Männer und ein Hund in Lambrecht resp. Neustadt am Bahnhof. Es sollte an sich nur eine kleine Besichtungstour für einen Klenwagen sein, da meine Große nahezu "Führerschein-Reife" erlangt hat und ihre Transportansprüche steigen.
Also ab nach Albersweiler zum "Händler":
Die Modelle fanden wir nicht so prickelnd.
Wir machten uns also kurz nach 18:00 Uhr auf den Heimweg. Zu Fuß.
Vor uns lagen etwa 50 Kilometer Strecke. Die Hömes werden gerade noch ausgewertet. Die Schätzung war die, dass wir am Samstag zwischen 11:00 Uhr und 14:00 Uhr wieder in Neustadt sein sollten.
Erster wichtiger Wegepunkt: Der Orensfelsen. Sengende Hitze und irgendwie beschlich uns bald das Gefühl, dass Wasser der entscheidende Knackpunkt des Unternehmens werden könnte.
Es war ja noch früh. Die Vorräte aktuell fein bestückt. Also weiter über Neuscharfeneck zum Klemens Weber Plätzel unterhalb des Roßbergs.
Abendrast
Ein Fläschchen Rotwein entkorkt und gewartet, dass die Sonne ihr großes Kino bei zaubert. Zwischendurch noch von Killerraupen bedroht.
Dann Sonnenuntergang
Alsbald wurde des Nacht, aber davon ließen sich die Sauen, Überläufer und Frischlinge auf dem Roßberg überhaupt nicht stören. Colin bliebt auch ruhig und sa war der erste 600-ter genackt. Neun folgten noch.
Die erwartete Quelle im Modenbachtal (ab hier mit Stirnlampe) fanden wir nicht. Wenig Wasser. Nur der Hund planschte im Bach.
Johannisbrunnen in der Nähe vom Schweitzerhaus: Nicht auffindbar. Noch 1,5 Liter Wasser für vier Menschen und einen Hund. Die Entscheidung: Hoch zum Blättersberg/Ludwigsturm und von dort zum Kohlplatz. Abstieg zur Nello-Hütte und da ist ein Brunnen. Wenn nicht: Abbruch.
Das kleine Wörtchen "Kein" wird durch das Efeu verdeckt. Egal. Alles was ging mit Wasser gefüllt und Kamel mäßig vorher "gesoffen" (Männer und Hund).
Wie geht's weiter? Klar. Zurück zum Kohlplatz und direkt weiter hoch zum Kesselberg.
Im Bild: Die Schlaf-Couch.
Nicht mehr weit dahinter und in der toten Zeit zwischen 03:00 Uhr und 04:00 Uhr bestiegen: Der Schänzelturm.
Alle Zeitpläne (Frühstück beim Forsthaus Heldenstein / Kalmithaus / Hohe Loog) hatten da schon geknickt. Wir waren zu früh/zu schnell. Angenommene Ankunftszeit inzwischen: 08:00 Uhr in NW.
Die drei "Gipfelchen" jenseits der 600 auf dem Weg zur Hüttenhohl wurden schnell eingesammelt und im ersten Morgenlicht gab's einen Blick auf das nächste Ziel: Die Kalmit (Nein - nicht der Kalmit).
Nach der kleinen Rast auf dem Kesselberg (45 Minuten Dösen) und den kleinen Verzögerungen bei der Wassersuche kamen wir etwas zu spät für den Sonnenaufgang auf der Kalmit an.
Schlafen!?
Nix da. Weiter zu den beiden letzten 600-er Gipfeln Taubenkopf und Hohe Loog. Ach ja: Hochberg und Stotz haben wir ausgelassen. Der Hochberg erfordert einen ziemlichen Umweg und ob der Stotz ein eigener Gipfel ist, müsste mal diskutiert werden. Ok, die Karten sagen es so.
Der Rest waren dann nur noch Müdigkeit und Schmerzen beim bergab Gehen. Ganz übel. Der Abstieg über fast 500 Höhenmeter tut ein wenig weh. 08:35 Uhr hatten wir den Bahnhof NW erreicht.
Bei den derzeitigen Temperaturen geht eine solche Nummer aus meiner Sicht eh nur in der Nacht. Unser Irrtum: Es wird abkühlen. Wir hatten nur im Modenbachtal auf 2 Kilometer Strecke weniger als 25° C. Sonst alles tropisch heiss. Ein Wasserdepot im Modenbachtal und an der Lolosruhe wären die Lösung gewesen. Das "Kein Trinkwasser" hat aber keinem geschadet. Alle wohlauf.
Kelme - sehr müde (Hund auch)