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Florix - von Florenz zum Mont Blanc

bocca palmente....über bergerie de Crado & Crete de Crado nach Vizzavona - schöne Strecke, aber ab Ghisoni bis zur Bergerie (nicht GR20) teilweise sacksteil & geröllig aber schöne Ausblicke... wenn ich mich richtig erinnere....
 
Hallo Ihr Beiden, als decadenlanger stiller Mitleser kann ich jetzt möglicherweise auch mal etwas beitragen da Korsika quasi mein zweites Zuhause ist... jedoch als Strassen-Tourenfahrer mit viel mehr Gepäck. Bin daheher bestimmt schon an die 5000km auf Korsika geradelt und kenne quasi jede Ecke. Den GR20 bin ich mal vor 20 Jahren gewandert und das Problem dabei ist halt dass man an die "fahrbaren Bereiche" meistens nur mit längeren Schiebestrecken hinkommt und das macht bei hochsommerlichen Temperaturen meistens wenig Sinn und oberhalb der Baumgrenze ist es dann sowieso schwierig vorallem für @Goldkettle . Bin diesesmal leider etwas zu spät eingestiegen und Ihr seit jetzt bereits in Richtung Col de Verde unterwegs.

Falls noch die Möglichkeit besteht... Mein Tip ab Col de Verde wieder parallel zur strasse in Richtung Palneca zurück und weiter durch das Alta Rocca (gibt dann viele Wanderwege - möglicherweise fahrbar) in Richtung Lac de Tolla und weiter über Bastelica zum Col de Scalella (Strasse) ab dort möglicherweise Abfahrt über Wanderweg in Richtung Bocognano. Falls nicht möglich über Strasse D27 in Richtung Tavera & weiter in Richtung Carbuccia parallel zur T20. dann die T20 queren und weiter auf der D4 in Richtung Vero => Azzana und weiter auf der D4 in Richtung Murzo ab da dann versuchen über Vico und weiter über Wanderwege (falls möglich) in Richtung Piana & der Calanque abzufahren. Ab Porto dann die D84 zum Col de Vergio bis Eivisa auf Strasse dann gibt es einige Wanderwege im Bereich des Forret Aitone bis zum Col de Vergio. Ab da dann die Möglichkeit über Wanderwege zum Lac de Calacuccia abzufahren. Ab da dann wieder über die D84 und weiter über die D18 nach Corte. Dann weiter über die D39 durch die Castagniccia weiter über die D639 nach Morosaglia. Dann abfahrt D15 oder D515 und die T20 queren und weiter D15 & D7 in Richtung Murato und weiter D82 bis Barbaggio und das beste am Schluss => Umrundung Cap Corse entlang der Küste. Gibt natürlich noch unzählige andere Möglichkeiten... vielleicht habt Ihr Euch ja auch bereits selber ein ungefähre Richtung vorgelegt....

gruss Christian
Danke für die vielen Tipps... einiges davon kenn ich schon... anderes nicht. Am Lac de Tolla sind wir jetzt leider schon vorbei gebraust, zurück fahr ich nicht :). Aber wir mussten sowieso nach Ghisoni wegen der Bocca Palmete, fahrbaren Singletrack auf dem GR20 darf man nicht auslassen, wenn man einen findet. Bin schon gespannt...
 
So... jetzt haben wir dann auch wieder genug datengeroamed... ezählt's mir lieber was aus Korsika! :)

Wir sind vor etlichen Jahren mehrfach mit dem MTB in Korsika unterwegs gewesen. Die Serra de Scopamene zwischen Quenza und Zicavo ist eine tolle Hochebene, die man auf holprigen Pisten als Alternative zur asphaltierten Straße Richtung Col de Verde nehmen kann. Leider seid ihr da schon vorbei, naja, egal.

Dort oben haben wir uns eine nette Mittagpause auf der schönen Wiese vorgestellt. In dem Moment, als wir die Picknickdecke ausgebreitet hatten, kam natürlich ein vorwitziges Schwein zu Besuch. Wir denken uns nichts Böses dabei, so ein Schwein ist ja durchaus lustig anzuschauen.

Kurze Zeit später kommen allerdings die ganzen Kumpels und Kumpelinen unseres Schweins im sprichwörtlichen "Schweinsgalopp" angerannt. Es hatte sich offenbar sehr schnell herumgesprochen, dass es bei den Menschen mit der Picknickdecke Brot, leckeren Käse und Lonzu zu holen gibt.

Das Ende vom Lied war, dass wir unser Picknick auf Grund der schweinischen Überzahl kurzerhand auf einen der zum Glück reichlich vorhandenen Felsenknubbel verlegen mussten. Die Schweine sind die ganze Zeit über mit wildem Geheul und Gegrunze um den Felsen gerannt. Wir haben auch schon mal entspannter gepicknickt...

:)


Gruß LUTZ


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01.07. 13:45 Col Verde, 1300m

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Oben am Col Verde kreuzt man den GR20, hier steht auch eins der typischen einfachen Refuges. Strom gibt's wenig, Fleisch dafür um so mehr. Nachdem uns der Sinn eher nicht nach Schlachtplatte vom Grill steht, verschieben wir unsere Mittagspause hinab ins nächste Tal nach Ghisoni. Geht eh nur bergab.
Irgendwie passt der Desinfektionsspender links so mal ganz und gar nicht ins Bild (wenn man mal den Blick auf den Kühlschrank im Inneren ausblendet). Irgendwie ein altes Ambiente und dann diese 'Neu-Corona' Moderne...

Guten Morgen nach Korsika und ins Forum
 
01.07. 19:00 Fiumorbo Canyon bei Ghisoni, 530m

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Auch die Abfahrt vom Col Verde verwursten wir auf Teer, Alternativen sind nicht wirklich in Sicht. Gäbe einerseits ne Holperpiste im Wald, andererseits den GR20 ganz oben auf den Bergen. Letzteren hab ich mir ne Weile auf der Karte betrachtet und schließlich den Gedanken verworfen. Kein einziges Stravapixel in Sicht dort oben, das kann nur andauernde Schiebeorgie bedeuten. Ist wohl zielführender, erst mal runter zu rollen und dann erst am nächsten Pass einzusteigen.

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Die Bergerl hier im Tal sind auch von unten recht ansprechend...

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... und in Ghisoni gibt's was halbwegs vernünftiges zu futtern.

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Außerdem haben wir kurz unterhalb des Dorfs ein Trailstricherl auf OpenStreetMap gefunden, was irgendwie sackgassig in einen Canyon hinabführt. Wenn sich schon jemand die Mühe macht, sowas auf die Karte zu packen, dann ist's dort unten am Fluss vielleicht ganz hübsch? Wir rollen zum Abzweig und gucken runter.

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Sieht auch mit der Zoomlinse gar nicht schlecht aus. Dort unten könnte man durchaus einen heißen Nachmittag verbringen... anstatt heute noch den dritten Pass dranzuhängen.

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Wir trailen einfach mal runter...

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... und schauen nach.

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Wo geht's jetzt hier zum Fluss?

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Gefunden. Der "Fiumorbo" gurbelt in tiefen, grünen, mit Wasserfällen verbundenen Pools durch einen kleinen Felsencanyon. Glaub der Rest des Nachmittags und überhaupt des ganzen Tages sind geritzt, wir bleiben einfach hier unten.

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Mal die Tiefe testen.

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Passt... Kettle taucht gar nicht mehr auf. Fängt vielleicht einen korsischen Canyonfisch.

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Egal wie schlecht man zielt, den eigenen Schatten trifft man immer.

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Im Fiumorbo rumschwimmen: angenehm korsisch temperiert und kein Vergleich mit den eisigen Gletscherbächen der Alpen.

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Am Fiumorbo rumstehen und Schatten werfen: ist auch nicht schlecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm, da würd ich jetzt auch lieber reinspringen...

War immer der Meinung Sardinien wäre die bessere "Radl-Insel" aber Korsika hat ja echt was...


Weiterhin viel Spaß, warte schon ungeduldig auf´s erste Video...




Gruß malun
 
02.07. 06:00 Camp am Y-Baum bei Ghisoni, 580m

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Es wird Abend am Fiumorbo. Auf dem Monte Renoso (2352m) hinten über dem Tal liegen sogar noch ein paar Schneefelder rum... Korsika ist ganz schön alpin für ne Mittelmeerinsel.

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Wir suchen eine Weile flussauf und flussab, aber es findet sich kein einziges ebenes Fleckerl auf.den Felsen des Ghisoni. Kettle wär das vermutlich egal, die schläft immer und überall. Aber ich hab's schon gerne etwas bequemer.

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Also schieben wir im Dunklen den Trail wieder rauf und legen uns einfach neben den spacigen Zauberbaum am Abzweig von der Straße.

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Passt schon, ist ja kein Verkehr in den korsischen Bergen. Nachts sowieso nicht.

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Sonnenaufgang am Monte Renoso...

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... und Gutenmorgengrüße vom Y-Baum. Wir gehen jetzt ein paar Croissants suchen.
 
Ach, ich kann mich nicht sattsehen.
Bäume (aber nicht zu viele :D), Maccia, Felsenknubbel und Wasser (süss und salzig). Gewürzt mit reichlich Sonne und hohen Bergen...
Hab ich schon gesagt, dass ich diese Insel liebe? Muss da dringend wieder hin!
 
Der Y-Baum sah auch schon mal besser aus ... 1993....

Danke für die schönen Bilder von der Lieblingsinsel:cool:
Hier noch ein link, vermutlich bekannt, fahrbare Sachen in Frankreich sind dort verzeichnet, ich habe aber den Eindruck dass es nicht mehr wirklich aktualisiert wird.... Vielleicht etwas überholt von Strava und Co.

http://www.vttrack.fr/?filter=true
 

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02.07. 13:00 Bocca de Palmente, 1640m

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Von unserem Frühstückscroissantdorf Ghisoni aus...

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... strampeln, zerren und schleppen wir Bikes und Gepäck etwa eintausend Höhenmeter hinauf zur Bocca di Palmente. Die Kletterei verteilt sich in drei gleichgroße Dreuhundertdreißgerdrittel: Teer, Piste und Kackbratzenwanderweg.

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Schon ein bissl verwahrlost, die Schieberei hinauf zum Pass. Das Wegerl ist wohl auch nix offizielles, Markierungen sind nicht vorhanden und auf der offiziellen französischen Geoportail-Topokarte ist auch nix zu sehen. Lediglich OpenStreetMap weiß Bescheid.

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Mühsam.

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Panorama hat man erst auf den letzten fünfzig Klettermetern.

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Jetzt aber schnell, sonst holt dich das zwanzig Mann starke Randonneur-Grupetto noch kurz vor dem Gipfel ein. Wir sind mittlerweile auf den GR20 eingebogen und da ist durchaus einiger Verkehr. Scheint inzwischen ein ziemlich populäres Massenevent zu sein, auchoder gerade in diesem Jahr und ganz besonders bei den Franzosen. Ausländer sehen wir den ganzen Tag nicht, ausser wenn wir uns selber angucken.

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Bocca de Palmente erreicht, meinetwegen auch in korsischer Sprache. Der brutale Sturm hier oben weht selbst die Schilder vom Pfahl.

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Ein halbwegs windgeschütztes Platzerl für einen doppelten Powernap findet sich trotzdem. Pause ist angesagt, die Bocca war gar nicht so unanstrengend.
 
Zuletzt bearbeitet:
02.07. 14:00 Auf dem GR20 bei der Bocca de Palmente, 1000m

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Na dann wollen wir mal: Es warten immerhin siebenhundert Tiefenmeter auf dem korsischen Weitwanderweg GR20. Normalerweise ist das keine gute Ansage für Bergradler, zu holprig und zu garstig ist der Pfad in den meisten Fällen. Aber wenn er schon mal richtig bergab führt, statt wie so oft nur pseudoisohypsig irgendwelche Grate zu verfolgen, dann kann man's schon mal probieren.

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Im Blick: Monte d'Oro, mit 2389m für Korsika recht stattlich. Geht aber auf der Insel auch noch über 2700 Meter rauf. Die Gipfel sind allerdings allesamt schlecht radlbar, vermutlich nicht mal vernünftig bikebergsteigbar.

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Oben rum ist die Aussicht auf unserer Abfahrt urchaus ansprechend, ...

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... allerdings ist der Weg ziemlich übel mit beknackt platzierten Felsen...

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... und kindskopfgroßen Schotterbrocken zugeschüttet. An flüssiges Fahren ist obenrum nicht zu denken, kommt eher wie ein Kampf um den Lenker rüber.

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Trotzdem geil. Fahrbarer GR20 hat sowieso Seltensheitswert, schon aus diesem Grund muss man sich freuen.

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Sobald man die Baumgrenze erreicht, ...

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... wird's dann sowieso relativ schnell relativ fluffig.

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GR20 von der Bocca Palmente nach Vizzavona: von S3 bis S1 runter alles dabei. Kein Holytrail, aber für korsische Weitwanderwegsverhältnisse durchaus den mühsamen Uphill wert. Kommt jedenfalls in die Inseldurchquerungssuppe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sieht aber wirklich spaßig aus. Wir waren bisher erst einmal auf Korsika mit dem VW Bus und fanden die Gegend um Propriano/Olmeto herum neben dem Klassiker Zonza ganz schön zum biken.
 
02.07. 13:00 Bocca de Palmente, 1640m


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Bocca de Palmente erreicht, meinetwegen auch in korsischer Sprache. Der brutale Sturm hier oben weht selbst die Schilder vom Pfahl.
Vor langer Zeit war das Schild noch ganz solide am Felsen befestigt. Die Position der Schraubenlöcher zeigt mir, dass es sich offenbar um dasselbe Schild handelt. Ich möchte ja nicht wissen, welcher korsische Mördersturm das Schild aus seiner Verankerung geweht hat. Vielleicht war aber auch einfach ein mit passenden Werkzeugen ausgestatteter Wanderer auf der Suche nach einem Souvenir seiner GR20-Durchquerung? Wer weiß das schon...

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Jedenfalls Danke für die Bilder von der Bocca Palmente. Die abendliche Stimmung da oben am Pass war allerdings auch nicht zu verachten. Und dass die GR20 Wanderer die abfahrenden MTBler auf ihrem Wanderweg mit Applaus und gezückten Fotoapparaten begrüßen, das passiert uns hierzulande auf unseren Hometrails doch eher selten... 8-)

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Gruß LUTZ
 
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