Florix - von Florenz zum Mont Blanc

08.07. 19:30 Strohhüttencamp bei Saint Florent, 0m

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Nachmittags hängen wir eigentlich bloß ab. Saint Florent ist auch nicht ganz unhübsch.

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Nach einer heissen Dusche beim Hafenmeister für zwei Euro wird der Zopf geupdated.

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Irgendwann machen wir uns auf die Suche nach ortsnahen Schlafplätzen. Dieses Ding hier sieht sich doch ganz interessant aus.

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Hinkommen ist ein bisserl schwierig, aber cool.

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An einem kleinen Steinsteg finden wir Badeleiter und Süßwasserdusche...

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... und hinter dem Strohhütterl stehen ein paar bequeme Matratzen, die man prima zur Couch umbauen kann. Treffer versenkt... dachten wir. Leider ist gerade ein etwas unentspannter Korse von dem Grundstück hinter uns aufgetaucht. Er sucht mächtig verärgert einen Drohnenpiloten, der gerade über seinem Privatgrund rumfliegt. Hat mit uns zwar nix zu tun, aber so richtig glauben will er das nicht. Die herrenlosen Matratzen gehören ihm scheinbar auch und ansonsten ist er durchaus auf Krawall gebürstet. Der Strand gehört zwar niemand auf Korsika glaub ich, aber vielleicht müssen wir nachher doch noch relocaten.
 
Weil es mir letztens untergekommen ist, hab aber nicht weiter nachrecherchiert. . Ist letzten Herbst wohl ziemlich abgegangen in der Gegend...
LG, shushuk

https://www.gs-forum.eu/threads/spe...-unwetterschaden-dauer-ungewiss.168407/page-2
Da hast Du Recht, dort ist wirklich die Welt untergegangen, wir waren davor 15 Jahre jedes Jahr ein bis zwei Mal in Tende oder La Brique. Ein Bekannter von mir mußte über einen Monat in seiner Hütte in den Bergen ausharren, wurde mit einem Hunschrauber versorgt, da sämtliche Zufahrtsschotterwege hoch zu ihm zerstört waren. Auch Tende konnte eine Zeit lang nur notfallmäßig über die Bahnstrecke versorgt werden.
La Brique hat es nicht so erwischt, lediglich die Zufahrtstraße.
Mit den MtBs ist es vermutlich einfacher als mit einem "dicken" Auto, jedoch sollte man sich vorher informieren.
 
Wir waren genau als das Unwetter runter kam in der Gegend. Vor allem das ligurische Hinterland hat's übel erwischt, da waren ein paar Straßen vom einen auf den anderen Tag nicht mehr da. Das wird sicher dauern bis das alles wieder hergerichtet ist. Auch auf den Wanderwegen hat es einiges zerstört. Was mal ein geiler Flowtrail war ist jetzt halt teils 1m tiefer gelegt und ein Bachbett. Andere Wege sind hingegen wie durch ein Wunder komplett verschont geblieben. Anyway, man kommt durch. Durch den Tende Tunnel nicht mehr, aber den nimmt man ja eh nicht wenn man mit Rad untewegs ist. Hatten auch direkt nach dem Unwetter noch eine Woche geiles Biken, von daher werden die beiden ein knappes Jahr später schon nicht steckenbleiben. Alles halb so wild.
 
Alles halb so wild ;)


Aber wie Scylla schrieb, mit dem MtB sicherlich gut machbar.

Und hier aktuell vom Juni, sie brauchen ja auch den Tourismus:


Und den beiden Dauerurlaubern weiterhin viel Freude und schöne Touren!
 
09.07. 06:30 Saint Florent Citybeach, 0m

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Ruhige Nacht am Meer in Ortsnähe von Saint Florent ohne weitere Störunge von wildgewordenen, korsischen Drohnenjägern: Zum Sonnenaufgang radln wir zurück in die Stadt, wie immer auf der morgendlichen Suche nach Café au lait und Croissants. Bikepacking auf französisch.

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Glaube wir radeln jetzt doch noch um den gesamten Nordzipfel der Insel rum. Das Cap Corse ist sicher kein Singletrackhimmel, aber Kettle hat dann auch die komplette Insel von Süd- bis Nordspitze in der Tasche. Das passt schon. Guten Morgen allerseits, geht doch nix über eine feine Sandpackung auf der Kette zum Frühstück.
 
Freunde von mir waren vor zwei Wochen auf der LGKS mit dem Bike, war wohl alles wieder offen. Wenn ihr mehr Details benötigt kann ich nachfragen.
Ein Autor eines Wanderführers über die Seealpen rät von den Tälern Roya und Vésubie ab: "hier haben die Unwetter von 2020 neben den Straßen auch zahlreiche Wanderwege weggespült und unpassierbar gemacht, die Lage ist zudem unklar." Casterino ist (war?) von der Straße nach Ventimiglia abgeschnitten und nur noch mit 4x4 von Italien erreichbar, wusste ich auch nicht, als ich Anfang/Mitte Oktober dort reingewandert bin. Ein größeres Problem als zerstörte Wanderwege sind zerstörte Brücken, auf der italienischen Seite zwischen Entraque und San Giacamo und im weiteren Talverlauf südlich davon sind das 80-90% aller Brücken. Bei Schneeschmelze wird Bach/Fluss durchwaten gefährlich/unmöglich. Auf jeden Fall genügend Essen dabei haben, solltet euch in so eine Gegend wagen. Ansonsten war das Vallée des Merveilles ganz schön ohne Touristen und ohne Ranger, es gibt zwei Bereiche, wo man nachts Zelte aufstellen darf (1 h von Straßen darf man es sowieso). Falls die Hütten zu sind, die Winterräume sind offen (8 EUR/Nase in Kleingeld dabei haben). Keine Ahnung, ob Radfahren im Park erlaubt ist, es gibt allerdings Fahrwege zu den Hütten, falls die Straße nach Ventimiglia noch unterbrochen ist, sind vermutlich auch noch keine Ranger da:
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Ventimiglia-GR52-Sospel-Vallée des Merveilles ging jedenfalls problemlos zu Fuß, von einem aufgebrachten Bauern im Pickup abgesehen, der meinte, dass Wandern verboten sei. Etwas spannend wurde es erst auf der Strecke von Fontanalba nach Casterino und weiter zum Refuge Valmasque, absturzbedrohte Felsbrocken an einer Stelle, die erst Wochen zuvor geflickt wurde und fehlende Brücken + ein kurzes Stück fortgespülter Wanderweg.
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Der dritte Doppel-T-Träger lag zusammengefaltet ein Stück weiter im Bachbett.
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Die Straße zwischen San Giacomo und Entraque war mehrmals unterbrochen, nachdem ich den Fluss durchwatet hatte, waren auf der Straße ein paar Kletterpartien notwendig.

Kleinere Unwetterschäden hat es auch bei Alagna und größere zwischen Omegna, Campello Monti, Rimella und Fobello, z. B. war (ist?) der Wanderweg (GTA) zwischen La Res und Rimella unpassierbar, wegen umgefallenen Wald.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Abenteuer ruft, nix mehr weichgespültes Bikepacking :hüpf:bin gespannt wie sich das aufgeht. Ideal als cliffhanger zum Wochenende… Oder doch lieber safety first?
 
Irgendwie muss man doch das neue Rad gerechtfertigt bekommen 🤷‍♂️

da hätte er schon viele neue räder gebraucht. bei stuntzis fahrpensum im gegensatz zum pflegeaufwand zeigt sich deutlich, daß der gemeine mtbiker seine kiste eher totpflegt als zur materialverschleißgrenze fährt.

der verschleiß liegt eher in der lust auf die kiste begründet, wenn der kopf meint, das mit markigen worten angepriesene neue rad oder bauteil wäre jetzt auch unbedingt besser und notwendig.
 
09.07. 12:30 Pino auf der Straße um's Cap Corse, 150m

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Oops... aus Versehen nur in FullHD gefilmt. Nicht anklicken, sonst Pixelbrei. Anyway: Die Küstenstraße im Westen von Saint Florent zum Cap Corse rauf ist mal wieder ein derartig panoramalastiger Rennradlertraum, dass man total vergisst, eigentlich jeden Tag Singletrack fahren zu wollen/sollen/müssen.

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Verkehr? Kaum.

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Aussicht? Bärig.

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Grinsekettle? Check.

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Fotogene Felsknubbel? Vorhanden.

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Kurven? Zur Genüge eingebaut.

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Speedstrecken? Klar.

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Traumstrände? Brauchen wir nicht.

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Hübsche Dörfer unterwegs? Einige... hier "Nunza".

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Durst und Hunger? Eher nicht so.

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Gemauerte Isohypsen? Check. Trotzdem werden bis heute Abend zum Kap rauf wohl über eintausend Höhenmeter zusammenkommen. Ist halt wellig.
 
da hätte er schon viele neue räder gebraucht. bei stuntzis fahrpensum im gegensatz zum pflegeaufwand zeigt sich deutlich, daß der gemeine mtbiker seine kiste eher totpflegt als zur materialverschleißgrenze fährt.
Wenn das Kettentool nicht reinpasst, dann ist doch alles ok, nicht?
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Alles neu 2017, dann Tour Großraum Stuttgart-Graz-Pfitscher Joch-Kempten.
2018 neuer Zahnkranz (dieser).
2019 nach drittem(?) Kettenwechel: Kette hüpft, alte wieder drauf, normalerweise bis diese auch irgendwann durchrutscht. Bzw. nach dem Winter werden Zahnkranz, Kettenblätter, Kette getauscht falls man noch fahren kann.
Anfang 2020 verschalten/Kette gerissen. Kette gekürzt und weiter gefahren. Nun kam die Frage auf, kann man die Kette fahren, bis die Röllchen durch sind? Antwort:
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Februar 2021 war es dann soweit, Kettenriss und Ende. Durchgerutscht war aber noch nichts, Schaltperformance ließ aber nach.

Eines der neueren Sorgenkinder, nachdem mir letzes Frühjahr ein Auto von links ins Rad gefahren ist, war der linke Kurbelarm verbogen. Habe ihn selbst getauscht, Werkstatt behauptete wegen Corona keine Ersatzteile zu bekommen. Nach Unfall hat das Tretlager geknackst, Werkstatt meinte, das kommt nicht von dem Unfall. 1 Jahr später, Tretlager fällt auf Antriebsseite raus.
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Tretlagergewinde auf rechter Seite kaputt (Giant Cross Stahlrahmen), bei Octalink wird ja das Tretlager nur durch das Gewinde mit wenigen Gängen auf der rechten Seite im Rahmen gegen Verschieben nach rechts gehalten, der Aufprall des Autos hat das Lager vermutlich etwas gelockert, das Gewinde vorgeschädigt, das Treten tat das übrige. Ich dachte, das Lager würde knacksen und die Werkstatt hat es nicht interessiert. :-(
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu dem Zeitpunkt, als der Artikel erschien, war ich mit dem direkten Bus aus D in Genua angekommen und kurz davor in den Zug nach Ventimiglia einzusteigen.
Mein Bild weiter oben ist im übrigen von dieser Straße.
Es waren so um den 10.10. rum einige Wanderer zum Refugio Elena Soria unterwegs, das ging zu Fuß auch, nur zum Rifugio Pagari ging nicht, wenn man nicht wie ich, den Fluss durchwaten wollte.
 
@Frank_Z: Bei mir tritt immer schon viel früher nerviges Kettenspringen auf, das ich gar nicht auf so erstaunliche Zahnformen komme :ka: :lol:

@Korsika: Ich glaube das nächste mal nehme ich das Gravel mit. Damit ist man auf Korsika gut bedient.
Nein - halt: Übern Strand kann man dann nicht so entspannt fahren:winken:
 
Da kommen Erinnerungen auf. Bin 2017 von Bastia nach Saint Florent übers Cap Corse. Schöne Gegend.
Story: Hatte mir am Tag vorher in Bastia einen Sonnenbrand im Nacken geholt. An dem Tag bin ich dann mit wassergetränkten Buff im Nacken gefahren. Hat etwas gegen die Sonne geholfen.
 
Hallo Stuntzi, bin grad selbst unterwegs und bewege mich nach einem kurzen Zwischenstop in Finale nun von Nizza nach Norden. Vorerst orientiere ich mich im Wesentlichen an den Euromax-Spuren,

Wer weiß, vielleicht kreuzen sich ja mal die Wege - eine Einladung würde stehen :-D
Viel Spaß weiterhin!
 
09.07. 15:00 Plage de Cala am Cap Corse, 1m

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Mehr Höhenmeter...

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... und mehr Tiefenmeter führen uns schlussendlich an Ende der Insel beim Cap Corse. Aus die Maus, Ende Gelände, Schluss beim Schlepplift, weiter nach Norden geht's nicht.

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Darauf eine Finisherpizza im Fischerdorf Barcaggio...

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... und nachmittags dann am Strand abhängen.

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Blubb... vorbei.
 
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