Sooooo.
Schön wars, schön dass ihr alle mit dabei wart, heute waren die letzten zwei Etappen, Hainburg nach Wien Hauptbahnhof inklusive Badestopp in der Donau und die obligatorische Diskussion am Fahrkartenschalter wie jetzt, mit Fahrrad und de gaanzn Sochn? Übersteht man gut.
In der Wartezeit im Reisezentrum (im Gegensatz zu München darf man in Wien das Rad da mit hinän führn, wenn man selber dabei bleibt. Ist sinnvoll) sitzt plötzlich eine Frau mit blutiger Nase und Knie neben mir. Ich schenke ihr meine Papierserviettensammlung, Taschentücher, ein grosses Pflaster und eine Flasche Wasser, sie ist auf der Rolltreppe gestürzt, sagt sie. Sanitäter der Bahn kommen an und übernehmen, die machen das sehr gut.
Ich jette also nach München, ca 400km per Bahn. Mein Rad hat einen gebuchten Platz, ich setze mich wo dazu. Der Mann sagt alle Orte entlang der Strecke her, zu allem eine kleine Anekdote oder wer dort wohnt, seine Frau weiß immer schon nicht mehr, sie tut sich auch schwer mit Formulieren und Aussprache, er kümmert sich rührend und herzlich. Am Nebentisch Großeltern mit Enkelin, seit ein paar Tagen sind Ferien in Österreich, erfahre ich.
Deswegen war der Radweg so irre voll.
Neben den bleichen Neulingen, die alle flussabwärts fahren, treffe ich zwei Frauen, die so wie ich gegen den Strom flussaufwärts unterwegs sind, Mutter und Tochter, super britisch in der Sprache und sonst auch. So, wie man sich Briten unterwegs vorstellt. Südamerika, Australien, ich glaube auch Neuseeland, eine wirklich lange Liste, Osteuropa alle möglichen Länder, seit 11 Monaten unterwegs, heute kommt die Cousine / Nichte in Schwechat an zur Verstärkung bis Regensburg, dann Rhine and Belgium and then cross the channel maybe thää. Zum Schwimmen konnten sie schon nicht mehr mit, too much to do, Zelt hat irgendwas kaputt und sonst auch...
Man hat unterwegs gar nicht so viel Zeit für sagen wir fürs Nichts-tun. Alleine Schlafplatz und Essen organisieren hält einen schon auf Trab.
Beim Baden erwische ich zwei von diesen wirklich lauten Fröschen.
Die sitzen oben auf dem Krautteppich und plärren in die Gegend, dann springen die so ungefähr in die Richtung vom anderen, der springt zurück und immer so weiter, das können die tagelang so machen.
Irgendwann, es ist noch nicht dunkel, wirds aber bald, komme ich in München an. Rad ausladen, die Schaffnerin drängelt ein bisschen, sie muss noch durch den ganzen Zug gehen und dies und das. Dann wieder aufsatteln und zum letzten Teil der Reise: aufsitzen und durch die dunkler werdende Stadt fetzen (knapp 40, da kann man schon "fetzen" sagen). An der Isar sagt eine entgegenkommende Frau zu mir und allen anderen, die auch kein Licht haben, wir sollen das Licht ausschalten, ist ironisch gemeint von ihr. Ja. (der berühmte "w"-Moment..., ausserdem war noch keine einzige Strassenlaterne an, ich hab genau geschaut)
Doch gar nicht so weit.
Und alles zusammen?
Also meine Lieben, das wars! Bisschen in die Karpaten geguckt, ganze Ukraine und Rumänien fehlen noch... Die nächste, der nächste, bitte! Die Pyrenäen haben ebenfalls Bären zu bieten und möglicherweise interessantere Gewitter, je nach Jahreszeit, höre ich.
Wir sehen uns und ich lade Euch ein zu einer kleinen Feier, am Donnerstag 6. Juli nach 18h an bzw. in der Isar, Flaucher Gegend, Grillen und Baden, genaue Koordinaten folgen hier in diesem Kanal kurz vorher. Man erkennt mich an der interesting tan line, wie die Britin sagte. Vielleicht gibts ein Bild dazu, bei Gelegenheit... Es ist ein X oder vielleicht auch Y oder ein W, je nachdem wie man hinschaut, glaube ich
Den Vorschlag, den Inn entlang zu fahren finde ich sehr gut. Bei mir gehts nur jetzt anders weiter, meine Zeit, in der Gegend rumzufahren und so ausführlich von allen Nebensächlichkeiten zu berichten bis vielleicht doch ein ganzes Bild rauskommt ist vorbei, vielen herzlichen Dank für die Einladungen, ich freue mich sehr drüber und schade, dass ich sie nicht wahrnehmen konnte. Vielleicht, vielleicht schafft ihrs ja nach München, spontan, morgen (ist ja schon nach Mitternacht, also "heute"), Schlafplätze wird man finden, bei mir oder woanders.