Ich dachte ich kloppe Grundlage wie der Wahnsinnige und komme damit auf 10 oder 12 Stunden/Woche. Und ich dachte, wenn ich das mache, würde ich nach den 3 Monaten anfangen, einen Effekt zu spüren - mehr Leistung bei Grundlagenpuls.
Nö, ich fahre ja unter der Woche immer noch meine kurzen HIT Fahrten zur Arbeit - 20 min HIT hin, 30 min LIT Heimweg. Saisonal wegen Wetter oder Geschenkekaufen oder Budeputzen etwas weniger, aber länger als 2 Tage ohne Bewegung schaffe ich eh nicht. Da nehme ich mittlerweile eher in Kauf, mich mal nassschütten zu lassen, obwohl ich Fahren im Regen hasse.
So sehe ich das auch.
Tja. Ziel ist eigentlich, lange Einheiten auf einem höheren Level zu absolvieren. Ich glaube, dazu ist es eben auch nötig, lange Einheiten zu fahren, um den Körper daran zu gewöhnen, sich nicht nur auf das gespeicherte Muskelglykogen zu verlassen, sondern all die Energiebereiststellungsmechanismen zu aktivieren, die man eben auf Touren >2h braucht. Ich denke, da finden Anpassungen erst ab 1,5h Dauer statt.
Zu verplempern habe ich nix. Und Grundlage ist nun mal viel rollen um die VT1/LT1 herum - ich ziele auf sub-140 Puls, das sind bei mir derzeit um die 200W (Bergrauf ist das bei meinen 85kg einschläfernd, aber in der Ebene kann man damit auf rollfreudigen
Reifen richtig gut vorankommen, so daß das dann auch wieder motiviert). In der Hoffnung, daß das einen Effekt hat/haben wird auf die Art, wie mein Körper Sauerstoff aufnimmt und verarbeitet. Zu Beginn dieses Jahres habe ich meine Ausdauereinheiten vermutlich etwas zu hoch angesetzt. Ich will nicht sagen, daß der Effekt verpufft ist, aber irgendwie ist nicht ganz das herausgekommen, was ich haben wollte.
Mache ich genau so - unter der Woche passt idR nur was kurzes rein - entweder Arbeitsweg oder mal kurz VO2max Intervalle, das ist ja in ner guten Stunde getan.
Insgesamt bin ich am rätseln, was für Hobbyathleten mit moderatem Zeitbudget im Bereich zwischen 5-10 Wochenstunden das Vielversprechendste Mittel ist, um seine Form zu verbessern. Wir schauen alle auf die Spitzenathleten, die ihre 30 Wochenstunden herunterreißen, und auf die Forschungsergebnisse, die idR an solchen Athleten erzeugt werden, um aus deren Körper die letzten 0,5% rauszuquetschen. Mir stellt sich immer mal wieder die Frage, wie sinnvoll das ist, Erkenntnisse, die in einem solchen Umfeld erworben werden, auf 08/15 Hobbysportler zu übertragen. Klar, viele Dinge funktionieren im kleinen wie im großen Massstab, aber welche Dinge sind es, die wirklich nur im Spitzensport Sinn haben, und was ist am "low end" anders und erlaubt/erfordert dort andere Trainingsreize? "Fueling" ist so ein Stichwort - ich bin bisher nie in Bereiche vorgedrungen, wo ich daran hätte einen Gedanken verschwenden müssen, aber mittlerweile machen meine Touren so etwas absolut sinnvoll. Regeneration ist ein anderes - bei 6-8h pro Woche sollte es für den Körper nirgends richtig problematisch werden, wenn man es nicht total auf die Spitze treibt. Da kommt dann schonmal die Frage auf, ob nicht 2x 3h Sweetspot mit je 3 Tagen Regeneration dazwischen einen höheren Effekt haben, als die gleiche Zeit Grundlage zu fahren. Solche Dinge halt.