Fully mit Stahlrahmen und VPP Kinematik

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Das erste Projekt noch nicht mal richtig abgeschlossen da werden schon neue Pläne ausgebrütet.

Das Interesse am Thema Full-Suspension ist schon immer da gewesen besessen habe ich sowas aber noch nie geschweige denn wirklich ausprobiert.

Eigenbau? Machbar?


Wie kommt man auf sowas?

Ich bin vor über nem Jahr bei mir in der Stadt am Teich mit der Familie spazieren gegangen.
Während des Spaziergangs fuhr an uns eine doch recht betagte ältere Dame ca. 50+ auf einem Bike vorbei wo ich dachte „sportlich, sportlich für das Alter!“ und stylisches Bike dazu. Die gute Frau ließ sich dann zu meinem Glück auf einer Bank auf unserer Route nieder und ich hatte wenn auch nur kurz Zeit das Rad in Augenschein zu nehmen. Als ich wieder zu Hause war musste ich ein paar Infos zu dem Rad einholen. Als ich die Preise gesehen habe ist mir kurz die Kinnlade geklappt und ich dachte dann indiskutabel aber doch schon irgendwie reizvoll. Dann geriet das irgendwie wieder in den Hintergrund und die Idee / der Wunsch verblassten irgendwie wieder.

Monate später blitzte dann wieder die Lust für das Thema auf und weitere Recherchen begannen.

Je mehr ich mich mit der Konstruktion des Rahmens befasste desto faszinierter wurde ich von der Konstruktion und der Kinematik. Also Testberichte gewälzt und siehe da das funktioniert auch in der Praxis ganz gut.

Die Auktionshäuser wurden durchstöbert und es wurde geglotzt,gegrübelt wie man an so ein Teil rankommt ohne den „Rahmen“ zu sprengen. Das zog sich dann einige Tage so hin und es wurde sogar in Auktionen mitgeboten. Während der Suche fiel mir dann auf, dass es die Knochen/ Umlenk-Hebel zu kaufen gibt. Da sich bis hierhin nicht die Gelegenheit ergab günstig an so ein Teil heranzukommen aber die Idee nicht so richtig vom Tisch zu bekommen war blitzte die verrückte Idee eines Eigenbaus aus einer Synapse heraus und verseuchte das Resthirn.

Dann wurde gepeilt und festgestellt, dass die Frästeile der Umlenkung/ Knochen soweit ich beurteilen konnte die Teile wären, welche bei Eigenkonstruktion die wesentlichen Kostentrieber gewesen wären. Wenn man die Umlenkungsteile hätte könnte man den Rest schon irgendwie bewerkstelligen also erschien die Idee der Machbarkeit in recht gutem Licht.

Also kam die Idee auf Umlemkungsteile zu kaufen und auf der Basis möglicherweise was eigenes zu bauen.



Ach übrigens das Bike, welches die alte Dame fuhr war ein üppig ausgestattetes Santa Cruz 5010/Solo CC.



Ich habe dann mit dem hiesigen Händler Kontakt aufgenommen in der Hoffnung der könne mir die Teile bestellen aber Fehlanzeige. Da ich keine Kreditkarte habe kam auch die Bestellung bei Santa Cruz USA nicht so recht in Frage. Der deutsche Vertrieb schien auch nicht so flexibel zu sein. Also hieß es geduldig sein und auf eine Gelegenheit warten. Diese Gelegenheit ergab sich kürzlich also habe ich zugeschlagen.



Skizzen wie sowas aussehen könnte hatte ich im Vorfeld auch schon gekritzelt.

Als ich die Knochen endlich auf dem Tisch hatte nahm die Geschichte etwas Fahrt auf.



Was sind die Eckdaten?



-VPP Hinterbau / Kinematik

-Rahmen in Stahl weitgehend mit den Features des aktuellen Modells

-Ca. 120-130mm Federweg

Rahmen wird wahrscheinlich aus einemMix aus Columbus und Reynolds Röhren entstehen
angepeiltes Gewicht ohne Dämpfer ca. 3500g

Rahmen mit Boost 12mm Steckachse

Dämpfer könnte ein Fox Float DPX2 Factory werden

Als Gabel wäre eine Pike vorstellbar



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Re: Fully mit Stahlrahmen und VPP Kinematik
Hallo liebe Leute!

Mir bereitet derzeit noch der Tretlagerkasten etwas Kopfzerbrechen. Ich habe Sorge bezüglich der Steifigkeit und Verformung des Teils und versuche gerade das Teil zu optimieren. Das Verhältnis aus Gewicht und Steifigkeit soll nach Möglichkeit recht gut ausfallen.
 
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Kleines Update zum Tretlagerkasten ich hab versucht noch etwas an Gewicht rauszuholen und die Optik etwas interessanter zu machen.

Als nächstes würden dann die ersten Schritte in Richtung Hinterbau folgen.
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Hallo liebe Mitlesenden!
Der Rahmen nimmt langsam Formen an.
Das ist ein erstes Design, welches sicherlich noch kleine Korrekturen erfährt. Es ist ein Vorgeschmack auf das was kommen könnte. So wie es aussieht wird das Gewicht nicht sehr viel höher als angepeilt ich rechne erstmal mit 3,8kg.

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Wahrscheinlich brauchst du für den Hinterbau Rohre mit größerem Durchmesser?

@Fotofranke hatte an seinem Fully mit der Steigfigkeit Probleme?


Danke für den Anstoß ich werde dem mal auf den Grund gehen. Darüber habe ich bisher nur begrenzt nachgedacht. Dieser Einwurf freut mich. Ich werde versuchen darauf mit einer zusätzlichen Strebe und ein paar Gussets zu reagieren.
 
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Wahrscheinlich brauchst du für den Hinterbau Rohre mit größerem Durchmesser?

@Fotofranke hatte an seinem Fully mit der Steigfigkeit Probleme?
Danke für den Anstoß ich werde dem mal auf den Grund gehen. Darüber habe ich bisher nur begrenzt nachgedacht. Dieser Einwurf freut mich. Ich werde versuchen darauf mit einer zusätzlichen Strebe und ein paar Gussets zu reagieren.

Oder man sieht einfach den Flex im Hinterbau als Teil des Gesamtkonzepts ....

So wie es auch die Firma Starling macht:


Die Rohre an meinem Murmur sind auch eher dünn - der Flex ist da aber eben gewollt,

Bei der Konstruktion von @RMX246 ist das Hinterbau-Dreieck ja schön größer durch die Anlenkung des Dämpfers unter dem Oberrohr - da sollte das Hinterbau-Dreieck ja allein dadurch schon bei gleicher Rohr-Dimensionierung steifer sein.

Etwas Input dazu:

http://www.downtimepodcast.com/starling-cycles/
https://www.mtb-news.de/news/meinung-joe-mcewan-starling-cycles/
https://www.mtb-news.de/news/starling-murmur-custom-stahlrahmen-test/
 
Vom Grundkonzept ist der VPP Hinterbau schon etwas anders, ich gehe davon aus, dass die Konstruktion in sich schon etwas steifer ausfallen dürfte als die vom gezeigten Eingelenker Murmur. Das obere Gelenk ist ja nochmal am Rahmen geführt. Aber wie gesagt ich habe das faktisch noch nicht untersucht daher ist das bis hier Mutmaßung. Ich habe das Problem auf dem Schirm falls es ein Problem sein sollte.
 
Vom Grundkonzept ist der VPP Hinterbau schon etwas anders, ich gehe davon aus, dass die Konstruktion in sich schon etwas steifer ausfallen dürfte als die vom gezeigten Eingelenker Murmur. Das obere Gelenk ist ja nochmal am Rahmen geführt. Aber wie gesagt ich habe das faktisch noch nicht untersucht daher ist das bis hier Mutmaßung. Ich habe das Problem auf dem Schirm falls es ein Problem sein sollte.

Da hast Du auf jeden Fall recht - durch die kurzen Links hast Du auf jeden Fall eine steife Verbindung zwischen Hinterbau und Hauptrahmen.

Beim Murmur geht es aber nicht um die Verbindung sondern um den Flex im Hinterbau an sich.
 
ich denke, du solltest zwischen den extrem langen sitzstreben nochmal 'n x-gusset/schubfeld einsetzen, sonst verwindet sich der hinterbau extrem. alternativ oder zusätzlich brauchste halt schön reifenfreiheit, damit nix schrabbelt.

€ du solltest in der tretlagerbox n ordentliches loch vorsehen, damit dreck und wasser raus können - aber nicht zu riesig. wenn sich das ding verwindet, wirds echt mist
 
€ du solltest in der tretlagerbox n ordentliches loch vorsehen, damit dreck und wasser raus können - aber nicht zu riesig. wenn sich das ding verwindet, wirds echt mist

Tretlagerkasten ist unten offen ist auch oben auf den Bildern zu sehen habe den schon etwas in seiner Gestalt bzgl. Der Belastung optimiert. Das sollte erstmal funktionieren bilde ich mir ein.
 
naja, da tust du dich wahrscheinlich schwer mit nachbessern ? aber ich hab da auch nich sooo viel peilung. vielleicht äußert sich ja einer der üblichen verdächtigen noch.
 
Cooles Projekt, respekt. Sind die Positionen von den Lagerungspunkten vom "Spenderbike" übernommen worden, oder hast du die selbst ermittelt? Wenn ja, wie?
 
Cooles Projekt, respekt. Sind die Positionen von den Lagerungspunkten vom "Spenderbike" übernommen worden, oder hast du die selbst ermittelt? Wenn ja, wie?

Grundsätzlich hab ich ja kein Spenderbike, ich habe die Knochen separat gekauft. Für den ersten Schuss genügt mir ein gut aufgelöstes Bild und eine bekannte Länge. Dann landet das Bild auf einer Ebene im CAD und schon hat man den ersten Eindruck wie sich der Mechanismus verhält.
Im nächsten Gang schaut man was der Punkt (Koppel-/ Viergelenkgetriebe) der Hinterachse macht bzw. welche Spur er beschreibt um zu wissen wie verhält sich der Mechanismus und um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen.
 
Grundsätzlich hab ich ja kein Spenderbike, ich habe die Knochen separat gekauft. Für den ersten Schuss genügt mir ein gut aufgelöstes Bild und eine bekannte Länge. Dann landet das Bild auf einer Ebene im CAD und schon hat man den ersten Eindruck wie sich der Mechanismus verhält.
Im nächsten Gang schaut man was der Punkt (Koppel-/ Viergelenkgetriebe) der Hinterachse macht bzw. welche Spur er beschreibt um zu wissen wie verhält sich der Mechanismus und um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen.
Also kein Linkage X3, Sondern CAD + Erfahrung? Ich frage, da ich mir überlegt habe es zu erwerben, einfach um ein bisschen zu spielen und etwas zu lernen. Einfach im CAD modelliert habe ich auch schon, aber ich habe zu wenig Wissen um zu beurteilen wie es sich dann in der realität verhalten würde.
 
Was ist passiert? Es gab Schwierigkeiten bei der Klärung der Machbarkeit bzw. Verfügbarkeit von Material mit den Fertigern aber nach zahlreichen Telefonaten und Anfragen habe ich Lieferanten gefunden die mir Blechteile und Biegeteile in einem passenden Material liefern können.
Technologisch arbeite ich noch an der schweißtechnischen Seite in Bezug auf die Materialpaarung und was dabei zu beachten ist.
Heute und sporadisch die letzten Tage gab es Bemühungen die Hinterbau Kinematik besser zu verstehen. Ich habe mich um besseres Verständnis und die Begriffsklärung wie Anti-Squad ; Anti-Rise; Pedal Kickback; etc.... bemüht. Derzeit arbeite ich an dem Kinematik Model damit ich die Übersetzung und die Reaktionskräfte bzw. die Hinterbau-Kennlinie ermitteln kann. Ich gehe mal davon aus, dass ich über das Wochenende die Kennlinie ermittelt bekomme. Wenn es Ergebnisse gibt, werde ich posten.
 
Und kannst du das empfehlen? Gerne auch auf englisch

Was meinst du damit ob, ich das empfehlen kann? Ich bin der Meinung, dass es sinnvoll ist den Mechanismus und das Umfeld zu verstehen und um besser Abschätzen zu können in wie fern sich Ungenauigkeiten bei der Konstruktion und beim Bau auswirken werden. Es ist für mich schon besser den Mechanismus zu analysieren selbst wenn, ich nicht komplett neu entwickle. Es wäre ja möglich dass meine gewählen Basis-Daten oder Annahmen im Vorfeld fehlerhaft sind. Ich kann also Gegenprüfen mit den Informationen welche ich aus anderen Quellen habe.
Ich mache das in der Form ja auch zum ersten Mal. Ich kann also nicht auf Erfahrung zurückgreifen. Ich hatte ja erwähnt, dass ich noch nie ein Fully besessen habe und was zeitgemäßes habe ich bisher auch noch nicht einmal ausprobiert. Von daher ist das ein stück weit ein Experiment mit offenem Ausgang. Ich habe jedoch je besser ich meine Hausaufgaben im Vorfeld mache einen Einfluss darauf wie weit offen der Ausgang ist. ;)
 
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da würd ich die Löcher weg lassen, da hätte ich Bauchschmerzen wegen den Kerben...

Cooles Projekt.

Ich hab schon mal grob gepeilt wie es sich mit Spannungen im Bauteil bei Belastung verhält und ich hab nur da Material entfernt wo ich der Meinung war dass es unkritisch wäre. Das schützt mich zwar nicht davor, dass ich dabei falsche Annahmen getroffen habe aber das Teil ist auch noch nicht finalisiert. es ist möglich dass sich die Gestalt auch noch ein wenig ändert. Es gibt noch ein paar Probleme zu lösen.
 
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