Zur Leistungsmessung mit dem
Edge 705, Sport Tracks und dem GPS2PowerTrack PlugIn:
(Begründung von hier fehlt noch zu Seite 80 Post 1987)
Entschuldigung an alle uninteressierten für die Länge, das war das letzte Mal.
Erst noch zwei weitere gute Internetquellen zur Betrachtung/Begründung:
Etliche gute Infos, insbesondere weiter unten zur Leistung:
http://www.sportmedinfo.de/radsport.htm
Tests von Leistungsmessgeräten:
http://www.roadbike.de/test/test-fuenf-leistungsmesser-im-vergleich.204317.htm
Erst mal: Habe kleine Korrekturen zu einem Optimierungsschritt zum Original Seite 80 Post 1987
Schritt 3 neu:
Man fährt eine wirklich fast ebene Strecke (findet man in einer Karte vom Landesvermessungsamt oder aus Kachel Demodownload von
Garmin Topo V2) von ca. 5km zweimal bis zu einem Wendepunkt und zurück und versucht schon beim Beginn am Startpunkt und bis zum Endpunkt (2. mal am Startpunkt zurück) genau den obigen Puls von Punkt 1 zu halten und nimmt die Strecke beim 2. Durchlauf vom Start bis Wendepunkt (stop drücken) und nach dem drehen vom Wendepunkt (wieder start drücken) bis zum Endpunkt (am Startpunkt zurück) auf dem
Edge 705 mit Höhenprofil auf.
zur Begründung:
Fangen wir nochmals bei dem Beispiel mit dem Tacho/Radcomputer an:
Wir haben den Tacho auf Stufe 4 optimiert kalibriert und sind damit auf der maximal sinnvollen Stufe angekommen.
Folgendes Problem könnte auftreten, obwohl Stufe 4 optimal sinnvoll und maximal gut ist:
Ein Tacho misst ja nicht die Geschwindigkeit, sondern nur eine bestimmte Zeit. Dies mag jetzt für einige sehr verwirrend klingen, ist aber so. Und zwar nichts weiter als die Zeit die zwischen zwei Signalen liegt die er bekommt - sonst ist er "Dumm wie Brot". Diese Zeitmessung wird durch eine geiegnete Umrechnung zu einer Geschwindigkeitsmessung gemacht. Die Geschwindigkeitsanzeige ist eben nur so gut wie die Qualität der Zeitmessung bzw. die Qualität der Umrechnung. Die Berechnungsvorschrift lautet: V momentan in km/h = T signaldifferenz in sekunden * S umfang in mm * 0.0036 (in Worten: angezeigte Geschwindigkeit in km/h = gemessene Zeit zwischen den letzten zwei erhaltenen Signalen in sekunden multipliziert mit dem Umfang in mm multipliziert mit NUll Komma NULL NULL Drei Sechs). Bessere Tachos oder Radcomputer arbeiten etwas komplizierter, aber das ist jetzt mal egal.
Was nun, wenn der Hersteller einen Fehler in die Berechnungsvorschrift eingefügt hat und ein Charge "Montagsgeräte" produziert hat, die z.B. anstatt mit 0.0036 mit nur 0.0018 multipliziern ?
Die meisten Leute werden sagen, klar, die bislang produzierten Geräte sind völlig ungenau, werden daher vom Markt genommen und landen in der Mülltonne.
Gibt es da vielleicht noch eine Möglichkeit die Situation für den Hersteller ohne große finanzielle Verluste zu retten?
Ja, die gibt es. Man kann die Bedienungsanleitung wie folgt ändern und drucken lassen:
Messen Sie ihren Radumfang mit Ventil nach unten, rollen bis Ventil wieder unten ist, messen der Strecke in mm, multiplizieren Sie diese mm Zahl mit 2 (mal 2 ist jetzt neu in der Anleitung) und geben Sie diesen Wert für den Radumfang ein!
Das wars, das Gerät ist nicht mehr defekt wie vorher und hat die gleiche Genauigkeit wie eine neu produzierte Serie von Geräten mit korrekt eingespeicherter Berechnungsvorschrift.
Ist für den ein oder anderen vielleicht verwirrend, aber das kann man so machen.
Und genau das tun wir mit der optimierten Kalibrierung:
Wir passen die nicht zutreffende Berechnungsvorschrift im Sport Tracks GPS2PowertTrack Plugin soweit es geht an die realen Werte an!
Warum und welche Berechungsvorschrift betrifft das?
Es geht (siehe Kreuzotter -> mathematisch/wissenschftlicher Hintergrund) um die Körpergröße, den angewählten Wert des Rades, der Sitzposition und des Reifens.
Wir nehmen das race bike mit race drops position und irgendeinen
Reifen. Keine Anleitung - keine Ahnung, tolles Programm, also was da so steht wird schon stimmen ...
Beispiel: Bei meiner letzten Fahrt über ca. 60 km steht dann da: Durchschnitt 222,3 Watt, maximal 513,3. Tolles Diagramm, ich kann auf alles zoomen und habe genaue Werte alle ca. 30 Meter - Wow !!!
Für jemand wie ich 45 Jahre, erst ein Jahr MTB, jetzt seit einem Jahr ein Rennrad und vorher nur Fussball, scheint ein guter Wert zu sein, man hört ja so 200 Watt wäre für einen trainierten Sportler OK, damit liege ich ja 10 Prozent drüber!
Das ist alles völliger Mumpitz oder man kann auch gleich Raten oder die Würfel nehmen !!! - Der Fehler liegt bei ca. 30%, in Worten DREISSIG, völlig unbrauchbar.
Das Programm ist wohl schon recht gut, aber die Berechnungsvorschrift ist gerade MÜLL - falsche Radposition sind schon mal eben ca. 30%.
Wer zumndest die Übersetzung der kryptischen Radpositionen kennt, kommt schon besser hin:
Ich fahre immer Oberlenkerhaltung - also nochmal: race tops und siehe da: Durchschnitt: 302,3 Watt, maximal 679,5 Watt !!!
Deshalb war ich so irritiert, daß ich das PlugIn genannt bekam, aber auf meine Frage zur übersetzung der Radposition nie eine Antwort bekam ...
Nun, wer jetzt glaubt alles sei OK macht den nächsten Fehler:
Aus der Größe, dem Rad, der Sitzposition und dem Reifentyp wird ein Wert für den Luftwiderstand errechnet, der aber nur für den Durchschnittsfahrer mal irgendwie festgelegt wurde.
Wer jetzt in dem Internetverweis (siehe Seite80 Post 1987 Link:-> Lustaufzukunft) mal schaut sieht:
Mit einem extremen Beispiel: Ich hätte schutzbleche am Rad (+5%), fahre mit geschlossener Windjacke(+5%) und trage langes Haar mit wehenden Locken(+8,6%) ...
Man sieht, da sind schon wieder schnell locker 15% und mehr falsch !!!
Das alles hängt an der Berechnungsvorschrift im GPS2PowerTrack PlugIn. Nicht falsch verstehen, der das erstellt hat (old_man_biking) hat einen tollen Job gemacht, aber es geht halt aus seiner Sicht für den Durchschnittsnutzer nicht besser.
Was wir brauchen ist eine Korrektur der Berechnungsvorschrift für unseren eigenen Fall. Der Teil der versagt ist der Luftwiderstandsbeiwert multipliziert mit der Stirnfläche (CwA-wert) bei uns, und das kann old_man_biking beim besten Willen nicht genauer wissen.
Unseren CwA-wert kennt keiner und selbst wer für viel Geld in einen Windkanal geht bekommt wohl keinen 100%tigen.
Aber wir können was tun:
Wenn wir genau wüßten wieviel Watt wir kontinuierlich treten, könnten wir ja rückwärts auf unseren CwA-wert schließen - und das tun wir bei der optimierten Kalibrierung.
In Schritt 1 legen wir einen Puls fest, den wir sowohl am Berg, als auch in der Ebene kostant treten können. Bei gleichem Puls bei gleicher Form und Wetter (z.B.Bedeckt bei einer bestimmten Temperatur und Windstill), ... sollten wir eine fast identische Dauerleistung erbringen.
In Schritt 2 fahren wir möglichst exakt diesen Puls am Berg, wir wissen bei Tempo 10-15 braucht man nur ca. 30 Watt für Roll und Luftwiderstand. Da bleiben z.B. bei mir ca. 270 Watt für reine Lastbewältigung des Gewichtes (Rad, Zubehör und ich). Da hier der Luftwiderstand keine Rolle spielt ist eine Dauerleistungsberecnung in kreuzotter sehr korrekt möglich.
In Schritt 3 fahren wir mit dem möglichst exakt gleichen Puls in der Ebene, da wir so die möglichst gleiche Dauerleistung fahren (ganz wichtig OHNE WIND und wirklich möglichst flach).
In Schritt 4 bestimmen wir aus der Bergfahrt möglichst exakt die getretene Dauerleistung.
In Schritt 5 machen wir alle nötigen Grundeinstellungen um überhaupt mit GPS2PowerTrack arbeiten zu können.
In Schritt 6 und 7 korrigieren wir den CwA-Wert mit dem GPS2PowerTrack rechnet, da die Körpergröße in den CwA-Wert und in sonst nichts einfließt ist das unser Stellrad damit es nachher passt. Und es muss maximal genau passen, wenn GPS2PowerTrack auf die von uns bekannte Dauerleistung kommt, denn die kennen wir ja schon von der Bergfahrt recht zuverlässig.
Je exakter der Puls eingehalten wird und je exakter die Bedingungen von Punkt 2 und Punkt 3 gleich sind, je genauer wird die spätere indirekte Korrektur des CwA-Wertes über die Körpergröße, und damit die Leistungsauswertung im GPS2PowerTrack !
Ich kenne die erreichbare Genauigkeit nicht, aber klar ist, es kann je nach Fall nach der Optimierung um Welten genauer sein ..., aber mehr geht nicht !
Der Link oben zum Test der Geräte zeigt beim HAC5, dass rein unkalibrierte Rechensysteme schon durchaus auf unter 10% kommen können, da glaube ich mal bei uns an unter 5%. Natürlich ohne Wind, aber gerade bei Wind sind wir immer um Lichtjahre besser als ein HAC5!
Das mit dem Fully ist etwas schwieriger zu verstehen: Grob gesagt am ungenauesten, aber sinnvoll. Das Fully hat durch seine "Wippmechanik" einen deutlichen Verlust des Wirkungsgrades von getretener Wattzahl zum Hinterrad (was auf der Straße ankommt). Bei der obigen CwA-Korrektur fließt das zwangsweise bei hohen Geschwindigkeiten mit ein, aber leider nicht am Berg bei Tempo 10-15. Deshalb der Trick mit dem Rennrad am Berg vorher, damit wissen wir den prozentualen Verlust der Trittleistung vom Fully. Um den dann nur bei kleinen Geschwindigkeiten einfliessen zu lassen machen wir das über ein virtuelles "Gewichtshandicap", Bsp. 75% Wirkungsgard bei 90 kg Gewicht für Fahrer und Gerät ergibt wohl so ca. 30 kg "Gewichtshandicap". Da das Gewicht sich nur bei niedrigen Geschwindigkeiten auswirkt und erst im nächsten Schritt der CwA-Wert korrigiert wird ist das sogar sehr akzeptabel. Aber wie immer gilt: Nur eine Optimierung - mehr geht nicht!
Ich muss mal den Herrn der Software (old_man_biking) fragen ob da noch was zu machen ist, denn richtig gut helfen würde folgendes:
1. Zwei Einstellungsoptionen für Wind mitrechnen und Temperatur mitrechen, anstatt nur beides oder nichts. So kann jeder die sinnvolle Temperatur anwählen muß aber die Windberechnung nicht akzeptieren.
2. Ein Expertenmodus anwählbar in den Einstellungen.
3. Der Expertenmodus sollte dann zwei zusätzliche Felder hinter dem Reifentyp pro Rad in der Radliste haben, die default auf 100 oder besser 1000 stehen.
- Eines für Luftwiderstand Korrekturfaktor. Dieser ersetzt dann den Umweg für uns über die mühselige Größenänderung.
- Eines für Wirkungsgrad Korrekturfaktor. Dieser ersetzt dann den Umweg für uns über die Radgewichtskorrektur mit "Handicapgewicht"
Beide Werte sollten dann als Prozent besser Promillzahl (100/1000 Defaultwert) entsprechend in die Berechnung korrekt einfließen.
4. Ein Default Mountainbike.
5. Ein Default Mountainbikereifen mit typischem Rollwiderstandsbeiwert.
Damit hätte jeder für sich die Wahl:
Wers genauer will kann dann beliebig viele verschiedene Räder mit dazu fest definierter Radhaltung bzw. Radkleidung optimiert kalibrieren oder aber man bleibt halt beim alten "Schätzratewürfeln" für Beginner.
@BaIP
Und deswegen bist Du so wichtig, denn Du kannst für Dich diese Optimierung durchlaufen und uns dann mitteilen auf welche Genauigkeit wir uns verlassen können, wenn wir es möglichst exakt machen. Du kannst das Ergebnis dieser Optimierung in der Praxis gegen eine SRM mit ca. 1% Ungenauigkeit (siehe obigen Link zum Test der Leistungsmessgeräte) messen und uns das Ergebnis sagen !