Gebrauchtes Fully oder Neues HT für totale Einsteigerin

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28. August 2014
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Hi Leute,

ich mache den Thread für eine Freundin auf (Wanne). Wir waren zusammen Radfahren und Sie hatte von einem Bekannten ein Rad geliehen. War zufällig ein (für Sie zu großes und schlecht gewartetes Cube-Midrange-Fully). Ich habe Ihr gezeigt wie lustig es ist mit einem Fully Treppen runter zufahren. Seit dem ist Sie etwas angefixt und will ein Fahrrad. Eine andere Freundin von Ihr fährt seit Jahren MTB und hat entsprechend schon viele teure Räder (gehabt).

Wanne selbst hatte noch nie(!) ein eigenes Fahrrad, ist Studentin und in ewiger Geldnot. Sie ist sportlich, leicht, 170cm groß und kann sich für Ausdauersport begeistern. Das Fahrrad soll als Sportgerät dienen (aber da es Ihr einziges Fahrrad sein wird auch als "normales Fahrrad").

Ich (leidenschaftlicher Cyclocrosser und jeden-tag-Radfahrer) hatte Ihr empfohlen sich ein günstiges Hardtail (um ca. 500€-700€ zu kaufen). Bei Ihrer Erfahrung (=Null) und Ihrem Gewicht (ca. 55kg) ist das Fahrrad meiner Meinung nach nicht so krassen Belastungen ausgesetzt und im Vergleich zu allem was Sie je gefahren hat ist ein neues 500€ Cube (mindestens) oder 700€ Canyon das reinste Fahrvergnügen.

Soweit so gut.
Nun macht Sie sich Sorgen mit einem solchen Hardtail nicht mit Ihrer MTB-Begeisterten Freundin mithalten zu können. Diese fährt nur Fullys und das auch nur vom feinsten. Jetzt wurde Wanne ein Rotwild R.R1 FS Comp (2011) zum Freundschaftspreis von 1100€ angeboten (Hardtails um 700€ seien auch nur so viel Wert wie 400€ Räder und echter MTB-Spaß könne damit nicht aufkommen).

Wanne ließt mit. Sie ist nur etwas schreibfaul. Wir bitten um Ratschläge:
1. Canyon/Radon HT für 700€ (oder noch Günstiger?)
2. Das gebrauchte Rotwild für 1100€ (obwohl das Budget mit 700€ schon fast erschöpft wäre)
3. vielleicht was ganz Anderes?

Würdet Ihr Wanne bei Ihren Umständen zu einem HT oder einem Fully raten?
(P.S. Frauen-MTBs kommen auch in Frage aber nicht in Pink oder so)

Vielen vielen dank für eure Tipps :)

Wanne und Olaf
 
Nun macht Sie sich Sorgen mit einem solchen Hardtail nicht mit Ihrer MTB-Begeisterten Freundin mithalten zu können.

Das wird eine ganze Zeit lang sowieso nicht funktionieren, egal mit welchem Rad.
Zunächst gehts mal darum Kondition aufzubauen und Fahrtechnik zu erlernen.
Nicht das Rad wird limitierend sein.
Aber die Freundin wird ja wohl so sozial sich anzupassen damit so ne gemeinsame Ausfahrt auch Spass macht.

Ein 6 Jahre altes Fully ist ein hohes Risiko, sowas kann/sollte man nur kaufen wenn man richtig Ahnung hat davon
und selbst schrauben kann.
Sonst wird sowas ggf. zum Fass ohne Boden.
Und für 1100 EUR würde ich den Stuhl mit dem Ar**** nicht angucken, das Ding ist
sowas von veraltet, no way.

Ein ordentliches HT halte ich für sinnvoller.
Ausserdem heiratet man das Ding ja nicht, wenn nach 2 Jahren oder wann auch immer der Wunsch nach mehr da ist
lässt sich sowas mit relativ geringem Wertverlust wieder verakufen.
Und dann werden die Karten neu gemischt.

Mit 500 EUR wird das aber definitiv nichts, da bekommt man nur Mist und das wird keinen Spass machen.
700-750 ist echt die Untergrenze.

Achso, Treppen runter fahren ist aber nicht MTB fahren.
Und ein Fully braucht man dafür schon gar nicht. ;)
 
man kann @schoeppi in allen ausführungen nur recht geben.
halte ausschau nach guten und günstigen hardtails und lass sie dann optisch entscheiden ... du weißt ja, ist die frau glücklich ... ;)
 
von den Radon Hardtails würde ich die Finger lassen ... die Geometrie taugt allenfalls zum hinterher hecheln, aber nicht zum mithalten mit den Fullies deiner Freundin. .... die sind ganz klar eher beim Touren- oder Rennenfahren zuhause, kommen zwar auch fast jeden Berg mit der nötigen Fahrtechnik runter, aber Spaß machen da doch eher andere Kandidaten.

Letztes Jahr sind tonnenweise Hardtails mit guten Geometrien auf den Markt gekommen... die meisten leider mit 27,5+ Bereifung, was, im Verhältniss zu einer doch sehr leichten Fahrerin, schnell schwerfällig werden könnte.

das Ghost Asket AL 4 könnte man z.b. im Auge behalten ob es in die 1000€ Region fällt jetzt im Herbst.
das Vitus Sentier VRS ist auch schön ausgestattet und bekommt gute Reviews.

wie beim ersten Gebrauchten Auto fällt man glaube ich beim ersten gebrauchten Rad ein bisschen auf die Nase... nicht das es nicht fährt oder Spaß macht, aber man hat wenn man nicht einen erfahrenen Schrauber zur Seite hat einfach keine Ahnung wo und wie man gucken muss ob ein Rad noch fit ist... also lernt man in den nächsten 2-3Jahren was an so einem Gerät alles kaputt gehen kann und wo man drauf acht geben muss.
-> man kann das positiv unter dem Lernaspekt sehen, bevor man etwas noch viel Teureres durch mangelde Wartung kaputtfährt
-> man kann es negativ sehen, denn es wird Geld kosten ... allerdings meist studentenfreundlich immer in kleinen Häppchen.

allerdings gebraucht ein gutes Rad zu finden das einem gut passt und passend für den Einsatzzweck ist, ist eher schwierig (bzw. erfordert eine ganze Menge an selbststudium (das solltes du ja kennen als Studentin;) ))

zu guter Letzt schreit ein Fully leider "klau mich" ... zumindest deutlich mehr als Hardtails die ja dann doch irgendwie überall rumstehen (wo man ein wenig in der Masse untertauchen kann) ... alles in allem zeigt die Erfahrung leider dass du in betracht ziehen solltes selbst in einem eigenen abgeschlossenen Kellerabteil das Rad an einem Betonanker anzuketten oder es mit in die Wohnung zu nehmen.
 
Ich würde auch in Richtung Trail-HT schauen, da gibt es ja dankenswerterweise mittlerweile ein wenig Auswahl. Ich wünschte, es hätte sowas wie das Ghost Kato X schon gegeben, als ich mein XC-HT gekauft habe. Vielleicht auch mal bei chainreactioncycles gucken, die Engländer sind da wohl etwas vielfältiger aufgestellt. Das Ragley Marley soll gut sein.

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