Geführte MTB-Reisen - Eine Ideensammlung

Danke erstmal an alle für das Feedback, es ist vieles dabei was mich bestätigt und auch vieles was Anregungen für Verbesserungen gibt.
Ich werde mal schauen wie ich das ganze umsetze und ob sich das überhaupt lohnt. Ich möchte das wie schon erwähnt nicht als einzige Tätigkeit machen, sondern immer mal wieder als Abwechslung zu meinem normalen Job. Quasi ein zweites Standbein. Also ist es auch nicht schlimm, wenn es vorerst "nur" Kostendeckend plus ein gutes "Taschengeld" läuft, ich habe ja auch Spaß an den Touren und der Organisation.
Wie willst du denn europaweite Reisen nebenbei anbieten? Wer geht dann ans Telefon, wer schickt Angebote, macht Buchhaltung usw. Ich denke, deine einzige Möglichkeit ist es regional was aufzubauen. Ich habe schon einige Biketouren mitgemacht. Ich würde niemals eine buchen, bei der ich abends kochen müsste oder einkaufen etc. Ich bevorzuge Einzelzimmer, Sauna, schönes Essen früh und abends und natürlich mittags auch noch irgendwo. Ich betrachte das eher als Fresstour mit Sportanteil. Achso: wenns gibt, Apfelstrudel bei Transalps auch noch irgendwo.
Definiere mal deine Zielgruppe genau. Dann wirst du sehen, das es meist Leute zwischen 30 und 50 sind. Die haben alle ein gutes Einkommen und wollen einfach Spaß haben und eine Woche oder (wenigstens ein paar Tage) abschalten. Der Preis ist gar nicht so entscheidend. Wichtig ist ein stimmiges Konzept.
 
Wobei der Kammweg ja weit nach Osten geht, in für uns kaum bekannte Gegenden. Wenn du jetzt was vom "Kammweg" schreibst, werde ich hellhörig.
Wir sind halt Teile des Kammwegs von Schöneck/Vogtland bis Zittau gefahren. Er geht ja dann weiter bis ins Altvatergebirge. Unsere Tour war von Schmalkalden bis Zittau so 8-9 Tourentage, schon so 18.000 hm. Das ist natürlich Mittelgebirge mit Trailabschnitten, die wir immer wieder versucht haben, in die Tour einzubinden. Aber das ist jetzt ein anderes Thema. Falls einer dazu etwas wissen will, besser in o.g. Post zum "Sachsen Cross"....
 
Wenn du für andere Leute für Geld Radreisen organisierst, musst du ganz starke Nerven haben. Bedenke, du bist dann den ganzen Tag mit denen zusammen (und ggf. nicht nur an einem Tag). Da sind immer welche dabei, mit denen möchtest du am Abend nicht unbedingt bei einem Getränk über Gott und die Welt diskutieren. Ich habe das über 10 Jahre organisiert (Transalp). Habe aber vor Jahren damit aufgehört, weil die Ansprüche und das Gequengle einzelner zahlender Kunden mir es nicht mehr wert waren, meine Lebenszeit damit zu verschwenden.
 
@transalbi dem ist nichts hinzuzufügen. Du hast es auf den Punkt gebracht.
Ich hatte vor mehrern Jahren eine Erfahrung erlebt, wo der Guide eine Gruppe geführt hat, wo 3 oder 4 Personen total mit dem Trail vom Fimbapass überfordert waren.

In meiner Ausbildungszeit wo ich mir Geld in der Skischule dazu verdiente, habe ich es immer wieder erlebt wie die Leute sich immer besser gemacht haben, als ihr können war. >:(
Die endlosen Diskussionen :streit:
 
Ich kenne das aber auch umgekehrt, dass Leute sich in eine Gruppe tiefer einstufen und damit dann aber den Druck auf die erhöhen, die sich richtig eingestuft haben. So erlebt auf meinem 1. Alpencross und auch bei Trainingscamps. Weniger jetzt technisch als eher konditionell. Ist für die Anfänger dann auch schwierig, wenn die Hälfte der Mitfahrer auf und davon zischt. Aber egal wie, als Cappo braucht man immer ein dickes Fell und viel Fingerspitzengefühl, damit die Gruppe eine Gruppe bleibt.
 
Das ist ein schönes Offtopic: Bin mal am Gardasee mit Vater und Sohn zum Monte Carone und der fitte Sohnemann hat vom See bis zur Schiebestelle DURCHGEHEND Wheeli geübt und war auch nicht langsamer. 🤬😭
 
... Habe aber vor Jahren damit aufgehört, weil die Ansprüche und das Gequengle einzelner zahlender Kunden mir es nicht mehr wert waren, meine Lebenszeit damit zu verschwenden.
Das ist die eigentliche Quintessenz der Erfahrungen und genau das kann ich genau so 1:1 unterschreiben.

Nun könnte man umgekehrt sagen, wer das nicht aushalten und damit umgehen kann, ist in dem Job am falschen Platz. Könnte man sagen und wahrscheinlich stimmt das dann auch.

Ich für meinen Teil habe mein weniges Guiding, das ich noch mache, entsprechend angepasst: entweder leichtere, "unkompliziertere" Touren für einen breiteren Kundenkreis (den ich in aller Regel vorher nicht persönlich kennen gelernt habe) über unsere Alpenvereinssektion, oder aber die Touren, die mir wirklich am Herzen liegen und in deren Planung ich viel Engagement und Herzblut stecke, nur mit ausgewählten Leuten, mit denen ich schon unterwegs war und gute Erfahrungen gemacht habe.

Ich gebe zu, diese Einstellung hat was Elitäres, aber mir geht's wie Albi: ich mach das nicht, um reich und berühmt zu werden, sondern weil es mir Spaß macht.
 
Ich glaube das Forum ist einfach die falsche Blase / Echokammer - einfach zuviele Bedenkenträger. Den oben beschriebene Ansatz ist im Moment echt hip. Ich zitiere mal die Süddeutsche
""Ich bin mittellos und ohne Plan, aber ich mach' einfach mal"-Inszenierung stark an den Youtube-Heimwerker Fynn Kliemann. Der verkauft auf seinem Kanal ebenfalls die Phantasie, dass man für diese Art von Projekten weder einen Haufen Geld noch sonstige Privilegien braucht, nur ein paar Freunde und ein bisschen Crazyness."

Zum selben Thema Lama zu Glowacz:
"Der wollte zu einem Achttausender und sagte zu ihm: "Geh' halt mit." Aber gleich darauf: "Nee, keine gute Idee. Du bist schon zu erfahren." Auf Die Frage, warum, sagte er nur: "Du denkst zu viel nach." "

Also, falls du das noch liest: Zieh es durch👍💪
 
Ich würde eher Erfahrungsträger sagen. Wer als Guide in intellektueller Hinsicht nicht leidensfähig ist, soll es lieber lassen. Guide im privaten Bereich schon ewig, aber halt meist nur mit Freunden, Bekannten. Selber geführte Touren bin ich wenig gefahren, nur Moped Touren, aber da habe ich schon alles erlebt, von bester Ausrüstung, aber kein Fahrkönnen, bis Kumpels, die einen Freund mitgenommen hatten, der mit einer Enduro mal einen Feldweg gefahren war, sonst nichts. War kein Spaß für ihn, den Guide und den Rest der Truppe. Kann man sicherlich so auch auf geführte MTB Touren übertragen.
 
So eine Entscheidung ist immer eine Alters-/ Erfahrungssache. Wenn man immer alles sein lassen würde, wovon einem Erfahrenere / Ältere abraten, würde es viel nicht geben. Dass jemand vom Guiding die Nase voll hat, der sowas 20 Jahre lang macht, ist eh klar, derjenige hat da halt schon viele Nerven gelassen. Aber als Neuer ist es auch noch spannend, auf die Gruppen zu reagieren oder neue Touren zu organisieren. Ich hab früher viel in den Ferien in der Kinderbetreuung gejobbt, das möchte ich jetzt auch nicht mehr machen, aber als Ferienjob für Studenten fände ich es immer noch super, besser als jeden öden Bürojob. Insofern muss man eher drüber nachdenken, ob einem die ersten Jahre bei der Sache Spaß gemacht haben. Wenn man das bejahen kann, sollte man vielleicht auch mal die Bedenken hinten anstellen.
 
Zurück
Oben Unten