Generationen-Vergleich von Mountainbike und Gravel: Nach 30 Jahren Entwicklung zurück auf Los?

Generationen-Vergleich von Mountainbike und Gravel: Nach 30 Jahren Entwicklung zurück auf Los?

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Mountainbikes entwickeln sich seit 40 Jahren weiter, Gravel Bikes erst seit maximal 10 Jahren – doch die modernsten Gravel-Modelle haben erstaunlich viele Gemeinsamkeiten mit MTBs aus dem Jahr 1990. Unser Redakteur Stefanus hat sich Gedanken zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden gemacht.

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Generationen-Vergleich von Mountainbike und Gravel: Nach 30 Jahren Entwicklung zurück auf Los?

Was glaubt ihr? Wie wird sich das Gravel Bike weiter entwickeln?
 

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Re: Generationen-Vergleich von Mountainbike und Gravel: Nach 30 Jahren Entwicklung zurück auf Los?
Gravelbikes haben eine irre Bandbreite, weswegen schon die Definition schwierig ist.

Ich finde, dass die Gravelbikes gerade keine große Bandbreite haben. Ich bin ja immer am überlegen, welches Bike mir noch fehlt und bleibe nie beim Gravelbike hängen, weil mir der Einsatzzweck einfach zu begrenzt ist. Ich fahre 90% MTB und 10%RR. Wenn ich mit dem RR fahre, will ich einfach Vortrieb und habe dann auch kein Interesse auf den Feldweg abzubiegen. Im Wald bin ich froh, wenn ich auch mal locker auf einen wurzeligen Trail abbiegen kann, wenn er in den Weg kommt. Ja, ich weiß, kann man alles mit dem GB machen, ist aber nicht perfekt.

Ich finde den Vergleich zu den 90'er Mountainbikes schon interessant. Ich glaube, auch damals sind die Biker schon sehr unterschiedliches Terrain gefahren. Es stimmt sicher, dass sich der Einsatzort für Mountainbikes in 30 Jahren geändert hat und heute viel mehr schwierigere Trails gefahren werden. Ich würde deshalb auch nicht mit heutigen Trail- oder gar Endurobikes vergleichen. Für mich wäre vor 30 Jahren ein langes, flaches 120er Downcountry Bike aus 2022 perfekt gewesen, um da, wo ich damals gefahren bin den meisten Spaß zu haben.

Ich finde es super, dass es eine solche Bandbreite an Fahrrädern von Rennrad, über Gravel bis Trail, Enduro oder Downhillbikes gibt. Es war geil damals, es gibt aber nix zu verklären und ich bin froh, dass ich heute keine Judy mit Elastomeren aus den 90'ern mehr fahren muss.
 
Können sie meines Erachtens eh.
Gravelräder sind halt grad in Mode. (was ja ok ist)

Mit einem leichten Hardtail mit 100mm-Federgabel und z.B. 2,2" Racekings bist du auch auf der Straße flott unterwegs (abgesehen von einem gewissen aerodynamischen Nachteil) und dich prellt's dafür auch auf groben Schotterstraßen und moderaten Trails nicht so her.

Die Bandbreite eines leichten Hardtails mit schnellen Reifen ist in meinen Augen noch deutlich größer.
Dennoch verstehe ich, dass man auf einem Gravelrad Spaß hat.

Komisch sind nur oft die schwarz/weiß-Diskussionen Mancher in den Foren. (nicht von dir jetzt)
Was mich an der Technologie, die ja vom Mtb stammt, grade so fasziniert ist, dass ich derzeit mit 28mm Reifen Tubeless mit ca 4,5Bar Druck wie auf einer Sänfte unterwegs bin. Auch auf leichtem Schotter/Dammwegen. Dann zwischendurch Passagen mit 45/50kmh auf Asphalt.

Klar, obacht bei Rillen, Bodenwellen und Wurzeln - aber ich bin den aktiven Fahrstil von den alten Mtbs gewohnt und ab und an brauchts nen Bunny Hop.

Für mich und einige andere ist das nach ca 25 Jahren Mtb eine schöne neue Welt mit neuen Routen und Touren (und leichten Bikes).
 
Paul Lange hat auch damals Shimano ("Weltmarktführer" 🧐 ) vertrieben und und das einzige, was sie an "wunderschönen" Komponenten gemacht haben, ist einen Fernost-Rahmen mit der Latenischen Übersetzung des Firmennamens zu labeln, nachdem sie ihn gehirngesprenkelt lackieren lassen haben:

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(Sieht ganz so aus als ob der Besitzer dieses Rades das nervige Biopace und die Hite Rite Sattelhöhenverstellung schon entsorgt hat 🙃 )
Okay... hatte das "Lange" leider zu viel! :)
Hier das was ich meinte...
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Ja das stimmt, aber das ist ja nicht unbedingt Individualität. Das Hobby an sich war sicher nkgh speziell.
Als ich vor 20 Jahren angefangen hab, warst allein im Wald, da wurdest blöd angeschaut wenn du jemanden erzählt hast das dein Rad 6000 DM kostet.

Wie wahr. Wobei 6K ein Schnapper war, oder? :-)

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Ich finde, dass die Gravelbikes gerade keine große Bandbreite haben. Ich bin ja immer am überlegen, welches Bike mir noch fehlt und bleibe nie beim Gravelbike hängen, weil mir der Einsatzzweck einfach zu begrenzt ist. Ich fahre 90% MTB und 10%RR. Wenn ich mit dem RR fahre, will ich einfach Vortrieb und habe dann auch kein Interesse auf den Feldweg abzubiegen. Im Wald bin ich froh, wenn ich auch mal locker auf einen wurzeligen Trail abbiegen kann, wenn er in den Weg kommt. Ja, ich weiß, kann man alles mit dem GB machen, ist aber nicht perfekt.

Ich finde den Vergleich zu den 90'er Mountainbikes schon interessant. Ich glaube, auch damals sind die Biker schon sehr unterschiedliches Terrain gefahren. Es stimmt sicher, dass sich der Einsatzort für Mountainbikes in 30 Jahren geändert hat und heute viel mehr schwierigere Trails gefahren werden. Ich würde deshalb auch nicht mit heutigen Trail- oder gar Endurobikes vergleichen. Für mich wäre vor 30 Jahren ein langes, flaches 120er Downcountry Bike aus 2022 perfekt gewesen, um da, wo ich damals gefahren bin den meisten Spaß zu haben.

Ich finde es super, dass es eine solche Bandbreite an Fahrrädern von Rennrad, über Gravel bis Trail, Enduro oder Downhillbikes gibt. Es war geil damals, es gibt aber nix zu verklären und ich bin froh, dass ich heute keine Judy mit Elastomeren aus den 90'ern mehr fahren muss.
Kommt auf die Perspektive an. Nimm ein Gravel Bike. Such Dir eine Sitzposition von entspannt bis racelastig aus. Mit Road Reifen hast Du einen waschechten Renner, mit etwas breiterenReifen kannst Du schon gut ins leichte Gelände. Oder eben noch fetter mit Gravelreifen oder mit 27,5 Rädern nochmal breitere Reifen montieren.

Das meinte ich mit Bandbreite. Rennrad, Crosser und Gravel in einem. Wir biegen sau gerne auf Nebenstrassen oder Feldwege ab, einfach um zu sehen wo es so hin geht. Manchmal halten wir auf einer 70km Tour auch dreimal für einen Espresso an. Sonntags Kaffeefahrt. Dazwischen wird ordentlich reingetreten.

Für mich schrumpfen die Entfernungen mit diesen Bikes irre zusammen. Strecken auf die ich (persönlich) mit einem Mtb keine Lust habe und die alten Rennräder mit 20mm und 8 Bar waren mir immer ein Graus.
 
Ich hab mein altes Marin von 1991 fahrbereit, wenn auch nicht original, im Keller, steig aber deutlich lieber auf die neuen Räder (Gravel wie MTB), weil die sich wesentlich besser anfühlen. Der direkte Vergleich treibt mir alle Anflüge von Nostalgie auch direkt wieder aus.
geht mir gerade gestern mein 93er Nöll mal wieder bewegt, das reicht für dieses Jahr dann auch.
Auch wenn der Rest eher Stand von 2005 hat, will ich sowas heute nicht mehr haben.
da fährt sich selbst mein komplett starres 29" Bike deutlich besser.

das Nöll kommt jetzt wieder an die Wand
 
@nuts zu Bild #3: Bitte mal recherchieren: Die Future Shock hatte niemals 90mm Federweg.

Und ne V-Brake sucht man an dem Spezi auch vergeblich. Für die an altem Zeug interessierten Kids: Sowas nannte sich Cantileverbremse. V-Brake wurde erst so Mitte 90er nach und nach ein Ding. Kombiniert besser keine Cantilever Bremshebel mit V-Brake Bremsarmen, so als Tip! ;)
 
Schon etwa 1995 hat sich das neue Segment der MTBs aber aufgespalten - in “echte” MTBs und die damals neuen “Trekkingräder” (Damals MTBs mit größeren, schmaleren Reifen - z.B. Bianchi Stone Meadow). Seither ist das Trekkingrad immer “langweiliger”,
Ich hatte schon vor 90 ein Trekking mit Triathlon-Lenker (aber Flatbar). Das war nur für Schotter und leichte Waldwege zu gebrauchen.
Stimmt so nicht, schon Mitte-Ende der 80er gab es z.B. bei uns eine große MTB Szene die mit den Starrbikes alles gefahren ist, Wurzel, Treppen gesprungen fette Sprünge gebaut. Es gab sehr harte Rennen in direkter Konkurenz auch zu den Querfeldeinrennen und auch DH-Rennen.
Er hatt ja jeweils das "kein" in "kaum" eingeschränkt. Ich glaube schon, dass damals noch nicht so viele etwas mit dem Material von heute hätten was anfagen können. Zumindest hätte es nocht nicht so Regionen außerhalb der Alpen dafür gegeben.
Muss man schon 1x im Mountainbikerleben gekauft haben.
 
Rennräder mit breiten Reifen gibt es schon länger als Mountainbikes, heißen Radonneur. Hatte ich schon vor 35 Jahren in der DDR! Aber es ist ein Markenzeichen der Fahrradindustrie neue Begriffe für vorhandene Dinge zu Erfinden. Erst hieß Querfeldeinrad dann Cyclocross und jetzt Gravelbike oder war es umgekehrt! Ich bin zu alt und komme da nicht mehr mit. Am besten ich werde Wanderer und rege mich über die Mountainbiker auf.😏
 
Du solltest Dir mal Tourenbilder der ersten Moser Bike Guides ansehen.
Verblockt, steinig und wurzelig war da völlig normal. Und das noch ohne Federgabel.
Ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster zu behaupten, dass man mit einem aktuellen Rad auf den damaligen Routen teilweise echt Schwierigkeiten hätte.
Da gute alte Moser, gnihihi.. :D:daumen:
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Ja stimmt schon, aber heute wie damals gilt: Selbst, wenns den Moser gehabt haben, ist der Großteil der Fahrer trotzdem auf den Waldautobahnen geblieben. Immerhin konntest die damals schon (auch ohne Fahrtechnik, wichtig!) mit 50-60km/h runterrasen, während aufm Wurzeltrail im gefühlten Schrittempo runtergestolpert bist. :D
 
Ich denke er meint die Individualität der 90er, die einfach eine Andere war.
Es wurde halt noch viel mehr rumprobiert als heute. Speziell beim Rahmen und Fahrwerksdesign
Bild #15 sind keine V-Brakes sondern klassische Cantilever. Und, nein, sie haben nicht gut gebremst. Glaubt mir, ich war dabei ;-)
V-Brake war trotz minimaler Änderung eine größten Verbesserungen.
Bremsleistung mit Cantis war Glücksspiel, mit V-Brake war sie gesetzt.
Warum können die DC/XC Hardtails und Fullies das nicht auffangen?
Natürlich können sie; ist einfach nur eine Frage der persönlichen Priorisierung oder auch Geschmack.
 
(...) Diese RR Lenker waren und sind optisch schon immer furchtbar gewesen... (...)
Ich weiss dass man erbittere Rennlenker-Hasser <von denen Du offensichtlich einer bist> nicht erreichen wird mit Argumenten, dennoch ...
Den Rennlenker hat man nicht wegen der Optik sondern um lange Distanzen fahren zu koennen, ohne dass einem die Haende verfaulen.
 
Schönes Rad!
(Bloß der Vorbau ist arg hoch, und die effiziente V-Break ist hinten, die schwächere (und ohne Fanghaken gefährlichere) Canti vorn...?!)
Danke. Die "effiziente V-brake" ist allerdings eine U, so war das damals. Und ja, auch die bremst, lässt sich alles einstellen. Das Rad darf man sogar auf den Kopf stellen, ohne das die Bremse Luft zieht. Verrückt.
 
Erst hieß Querfeldeinrad dann Cyclocross und jetzt Gravelbike oder war es umgekehrt!
Querfeldein ist Cyclocross eingedeutscht.
Zwischen Cyclocross und Gravelbike gibt es schon Unterschiede. Z.b.
Reifenbreite sind bei Cyclocross auf 33mm begrenzt wegen UCI.
Auch ist das Tretlager beim Cyclocross höher.
Die Geometrie ist beim Gravelbike meist komfortabler als beim Cyclocross.
Cyclocrosser haben eigentlich immer ein gerades Oberrohr zum Schultern.
Es gibt schon Unterschiede und nicht jede Namensänderung ist ein Marketingmove.
 
Warum können die DC/XC Hardtails und Fullies das nicht auffangen?

Das ist relativ einfach: die Geometrie passt nicht.

Als ich im letzten Jahrzehnt auf die Idee kam, dass ich ein 29'er MTB für einen eher straßentauglichen Betrieb gebrauchen könnte, stellte sich folgendes heraus:
Die Geometrien sind alle auf Federgabel ausgelegt, Federgabel wollte ich aber gerade eben nicht, schließlich war ich schon MTB auch oft mit Starrgabel gefahren.
Die verfügbaren ellenlangen Starrgabeln sehen derartig hässlich aus, dass ich damit niemals fahren würde, folglich auch durch den hohen Abschluss des Steuerrohrs nach oben nur mit nach unten geneigten Vorbau fahrbar = noch potthäßlicher, never ever (irgendwo dennoch andere Konstrukte wie karierte Maiglöckchen zu suchen hatte ich keinen Bock, sollte etwas einfach von der Stange sein.
Aber schlimmer noch, diese MTB sind für RR-Schaltungen gänzlich untauglich, GRX gab es noch nicht, würde aber wohl auch nicht passen.

Da kam mir Gravel gerade recht, dass kannte ich ja schon von meinem GT Tachyon (Gravel bevor auch nur jemand jemals von Gravel geträumt hatte), bei Uncle Ho's Werksverkauf etwas passendes aus Überproduktion gekauft, Riser drauf (einfach Rahmengröße kleiner nehmen), weil Dropbar fand ich nach einem kurzen Ausflug zum Cyclocrosser immer noch bäh, Saint-Bremse dran und, geboren war ein Trekkingrad. Mittlerweile machen es wohl viele so oder ähnlich als Flatbar-Gravel, Hybrid- oder Bringing-back-the-flatbar-Racer oder xxx -hier einfach Wunschbezeichnung der Wahl einfügen- xxx

Und? Was soll ich sagen, die Kiste fährt genau so wie ich es wollte. Schnell auf glattem Asphalt, robust auf Kopfsteinpflaster, sogar für ruppigeren Untergrund reicht es aus, wendig, windschnittig und ausreichend komfortabel.

Aber vor allem fühlt es sich viel schneller an, als ein MTB.
Wie wird sich das Gravel Bike weiter entwickeln?
Wird das neue ehemalige Cross Country. Wie immer mit x-fachen Unterkategorien, 1 für Schotter, 1 mit Federgabel, 1 Vollgefedert, 1 für Straßenrennen a la UCI, 1 extra leicht, 1 für Trails, 1 für Down-Gravel, 1 für All-Mountain-Gravel, 1 für Trail-Gravel, 1 für Geländerennen usw. usf. etc. pp.
 
Was mich an der Technologie, die ja vom Mtb stammt, grade so fasziniert ist, dass ich derzeit mit 28mm Reifen Tubeless mit ca 4,5Bar Druck wie auf einer Sänfte unterwegs bin.

28mm/4,5Bar = Sänfte? Masochist? Da war man selbst in den 90ern noch komfortabler unterwegs. 🤷‍♂️
 
Ich weiss dass man erbittere Rennlenker-Hasser <von denen Du offensichtlich einer bist> nicht erreichen wird mit Argumenten, dennoch ...
Den Rennlenker hat man nicht wegen der Optik sondern um lange Distanzen fahren zu koennen, ohne dass einem die Haende verfaulen.
"optisch"...!
Ein Bike ist für mich wie eine "Beziehung". Da achtet auch jeder am Anfang auf das optische und nicht darauf ob einen die Hände abfaulen :D. Eher werden diese abgehackt :spinner::lol:
 
Das ist relativ einfach: die Geometrie passt nicht.
...
Die verfügbaren ellenlangen Starrgabeln sehen derartig hässlich aus, dass ich damit niemals fahren würde,
Das ist durchaus interessant. Suche auch noch einen Rahmen (29") für Tour mit Starrgabel. Klingt dann doch nach Gravel.
Aber schlimmer noch, diese MTB sind für RR-Schaltungen gänzlich untauglich, GRX gab es noch nicht, würde aber wohl auch nicht passen.
Wozu brauche ich eine Schaltung für RR?
 
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