Hallo Zusammen,
nach meinem Beratungs-Thread
hier habe ich mich für das Nirvana Tour Advanced entschieden.
Eigentlich war ich auf der Suche nach einem normalen, guten XC Bike aber da ich hier auch ein paar Trails habe und ich die Geometrie des Nirvana ziemlich gut finde, habe ich mich für dieses entschieden.
Ich möchte hier mal meine Erfahrung zum Kauf und dem Rad bisher schildern.
Kauf:
Das Fachgeschäft bei mir in der Gegend verdient den Namen nicht. Ich fragte nach einem hochwertig ausgestatteten Alu-Hardtail mit 29"
Reifen wie ungefähr dem Nirvana Tour Advanced, was es da an altenativen gibt. Mir wurde das Nirvana Tour Base gezeigt, keine Beratung, keine weitere Nachfrage usw., nix.
Habe dann dort gesagt was ich will und man hat es bestellt.
Bei der Übergabe gab es keine weiteren Infos, Einweisung, Worte zum Superfit etc. Man wollte mir nichtmal das Superfit-
Werkzeug geben und Papiere, Anleitung, etc. gab es auch nicht. Das Rad wurde so auf einen Verkaufsständer gestellt, dass der Gummischutz der Kettenstrebe abgedrückt wurde. Alles so Kleinigkeiten, wo ich mir denke, habt ihr keinen Bock oder was? Und nein, ich habe nicht hart verhandelt, Leben und Leben lassen. Aber kein Wunder, dass so viele bestellen...
Das Rad:
Auch bei mir gab es ein unruhiges Kurbelgefühl - etwa wie das Knacken am Tretlager oder so. Also nochmals zum Fachhändler, der hat die Drehmomente am Tretlager überpfürft und nix feststellen können. Meine aktuelle Vermutung ist, dass das Tretlager wirklich in Ordnung ist und dieser unruhige Lauf von der Schaltung her kommt. Also diese mal selbst überprüft und eingestellt. Der Schaltzug war zu straff und meiner Meinung nach ist die Bewegung des XT-Schaltarmes sehr knapp. Das heißt, der Arm fährt nicht über die äußersten Positionen hinaus, sodass man ihn mit den Einstellschrauben begrenzen muss. Beide Einstellschrauben brühren jetzt lediglich den Anschlag, jede weitere Drehung hineine würde die Bewegung zu gering machen. Aber es geht so.
Auch diese B-Schraube war nicht korrekt eingestellt.
Die Gabel:
kommend von meiner alten Möhre mit Manitou Axel Gabel muss ich sagen aller erste Sahne. Das teil arbeitet richtig und bügelt viel weg. Einstellung mit dem kleinen Hebel während der Fahrt ist auch gut. (Kein Remote)
Geometrie und Fahrverhalten:
Man sitzt sehr bequem am Rad, relativ aufrecht. Man hat viel mehr Grip als mit dem alten 26er. Die 29er bügeln im Trail fast alles weg, man rollt fast überall drüber und hat dabei nicht das Gefühl über den Lenker zu fliegen. Ich bin bisher Trails gefahren, die ich die letzten knapp 15 Jahre nicht gefahren bin - das macht voll Laune und für ein Hardtail geht das absolut ausreichend gut, solange man nicht nach Zeit fährt sondern zum Spaß.
1x12 vs 3x9:
Kein Problem, ich komme mit der Schaltung sehr gut zurecht. Die alte 3x9er war dagegen arbeit und immer abgleichen, dass vorne und hinten einigermaßen zusammengepasst hatten. Auch die alte war ein XT und sie war problemlos in Bezug auf Haltbarkeit und Schaltperformance. Das erwarte ich von der neuen auch.
Sattelstütze:
Der Knackpunkt. Ghost verbaut ca. 30 mm Setback an der Sattelstütze und meiner Meinung nach ist das wichtig!
Ich hatte mir die
Crankbrothers Highline 3 bestellt, bevor ich das mit dem Setback gefunden habe. Dann habe ich mir noch die 9point8 Fall Line mit 25 mm Setback bestellt und diese installiert. Ich bin nicht mit der original-Stütze gefahren, merke jedoch, dass ich auf keinen Fall weiter vorne sitzen möchte. Ich denke nicht, dass man das mit der Verschiebung des Sattels ausgleichen kann, wenn man eher so sitzen möchte wie original. Es gibt aber bestimmt auch Leute, denen das nix ausmacht.
Da ich beide Sattelstützen da hatte, ein paar Bilder zum Vergleich:
Die 9point8 150 mm in Ø 31,6 - diese war nicht in 34,9 erhältlich, ich habe eine Cane Creek Reduzierhülse verwendet.
Die Highline 3 ist 150 mm und für Ø 34,9.
Gewicht
crankbrothers Highline 3, 150 mm: ca. 700 Gramm
Anhang anzeigen 1105407
Gewicht 9point8 Fall Line 150 mm ca. 530 Gramm
Anhang anzeigen 1105408
Die Fall Line ist um das Teil unten der
crankbrothers kürzer. Allerdings kommt bei der Fall Line noch die Verschraubung für den Bowdenzug ran, dann gleicht sich das in etwa aus.
Anhang anzeigen 1105409
Der Kopf der Fall Line, erste Sahne, sehr gut einzustellen und wertig.
Anhang anzeigen 1105410
Der Kopf der Highline 3 ist etwas einfacher aber auch gut einzustellen.
Anhang anzeigen 1105411
Insgesamt wirkt die Fall Line etwas hochwertiger, evtl. auch weil kein Kunststoff-Teil dran ist. Wobei das an der Highline nur die untere Kappe ist.
Der Einbau geht gut, wenn man nach dem Video von 9point8 vorgeht.
Ich habe die Digit-Remote dazu und die funktioniert einwandfrei, geschmeidig und lässt sich gut einstellen.
Der hier im Thread angesprochene Stopfen für das Loch am Unterrohr ist vielleicht nicht unbedingt notwendig, schadet aber auch nicht. Intern ist nochmal ein Loch, wo es inst Sattelrohr geht, das bestimmt auch etwas Scheuern wird. Insgesamt ist das durchführen des Zuges machbar, wenn man den Zug vorne ein wenig verbiegt, damit er etwas nach oben gerichtet in das Sattelrohr eingefädelt werden kann um ihn dann hochzuschieben.
Die Ausführung mit der Blende ist gut gelöst, das mach die Arbeit sehr einfach und es ist auch ein gewisser Schutz für's Unterrohr.
Das nächste Thema wird Tubeless, aber erst, wenn die Ardent runter sind. Diese
Reifen finde ich übrigens, zumindest im Neuzustand nicht schlecht.
Danke für's lesen, vielleicht ist es für den ein oder anderen hilfreich!
Grüße
r4n