Hm, da ist ein Vergleich dann in der Tat schwierig.
Vorab: Ich selbst habe kein Revolt, und bin daher nur bedingt aussagekräftig. Ich hatte mir mal überlegt ein Revolt zu kaufen und habe mich daher mit der Geometrie befasst, bin letztendlich bei einem Pinarello Granger in Größe 55 gelandet.
Ich selbst bin 1,83 mit 88,5cm Schrittlänge. Ich persönlich hätte mir das Revolt in ML gekauft. Wenn ich das richtige sehe, bist Du 1,86. An Deiner Stelle würde ich daher L überlegen; XL käme für mich nicht in Frage.
Ist aber nur meine persönliche Meinung.
Warum?
Ich komme ursprünglich vom Rennrad. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Rennradfahrer, die ein Gravelbike kaufen, tendenziell den kleineren Rahmen bevorzugen, wohingegen MTB-Fahrer, die nun ein Gravelbike kaufen, tendenziell den größeren Rahmen bevorzugen.
Ich wollte, dass sich das Gravelbike ähnlich wie mein Rennrad anfühlt, d.h. für mich eher agil als laufruhig. Beim Rennrad habe ich einen Vorbau von 110mm, beim Gravel von 90mm.
Nach meinem Empfinden führt der lange Reach bei vielen Gravelbikes mit kurzem Vorbau in Kombination mit den längeren Kettenstreben für mehr Reifenfreiheit zu sehr trägen Rädern - ander formuliert "Laufruhe". Beim MTB ist das üblich und auch gut, weil dort - insbesondere auf den Bergab-Passagen - das Mehr an "Länge" bei schnelleren Fahrten auch Fahr-Stabilität gibt.
Beim Rennrad/Gravel geht für mich dann aufgrund der fehlende Agilität der Fahrspaß etwas verloren.
Wenn ich mit dem Gravelbike lange, eher langsamere Touren/Bikepacking etc machen würde, wäre ggf. eine größere Rahmengröße bequemer, da man dann längere Strecken auf ähnlichem Gelände zurücklegt.
Dies ist aber nicht mein Einsatzgebiet. Ich nutze das Gravelbike für die schnelle Afterwork-Runde, bisschen am Fluss entlang, bisschen Hügel/Weinberge hoch und runter, bisschen über Wald- & Feldwege heizen. Da macht mir ein agileres Fahrgefühl mehr Spaß.