Gravel versus Allroad Rennrad? Unterschied, Sinn?

Grundsätzlich führt ein langer Vorbau zu einem ruhigen Lauf beim Rennrad, da diese Rahmen weitaus kürzer sind, kürzere Kettenstreben haben und auch die Gabel weniger Vorlauf hat.
Ein Gravelbike ist auch nicht dazu da schnell um die Ecke zu fahren, dafür gibt es Crosser.

Zum Thema Spacer und positiv gedrehte Vorbauten: Für jedem gibt es einen passenden Rahmen, man muss sich nur auf die Suche begeben. Ich selbst würde gerne ein Canyon Aeroroad fahren, was aber durch die extreme Überhöhung nicht drin ist.
Daher Gravelbikes und Komfortrennräder.

Mehr als ein zwei Spacer, wie auch hochgedrehte Vorbauten sind auch ein grober Eingriff in die Geometrie. Das sollte man immer bedenken. Es gibt sogar Hersteller, die nicht mehr als 2 Spacer an ihen Gabelschäften zulassen.

Außerdem schont eine gesunde Überhöhung den Rücken, eine moderate Streckung die Handgelenke und Schultern.
 
Ein Silex in L, das mir von der Länge wohl noch zusagen könnte, käme bei mir mit 2cm Spacer und negativ gedrehtem Vorbau auf ca. 10cm Überhöhung. XL dürfte sich für mich vom Abstand Sattel-Lenker zu lang anfühlen. Hast Du noch was im Petto was bei maximal 600er Oberrohr noch mehr Stack (650+) bietet? Dann immer her damit.

So lange versaue ich mir weiter die Geometrie um im richtigen Gelände den Kopf noch weit genug hoch zu bekommen. Ich fahre das Rad nicht wie ein Rennrad da aus versehen mal auf den Schotter darf. Da brauche ich Übersicht.
 
Ein Silex in L, das mir von der Länge wohl noch zusagen könnte, käme bei mir mit 2cm Spacer und negativ gedrehtem Vorbau auf ca. 10cm Überhöhung. XL dürfte sich für mich vom Abstand Sattel-Lenker zu lang anfühlen. Hast Du noch was im Petto was bei maximal 600er Oberrohr noch mehr Stack (650+) bietet? Dann immer her damit.

So lange versaue ich mir weiter die Geometrie um im richtigen Gelände den Kopf noch weit genug hoch zu bekommen. Ich fahre das Rad nicht wie ein Rennrad da aus versehen mal auf den Schotter darf. Da brauche ich Übersicht.
15mm im Reach und 20mm im Stack. Durch geschicktes montieren der HRD/STI gleichst du das locker aus.
 
Also habt es schon gut erkannt. Wer 80cm Lenker fährt, dem reichen wohl auch 30mm Vorbauten.

Insbesondere mit schmalem Rennlenker (kleine Person, 38 - 40cm) finde ich 80mm Vorbau unfahrbar. Völlig zickiges nervöses Lenkverhalten. Nix Laufruhe, nix freihändig fahren etc.

Mit 100mm Vorbau absolut traumhafte Laufruhe, dennoch wendig genug. Dann lieber den kleineren 47er Rahmen, obwohl der 50er auch gegangen wäre, aber eben mit dem längeren Vorbau.
Ist halt nen Cyclocrosser mit leichten Gravelgenen, aber kurzer Kettenstrebe etc.
Das neue Rad wird eine etwas längere Kettenstrebe haben. Vorbau wird auch hier direkt ohne Umschweife von 80 auf 100 getauscht sobald es da ist :daumen:

Negativer Vorbau... hab 25mm Spacer an jedem Rad, sind aber auch eher Endurance ausgelegt also bequem und nicht auf Überhöhung aus. Könnte auch ohne Spacer und mit positivem Vorbau, sieht aber endkacke aus. Kann man als MTBler wohl nicht verstehen, muss man scheinbar aus der Rennrad Ecke kommen :ka:

Hab immer den Eindruck MTB = Hauptsache Funktion ganz egal wie beschissen es aussieht. RR = muss irgendwie auch gefällig aussehen, dann ggf. lieber leichte Abstriche bei der Funktion machen :aetsch:
 
Ohne jetzt alles explizit durchzulesen: für max. Waldwege würde ich die Grenze bei 32 mm Reifen sehen, Slicks natürlich. Wenn es nass und feucht ist, bleibt man auf der Strasse.
Und mit diesem Einsatzgebiet reicht ein Disc-Rennrad wohl vollkommen aus. Manko: selbst wenn es Ösen hat, werden die Kettenstreben recht kurz sein, kann bei großen Füssen durchaus stören. Und wenn man Schutzbleche montiert, kommt es vorne gerne zum Toe-overlap.
Bei Schotterrädern läuft man hier weniger Gefahr.
 
Is ein Witz oder?
Ich hab auch schwer grinsen müssen.
Hab immer den Eindruck MTB = Hauptsache Funktion ganz egal wie beschissen es aussieht. RR = muss irgendwie auch gefällig aussehen, dann ggf. lieber leichte Abstriche bei der Funktion machen :aetsch:
Hierbei übrigens auch.

Also den Radstand änderst du mit nem längeren Vorbau nicht. Also auch nicht die Laufruhe, vorausgesetzt, du gibst keinen Lenkimpuls.
Das Argument hatten wir schon, dass es sich mehr um Busfahren handelt wenn man so lange Vorbauten fährt.
Kurze Kettenstreben sind ein Argument, auch der Vorlauf der Gabel und der Steuerrohrwinkel.

Aber ich fahr dir mein Rad mit 30mm Vorbau genauso freihändig, wie mit 130mm. :p
 
Insbesondere mit schmalem Rennlenker (kleine Person, 38 - 40cm) finde ich 80mm Vorbau unfahrbar. Völlig zickiges nervöses Lenkverhalten. Nix Laufruhe, nix freihändig fahren etc.

Mit 100mm Vorbau absolut traumhafte Laufruhe, dennoch wendig genug. Dann lieber den kleineren 47er Rahmen, obwohl der 50er auch gegangen wäre, aber eben mit dem längeren Vorbau.
Ist halt nen Cyclocrosser mit leichten Gravelgenen, aber kurzer Kettenstrebe etc.
Das neue Rad wird eine etwas längere Kettenstrebe haben. Vorbau wird auch hier direkt ohne Umschweife von 80 auf 100 getauscht sobald es da ist :daumen:

Freihändigfahren hat nichts mit der Vorbaulänge zu tun, bestenfalls mit dem Vorbaugewicht (wenn er mit Beton ausgegossen ist) ;) Die Laufruhe wird ebenfalls nicht beeinflußt. Das Lenkverhalten wird durch einen kürzeren Vorbau nur etwas agiler, da weniger Handweg zurückgelegt werden muss und etwas weniger Druck auf dem VR lastet (was aber nichts mit der Laufruhe zu tun hat).

Ein kleiner rahmen ist immer komfortable wg. Stützenauszug, aber auch problematischer wegen Toe-overlap. Gerade der kann einem den Alltagsbetrieb ziemlich vermiesen!
 
Das bißchen Schihspitze kommt nicht unbedingt vom kleinen Rahmen, sondern eher vom Vorlauf der Gabel.
Die Auswirkung ist aber gering bis gar nicht vorhanden, da es nur bei extremen Lenkereinschlag und langsamer Fahrt (eigentlich fast nur im Stand) bei waagerechter Stellung der Pedale vorkommt.
 
Die Auswirkung ist aber gering bis gar nicht vorhanden, da es nur bei extremen Lenkereinschlag und langsamer Fahrt (eigentlich fast nur im Stand) bei waagerechter Stellung der Pedale vorkommt.
Kann ich so bestätigen. Habe mit Schuhgröße 47 und meinem 56er Rahmen gute 3cm Toeoverlap. Stört nur beim "Mist verfahren, lass hier mal fix auf dem Weg drehen."
 
Wenn ein Rennradler grössenmässig zwischen 2 Rahmengrössen steht, ist der kleine Rahmen die sportliche Wahl, der grosse die komfortable. Einfach wegen der grösseren Überhöhung, die der kleine Rahmen mit gleich viel Spacern aufgebaut mitbringt.

Im CX nimmt man gern eine Rahmenhöhe kleiner als auf der Strasse. Wendiger und bei 1h Kreisfahren wie im Affenhaus ist Komfort auch sekundär.

Das Lustige bei Gravel (und darum ist das vielleicht auch gar nicht so falsch ein eigenes Radgenre dafür zu haben):
Die Räder, die dem Gravelrad oberflächlich am ähnlichsten sind (CX Renner) sind in ihrem Anwendungsfall weit weg, wenn man ein Geländereiserad sucht..
 
Das mit dem eine Größe kleiner und größer war ein Kompromiss, ist aber aus heutiger Sicht unnötig. Ein größerer Rahmen ist nicht komfortabler, er ist oft zu lang und hinten zu hart. Was hat das mit Komfort zu tun?
Heute baut man i.d.R. längere Steuerrohre als früher, damit wir Hobbyfahrer besser klarkommen. Mit starkem Sloping ergibt das einen großen Stützenauszug und viel Komfort - passt. Das ist ja auch der einzige Grund, warum Canyon so einen Knick im Oberrohr fürs Inflite konstruiert hat - Komfort.
Und da CX bzw. Gravel heuer richtig in Mode sind, gibt es auch genug Größenauswahl. Und die Modellauswahl bei den Herstellern ist mittlerweile so groß, dass jeder ein passendes Rad finden sollte, ohne irgendwelche Kompromisse eingehen zu müssen.
Als einer der ersten Hersteller hat das Trek verstanden, als sie zwischen der H1 und der H2 Geometrie unterschieden haben. H1 gibt es nur für Profis oder im horrend teuren Project Programm, H2 ist für den Rest. Und was soll ich sagen: es funktioniert. Ärgere mich immer noch ein bisschen, das ich mein Alu-Domane verkauft habe. Mit 28er Reifen ging das auch abseits der Strasse richtig gut.

Aber oft ist es ja so, dass man sich in die Optik eines Rades verliebt oder irgendwelchen Testergebnissen nachläuft, ohne auf das wesentliche zu achten: passt der Bock oder passt er nicht. Klar, ich kann auch 15 cm Überhöhung fahren, auch über längere Zeit, aber es macht mich nicht wirklich schneller. Also warum soll ich mir nicht was gutes tun und eine angepasste Geometrie wählen, auch ohne Spacer und trotzdem mit kurzem Sitzrohr?
Ein gutes Beispiel dafür war das BH Quartz, welches ich im Februar auf Mallorca gefahren bin: steif, hohe Front, extrem kurzes Sitzrohr und entsprechend komfortabel. Muss man sich optisch dran gewöhnen, fühlt sich aber toll an. (sieht halt weniger pro aus)
 
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