Grvl mit "Komfort"-Lenker

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Die bessere Hälfte hat zwar vor kurzem ein neues Gravelbike aufgebaut bekommen - https://www.cannondale.com/de-de/bikes/road/gravel/supersix-evo-se/supersix-evo-se in Größe 46 mit kompletter GRX Ausstattung - aber scheinbar ist bei ihr die Zeit des Dropbars vorbei - es wird auch kein Rennrad mehr gefahren.

Zu gestreckte Haltung an den Hoods (am Oberlenker paßt es halbwegs) bzw. zuviel Überhöhung (wobei die paar cm meiner Ansicht nach ok sind, aber jeder empfindet anders) erfordern eine N+1 Entscheidung und die ist in die Richtung gefallen, dass weiterhin Gravelstrecken bzw. Anyroad das richtige Terrain sind, aber das Gefährt geändert werden soll.

Erster Punkt: andere Lenkerform, und zwar in Richtung Jones-Bar, On one Geoff oder auch von SQ Lab die Modelle 310 oder 302

Zweiter Punkt: weiterhin soll keine Federung ans Rad, Carbongabel und rund 40mm breite Reifen sind gesetzt und reichen aus.

Dritter Punkt: Bikepacking und/oder Mehrtagestouren sind kein Thema, es geht um Ausfahrten von 1-3 Stunden.

Vierter Punkt: Rahmenmaterial ist mehr oder weniger egal, der Preis soll aber keine extremen Höhen erreichen und ein Rahmenset um Eur 200,00 wird es aber auch nicht werden. Gewichtsmäßig unter 10, besser unter 9 Kilo :)

Fünfter Punkt: Ausstattung sollte auf GRX/Ultegra Niveau sein - also wohl abhängig vom Rahmen GRX oder XT Komponenten. Übersetzung war bisher 46/30 und hinten 11-32 - 1fach ist kein Thema!

Sechster Punkt: jetzt kommt ihr ins Spiel - die Geometriefrage. Welche Rahmen passen da bei eher langen Beinen mit Schrittlänge 77cm bei 163cm Körpergröße? Und der derzeitige Stack ist 515mm und der Reach 365mm - hier würde ich den Stack erhöhen, damit man von Haus aus aufrechter sitzt - beim Reach mache ich mir weniger Gedanken, da derzeit ein 90mm Vorbau montiert ist und somit genügend Möglichkeiten der Verkürzung gegeben sind. Außerdem baut die gewünschte Lenkerart auch kürzer als ein Dropbar.

Letzter Punkt: es ist auch ein Stevens Trekkingrad im Einsatz, welches für kürzere Touren und fürs Einkaufen benutzt wird. Hier sitzt sie eigentlich sehr bequem und gut, aber Gewicht, Ausstattung und Geometrie sind doch ein wenig anders als bei Gravelbikes - ist ein älteres X6 mit Starrgabel und Lichtanlage, Geometrie sollte ähnlich diesem sein: https://www.stevensbikes.de/de/de/urban-x-cross/x-cross/6x-lady/

So - welche Erfahrungen mit Gravel-Flatbars gibt es und welche Empfehlungen habt ihr? Rahmensets reichen normalerweise aus, denn Fertigräder gibt es in dieser Form eh nicht :) - oder man nimmt ein Komplettrad, schlachtet aus und baut neu auf - jedenfalls danke im Voraus!
 
Mittlerweile gibt es sowas auch als Fertigrad. 😉

Zwei Beispiele:
Rose Backroad Flatbar: https://www.rosebikes.de/rose-backroad-flatbar-2702502
Cube Nulane: https://www.cube.eu/de-de/cube-nulane-c-62-slt-prizmsilver-n-black/b55a8a0612e2e4144abb794652010bb1

Ausstattung bei beiden Modellen ist sehr ähnlich. Die Laufräder sind (zumindest beim Cube) aber Upgradekandidaten. Gibt sicherlich noch mehr Hersteller, die sowas anbieten. Dürfte beide etwas sportlicher sein, als das Stevens Trekkingrad. Ohne das Modelljahr zu kennen, ist ein Vergleich aber schwierig.

Ggf. lohnt auch ein Blick in der Kategorie Urbanbike oder Fitnessbike. Da gibt z.B. sowas: https://www.stevensbikes.de/de/de/urban-x-cross/urban/strada-1000/ Mit anderen Reifen könnte das auch die Anforderungen erfüllen. Da müsste man aber genauer auf die zulässige Reifenbreite achten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Nulane ist mir bereits aufgefallen, da würde man wohl eher nur mehr mit dem Lenker variieren - wobei das hat auch zu viel Reach und zu wenig Stack.

Das Rose fällt raus wegen der Integration am Lenker und der Geometrie, die ist fast gleich wie das bestehende Cannondale Supersix Evo SE.

Fitnessbikes wie das angeführte Stevens kenne ich, die sind wiederum mit zuviel Überhöhung und haben extrem viel Reach.
 
Das Nulane ist mir bereits aufgefallen, da würde man wohl eher nur mehr mit dem Lenker variieren - wobei das hat auch zu viel Reach und zu wenig Stack.
Das Nulane gibt es auch noch in Alu. Das hat deutlich mehr Stack.

Das Rose fällt raus wegen der Integration am Lenker und der Geometrie, die ist fast gleich wie das bestehende Cannondale Supersix Evo SE.
Ich glaube der Geometrievergleich zwischen Dropbar-Bike und Flatbar-Bike hilft dir nicht weiter. Der Geometrievergleich zu dem Trekkingrad ist wahrscheinlich zielführender. Vielleicht kannst du da ja irgendwie das Modelljahr rausfinden, um an die Geometriedaten zu kommen.

Oder andere Idee: Vorbau beim Cannondale mal testweise umdrehen, dass er nach oben zeigt und deine Freundin/Frau dann mal Flatbar-mäßig mit dem Bike fahren lassen. Wenn das passt wäre ja vielleicht auch ein Umbau eine Idee.
 
Das Nulane gibt es auch noch in Alu. Das hat deutlich mehr Stack.


Ich glaube der Geometrievergleich zwischen Dropbar-Bike und Flatbar-Bike hilft dir nicht weiter. Der Geometrievergleich zu dem Trekkingrad ist wahrscheinlich zielführender. Vielleicht kannst du da ja irgendwie das Modelljahr rausfinden, um an die Geometriedaten zu kommen.

Oder andere Idee: Vorbau beim Cannondale mal testweise umdrehen, dass er nach oben zeigt und deine Freundin/Frau dann mal Flatbar-mäßig mit dem Bike fahren lassen. Wenn das passt wäre ja vielleicht auch ein Umbau eine Idee.

Bzgl. Komfort hat Carbon oder Stahl die Nase vorne - aber ich schau mir das Alu gerne mal an.

Geometrievergleich ist extrem schwierig, ich habe mich im November bei mir damit beschäftigt, weil ich im Frühjahr ein Fairlight Holt MTB aufbaue und die letzten 10 Jahre nur am Gravel/Rennrad unterwegs war.

Ich schaue gerade Richtung Nordest Albarda in SM - da habe ich Stack von 588mm und Reach von 369mm. Ich geb dir recht, der Vergleich mit dem Trekkingrad wird eher passen. Der Trekking Rahmen aus 2014 hat 386 Reach und 566 Stack lt. Stevens (https://www.stevensbikes.de/2014/index.php?bik_id=113&cou=DE&lang=de_DE#tab-geometry)
 
Warum nicht Umbau des bestehenden Bikes? Kürzerer Vorbau, Vorbau höher (Spacer oder Winkel des Vorbau), Flatbar an das bestehende Bike (gegebenfalls mit etwas Rise) usw.
 
Warum nicht Umbau des bestehenden Bikes? Kürzerer Vorbau, Vorbau höher (Spacer oder Winkel des Vorbau), Flatbar an das bestehende Bike (gegebenfalls mit etwas Rise) usw.
Kommt auch in Frage. Neue Schalthebel und Bremshebel, eventuell neue Bremsen und Bremsleitungen samt Lenker.

Vorbau drehen plus Rise bringt ca. 2,5 cm in der Höhe. Kürzerer Vorbau ist nicht nötig, es gibt dann keine Hoodsposition mehr.
 
Zu wenig Stack und zu viel Reach bei der Größe.
Es gibt genügend Rahmen auf dem Markt mit einem Stack >540 bei gleichen oder < Reach.
Das mag stimmen, trotzdem wäre weiterhin der Dropbar montiert und die Sitzposition (Arme nach vorne gestreckt) mehr oder weniger die Gleiche.

Das ergibt Schmerzen im Nacken/Schulterbereich - wir haben einiges probiert, das Hauptproblem ist der Dropbar mit der Armhaltung.
 
Entscheidung ist gefallen. Das bestehende Rad wird umgebaut!

Schalthebel für Flatbar sowie XT-Bremshebel plus neuer Lenker und neue, längere Bremsleitungen bzw. neue Bowdenzüge.

Bremsen dürfen bleiben, sollte problemlos funktionieren. Vorbau wird auf positiv gestellt und mit der Länge variiert.
 
Ist auf jeden Fall erst mal eine relativ kostengünstige Alternative.

Meine Frau ist ähnlich groß (165cm), aber langer Oberkörper und kurze Beine. Meine Frau fährt jetzt seit wir unsere Gravelbikes haben (3 oder 4 Jahre) einen 60mm Vorbau. Der Vorbau war zunächst nur mal ein erster Anfang, aber passt für sie anscheinend perfekt.

Du schreibst zum kürzeren Vorbau:
Kürzerer Vorbau ist nicht nötig, es gibt dann keine Hoodsposition mehr.
Da bin ich drüber gestolpert und verstehe es nicht. Kannst Du das kurz erläutern?

Als Citybike fahre ich ein einfaches Singlespeed was ursprünglich mit Dropbar ausgeliefert wurde (und damit auch ein entsprechend kurzes Oberrohr hat). Ich habe es aber auf Flatbar umgebaut, wegen besserer Bremskontrolle und Übersicht in der Stadt.
Klar, das kann man so fahren und fährt auch soweit ok, ist aber schon sehr kurz.
 
Ist auf jeden Fall erst mal eine relativ kostengünstige Alternative.

Meine Frau ist ähnlich groß (165cm), aber langer Oberkörper und kurze Beine. Meine Frau fährt jetzt seit wir unsere Gravelbikes haben (3 oder 4 Jahre) einen 60mm Vorbau. Der Vorbau war zunächst nur mal ein erster Anfang, aber passt für sie anscheinend perfekt.

Du schreibst zum kürzeren Vorbau:

Da bin ich drüber gestolpert und verstehe es nicht. Kannst Du das kurz erläutern?

Als Citybike fahre ich ein einfaches Singlespeed was ursprünglich mit Dropbar ausgeliefert wurde (und damit auch ein entsprechend kurzes Oberrohr hat). Ich habe es aber auf Flatbar umgebaut, wegen besserer Bremskontrolle und Übersicht in der Stadt.
Klar, das kann man so fahren und fährt auch soweit ok, ist aber schon sehr kurz.
Gerne - schau dir mal diesen Lenker an:

sqlab.lenker.310.2.0.31.8.pt03(3)[1].jpg


Bis dato beim Dropbar ist die Obergriffhaltung in Höhe der Lenkerklemmung und die Hoods sitzen noch weiter vorne. Mit diesem Lenker ist die einzige Griffhaltung sogar hinter der Lenkerklemmung (je nach Modell und Rückbiegung des Lenkers).

Das ist auch der Grund, warum Fitnessbikes meistens längere Oberrohre haben und somit wird ein kürzerer Vorbau wohl nicht nötig sein, ich habe aber von 60-140mm sowieso alles im Bestand.
 
Ok, jetzt habe ich Deinen Satz verstanden.
Ich dachte Du meintest durch einen kürzeren Vorbau am Dropbar gibt es keine Position in den Hoods mehr... mein Fehler.
Kannst ja mal berichten ob der Umbau dann wie gewünscht zum Erfolg geführt hat.
 
Ok, jetzt habe ich Deinen Satz verstanden.
Ich dachte Du meintest durch einen kürzeren Vorbau am Dropbar gibt es keine Position in den Hoods mehr... mein Fehler.
Kannst ja mal berichten ob der Umbau dann wie gewünscht zum Erfolg geführt hat.
Mach ich gerne, wird aber erst Ende Februar stattfinden - ab nächster Woche sind die Gravelbikes am spanischen Festland und werden ein paar Wochen lang immer wieder zum Einsatz kommen,
 
wir haben mal das für meine freundin gebastelt. sie ist etwas größer als deine frau, fährt mit dem rad kurze touren aber auch reisen. kostet in summe so um 4500 euro. der rahmen ist auf maß, das rad steht jetzt bei 20.000km und funktioniert nach wie vor. die besonderheit sind steileres sitzrohr mit flacherem lenkwinkel. quasi unten gestreckt, oben gestaucht. kein toe overlap trotz 28“ reifen und entspanntes sitzen.
 

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Ich habe mal die SL700 Shifter für Road geordert + XT Bremshebel (aus der Trekking Serie) + das ganze Kleinzeugs wie Lenker (2 Varianten von SQLab), Bremsleitungen, etc.

Wird im Februar umgebaut, dann poste ich das Ergebnis - und hoffe, dass es der besseren Hälfte paßt.
 
Zu gestreckte Haltung an den Hoods (am Oberlenker paßt es halbwegs) bzw. zuviel Überhöhung (wobei die paar cm meiner Ansicht nach ok sind, aber jeder empfindet anders) erfordern eine N+1 Entscheidung und die ist in die Richtung gefallen, dass weiterhin Gravelstrecken bzw. Anyroad das richtige Terrain sind, aber das Gefährt geändert werden soll.
Sicher, dass es nicht vielleicht am Sattel lag? Gerade mit Überhöhung und sportlicher Haltung sitzen wir Frauen eher auf den Geschlechtsteilen, was dann schnell unangenehm wird und einem den Spaß versaut. Falls noch nicht geschehen, solltest du das mit ihr mal abklären und u.U. mal auf Sattel suche gehen.
 
Sicher, dass es nicht vielleicht am Sattel lag? Gerade mit Überhöhung und sportlicher Haltung sitzen wir Frauen eher auf den Geschlechtsteilen, was dann schnell unangenehm wird und einem den Spaß versaut. Falls noch nicht geschehen, solltest du das mit ihr mal abklären und u.U. mal auf Sattel suche gehen.
Hi, am Sattel liegts nicht - das kann ich zu 100% ausschließen. Es gibt 2-3 Sattelmodelle, die seit vielen Jahren im Einsatz sind und bei keinem Rad hat dies jemals Probleme verursacht.
 
Umbau erledigt - die Leitungen konnten problemlos weiterverwendet werden :)

Vorbau ist von 8 auf 10cm gewachsen (+ positiv gestellt), die Nackenschmerzen sind weg, Frau ist glücklich und gleichzeitig wurden die Laufräder auf tubeless umgerüstet. Die 11fach Schalthebel wirken ein wenig billig gegenüber dem XT Bremshebel, aber sie funktionieren.

Lenker ist jetzt mal der SQ.Lab 302 Komfort - wird wohl auch bleiben.

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Umbau erledigt - die Leitungen konnten problemlos weiterverwendet werden :)

Vorbau ist von 8 auf 10cm gewachsen (+ positiv gestellt), die Nackenschmerzen sind weg, Frau ist glücklich und gleichzeitig wurden die Laufräder auf tubeless umgerüstet. Die 11fach Schalthebel wirken ein wenig billig gegenüber dem XT Bremshebel, aber sie funktionieren.

Lenker ist jetzt mal der SQ.Lab 302 Komfort - wird wohl auch bleiben.

Anhang anzeigen 1871289Anhang anzeigen 1871290

Für den schönen Rahmen natürlich ein schlimmes Schicksal.

Aber Hauptsache, die Feldherrin ist zufrieden, sonst wärst wahrscheinlich du derenige mit dem schlimmen Schicksal gewesen.
 
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