Hallo alle zusammen!
Ich habe bisher ja auch so einiges hier im Forum gelesen und immer wieder spannende Tips und Anregungen erhalten; davon möchte ich nun auch mal etwas zurück geben.
Seit längerem bin ich im MTB Bereich auf SSP umgestiegen und habe mir ein Cube LTD SL als Singlespeeder aufgebaut. Das Problem war nur, dass ich mit der Übersetzung nicht so zufrieden war.
Weil es hier in Hamburg schön glatte Strecken aber auch mal gut was an Steigungen gibt, gestaltete sich die Wahl schwierig. Beides mit einer Übersetzung abzudecken war nicht so gut zu realiseren und nach langem probieren verbaute ich 32:16.
Da das MTB zum Spaß haben sein sollte und es mir schon in den Fingern juckte die Hammerschmidt auszuprobieren habe ich kurzerhand eine besorgt. Mir war schon bewusst, dass es an der ISCG-Aufnahme scheitern wird, aber wenn die HS erstmal hier ist, dachte ich mir, wird sich eine Lösung finden
Bis zum Eintreffen habe ich dann im Internet geforstet und schnell bemerkt, dass ich um eine selbst gefrickelte Lösung nicht herum komme. Also flux Inventor angeschmissen und mal den "ISCG-Standard" begutachtet. Nach einem langen Abend kam dann auch eine Anständige Lösung heraus. Eigentlich hat es garnicht so lange gedauert, aber der kleine Hamster im Rechner hat schon die beste Zeit hinter sich und läuft nicht mehr so schnell im Rad... Am längsten hat nach der Wartezeit das blättern der HS-Anleitung gedauert, wie breit welcher Absatz wo sein darf, da ich keine Spacer verwenden wollte. Für das Tretlager habe ich ebenfalls auf der Antriebsseite keinen Spacer mehr gebraucht.
Dank eines Kommilitonen (hier nochmal ein herzliches Dankeschön) konnte ich die Teile probehalber drucken:

Das stellte sich als große Hilfe raus, da der Rahmen mit den ganzen Rundungen nur schwer zu vermessen war.
Also gedruckt, nachbearbeitet, CAD-Modell angepasst und nochmal gedruckt.
Da die Hammerschmidt dann auch da war konnte mit dem gedruckten Adapter gleich eine Anprobe gewagt werden.
Feststellung: alles top!
Also Aluminium bestellt, für die Querstreben 8 mm * 20 mm Halbzeug aus AlMg2,5Mn und den eigentlichen Adapter AlZnMgCu1,5.
Der 7075er Alu für den eigentlichen Adapter sollte sich noch als Fehler heraus stellen, da der sau zäh ist!
Von dem 3D-Modell habe ich eine Zeichnung abgeleitet, in 1:1 gedruckt und auf die Aluplatte geklebt. Danach dann erstmal schön alles vorgebohrt:

Nach dem Vorbohren folgte das Aufbohren und Schneiden der Gewinde:

Da ich keine Fräse und schon gar keinen Rundtisch besitze, habe ich kurzerhand eine Vorrichtung für den Bohrständer gebaut und "manuell" gefräst:



Das ganze ging dank des hochfesten Aluminium nur mühselig voran und hat knapp 5h gedauert. Nach dem Fräsen stand dann sägen und Feilen auf dem Plan. Beim Sägen ist mir dann ein Missgeschick passiert und ich durfte mir das örtliche Krankenhaus von innen angucken - könnte mal renoviert werden...da es direkt in den
ging war dann schlecht mit Bildern.
Aber der fertige Adapter passte auf Anhieb vom Lochbild und allem.
Sehr zufriedenstellend:

Danach folgte das Feinschleifen, grundieren und Lackieren aller Teile:

Der Farbton passt leider nicht so ganz zum Rahmen, sieht aber trotzdem schick aus
Danach wurde dann alles angebaut und die HS moniert:


Wenn ich überlege, dass diverse Anbieter knapp 350 für das Fräsen des Adapters haben wollten, hat es sich gelohnt selber Hand an zu legen und keine Rückschläge einzustecken!
Bei der ersten Testfahrt hat es sich noch einmal gezeigt, dass die Mühe nicht umsonst war. Im "ersten" Gang kann man perfekt anfahren, Wheelies machen und Berge hoch knattern, um dann ohne Schaltverzögerung in den "zweiten" zu schalten und mit Vollgas weiter zu brettern. Es ist echt unglaublich, wie gut die Hammerschmidt sich fährt. Es ist kaum ein Widerstand zu spüren und die Schaltung ist überwältigend präzise und knackig!
Ich hoffe euch gefällt meine kleine Bastelei und ich habe alles wissenswerte aufgeführt!
Gruß,
cubic9247
Ich habe bisher ja auch so einiges hier im Forum gelesen und immer wieder spannende Tips und Anregungen erhalten; davon möchte ich nun auch mal etwas zurück geben.
Seit längerem bin ich im MTB Bereich auf SSP umgestiegen und habe mir ein Cube LTD SL als Singlespeeder aufgebaut. Das Problem war nur, dass ich mit der Übersetzung nicht so zufrieden war.

Da das MTB zum Spaß haben sein sollte und es mir schon in den Fingern juckte die Hammerschmidt auszuprobieren habe ich kurzerhand eine besorgt. Mir war schon bewusst, dass es an der ISCG-Aufnahme scheitern wird, aber wenn die HS erstmal hier ist, dachte ich mir, wird sich eine Lösung finden

Bis zum Eintreffen habe ich dann im Internet geforstet und schnell bemerkt, dass ich um eine selbst gefrickelte Lösung nicht herum komme. Also flux Inventor angeschmissen und mal den "ISCG-Standard" begutachtet. Nach einem langen Abend kam dann auch eine Anständige Lösung heraus. Eigentlich hat es garnicht so lange gedauert, aber der kleine Hamster im Rechner hat schon die beste Zeit hinter sich und läuft nicht mehr so schnell im Rad... Am längsten hat nach der Wartezeit das blättern der HS-Anleitung gedauert, wie breit welcher Absatz wo sein darf, da ich keine Spacer verwenden wollte. Für das Tretlager habe ich ebenfalls auf der Antriebsseite keinen Spacer mehr gebraucht.
Dank eines Kommilitonen (hier nochmal ein herzliches Dankeschön) konnte ich die Teile probehalber drucken:

Das stellte sich als große Hilfe raus, da der Rahmen mit den ganzen Rundungen nur schwer zu vermessen war.
Also gedruckt, nachbearbeitet, CAD-Modell angepasst und nochmal gedruckt.
Da die Hammerschmidt dann auch da war konnte mit dem gedruckten Adapter gleich eine Anprobe gewagt werden.
Feststellung: alles top!
Also Aluminium bestellt, für die Querstreben 8 mm * 20 mm Halbzeug aus AlMg2,5Mn und den eigentlichen Adapter AlZnMgCu1,5.
Der 7075er Alu für den eigentlichen Adapter sollte sich noch als Fehler heraus stellen, da der sau zäh ist!

Von dem 3D-Modell habe ich eine Zeichnung abgeleitet, in 1:1 gedruckt und auf die Aluplatte geklebt. Danach dann erstmal schön alles vorgebohrt:

Nach dem Vorbohren folgte das Aufbohren und Schneiden der Gewinde:

Da ich keine Fräse und schon gar keinen Rundtisch besitze, habe ich kurzerhand eine Vorrichtung für den Bohrständer gebaut und "manuell" gefräst:



Das ganze ging dank des hochfesten Aluminium nur mühselig voran und hat knapp 5h gedauert. Nach dem Fräsen stand dann sägen und Feilen auf dem Plan. Beim Sägen ist mir dann ein Missgeschick passiert und ich durfte mir das örtliche Krankenhaus von innen angucken - könnte mal renoviert werden...da es direkt in den

Aber der fertige Adapter passte auf Anhieb vom Lochbild und allem.
Sehr zufriedenstellend:

Danach folgte das Feinschleifen, grundieren und Lackieren aller Teile:

Der Farbton passt leider nicht so ganz zum Rahmen, sieht aber trotzdem schick aus

Danach wurde dann alles angebaut und die HS moniert:


Wenn ich überlege, dass diverse Anbieter knapp 350 für das Fräsen des Adapters haben wollten, hat es sich gelohnt selber Hand an zu legen und keine Rückschläge einzustecken!
Bei der ersten Testfahrt hat es sich noch einmal gezeigt, dass die Mühe nicht umsonst war. Im "ersten" Gang kann man perfekt anfahren, Wheelies machen und Berge hoch knattern, um dann ohne Schaltverzögerung in den "zweiten" zu schalten und mit Vollgas weiter zu brettern. Es ist echt unglaublich, wie gut die Hammerschmidt sich fährt. Es ist kaum ein Widerstand zu spüren und die Schaltung ist überwältigend präzise und knackig!
Ich hoffe euch gefällt meine kleine Bastelei und ich habe alles wissenswerte aufgeführt!
Gruß,
cubic9247