Hardtail bis 1000 Euro

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Hallo

Ich fahre zwar tagtäglich Rad bin aber im Mountainbike- und Tourenbereich Newcomer und benötige Hilfe und Tipps bei meinem geplanten MTB-Kauf.

Geplant ist ein Freizeitrad (alles außer Alltag) sowohl für kleinere/mittlere Touren als auch für Fahrten im bergigen Gelände. Nach einigem Hin und Her überlegen bin ich zu dem Schluss gekommen, nach einem MTB zu suchen, das sich auch auf der Straße gut macht.

Preisvorstellung ist bis 1000 Euro. Gepäckträger muss zumindest auf Touren dran mit entsprechender Zulademöglichkeit (vielleicht 15kg) - die Fahrqualität darf darunter nicht leiden. Ständer muss dran. Auf Schutzbleche und Kettenschutz kann ich denke ich verzichten. So ambitioniert sollen die Touren nicht sein. Für die Reifen strebe ich eine zwei-Mantel-Lösung an (also Umbau je nach Verwendungszweck). Meiner Ansicht nach i.O. da nur sporadische Nutzung des Rades.

So. Habe mich zu den Fahrradläden Braunschweigs aufgemacht. Leider dabei nur einen Laden gefunden, der mich überzeugt hat. Quintessenz: Ich habe zwei Räder von Cube Probegefahren (LTD Comp und LTD Race). Ich wurde vermessen (175cm Größe, aber großer Beinanteil. Die Beine sind 3 cm länger als der Oberkörper - laut Verkäufer sehr viel). Der Verkäufer rät aufgrund dessen zu einem 20"-Rahmen (habe mich daruaf was die Höhe anbelangt auch recht wohl gefühlt) und einem Modell mit einem eher kurzem Oberrohr (kurze Armlänge). Die Körperhaltung auf den Cubes war gefühlt mehr als gestreckt. Der Verkäufer meint, etwas lässt sich noch mit einem kürzeren Vorbau machen. Ich solle mal das Stevens 8S ausprobieren. Da ist das Oberrohr kürzer. Bis Dienstag will er nun eins für eine Probefahrt aufbauen.

Wie bewertet ihr die Sache? Wie wäre die Nutzung eines gebogenen Lenkers (Kürzerer Abstand zum Lenker, Tribut an die Nutzung als Tourenrad)? Habt ihr Erfahrungen mit den genannten Modellen oder Marken? Welche Modelle oder Hersteller kämen noch in Frage? Suche ich überhaupt in der richtigen Richtung?

Wie sieht es mit Komponenten wie z.B. Federgabel aus?

Ich freue mich über Tipps.
 
Ich wurde vermessen (175cm Größe, aber großer Beinanteil. Die Beine sind 3 cm länger als der Oberkörper.
Heißt das, du hast eine Schrittlänge von 89cm, weil 89 + 86 = 175?
Der Verkäufer rät aufgrund dessen zu einem 20"-Rahmen (habe mich daruaf was die Höhe anbelangt auch recht wohl gefühlt) und einem Modell mit einem eher kurzem Oberrohr (kurze Armlänge).
Das Problem ist nur, dass meist ein 20"-Rahmen auch ein längeres Oberrohr hat. Prinzipiell finde ich die Rechnung relativ große Höhe und kurzes Oberrohr plausibel. Man könnte auch versuchen, bei einem kleineren Rahmen die Sattelstütze weiter rauszuziehen. (Edit: Oder eine längere Sattelstütze hernehmen, wenn die vorhandene zu kurz ist)
Die Körperhaltung auf den Cubes war gefühlt mehr als gestreckt.
Das verwundert nicht w.o. angedeutet.
Der Verkäufer meint, etwas lässt sich noch mit einem kürzeren Vorbau machen. Ich solle mal das Stevens 8S ausprobieren. Da ist das Oberrohr kürzer. Bis Dienstag will er nun eins für eine Probefahrt aufbauen.
Probieren geht über studieren :D. Wobei es oft besser ist, wenn man mit der Vorbaulänge nicht an die Grenze gehen muss, da das die Fahreigenschaften verschlechtern kann, sondern der Rahmen einfach passt.

Bei deinem Einsatzbereich würde ich eine etwas gestrecktere Haltung als passend empfinden, solange du dich dabei wohl fühlst.

Ausstattungsmäßig finde ich die vorgeschlagenen Räder soweit in Ordnung.
 
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Heißt das, du hast eine Schrittlänge von 89cm, weil 89 + 86 = 175?

Korrekt.

Wobei es oft besser ist, wenn man mit der Vorbaulänge nicht an die Grenze gehen muss, da das die Fahreigenschaften verschlechtern kann, sondern der Rahmen einfach passt.

Genau hier fehlt mir die Erfahrung. Fahre halt mein 3-Gang Naben-Stadtrad, das ich bereits mehr oder weniger in- und auswändig kenne. Aber im Gelände fahren geht damit natürlich nicht. Was passiert, wenn die Sattelstütze recht lang/der Rahmen klein ist, was passiert wenn der Vorbau kleiner wird?
 
Was passiert, wenn die Sattelstütze recht lang/der Rahmen klein ist, was passiert wenn der Vorbau kleiner wird?

Ein zu kurzer Vorbau macht das Fahrverhalten nervös. Ob dich das dann wirklich stört ist natürlich wieder eine andere Frage.

Mit langen Sattelstützen habe ich leider keine Erfahrung. Meine Theorie: Das erste Problem ist natürlich ob es überhaupt geht. Und das zweite ist die Stabilität. So ein Rahmeneck ist eben stabiler, als ein einzelnes Rohr, das da gen Himmel ragt. Aber ich glaube, die lange Sattelstütze sollte bei deinen Ausmaßen kein Problem sein. Dann kann es natürlich noch sein, dass du die Sattelstütze soweit rausziehen musst, dass du im Vergleich zum Lenker sehr weit oben sitzt und das für dich unangenehm ist (Sattelüberhöhung). Es gibt natürlich auch Leute, die gerne mit ordentlich Sattelüberhöhung unterwegs sind (Racer bsplswse). Inwieweit das für dich zutrifft lässt sich aber alles er(probe)fahren, denk ich mal. Also einfach die Möglichkeiten weitestgehend ausprobieren.

Hier gibts Tipps zu Sitzposition und Rahmenhöhe.
 
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@ akastylez: Soweit ich sehe hat das Radon ähnliche Abmaße wie das Cube. Da habe ich dann doch das gleiche Problem mit der gestreckten Sitzposition.
Außerdem ist es ein Trekkingrad. Ist das für meinen Einsatz eher zu empfehlen? Ich denke, da komme ich ein wenig arg an den Grenzbereich.

Dann kann es natürlich noch sein, dass du die Sattelstütze soweit rausziehen musst, dass du im Vergleich zum Lenker sehr weit oben sitzt und das für dich unangenehm ist (Sattelüberhöhung).

Dann müsste u.U. der Lenker auch höher gestellt werden. Ob das geht, mal sehen.

Habe in einem anderen Thread noch das Radon ZR Team 7.0 gesehen. Das hat bei 20" auch einen cm weniger Oberrohr wie das Steven 8S. Käme das für meinen Einsatzbereich auch in Frage?
Hat jemand noch Erfahrungen mit Cube Limited oder Stevens 8S? Zu Stevens habe ich schon einige eher kritische Kommentare gefunden.

Könnte ich mit einem gebogenen Lenker hinsichtlich Länge noch etwas tricksen ohne zu sehr an Fahrstabilität im Gelände zu verlieren?
 
Auf einem Hardtail wirst Du immer eine gestreckte sitzposition haben weil diese nunmal racelastig von der Geo her sind. Aufrechter sitzt man auf einem Enduro oder einem AllMountain - ich wüsste auch nicht das man da einen Gepäckträger dranne machen kann und wenn ja, wird dieser (wenns was gescheites ist) ein paar Euronen kosten, darum dachte ich eher gleich an ein Trekkingrad. Ich nehme immer einen Rucksack fürs Gepäck auf meinem, würde mir aber auch im Leben keinen Ständer, Schutzbleche oder gar einen Gepäckträger ans MTB bauen, vielleicht gibt es ja Crossräder die eine solche Vorrichtung haben..? Da kenne ich mich leider gar nicht aus...
 
Entschuldige wenn ich nicht so recht glauben möchte, dass bei den Mountainbikes kein Gepäckträger montierbar ist. Bei den beiden Cuberädern existiert augenscheinlich die Vorrichtung um einen Gepäckträger zu montieren. Das Stevens werde ich Dienstag dazu unter die Lupe nehmen. Ständer wird kniffliger aber nicht unlösbar nach Meinung des Verkäufers. Werde mir da seine Idee am Dienstag erläutern lassen. Crossräder sollten eigentlich alle eine entsprechende Vorrichtung haben.

Zur Sitzposition würde mich noch eine Meinung zu meinen Fragen bzgl. gebogener Lenker oder andere eher kurzgehaltene Mountainbikemodelle/-marken interessieren.
 
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Auf einem Hardtail wirst Du immer eine gestreckte sitzposition haben weil diese nunmal racelastig von der Geo her sind.
Das ist falsch (und hängt natürlich auch von der gewählten Rahmengröße ab).
ich wüsste auch nicht das man da einen Gepäckträger dranne machen kann
Hardtails mit Gepäckträgeraufnahme gibts definitiv (Beispiel).

Jo333 schrieb:
Habe in einem anderen Thread noch das Radon ZR Team 7.0 gesehen. Das hat bei 20" auch einen cm weniger Oberrohr wie das Steven 8S. Käme das für meinen Einsatzbereich auch in Frage?
Es handelt sich nur um einen Millimeter. Prinzipiell wäre das Rad schon ok, wenn es denn passt. Da es bei dir nicht ganz einfach scheint, einen passenden Rahmen zu finden, würde ich ohne Probefahrt nichts kaufen.
Jo333 schrieb:
Könnte ich mit einem gebogenen Lenker hinsichtlich Länge noch etwas tricksen ohne zu sehr an Fahrstabilität im Gelände zu verlieren?
Ist keine so schlechte Idee. Lass dir vom Händler einfach testweise mal einen dranschrauben und schau, wie sich das fährt. Ich würde auf jeden Fall auch mal einen kleineren Rahmen ausprobieren. Draufsetzen und probefahren kostet ja nichts.
 
Klar, man kann sich auch mit 2m Körpergröße ein 16Zoll MTB holen, dann sitzt man auch aufrecht, man kann aber auch an einen Ferrari eine Anhängerkupplung bauen, obs so funktionell ist, ist die andere Sache! Ich würde für die Zwecke auch ein Trekkingrad ampfehlen, klar, downhill ist damit nicht drinne aber Wurzeltrails und Gelände kann man damit auch fahren.
 
Ein Trekkingrad für Wurzeltrails? Klar kann man das machen, aber funktionell ist das nicht. Ein Trekkingrad würde ich nur empfehlen, wenn du nicht ins Gelände willst. Solange du nur auf Wald- und Forstwegen bleibst, ist ein Trekkingrad ok. Trekkingräder in der empfohlenen Rahmengröße haben übrigens auch nicht unbedingt ein kürzeres Oberrohr als Hardtails:rolleyes:.
 
Werde am Dienstag mal sehen was der Zentimeter Unterschied zum Stevens ausmacht und den Verkäufer fragen, ob man mal probehalber einen gebogenen Lenker anmontieren kann. Soll ja auch für die Handgelenke schonender sein. Aus den Forenbeiträgen lese ich raus, dass dies Fahrstabilität und Fahrradkontrolle keinen Abbruch tun würde.

Bislang bin ich zwar kein ambitionierter Mountainbiker, aber was nicht ist kann ja noch werden. Wurzelpassagen sind schon absehbar.

Eine Frage noch zur Probefahrt: Gibt es außer dem berühmten ersten Eindruck und dem allgemeinen Fahrgefühl noch Dinge auf die ich beim Probefahren meine Aufmerksamkeit lenken sollte?
 
Im Laden kam am Dienstag nicht viel rum, außer, dass ich das Stevens probegefahren bin. Die Sitzposition ist geringfügig besser, dafür ist das Fahrrad deutlich träger.

Gestern hatte ich dann ein Mountainbike im Harz ausgeliehen (Univega HT-LTD). Ziel war ein Gespür dafür zu bekommen, welche Geometrie auch nach ein paar Stunden Fahrt für mich in Ordnung ist. Das Ergebnis war niederschmetternd. Mit der Zeit traten Schmerzen vor Allem im Rücken und Nacken auf. Hinzu kam, dass sich mein Körper mehr und mehr geweigert hat, Fahrrad fahren zu wollen (damit meine ich nicht Lustlosigkeit, sondern eine fehlende Bereitschaft der Muskeln Leistung zu bringen). Habe aus diesem Grund schnell steilere Anstiege gemieden und habe schließlich ganz das Gelände verlassen um via Straße mit einigen Schiebepausen irgendwie noch zum Verleih zurückzukommen.

Da es ja eine Testfahrt sein sollte hatte ich ein Maßband dabei, um die Geometrie festzuhalten. Erstaunlich an der Geschichte ist, dass der Lenker nicht unterhalb des Sattels war (also eigentlich keine besonders Hardcore-Mountainbikehaltung) und der Abstand zwischen Sattelvorderkante und Lenker 56 cm betrug (Oberrohr 56 cm, Vorbau 11 cm). Damit war der Abstand zwischen Sattel und Lenker sogar noch ein wenig kürzer als beim Stevens.

Hat jemand auch schon mal ein solches Malheur erlebt? Was können Ursachen dafür sein? Angesichts dieser Erfahrung frage ich mich nun, wie ich mit meiner Fahrradauswahl weiterkommen soll. Ich möchte schließlich mit dem Fahrrad auch fahren können. Ich gestehe zu, dass Mountainbikefahren einer Umgewöhnung bedarf. Allerdings fahre ich ansonsten sehr viel Rad, die Strecke war letztendlich nicht sehr mountainbikespezifisch und glaube von daher nicht, dass der Umgewöhnungseinfluss so eklatant ist.
 
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