Helm dabei: ja oder nein?

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Dein Helm ist bis 19,5 km/h Aufprallgeschwindigkeit getestet. Schneller solltest du nie werden.
Auf 16,5 km/h reduzieren, wenn ein flaches dachförmiges Hindernis winkt.
Beim Sturz dann immer den Scheitel voran, Helmrippen quer zu einer Aufprall-Kante. Körper vorher abkoppeln. Nur so gelingt der Kopfsturz passend zur Helm-Testnorm.
:troll:
Die kinetische Energie eines Aufpralls steigt überproportional mit der erreichten Geschwindikeit.
Bei 30 km/h dürfte es keinen Unterschied mehr machen ob Helm oder Buff, ist doch die Kapazität des Helms ums 3,5fache überschritten, da braucht es dann Wunder.

da passt jetzt der jahrzehnte alte Gag:

die Schweizer haben für Motoradfahrer die Helmpflicht abgeschafft. Es gab einen Falltest aus 10 m Höhe, ca 1,5 kg-Melone einmal mit Helm und einmal Wollmütze - der Helm war kaputt, und somit die Helmpflicht nicht mehr erklärbar.

Wer meint, das Helme nix bringen soll's bleiben lassen. Diese Positionen werden wahrscheinlich nur im Nachgang überzeugt nach dem Motto "ach hätt ich (oder wahlweise ein nahestehender Mensch) doch nur..."

Die "Erkenntnis" wünsche ich keinem.
 
Bei 30 km/h dürfte es keinen Unterschied mehr machen ob Helm oder Buff, ist doch die Kapazität des Helms ums 3,5fache überschritten, da braucht es dann Wunder.
Die denkbaren Szenarien sind so vielfältig, das lässt sich mit keinem Test abbilden.
Fällt man dummerweise ohne Helm auf einen spitzen Stein, hat man ein Loch im Kopf. (Und das Vakuum entweicht.)
Oder aber der Stein bleibt im Helm stecken.
Bei den PKW Crashtests gibt es ja auch schon länger den seitlich versetzen Aufprall.
Gibt eben nicht nur ganz oder gar nicht.

Ich trage Helm über Buff, bin also sicherer unterwegs. ;)
 
Wörter können mehr als eine Bedeutung haben. Natürlich kann man auch komplett verschieden hohe Risiken miteinander vergleichen und diese Risiken sind dann folgerichtig vergleichbar. Vergleichbar kann aber auch im Sinne von ähnlich oder identisch verwendet werden, und da du in früheren Beiträgen von ähnlichem Risiko und identischen Risiken gesprochen hast, hatte ich angenommen, dass wir hier von vergleichbar im zweiteren Sinne sprechen. Zumal dein Einwand "wenn Helm auf dem Fahrrad, dann auch Helm im Auto wegen vergleichbarer Risiken" auch nur ein gutes Gegenargument wäre, wenn vergleichbar im zweiteren Sinne gemeint ist.

Eine Begründung für Fahrradhelm muss nicht erklären können, warum ein Helm in verschiedenen anderen Bereichen keine geeignete Massnahme ist. M.E. ist ein solches Erfordernis ein rhetorischer Trick, um die Beweislast und Beweishöhe für eine unwillkommene Aussage dergestalt zu erhöhen, dass diese nie belegt werden kann. Ein solches Erfordernis setzt voraus, dass unsere Wertungen zur Risikominimierung in verschiedenen Lebensbereichen widerspruchsfrei sind. Das ist sicherlich ein wichtiges philosophisches Ideal, praktisch aber vollkommen aussichtslos und wird auch sonst nie gefordert.
Andererseits wird mit diesem Erfordernis der notwendige Umfang der Begründung so drastisch erhöht, weil nun eine Vielzahl von Lebensbereichen berücksicht werden soll, bezüglich derer ersteinmal recherchiert werden muss, welche Risiken von Kopfverletzungen bestehen, warum diese Risiken bestehen, ob diese mit einem Helm oder doch durch andere Massnahmen bestmöglichst verhindert werden können, ob durch das Tragen eines Helms in dem fraglichen Bereich andere Risiken geschaffen werden (wird ein Schulterblick durch Helm im Auto verhindert?) usw. So kann man natürlich verhindern, dass ein unwillkommener Standpunkt als ausreichend belegt gilt, wenn man immer irgendeinen weiteren Lebensbereich finden kann, z.B. Helme bei Fussgängern, bezüglich dem erklärt werden müsste, warum dort auf einen Helm verzichtet werden kann.
Nun, wir haben jetzt einige Pirouetten gedreht, ich konnte mein Denken schärfen, vielen Dank dafür.
Ich denke, die wesentlichen Gedanken sind ausgetauscht.
Eigentlich ist es doch ganz simpel [...]: einen geilen Helm kaufen
Was ist daran bitte simpel? Das ist ein Qual, v.a. wenn man es haßt, online bestellte Dinge zurückzuschicken. Lieber vor Ort, aber das ist ja auch Glückssache. Die Suche nach einem Fullface geht gerade los, da eine Person im Umfeld Interesse bekundet hat (Vorauswahl liegt bei mir). Auswahl x Paßform x Preis bilden einen dreidimensionalen Entscheidungsqualraum...
 
Worüber manche sich hier in der Diskussion den Kopf zerbrechen, statt einfach einen Helm zu tragen oder auch nicht, ist schon interessant. Aber so lange ihr hier diskutiert und nicht Rad fahrt, könnt ihr euch bei einem Unfall den Kopf nicht zerbrechen, egal ob mit oder ohne Helm. Also munter weiter diskutieren, das ist am sichersten!
🤓
 
Statistiken sind mir an der Stelle egal. Ich hatte in den letzten 5 Jahren zwei Situationen in denen der Helm mir schwerere Kopfverletzungen erspart hat. Einmal war da so ein Ast und einmal bin ich bei einem Sturz mit dem Kopf auf einen größeren Stein aufgeschlagen. Ohne Helm wäre das böse ausgegangen. So ist nichts weiter passiert und ich musste nur den Helm tauschen. Der Vergleich mit anderen Situationen ist da für mich irrelevant. Ich schütze mich situationsbezogen und da ist der Helm auf dem Fahrrad das Mittel der Wahl.
 
Welcher Airbag bei Rally? Genaugenommen ist es auch nicht der Helm, sondern das mit dem Helm verbundene HANS-System, aber eigentlich auch völlig irrelevant. Die These, dass vergleichbare Risiken unterschiedlich behandelt würden, je nachdem ob Auto oder Rad, und eine Gleichbehandlung das tragen eines Helms im Auto verlangen würde, ist nicht haltbar, reine Polemik und unseriöse Interpretation von Häufigkeitsdiagrammen. Bereits das Risiko ist nicht vergleichbar und die Frage "Helm auf dem Fahrrad" muss nicht mit ständigen Autovergleichen vollkommen Autozentriert geführt werden....
Airbag im normalen Auto natürlich... Mir ging es nur darum das verletzungen der Halswirbel, Wirbelsäule ignoriert werden obwohl mindestens so wichtig zu betrachten sind wie Kopfverletzungen, das zeigt das Hans System, Neckbrace im Motocross, Enduro/Downhill...im Alltag wird sowas ignoriert und eine Halbschale soll alles Regeln und wer die nicht trägt ist eh Lebensmüde...
 
Ich werde es vermutlich bereuen:
https://www.br.de/nachrichten/wissen/was-bringt-eine-helmpflicht-fuer-radfahrer,TAuSeMC
Ich finde den Text erhellend, vermutlich überzeugt das aber auch wieder nicht.
Der Artikel ist erstaunlich gut recherchiert und aufbereitet und bemüht sich um Objektivität (im Rahmen des aktuell in Bayern gesellschaftlich denkbaren).

Allerdings finde ich den Unterschied von 54% schweren Kopfverletzungen als Todesursache Rad vs. 37% Fuß vs. 28% Pkw (trotz Gurt und Airbags!) nicht groß genug für die starke Aussage, daß Radfahrer besonders betroffen sind (Daten vom Statistischen Bundesamt, 2016-2020).

Nicht beleuchtet wird die Frage, was andere relevante tödliche Unfallursachen beim Rad fahren sind und welchen Anteil sie haben. Das wäre hilfreich zur Einordnung gewesen.

Im für viele in der Stadt Rad fahrende ziemlich relevanten tödlichen Unfallszenario durch abbiegende Lkw ist die Frage, ob das mit Helm oder nicht passiert, nebensächlich. Ob/wie solche Fälle in der Statistik als vermeintlich durch Helm vermeidbare Kopfverletzungen auftauchen, wird nicht klar. Damit habe ich für meine relevanten Fälle keine neuen Informationen gewonnen.

Konzepte von Unfallvermeidung, oder gar "Vision Zero" als Alternative zur Helmpflicht kommen leider auch nicht vor.
 
Allerdings finde ich den Unterschied von 54% schweren Kopfverletzungen als Todesursache Rad vs. 37% Fuß vs. 28% Pkw (trotz Gurt und Airbags!) nicht groß genug für die starke Aussage, daß Radfahrer besonders betroffen sind
Man könnte das auch als "am meisten betroffen" lesen, dann passts.
Im für viele in der Stadt Rad fahrende ziemlich relevanten tödlichen Unfallszenario durch abbiegende Lkw
Dazu gehören auch wieder zwei.
1. Der LKW, der evtl. nicht blinkt. (da war doch grad noch was mit rechtzeitig blinken)
2. Der Radfahrer, der den Blinker ignoriert, und sich in den toten Winkel des LKW stellt.
1719984544507.png

Beim überholen durch PKW wird auf den Sicherheitsabstand gepocht,
aber an der Kreuzung quetscht man sich am Bordstein vorbei nach vorn.


Als mein Vater seinen Berufskraftfahrer gemacht hat war das auch schon Thema.
Vom Fahrlehrer kam dazu der Hinweis, mit den Reifen so dicht wir möglich an den Bordstein ran zu fahren.
 
Man könnte das auch als "am meisten betroffen" lesen, dann passts.

Dazu gehören auch wieder zwei.
1. Der LKW, der evtl. nicht blinkt. (da war doch grad noch was mit rechtzeitig blinken)
2. Der Radfahrer, der den Blinker ignoriert, und sich in den toten Winkel des LKW stellt.
Anhang anzeigen 1959779
Beim überholen durch PKW wird auf den Sicherheitsabstand gepocht,
aber an der Kreuzung quetscht man sich am Bordstein vorbei nach vorn.


Als mein Vater seinen Berufskraftfahrer gemacht hat war das auch schon Thema.
Vom Fahrlehrer kam dazu der Hinweis, mit den Reifen so dicht wir möglich an den Bordstein ran zu fahren.
Oder ne ganz verrückte Idee, einfach die Toten Winkel abschaffen... ist doch absurd ein Fahrzeug nimmt am gemischten Straßenverkehr teil und sieht 90% der Umgebung nicht
 
lächerliche "Argumentation"
du weißt genau was mit totem Winkel gemeint ist und das damit nicht gemeint ist alles gleichzeitig zu sehen. Schulterblick macht man auch im Auto, selbst du kannst nicht alle Spiegel am Fahrzeug gleichzeitig einsehen und nach vorne schauen. Natürlich wandert der Blick die ganze Zeit.
Und wenn du die nächsten 2-3 Sekunden nach vorne nicht abschätzen kannst solltest du lernen vorrausschauend zu fahren damit du dich auch mal umdrehen kannst. Aus welchen Gründen auch immer.

Stell dich nicht so an!
 
Bis eben dachte ich noch, dass das Tragen eines Helms auf meiner persönlichen
Risiko-Einschätzung
basiert.
Jetzt weiß ich aber, dass ich vielmehr aufgrund der
emotional-religiöse[n] Aufladung
der Helmdebatte einem
szenetypische[n] Habitus
folgte.
Shit, diese Erfahrung sollte doch für die Zukunft mein
mein Denken schärfen

Danke!

Ansonsten bleibt auch in schöne Worte gepackter Whataboutism genau das was er ist.

Ps. Entschuldigt bitte das Wiederbeleben des eigentlich durch meinen Vorposter geschlossenen Threads. Ich hatte gerade etwas Zeit.
 
Davon abgesehen, dass ich und einige meiner Bikekumpels ohne Helm nie wieder Fahrrad fahren könnten:
Was gewinnt man konkret, wenn man ohne Helm fährt? Ich mache das sofort, wenn der Nutzen riesig ist. Freue mich auf fundierte Antworten.
Ohne Fahrradhelm gilt man natürlich als Draufgänger :lol:
Ernsthaft ,setzt einen auf oder auch nicht ,es gibt Sicherlich Situationen wo Radhelme angebracht bleiben,alles andere sollte man doch bitte jede(m )selbst überlassen,danke.:daumen:
 
Pragmatisch gesehen könnte man annehmen, man verlöre nichts MIT Helm -> könnte aber OHNE Helm viel verlieren.
Schade das Herr Einstein bereits "im Nimmerland" wohnt, der würde uns das "Dilemma" bestimmt erklären. Oder hat er das bereits ?
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum..." :ka: ;)
 
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