Helm in der Stadt vs Trail

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Ich trage auch in der Stadt immer einen Helm. Da ich im Alltag ein Rennrad fahre, bin ich meist schneller als die meisten E-Bikes unterwegs. Außerdem sind in der Stadt, wie @Mr.Hahn schon geschrieben hat, zu viele Einzeller auf 0, 2, 4, oder mehr Reifen unterwegs, die einem durch Achtsams- oder Rücksichtslosigkeit gefährlich werden können.

Ich möchte keine Mutmaßungen über die durchschnittliche Intelligenz der üblichen Trail- oder Waldnutzer/innen anstellen, aber dort wird nach meiner Erfahrung wesentlich mehr Rücksicht genommen.
 
In 95% der Fahrten trage ich einen Helm, in den restlichen Fällen fühle ich mich dann unwohl - es fehlt einfach etwas. Frau und Kinder erziehe ich das Ding auch an, finde es nämlich doof wenn das Kind einen tragen soll, aber wir Erwachsenen nicht.

Ein Helm schützt den Schädel rundherum vor stumpfer Krafteinwirkung, ballerst du mit einem anderen Radfahrer zusammen und schlägst mit dem Gesicht auf seinen Lenker/Vorbau auf, bringt er dir natürlich nichts...
Ich bin mit über 50kmh bei einem Rennen gestürzt und hab mich auf dem Asphalt gekugelt. Das ging alles binnen zwei Wimpernschlägen. Mir kann niemand erzählen das ein Abrollen noch möglich ist. Mein Helm war eingedellt, zerschrammt, und ich hatte ein brutal blutig-blaues Auge weil ich mir beim Kugeln mit dem Arm ins Gesicht/vor die Brille geschlagen habe. Vermutlich könnte ich heute keine Tastatur mehr bedienen wenn ich ohne unterwegs gewesen wäre.
 
Und auf den Trails sind wir mittlerweile zum Glück auch bei gefühlten 99%.
Wieso "zum Glück"?
Hast Du ein Fahrradhelmfachgeschäft?

Wer den Berg herunterballert, egal ob im Wald oder auf der Straße, dem ist natürlich ein Helm dringend anzuraten. Und dann gibt es ja noch Freaks, die auch in der Stadt mit den Autos mithalten. Auch dort sehe ich Bedarf. Und zum Beispiel bei Rennen, denn spätestens im Sprint geht es dort zur Sache, das Adrenalin vernebelt das Denken und die Risikobereitschaft steigt.

Aber im normalen Stadtverkehr, wo man mit gemütlichen 25 km/h durch die Gegend zieht?

Nachdem ich vor Jahren mal mit Helmtragen angefangen und das zwei, drei Jahre durchgezogen habe, habe ich entdeckt, daß es sich "oben ohne" wesentlich entspannter, freier und auch kühler fährt.

Spart Geld und erspart der Erde eine Menge Plastikmüll.

Komischerweise versammeln sich in diesem thread die überzeugen Helmträger. Und es kommt auch gleich die erste Horrorgeschichte von Blut auf der Straße.

Gleich spingt noch einer um die Ecke und erzählt, daß das Radfahren in der Stadt ja so saugefährlich sei und es gäbe so viele vermeidbare Verletzungen, die natürlich alle mit Helm nie passiert wären, etc. - Alles Quatsch mit Soße.

Kopfverletzungen beim Radfahren (in der Stadt) sind extrem selten. So selten wie bei vielen anderen Alltagstätigkeiten und Verkehrssituationen.
Wenn man an alle Lebenssituationen den selben Maßstab anlegen würde, müßte man auch beim Spazierengehen, Wandern, Putzen oder Autofahren einen Helm tragen. Auch dort kommen Kopfverletzungen vor, nicht wesentlich häufiger oder seltener als beim Radfahren.

Andere Verletzungen sind weitaus häufiger. Und gegen einen gebrochenen Arm, ein zerquetschtes Bein oder einen LKW-Reifen auf dem Unterleib hilft kein Helm. - Auch keiner mit Prüfzeichen.
 
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Ach, es fehlt noch die Anekdote vom Freund der Nichte des Schwagers, der in der Notaufnahme eines Krankenhauses arbeitet und schon sooo viele Kopfverletzungen gesehen hat.
  • Natürlich sieht der ab und an eine Kopfverletzung, das ist umso normaler, je zentraler das Krankenhaus ist.
  • Aber an welchen Fahrradunfall-Patienten erinnert der sich, der nur Schürfwunden hatte?- Das Spektakuläre bleibt im Gedächtnis, das triviale wird vergessen.
Und rechnet der die gesehen Verletzungen auf gefahrene Fahrradkilometer um?

Wieviele Kopfverletzungen von Fußgängern, Autofahrern oder von der Leiter gefallenen Hausfrauen oder Handwerkern hat der schon gesehen? - Bei denen kommt nämlich - komischerweise - niemand reflexartig auf den Gedanken: "Wäre mit Helm nicht passiert".
Wäre aber konsequent. Und wenn die Helmverkäufer für das Helmtragen beim Decke streichen genauso Werbung machen würden wie beim Radfahren, würde dieser Gedanke auch sofort aufblitzen. - Nennt man auch Konditionierung.
 
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Aber im normalen Stadtverkehr, wo man mit gemütlichen 25 km/h durch die Gegend zieht?

Für dich gemütlich, für andere eine Nahtoterfahrung welche bei der Geschwindigkeit keine Kontrolle mehr über ihr Vehikel haben. :lol: Beim Autofahren schnallt man sich ohne Murren an, beim Motorrad ist Schutzkleidung auch Tagesordnung, aber auf dem Fahrrad wird diskutiert?
 
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Autofahren auch voll gefährlich:

formel-1-helme-schutzengel-aus-kohlefaser_17406_2.jpg


...beim Motorrad ist Schutzkleidung auch Tagesordnung, aber auf dem Fahrrad wird diskutiert?
Guter Punkt!
Lederoverall und wadenlange Stiefel vermeiden sicher die meisten Verletzungen beim Radfahren!
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Andere Verletzungen sind weitaus häufiger. Und gegen einen gebrochenen Arm, ein zerquetschtes Bein oder einen LKW-Reifen auf dem Unterleib hilft kein Helm. - Auch keiner mit Prüfzeichen.
stimmt. aber ein z.B. gebrochenes bein hinterlässt auch keine solchen nachwirkungen und schwerwiegenden schäden, wie sie eine kopfverletzung mit sich bringen kann. wenn man deine beiträge so liest, bist du schon öfter ohne helm gefahren und dabei gestürzt?
 
Ich fahre immer mit Helm, aber bin nun niemand, der es anderen vorwirft / vorschreibt. Wir sind ja alle meist erwachsen.
Ne Anekdote habe ich trotzdem: bin zwar noch nie aufn Kopf gestürzt, aber letzten Winter hat er immerhin mal nen Eisbrocken abgehalten, der von ner LKW-Plane runterkam.
 
also ich hab immer nen helm auf, schon wenn ich das rad ausm keller hol. das liegt aber daran, dass mein keller so eng is und ich mir den schädel immer an diesem dämlichen abwasserrohr einramme :mad:
wasserrohr, Wasserkopp...da kommt zusammenw as zusammen gehört 🤭

Schwiegeromma hatte ne miese Kante im Keller: Treppe runter kein Problem aber auf dem Rückweg schön die Wirbelsäule komprimiert :daumen:
 
Immer mit. Auf dem Trail habe ich es weitestgehend selbst in der Hand, so zu fahren, dass nix passiert.

In der Stadt sind zu viele Idioten unterwegs, da kann man es nicht gleichermaßen steuern.

Hier bei uns ist auch die deutliche Mehrzahl Fahrradfahrer mit Helm unterwegs, würde ich sagen.

Edit: Den Beitrag von Mr. Hahn hatte ich zunächst überlesen. Er hatte ja schon genau im Prinzip das Gleiche geschrieben. :daumen:
Eben weitestgehend. Seitdem ich gesehen habe wie ein Kumpel vor mir, weil er eine zugewachsene Rinne übersehen hat mit dem Kopf voran auf einen Baum geprallt ist und dank Helm nichts passiert ist, nie mehr ohne.
Im Strassenverkehr kommt noch dazu dass eben der harte Aufprall auf Motorhaube, Teer usw. bei einem Unfall wahrscheinlich ist.
 
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Dorfrollen zur Eisdiele mit Kind; meistens
Trail und Badeseefahren mit Kind; immer

Trailfahrten die bekannt sind; je nachdem Halbschale/Fullface
Park: Fullface, da hab ich schon zuviel gesehen...
Unbekannter Trail Halbschale, aber da kann man nen Kinnbuegel dranklippen falls es grober wird.
 
Ich kann selber entscheiden wieviel Risiko ich beim Fahrradfahren eingehe.
Das hab ich in der Grundschule gelernt. Wenn man ohne zu Schauen über eine gut befahrene Straße fährt, kann man schon mal von einem Auto erwischt werden und verbringt dann die kompletten Sommerferien im Schwabinger Krankenhaus. (Drecksladen)

Deswegen gehe ich im Straßenverkehr kein Risiko ein, denke für die anderen mit und trage keinen Helm. (Restrisiko bleibt als allgemeines Lebensrisiko - Wenn mich ein Auto saltoschlagend zerquetschen muss, dann geht das auch zu Fuß.)
Auf den Trail gehe ich, um bewusst Risiken einzugehen, deswegen zieh ich dort einen Helm auf und gerne leichte Knieschützer und immer öfter auch einen leichten Rückenschoner an.

Ganz einfach.
 
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