Sorry, obwohl ich wirklich gerade überlege, mir einen neuen Deckel zu kaufen (ja, ich meine es wirklich ernst damit) muß ich hier doch gegenhalten.
Wenn eine Ärztin in einer
Unfallklinik in einer Großstadt des öfteren Kopfverletzungen sieht, ist das nicht weiter verwunderlich. Auch nicht, wenn es sich um Kopfverletzungen von Radfahrern handelt.
Das ist, ich habe es ja schon oben geschrieben, einfach eine beruflich bedingte selektive Wahrnehmung.
Und wenn die Anzahl (nicht Zahl) der Verkehrstoten ab-, die Anzahl der getöteten Radfahrer zunimmt ist das auch kein großes Wunder.
Verkehrstote werden zunehmend dadurch vermieden, daß in den Autos aktive (Airbag) und passive (Seitenaufprallschutz) Systeme immer mehr verfeinert werden. Das vermindert die Anzahl tödlicher Verletzungen derer, die im Auto sitzen (dafür gibt es mehr Verletzte und Schwerverletzte).
Durch Aufprallzonen in den PKW-Fronten und eine spezielle Konstruktion und Formgestaltung von Motorhaube und Windschutzscheibe werden tödliche Verletzungen derer vermieden, die mit einem Auto kollidieren. - Ergebnis wie bei den Insassen, es gibt mehr Verletzte.
Dann ist der Radverkehr in den letzten Jahren drastisch angestiegen. Mehr Radfahrer - mehr Unfälle. Das ist weder verwunderlich noch irgendwie dramatisch.
Und durch den Radfahrboom sind auch die ungeübten Radfahrer mehr geworden.
Das Mehr an Verletzten oder getöteten Radfahrern ist also ein reines Mengenproblem (sieht man von den Ungeübten ab), es bedeutet nicht, daß Radfahren gefährlicher geworden ist.
Und zu dem Punkt ohne
Helm sei die Hauptursache für tödliche Radfahrunfälle. Es wird immer nach einem
Helm Ausschau gehalten, wenn ein Radunfall passiert. Da gibt es dann manchmal "lustige" Pressemitteilungen der Polizei des Inhalts, der/die/das auf dem Rad habe keinen
Helm aufgehabt selbst dann, wenn "nur" der Unterschenkel überrollt wurde oder wenn der Tod durch innere Blutungen eingetreten ist, nachdem Brustkorb oder Unterbauch fatal betroffen waren. - Völlig subjektiv und sinnlos.
Hier noch ein Artikel, in welchem die Mängel einer Studie von 1997 aufzeigt, welche trotzdem immer wieder als Beleg für den Nutzen von Fahrradhelmen im Straßenverkehr herangezogen wird:
https://www.zukunft-mobilitaet.net/116906/analyse/wirksamkeit-radhelm-studie-thompson-rivara-kritik/
Wie gesagt, nur für den Straßenverkehr. Draußen in der Natur oder auf Tour ist das etwas anderes. - Und genau für solche Situationen werde ich mir einen neuen
Helm auch zulegen.