04.05. 12:40 Milato, noName-Bar
Der Regen fällt immer noch in Strömen. Sieht nach einem Ruhetag aus heute. Ich wollte zwar langsam anfangen, aber so langsam nun auch wieder nicht
.
Na macht nix, kann ich noch etwas an der Technik feilen. Für die Energieversorung des PocketPC und meiner ganzen anderen Spielzeuge probier ich bei diesem Trip mal was neues. Ich erzeuge meinen Strom selbst, mittels Nabendynamo und angepasster Ladeschaltung.
Bisher hab ich mich ja dagegen gewehrt, ich brauch ja sowieso immer wieder meine Kneipe für den Kaffee am morgen und zum Essen fassen, dabei kann man ja auch immer die Geräte aufladen. Aber je einsamer die Gegend, desto schwieriger wirds dann halt damit. Und stromtechnisch unabhängig zu sein, ist irgendwie ein gutes Gefühl.
Shimano S501
Im Detail werkelt vorne ein neuer
Shimano S501 Alfine Nabendynamo, eingespeicht in einer
Mavic 719. Diese Kombination wurde mir netterweise von den Jungs von
Komponentix zur Verfügung gestellt, danke nochmal an dieser Stelle für den superschnellen lastminute-Service.
Warum
Shimano und nicht SON? Bitte hier keinen Reiseradler-Glaubenskrieg jetzt
. Bei mir lags ganz einfach daran, dass ich einen
Shimano schon mal ein paar Wochen früher kurz zum Testen von einem Freund ausleihen konnte. Die Eigenbau-Ladeschaltung funktionierte damit perfekt und ich wollte dann wenige Tage vor dem Trip nicht noch eine Änderung am elektrischen vornehmen. Mit den DON hätt´s bestimmt auch geklappt.
Vom Gewicht her nehmen sich die beiden gar nix, der neue
Shimano ist glaub ich eher sogar noch ein paar Gramm leichter. Die Stabilität der Lager usw, das muss sich erweisen. Offiziell wollen beide Hersteller nix mit Mountainbike-Einsatz am Hut haben, aber "inoffiziell" sollte es mit beiden klaglos funktionieren. Das werd ich dann ja zumindest beim
Shimano bald sehen...
Bei SON gibts ja mit dem 20R einen neuen, wesentlich leichteren Dynamo im Programm. Den hatte ich auch kurz im Test, die elektrische Leistung war jedoch für meine Ansprüche nicht ausreichend. Ist halt was für schnell drehende 20"-Räder oder Rennrad-Geschwindigkeiten. Mit einem Mountainbike wirds da bei unseren üblichen "Schneckentempi" mit der Energieausbeute doch zu knapp, zumindest für stromhungrige PocketPCs. Wenn man untertags nur zwei kleine NiMH-Akkus laden will, wäre das vielleicht eine Alternative.
Soviel zum Rotationskraftwerk, gespeist wird dadurch eine selbst gebastelte Ladeschaltung mit Pufferakku nach dem Vorbild des
Forumsladers.
Der 14.4V/900mAh Pufferakku aus 4 Lipo-Handyzellen wird bei entsprechender Geschwindigkeit recht flott gefüllt, die Schaltung holt aus dem Dynamo erstaunliche 10 Watt Leistung. Gleichzeitig können auch noch weitere Geräte über die USB-Anschlüsse angestöpselt werden. Ich bin so quasi im Normalfall immer mit vollen Akkus unterwegs und genug Reserven für "Durststrecken" wie langsame uphills, schwere trails, tagelange tragestücke, etc sollte allemal vorhanden sein.
Die ganze Unabhängigheit erkauft man sich mit etwa 300 Gramm ungefedertem Mehrgewicht am Vorderrad und nochmal 150 Gramm für die Ladeschaltung am Lenker. Dafür könnte natürlich auch einfach viele Ersatzakkus dabei haben. Und in Europa gibts sowieso an jeder Ecke eine Steckdose, allenfalls in Albanien wirds vielleicht etwas dünner. Streng genommen wäre der Kram eigentlich für Heraklix nicht unbedingt notwendig. Aber man kanns ja mal testen, es gibt ja durchaus noch einsamere Gegenden auf diesem Planeten. Ausserdem bin ich ein Spielkind und steh auf Technik
.