09.07. 15:15 In der Hölle der Taraschlucht, 1450m
Der Weg in die anvisierte Senke gestaltet sich erfreulich unkompliziert.
Wo eine Wiese ist, ist auch ein Weg!
Dann allerings stapfe ich ein wenig ungläubig in der Gegend herum. Hier soll's irgendwo runter gehen?!
Nun denn, einzige Möglichkeit ist eine sehr steile, wiesige Rinne. Ich probier's mal. Hoffe sie wird irgendwann zu einem Weg und führt nicht unvermittelt an einen Felsabbruch.
Die Hoffnung mit dem Weg erfüllt sich nicht. Manchmal kann man zwar Spuren erkennen und nach GPS bin ich genau auf dem Pfad, aber der Abstieg wird immer schwerer. Eigentlich hätte ich schon lange umkehren sollen.
Sieht kaum so aus, ist aber extrem steil. Jeder Schritt kann den ungewollten Abflug bedeuten. Und ein "Weg" ist das nun wirklich nicht.
Nach diesem gerölligen Hindernis hock ich mich erst mal hin und denke nach. Was soll der Scheiss eigentlich? Hab erst 150 Höhenmeter geschafft, davon vielleicht zehn im
Sattel, und eine gute halbe Stunde gebraucht. Ich glaube es ist an der Zeit, die Niederlage einzugestehen. Dieser "Weg" ist in keinster Weise für ein Bike geeignet, nicht mal zu Fuß ohne Gepäck möchte ich hier sein. Der Hang wird auch immer noch steiler, Besserung ist keine in Sicht. Schluss, aus, auch wenn's schwer fällt, ich geh wieder zurück.
Der Rückweg wird zur Hölle, von "gehen" kann keine Rede sein. Ist mir vorhin gar nicht aufgefallen, wie verflucht steil dieser Canyonwand eigentlich ist. Mit viel Mühe wuchte ich Specki Meter um Meter wieder nach oben. Man gönnt sich sonst nix...
Nach einer knappen Stunde kletterndem Aufstieg hab ich hundert Höhenmeter geschafft, bleiben noch fünfzig. Die letzten Reserven werden mobilisiert, das pack ich jetzt auch noch. Kann die Wiesensenke schon fast riechen... Also packen wir's an!