Hilferuf - ich will wieder biken - Schmerzen in den Oberschenkeln

homopus

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Hallo zusammen,

brauchen dringend Eure Hilfe.

Vergangenen Herbst nach einer sehr gemütlichen Tour bekam meine Frau plötzlich Schmerzen in beiden Oberschenkeln. Okay, dachten wir is ja kein
Ding bestimmt beim kurz davorliegenden Urlaub am Bodensee und in der Schwäbischen Alb etwas mit unseren Touren übertrieben, sind ja schließlich
schon Mitte 40.
Nachdem allerdings trotz Bikepause nach rund 3Wochen der Schmerz auch im Ruhezustand nicht mehr verging, wurde ein Orthopäde aufgesucht.
Diese konnte nach m.E. mit ihrer Beschreibung nicht allzuviel anfangen
und meinte nur nach seinen Untersuchungen es sei wohl nichts krankhaftes feststellbar.
Wenn überhaupt könnten, TENS, Magnetfeldtherapie und vielleicht noch Massagen helfen, falls ein MRT ebenfalls negativ ausfiele.

Bei diesem MRT kam dann lediglich ein alter Ermüdungsbruch des Tibiakopfes im linken Knie zum Vorschein, der ja nun auch nicht für die Schmerzen
in beiden Oberschenkeln verantwortlich sein kann. Habe ihn deshalb mit meiner Frau darum gebeten noch einmal auf Mineralstoffmangelerscheinungen
und Borreliose zu untersuchen. Hatte allerdings ebenfalls ein negatives Ergebnis zur Folge...

Tja und nun :(

Haben daraufhin mit einer langen Wartezeit verbunden einen Termin bei einem namhaften Sportorthopäden besorgt, doch zu unserem Erschrecken
hatte der auch nur die Idee Cortison in die vermeintlich verursachenden Nerven oder falls das keine Abhilfe bringt OP an den Oberschenkelmuskulaturen.
Seine Erklärung: kein krankmachender Befund sichtbar und da bereits vier Monate vergangen, chronische Myalgie (Muskelschmerzen).
Na klasse und das von einer Kapizität auf dem Gebiet...

Nachdem also die Ärzte auch nicht wirklich weiterkamen, bekamen wir in unserer schieren Verzweiflung den Rat einen auf biologische Schmerztherapie
spezialisierten Physiotherapeuten aufzusuchen. Dieser meinte sofort, es sei ganz typisch das in solchen Fällen (langanhaltende Schmerzen jeglicher Art)
Schulmedizin nicht weiterkäme.
Er machte also zunächst eine Lebensanamnese und identifizierte als "Täter" eine Nervenbahn, hab den Namen vergessen, die bereits als Kind für ihre
Mandelentzündungen verantwortlich gewesen sein müsse und nun ein Fehllsignal eben in die Oberschenkelmuskulatur aussende.
Vereinfacht ausgedrückt die Auslösung einer künstlichen Entzündung und damit das Ingangsetzen eines biologischen Heilungsprozesses brächte Abhilfe,
da sei er sich 100% sicher.
Zwar für einen Laien kaum nachvollziehbar, aber trotz aller verbleibenden Zweifel getan.
Kaum fassbar war für uns beide, nach zweiwöchiger Behandlung und weiteren zwei Wochen abwarten, war sie ermalig seit fünf Monaten beschwerdefrei.
Wahnsinn, die Freude war riesengroß, konnte sie doch endlich wieder ihrem einzigen Hobby nachgehen :p

Drei Wochen später ein sehr schlecht organisierter Umzug eines Freundes in die fünfte Etage. Quirlig wie meine Frau so ist (50kg bei 1,54m Größe)
war sie diejenige welche wie um ihr Leben rannte. Folge logischerweise heftiger Muskelkater und darufhin wieder Schmerzen in den Oberschenkeln.
Klar, sagt der Phsiotherapeut aber nicht schlimm, der biologische Prozess der bis zu 500Tagen dauern kann ist ja aber noch im Gange.
Tatsächlich drei Wochen später war sie abermals beschwerdefrei. Puh Glück gehabt.

Nach weiteren drei Wochen bekommt meine Frau eine Erkältung mit Mandelentzündung und parallel dazu wieder ihrer Oberschenkelschmerzen.
Das ist nun zwei Monate her und die Schmerzen sind immer noch vorhanden.
In ihrer Verzweiflung also wieder zu ihrem Physiotherapeuten der meinte zunächst, logisch die nun vorhandener
Mandelentzündung habe den Prozess wieder von vorne beginnen lassen und in max. vier bis fünf Wochen sei sie wieder beschwerdefrei frei.
Tja Pech gehabt sind ja nun schon acht Wochen vergangen und er damit ratlos.

Ein mir privat bekannter Allgemeinmediziner meint, alles bisherige "Quatsch" und tippt auf Weichteilrheumatismus und vielleicht noch Antibabypille.
Ja und wenn´s das auch nicht ist, hilft immernoch die Behandlung in einer Schmerzklinik.

Mittlerweile ist nicht nur meine Frau völlig mit den Nerven am Ende sondern ich auch, da zum einen immer deutlicher wird, das wir einen
Großteil unserer Freizeitgestaltung in den vergangenen Jahren mit Bikes und Touren verbunden waren, ist nämlich so ziemlich
unser einziges gemeinsames Interesse geworden und zum anderen "maltretiert" mich meine Frau von morgens bis Abends mit ihren
permanenten Gedanken und Ängsten um diesen Schmerz :heul:

Übrigens nachdem in den ersten Monaten der Schmerz konstant etwas oberhalb der Knie innenseitig war, beschreibt sie ihr Beingefühl
seit Beginn dieser "biologischen Schmerztherapie" mit einem mal mehr und manchmal nur noch geringem Schmerz an
verschiedenen Stellen von den Knieen aufwärts an verschiedenen Stellen abwechselnd im Tagesrhytmus und Brennen, Spannen, Kribbeln.

Also wie ihr seht drehen wir so langsam durch. Meine Frau traut sich mittlerweile noch nicht einmal mehr 10km gerade auf Asphalt zu fahren..
Jemand von Euch so etwas schonmal gehabt? Es kann doch fast garnicht sein das es keine Erfahrungen mit derartigen Geschichten gibt...
Hat einer von euch andere, hilfreiche und zielführende Ideen? An die Fachleute hier, wie aus der Luft gegriffen ist die Idee mit der Pille?
Haben wir, die Ärzte oder der Phsiotherapeut noch irgendwelche Aspekte übersehen?
Ich hoffe sehr auf euch und bin für jeden ernstgemeinten Ratschlag/Hinweis dankbar
 
Zuletzt bearbeitet:
hi,

ich hatte ähnliche probleme mit meinem nacken... habe monate mit diagnose und therapien verbracht. gebracht hat es: nix! bei mir war es psychisch. ich habe mir zuviel streß gemacht um jeden möglichen blödsinn... ängste entwickelt... in den schmerz hineingesteigert.

mein hausarzt meinte ich bräuchte nur ein bißchen antidepressiva... eine psychotherepie wäre nicht nötig. naja, da sieht man schon ein bissel wie die ticken :D

im buddhimus sagt man, dass man schmerzen und auch alle anderen gefühle annehmen soll - sich diesen bejahend und interessiert zuwenden soll. so gewinnt man abstand - außerdem werden schmerzen oft viel erträglicher wenn man sich mit diesen abfindet. ein "nein" blockiert und verschlimmert vieles.

zudem ist es einfach so dass wenn sich die gedanken nur noch um bestimmte körperteile drehen werden diese ja automatisch angesprochen... sowas äussert sich gerne in brennen, kribbeln und ähnlichem... ich meine wenn man das fokussiert.

ich würde deiner frau mal parallel zu allem anderen entspannungsübungen in form von meditation, tiefenhypnose u.s.w. empfehlen.

gute besserung und alles gute

CUBE BIKES
 
Moin moin,
manchmal hilt Mutter Natur einfach besser als die Schulmedizin.
Besorgt euch ein gutes Naturheilbuch (ruhig eins aus den 80/90ern) und sucht nach Tipps für das Problem.
Ich war davon am anfang auch nicht überzeugt, aber es hilft tatsächlich. Da wird viel mit den hier wachsenen Pflanzen gearbeitet, mit daraus gewonnenen Bädern, Tees, Wickeln, Salben ect.

Alt bewährtes Wissen...
Schaden kanns nicht das mal zu testen.

Gruß
 
Um RLS in die engere Wahl zu ziehen oder auch nicht, sollte Deine Frau mal die beschriebenen Symptome checken und für sich beantworten, ob diese bei ihr so auftreten.

Trinkt Deine Frau ausreichend Flüssigkeit, bevorzugt Mineralwasser?
Grobe Faustregel: 30 ml pro kg Körpergewicht. Ist ganz wichtig für eine gute Muskelfunktion und wird häufig übersehen.

Weitere Idee: Dehnen der Adduktoren, des M.quadriceps(femoris) und, da von etwas oberhalb der Knie innen die Rede war, die rückseitige Oberschenkelmuskulatur (Ischiocrurale Muskulatur). Bitte nicht volle Pulle in einen Dehnschmerz reingehen, sondern langsam rantasten.
Intensiv machen, d.h. mal mindestens 1-2 Minuten, 3-5 mal pro Tag.

Zusätzlich weich und mindestens mal 10 Minuten die Innenseite/Vorderseite/Rückseite der Oberschenkel massieren, pro Bein versteht sich, vieleicht 2 mal pro Tag.

Evtl. muß, wenn das nix hilft, die LWS näher angeschaut werden (statisch und dynamisch), ob evtl. eine Blockade/Bandscheibenprotrusion/Bandscheibenvorfall vorliegt, der den N.ischiadicus oder N.femoralis irritiert. Oder Statikveränderung durch Beckenverwringung oder anatomisch kürzeres Bein.

Zu mir: Bin Physiotherapeut und kann hier aufgrund der Infos natürlich nur eine Art "Ferntherapie" ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Besserungs-bzw. Heilungsgarantie geben.
Wenn alles nix hilft, nochmal Rezept für Physiotherapie geben lassen, evtl. auch KGG/Medizin.Trainingstherapie. Das muß aber der Arzt oder besser ein erfahrener Kollege vor Ort entscheiden.
Bei weiterer Erfolglosigkeit wäre ein Osteopath empfehlenswert!
 
@homopus
Wie hat sich die Oberschenkel Problematik weiter entwickelt?
Konntet ihr erfolgreiche Behandlungsmethoden finden?

Ich habe bei mir wohl dasselbe Problem und habe noch keinen Plan.
Schmerzen im Oberschenkel seit einem Jahr. Haben sich so eingeschlichen. Biken geht jetzt nicht mehr. Vermutlich ne chronische Überlastung.

Ich wäre sehr an einem Lösungsansatz der deiner Frau geholfen hat, interessiert. Gerne auch per Pin.
 
Moin überprüft mal wie Ihr auf dem Rad sitzt sowie die Fussstellung auf dem Pedal.Wenn bei mir der Sattel auch nur nen bisschen zuniedrig ist Brennen meine Oberschenkel nach ner Zeit auch wie Verrückt.
 
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