Hinweis für Nutzer von Park Tool TM-1 (Speichentensiometer)

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Ich habe heute morgen mal Messungen zur Genauigkeit meines ParkTool TM-1 gemacht, da mein Eindruck war, dass die angezeigten Werte zu niedrig sind.
Daher habe ich mir mal die Mühe gemacht Sapim Laser Ø1,5mm in eine geeichte Prüfmaschine einzuspannen und mit dem TM-1 zu messen.
Gemessen habe ich 7 Speichen jeweils bei 600, 800, 1000 und 1200 N. Die Kurve im Diagramm ist der Mittelwert der 7 Messungen, die Streuung ist sehr gering. Die Ablesewerte am TM-1 sind natürlich nur nach Augenmaß.

Ich habe die kgf-Werte aus der dem TM-1 beiliegenden Tabelle in meiner Tabelle in N umgerechnet (Faktor 9,81 anstatt der auf dem Blatt als Richtwert angegebenen 10).

Die Abweichung beträgt bei dieser Messung rund 30% nach unten, was erschreckend viel ist. Das TM-1 ist im Auslieferungszustand und nur wenig benutzt. Wenn ich also damit meine Speichen nach Tabelle auf 1200 N anziehe, haben sie real nur rund 900 N.

Ich werde meinen TM-1 nun neu kalibrieren. Ich wollte dies aber hier als Hinweis nicht unerwähnt lassen, für alle die, die mit dem TM-1 selber ihre Laufräder aufbauen oder gelegentlich die Spannung kontrollieren/nachzentrieren. Die Ungenauigkeit ist doch größer, als ich angenommen habe.

Ich hoffe ich habe keinen Fehler drin, es darf gerne kritisch hinterfragt werden.
Messungen_ParkTool_TM-1.PNG
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Re: Hinweis für Nutzer von Park Tool TM-1 (Speichentensiometer)
Hilfreichster Beitrag geschrieben von ma1208

Hilfreich
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Hi

es ist doch hinlänglich bekannt, dass sich das TM-1 maximal zur Abschätzung der realtiven Speichenspannung eignet. Absolut liegt es häufig daneben. Auch das ich nicht verwunderlich, da jedem tensio seit Jahren, umabhängig von den Fertigungtoleranzen der Feder immer die gleiche Umrechungskarte beiliegt.

Gruss, Felix
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von ma1208

Hilfreich
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Ich habe mir für mein TM-1 ein Kalibrier-Tool gebaut und zu Beginn einmal bei einer typischen Speichenspannung richtig justiert. Der tatsächliche Wert lag damals ca. 20% zu hoch! Es wurde also zu wenig angezeigt.
Seitdem wird das TM-1 vor jeder Nutzung kurz geprüft. Tatsächlich musste ich nie mehr nachstellen, der angezeigte Wert hat jeweils sehr gut gepasst.
 
Hi

es ist doch hinlänglich bekannt, dass sich das TM-1 maximal zur Abschätzung der realtiven Speichenspannung eignet. Absolut liegt es häufig daneben. Auch das ich nicht verwunderlich, da jedem tensio seit Jahren, umabhängig von den Fertigungtoleranzen der Feder immer die gleiche Umrechungskarte beiliegt.

Gruss, Felix

Das es nicht besonders genau ist, ist schon klar. Aber eben relativ reproduzierbar.
Und das Tool hat ja auf der Rückseite eine Kalibrierschraube, mit der man die Vorspannung der Feder einstellen kann. Ich hätte jetzt schon erwartet, dass die Schraube dahingehend vor der Auslieferung schon "benutzt" wurde.
 
Aus Lust und Laune hab statt Parktool ein Unior Tensiometer gekauft, war schneller lieferbar.
Meinem Gefühl und Audiotuning hab ich doch nicht getraut. ;-)

Gleiche Frage on das so passt, Tabelle und Kalibrierung. Unterschied, es liegt eine Teststange mit dazu passendem Wert zur Überprüfung bei.
Ob das jetzt reicht die Kalibrierung zu prüfen?

Nen Teststand wollt ich mir jetzt nicht extra zusammenkaufen und bauen.
 
Ich habe mir für mein TM-1 ein Kalibrier-Tool gebaut und zu Beginn einmal bei einer typischen Speichenspannung richtig justiert. Der tatsächliche Wert lag damals ca. 20% zu hoch! Es wurde also zu wenig angezeigt.
Seitdem wird das TM-1 vor jeder Nutzung kurz geprüft. Tatsächlich musste ich nie mehr nachstellen, der angezeigte Wert hat jeweils sehr gut gepasst.

Eventuell noch sein Tipp um die Speiche leichter zu spannen: nutze einen Upside-down Nippel und den passenden Zentrierdreher. Damit kannst du den Nippel von der anderen Seite leicht und schnell aufschrauben.
 
Eventuell noch sein Tipp um die Speiche leichter zu spannen: nutze einen Upside-down Nippel und den passenden Zentrierdreher. Damit kannst du den Nippel von der anderen Seite leicht und schnell aufschrauben.
Ich hab mir auch so einen gebaut, allerdings habe ich in eine Hutmutter ein Loch gebohrt und einen Nippel frei drehbar eingebaut. Kommt man mitm Spokey gut dran.
EDIT: notfalls kann man auch an der Schraube unterhalb des Winkels drehen um die Speiche zu spannen.
tensioner.jpg
 
Das war auch mein Gedanke, hab keine passende Waage und müßte erstmal was teures oder ebenfalls abweichendes kaufen.
Aber besser als garnicht geprüft denk ich schon.
 
Meine Erfahrung von solchen günstigen Waagen ist, dass sie im mittleren Bereich ihrer Messbreite schon eine Genauigkeit von kleiner 5 % haben. An den "Rändern", insbesondere bei zu kleinen Massen, teilweise auch bei sehr hohen Massen, etwas mehr Abweichung. Jedenfalls sollten Sie in aller Regel deutlich besser sein, als die 30 % Abweichung, die ich beim TM-1 gemessen habe.
Blöd bei meinem TM-1 ist auch, dass ich die Kalibrierschraube gar nicht mehr so weit rausdrehen kann, um die 30 % zu korrigieren. Es bleibt jetzt auf dem alten Stand und die 30 % muss ich halt bei den Messungen rausrechnen.
 
Und wer kalibriert die 10.- Chinawaage?
Ich habs mit 4 verschiedenen Gewichten getestet (meine Tochter, mein Sohn, meine Frau und ich) und immer haben die Ergebnisse zu den Ergebnissen der Personenwaage gepasst. Für mich ist das genau genug. Tatsächlich habe ich überlegt einen etwas kräftigeren Freund zu fragen ob er sich mal dranhängen kann. Er wiegt ca. 120 kg, das wäre ja dann eine ziemlich passende Gewichtsklasse für die Speichenspannung. Habs aber gelassen.
 
Meine Erfahrung von solchen günstigen Waagen ist, dass sie im mittleren Bereich ihrer Messbreite schon eine Genauigkeit von kleiner 5 % haben. An den "Rändern", insbesondere bei zu kleinen Massen, teilweise auch bei sehr hohen Massen, etwas mehr Abweichung. Jedenfalls sollten Sie in aller Regel deutlich besser sein, als die 30 % Abweichung, die ich beim TM-1 gemessen habe.
Blöd bei meinem TM-1 ist auch, dass ich die Kalibrierschraube gar nicht mehr so weit rausdrehen kann, um die 30 % zu korrigieren. Es bleibt jetzt auf dem alten Stand und die 30 % muss ich halt bei den Messungen rausrechnen.

Ich kalibriere nicht den TM-1 sonder spanne eine Speiche selben Typs in meine Chinawaagentensiometerkalibriervorrichtung, erstelle mir damit eine eigene Tabelle für den angestrebten Spannungsbereich.
 
Ich find die Lösung mit den Aluprofil prima.
So eins hab ich schon als Führung und Längeneinstellung für ne alte Kappsäge ;-)
Ne Waage und bei Bedarf mal draufsatteln...

Einerseits Aufwand, andererseits für echt mal selten noch bezahlbar und nen schlechteres Laufräder werd ich damit wohl nicht machen ;-)

Nur das mit dem mm Papier, ich glaub eben mal Excel Liste ist da einfacher. ;-)
 
Ich vermute, dieser Aufwand wird nicht nur für ein Laufrad betrieben - sondern bei regelmäßiger Verwendung der benötigten Werkzeuge. Ist durchaus sinnvoll seine Werkzeuge in diesem Bereich regelmäßig kalibrieren zu können...
Mit einer 12€ Waage als Referenz von kalibrieren zu reden ist auch ziemlich lustig ;)
Da ist jedes einigermaßen erfahrene Daumenmeter genauer.
 
Mit einer 12€ Waage als Referenz von kalibrieren zu reden ist auch ziemlich lustig ;)
Da ist jedes einigermaßen erfahrene Daumenmeter genauer.
Mein Daumenmeter ist ziemlich erfahren und wie ich "kalibriere" habe ich oben bereits geschrieben. Mir geht's eigentlich nur um die gleichmäßige Spannung, ob das jetzt 1200 n oder 1147 n sind ist mir relativ egal.
Chacun à son goût!
 
Mit einer 12€ Waage als Referenz von kalibrieren zu reden ist auch ziemlich lustig ;)
Da ist jedes einigermaßen erfahrene Daumenmeter genauer.

Naja, das sehe ich anders. Klar, die billigen Waagen sind sicherlich nicht die genausten auf dem Markt. Aber man muss sich doch mal die Größenordnungen ansehen: Wenn eine gute Waage mit einem Messbereich von 200kg auf vielleicht 100g genau ist, dann ist das gut, aber zum kalibrieren eines Tensiometers m.E. nicht unbedingt nötig.
Wenn das Billigteil dann auf +/-2 kg kommt oder von mir aus auch auf +/-5kg, dann reicht mir das auch aus. So schlecht sind die aber nicht.
Den Daumenmeter will ich sehen, der da genauer ist...
 
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Eine ganze Tabelle brauchts meines Erachtens auch gar nicht. Ich kalibriere mein TM-1 nur kurz auf die Zielspannung der höher gespannten Seite, also meist 1200N. Die Spannung auf der anderen Seite ergibt sich dann doch entsprechend. Da muss ich dann auch nicht wissen, ob das dann nun 800 oder 850 N sind...
 
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