"Höhenmeter trainieren"

Naja, sehen wir das Ganze doch mal wissenschaftlich: Wir wissen nicht...

* wie steil der Berg war
* wie lang der Berg war
* in welchem Tempo Torte ihn gefahren ist und...
* ...wie lange Torte vorher schon unterwegs war
* wie trainiert Torte generell ist (GA)
* welche Ambitionen Torte bzgl. dieses Berges hat
* in welchem Pulsbereich Torte gefahren ist und...
* ...hätte fahren sollen

Hab ich was vergessen? Welcher Mathematiker rechnet Torte nun aus soooo vielen Unbekannten eine Lösung für seine Frage aus? :confused:
 
Bergradlerin schrieb:
Weil Du beim GA-Training Ausdauer bekommst - aber keine Kraft!


Ist die Kraft wirklich ein Thema? Mit der Kraft hatte ich eigentlich noch nie Probleme. Mir geht immer nur die Luft aus, also hoher Puls, keine Leistung. Aber die Kraft ist auch noch nach ein paar Stunden da.
 
Hallöle,

also ich handhabe das eigentlich immer so:

Flachstücke - gleichmäßiges Kurbeln im GA Bereich,
kurze Anstiege - kräftiges Pedalieren (aus dem Sattel gehend)
lange Anstiege - weniger kräftiges Pedalieren im Sattel, dafür länger.

Dazu passend fahre ich Strecken mit eben solchen Anteilen und zum Schluss möglichst einen größeren Anstieg.

Gruß Filmchen
 
Für lange, gleichmäßige Anstiege braucht man aber keine Kraft, sondern Ausdauer. Und zwar ausschließlich Ausdauer!

Erleuterung gefällig? Ein Extrem-Bodybuilder wird i.d.R. kaum einen Berg hochkommen, obwohl er Kraft ohne Ende hat.
Und was ist überhaupt "Ausdauer". man könnte sie z.B. definieren als Leistung (in Watt), die man an der anaeroben Schwelle, also im (noch-)Sauerstoffgleichgewicht, aufbringen kann. Genau diese Leistung definiert aber, wie schnell wir einen Berg hochfahren können. Die gesamten anaeroben Energiegewinnungsmechanismen (die für die Kraft verantwortlich sind), spielen hier überhaupt keine Rolle.
Leider werden die Begriffe Kraft und Ausdauer hier immer wieder bunt durcheinandergewürfelt!


Gruß Robert
 
also brauch ich für nen berg keine kraft...oder wie jetzt...das mit dem bodybuilder ist übrigns ein beispiel das mir meine freundin bestätigt hat...hat mir erzählt das auf ner tour ne bodybuilderin mitgefahren ist...sah nicht gut aus mit der ausdauer.
 
Duffy Duck schrieb:
also brauch ich für nen berg keine kraft...

ja, wenn nur das ritzel hinten groß genug ist oder das kettenblatt entsprechend klein

und du genug leistung bringst, wobei die kraft im herkömmlichen sinne schon eine rolle spielt, weil mehr kraft -> höhere leistung, das aber auf dauer.
 
Duffy Duck schrieb:
also brauch ich für nen berg keine kraft...oder wie jetzt...das mit dem bodybuilder ist übrigns ein beispiel das mir meine freundin bestätigt hat...hat mir erzählt das auf ner tour ne bodybuilderin mitgefahren ist...sah nicht gut aus mit der ausdauer.


Wenn man mehr Muskeln hat müssen auch menhr Muskeln mit Sauerstoff versorgt werden.

G. ;)
 
ja, wenn nur das ritzel hinten groß genug ist oder das kettenblatt entsprechend klein-- ich denke auch dann brauch man ausdauer....aber man hat es halt einfacher

Wenn man mehr Muskeln hat müssen auch mehr Muskeln mit Sauerstoff versorgt werden.-- yo...trotzdem denkt man das es für die nicht so großes prob sein könnte...
 
Also mit den Muskeln ist es so:
einerseits haben Muskeln eine große Masse, so daß man also schon von vorneherein eine höhere Leistung benötigt (um 100 kilo einen Berg hochzuschaffen braucht man eben doppelt so viel Leistung als wenn man 50kg hochschafft - bei gleicher Zeit, nur als Beispiel!)

Zweitens: Leute die sehr muskulös sind (Masse!) haben einen hohen Anteil an fast-twitch-Muskelfasern. Diese sind für Schnellkraft, maximalkraft und explosive Bewegungen zuständig und können keine Dauerleistung bringen. Es kommt also bei Ausdauersportarten ausschließlich auf die slow-twitch-Fasern an. Ein massiger Bodybuilder hat von diesen aber i.d.R. viel weniger als ein Ausdauersportler. Mit anderen Worten: ein begnadeter Sprinter wird nie ein guter Ausdauerathlet werden, und das umgekehrte geht noch viel weniger!


Gruß Robert
 
GummiUnten schrieb:
Also mit den Muskeln ist es so:
einerseits haben Muskeln eine große Masse, so daß man also schon von vorneherein eine höhere Leistung benötigt (um 100 kilo einen Berg hochzuschaffen braucht man eben doppelt so viel Leistung als wenn man 50kg hochschafft - bei gleicher Zeit, nur als Beispiel!)

Zweitens: Leute die sehr muskulös sind (Masse!) haben einen hohen Anteil an fast-twitch-Muskelfasern. Diese sind für Schnellkraft, maximalkraft und explosive Bewegungen zuständig und können keine Dauerleistung bringen. Es kommt also bei Ausdauersportarten ausschließlich auf die slow-twitch-Fasern an. Ein massiger Bodybuilder hat von diesen aber i.d.R. viel weniger als ein Ausdauersportler. Mit anderen Worten: ein begnadeter Sprinter wird nie ein guter Ausdauerathlet werden, und das umgekehrte geht noch viel weniger!


Gruß Robert




So ist es :daumen:
 
GummiUnten schrieb:
Mit anderen Worten: ein begnadeter Sprinter wird nie ein guter Ausdauerathlet werden ...

Für das Gegenteil dieser Aussage gibt es zahlreiche Belege! Einer wohnt mir gegenüber: Ein mit Medaillen behängter Eisschnellläufer (Sprinter), der auf Laufmarathon umgestiegen ist. Und das äußerst erfolgreich!
 
GummiUnten schrieb:
Also mit den Muskeln ist es so:
einerseits haben Muskeln eine große Masse, so daß man also schon von vorneherein eine höhere Leistung benötigt (um 100 kilo einen Berg hochzuschaffen braucht man eben doppelt so viel Leistung als wenn man 50kg hochschafft - bei gleicher Zeit, nur als Beispiel!)

Zweitens: Leute die sehr muskulös sind (Masse!) haben einen hohen Anteil an fast-twitch-Muskelfasern. Diese sind für Schnellkraft, maximalkraft und explosive Bewegungen zuständig und können keine Dauerleistung bringen. Es kommt also bei Ausdauersportarten ausschließlich auf die slow-twitch-Fasern an. Ein massiger Bodybuilder hat von diesen aber i.d.R. viel weniger als ein Ausdauersportler. Mit anderen Worten: ein begnadeter Sprinter wird nie ein guter Ausdauerathlet werden, und das umgekehrte geht noch viel weniger!


Gruß Robert

Na ja, wie so häufig, liegt die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen. WEnn ich mal von dem normalen Biker ausgehe, dann wird er den Kraftzuwachs ja wohl nicht ausschließlich in der Muckibude erzielen, sondern - auch - auf dem Bike. Somit - richtiges Training mal vorrausgesetzt - erzielt man durch sinnvolles Intervalltraining auch eine höhere Kraftausdauer.

Man kann das doch an sich selbst bestens erfahren ( Achtung Wortwitz :hüpf: ): habe dieses Jahr schon im Winter mit K2 und K3 Training angefangen und hab bei den entsprechenden Leistungstests eine wesentlich höhere Wattleistung an den diversen Pulsschwellenwerten erreicht. In der Praxis merk ich es auch, daß ich Steigungen ( und Berge) wesentlich besser/schneller fahren kann und dennoch erst später platt bin.

Ohne diese Intervalle kann man logischerweise auch schnell sein, man wird nur nie das eigene persönliche Leistungsniveau so erreichen, wie jemand, der halt dieses sinnvolle Training absolviert.

Ob man dies nun braucht, um Rennen zu fahren, oder nur, um einfach besser mit Leistungsspitzen zurecht zu kommen, spielt ja wohl für die trainingsmethodische Betrachtung keine Rolle.
 
Catweazle, du sprichst mir aus der Seele! Und dazu noch folgende salomonische Frage an alle: Ich habe eine bergige Strecke von z.B.30km Länge. Was bringt mir mehr: locker-langsam mit G1 durchrollen in z.B.2h oder stramm durchziehen im G2-Bereich mit Sprints und Krafteinlagen in z.B 1,5h? Das Ganze in Bezug auf den Hobbybiker mit ca.2500-3000km/Jahr.
 
was will ich mit meinem training erreichen?

zwei sachen - nicht verwechseln:
1. ich will länger mit einer bestimmten intensität fahren können (also ohne nach ner weile langsamer zu werden) und
2. ich will, dass diese bestimmte intensität möglichst hoch ist.

ersteres erreiche ich mit verbesserung der grundlagenausdauer, letzteres (u.a.) mit training im sogenannten entwicklungsbereich.

aber beides brauche ich, um berge fahren zu können.
 
Naja, meine Aussage war vielleicht zu absolut, aber ich sagte ja auch dazu: "umgekehrt ist es umso unmöglicher". Also wer für einen Sprinter oder Kraftsportler keine genetische Veranlagung mitbringt, wird definitiv keine Spitzenleistungen darin erlangen können, auch wenn er oder sie noch so viel trainiert.
Umgekehrt funktioniert es besser, wesentlich sogar. Aber ich bezweifle trotzdem, daß der mit Medallien überhäufte Eisschnellauf-Sprinter (wenn es wirklich ein Kurzdistanz-Sprinter war) im Marathon wirklich weltklasseleistungen (oder knapp darunter) bringt. Es gibt halt sozusagen "genetische Wunder", die in einem bestimmten Bereich äußerst bevorzugt sind. Aber man kann dies trotzdem nicht auf die Allgemeinheit beziehen.

Mit anderen Worten: Ausnahmen bestätigen die Regel!

Gruß Robert
 
dubbel schrieb:
was will ich mit meinem training erreichen?

zwei sachen - nicht verwechseln:
1. ich will länger mit einer bestimmten intensität fahren können (also ohne nach ner weile langsamer zu werden) und
2. ich will, dass diese bestimmte intensität möglichst hoch ist.

ersteres erreiche ich mit verbesserung der grundlagenausdauer, letzteres (u.a.) mit training im sogenannten entwicklungsbereich.

aber beides brauche ich, um berge fahren zu können.

Also was ist jetzt leistungssteigernder?
Bei 2. hab ich das Ziel doch erreicht?
 
Cook schrieb:
Catweazle, du sprichst mir aus der Seele! Und dazu noch folgende salomonische Frage an alle: Ich habe eine bergige Strecke von z.B.30km Länge. Was bringt mir mehr: locker-langsam mit G1 durchrollen in z.B.2h oder stramm durchziehen im G2-Bereich mit Sprints und Krafteinlagen in z.B 1,5h? Das Ganze in Bezug auf den Hobbybiker mit ca.2500-3000km/Jahr.

Freut mich. :D

Für nen Hobbybiker ohne rennsportliche Ambitionen und bei der von Dir genannten Kilometerleistung ist's doch vollkommen wurscht.:bier: In diesem Bereich würde ich mir gar keinen Kopf machen. Fahr einfach, wozu Du Lust und Laune hast.

Mit ein wenig Abwechslung erreichst du normalerweise recht zufriedenstellende Ergebnisse. Nur eines noch: wenn Du gezielt Intervalle trainieren willst, dann fahre vorher, dazwischen und danach schön locker G1. Die restliche Zeit G2 zu fahren, macht imho dann keinen Sinn, da Du die Intervalle, die ansich schon hart genug sind, dann kaum noch durchziehen kannst.

Die meisten Hobbyradler verwechseln ja sowieso G2 und G1. Erst seit ich auf dem RR mit ner SRM-Kurbel fahre, weiß ich wie schnell man an Kuppen im G2- oder gar EB-Bereich ist. Da der Puls ja relativ lange braucht, um der Belastung zu folgen, traniert man dann häufig schon zu intensiv, obwohl der Durchschnittuls am Ende einer Einheit einem was ganz anderes sagt.
 
Catweazl schrieb:
Freut mich. :D

Für nen Hobbybiker ohne rennsportliche Ambitionen und bei der von Dir genannten Kilometerleistung ist's doch vollkommen wurscht.:bier: In diesem Bereich würde ich mir gar keinen Kopf machen. Fahr einfach, wozu Du Lust und Laune hast.

...

Die meisten Hobbyradler verwechseln ja sowieso G2 und G1. Erst seit ich auf dem RR mit ner SRM-Kurbel fahre, weiß ich wie schnell man an Kuppen im G2- oder gar EB-Bereich ist. Da der Puls ja relativ lange braucht, um der Belastung zu folgen, traniert man dann häufig schon zu intensiv, obwohl der Durchschnittuls am Ende einer Einheit einem was ganz anderes sagt.

Bin völlig deiner Meinung! Hab mir noch nie was aus Trainingsplänen gemacht und trainiere/bike einfach nach dem Lustprinzip. Obwohl meine km-Leistungen stark schwanken (2000-6000km), schwanken meine körperlichen Leistungen (subjektiv im Jahresvergleich) recht wenig. Nur als ich zum ersten Mal im Fitness-Forum rumgestöbert habe wurde mir suggeriert, dass ich falsch rangehe. Und ich glaub das nicht. Ich kann auch nicht nur langsam rumfahren "G1", da fehlt mir der Reiz. Nur wird hier davon geredet, dass ohne laaange G1-Einheiten das Fundament des Hauses wackelig ist. Und ich bin der gleichen Meinung wie du, dass man ruckizucki im "G2"-Bereich ist mit EB-Spitzen, vor allem in der Gruppe, wo man sich gegenseitig rannimmt. Aber das macht Spass und bringt mir seit nunmehr 21 Jahren viel Freude am Radsport. Und Touren jenseits der 70-80km MTB oder 120-140km Rennrad sind nicht meine Welt.
Also es freut mich als Pragmatiker auch mal Zustimmung fürs "Lustprinzip" zu bekommen!
 
Catweazl schrieb:
Erst seit ich auf dem RR mit ner SRM-Kurbel fahre, weiß ich wie schnell man an Kuppen im G2- oder gar EB-Bereich ist.

Das schon. Aber braucht bei dir der Puls echt so lange, bis er in den G2 oder EB Bereich kommt? Bei mit folgt der Puls der Belastung gefühlsmäßig rel. schnell. Schätzungsweise dauert das bei mir ca. 5 - 10 sec, bis ich von G1 in den EB Bereich komme...
 
torte schrieb:
:confused: :confused: :confused:
Oi oi oi... Leute, machts dochbitte einfach für blonde wie mich :p
Ga= Grundausdauer das is mir wenigstens klar :cool:
KA= :confused:
Intervalle :confused: immer kleine Anstiege und die dann heftig oder wie ?
Wo sollte ich die Pulsgrenze setzen ?


KA heisst bei mir Kraftausdauer,
das heisst ein Training mit 3 mittlerem Anstiegen (je 10 Min. am Stück),
nach jedem Ansiteg 10min locker rollen,
am besten mit Pulskontrolle! nicht über die anaerobe Schwelle,
sobald du die Schwelle überschreitest. die Belastung reduzieren,
später kannst du die Belastung ohne Puls an der Schwelle halten!

zuerst kommen aber lange GA1-Ausfahrten, um die Fettverbrennung möglichst zu verbessern, sonst sind deine Speicher vor den grossen anstiegen schon leer...

KA-Einheiten nicht mit anderen mischen, denn das bringt kaum was,
dann eher gleich "Fahrtspiel-Training", das sind Einheiten mittleren Länge ohne Vorgaben, zBsp:
- rollen lassen / kurze harte Sprints / rollen mittlere Anstiege / rollen, 5 x 10sek-Sprints, rollen, usw...
bei diesem Training ist alles erlaubt, nur darauf achten, das nach jeder Belastung der Puls wieder runterkommt!!!
10min Einfahren und 10min Ausrollen ist enorm wichtig, dadurch fährt der Körper schon langsan rauf/runter und unterstützt so die Angleichung der Körperbelastung besser!!!

Bruno
 
Tyrolens schrieb:
Aber braucht bei dir der Puls echt so lange, bis er in den G2 oder EB Bereich kommt? Bei mit folgt der Puls der Belastung gefühlsmäßig rel. schnell. Schätzungsweise dauert das bei mir ca. 5 - 10 sec, bis ich von G1 in den EB Bereich komme...
ich würde eher von 2 minuten sprechen, bis der puls sich einpendelt.

aber mal was anderes: bei jeder erklärung zum thema GA1 auf der strasse wird erwähnt: möglichst locker, langsam, und dazwischen, damit man nicht einschläft, ein paar kurze sprints (ortsschildsprint etc.)
andererseits hat offenssichtlich jeder hier, der nach plan trainiert eine geradezu panische angst davor, beim beiken im ga-bereich nen berg hochzufahren. das beste argument ist immer, dass man auf dem MTB gar kein GA1-training machen kann, weil ja an jedem ansteig die intensität so hochgeht, dass man entweder überschiesst, oder absteigen und schieben muss.

dazu meine frage: wieso darf ich auf der strasse allgemein akzeptierte und sogar geforderte belastungsspitzen einbauen, aber auf dem MTB nicht?
 
dubbel schrieb:
das beste argument ist immer, dass man auf dem MTB gar kein GA1-training machen kann, weil ja an jedem ansteig die intensität so hochgeht, dass man entweder überschiesst, oder absteigen und schieben muss.

dazu meine frage: wieso darf ich auf der strasse allgemein akzeptierte und sogar geforderte belastungsspitzen einbauen, aber auf dem MTB nicht?

WENN Ernst gemeint DANN :daumen: :daumen: :daumen:

WENN :aetsch: DANN :streit:
 
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