Hoffa-Kastert-Syndrom (Knie)

Ich habe deinen Thread auf rr-news mal grob überflogen, werde ihn am Wochenende nochmal genau lesen. Aber vieles ist tatsächlich sehr ähnlich.

Ich würde dir ja jetzt gerne etwas raten was die OP angeht, aber das ist einfach eine schwierige Entscheidung.
Bei dir scheint das ja auch alles schon relativ heftig zu sein.

Die Erfolgsquote in der Studienlage zur Hoffa-OP ist ja eigentlich durchweg ganz gut.
Aber auch da ist oft von langen Einschränkungen bzw. langem Heilungsverlauf die Rede und die Patienten werden oft mehr als 1 Jahr begleitet. Viele Patienten brauchen lange, auch über ein halbes Jahr. Aber die Erfolgsquote ist eigentlich trotzdem gut.
Und natürlich.. gibt es auch Patienten wo es nix gebracht hat. Aber das ist wohl bei jeder OP ein Risiko.

Ich habe mir an einem Punkt einfach gesagt, dass ich es machen MUSS da ich mir relativ sicher war, dass ich ohne OP nicht mehr richtig Rad fahren können werde. Und das war für mich keine Option.
Ich bin zwar noch halbwegs akzeptabel durch den Alltag gekommen... aber das kann ja nicht der eigene Anspruch sein, man will ja Lebensqualität haben.

Die Erfahrungsberichte die man im Netz findet (vor allem auch in Englischen Foren, in Deutschen ist ja nicht viel) sind aber oft wirklich gruselig zur Dauer.
Die beiden Leute in deinem Thread die auch am Hoffa operiert wurden sprechen ja auch etwas dafür.
Wobei ich bei dem einen die 4 Monate ja noch akzeptabel finde. Auch wenn es unschön ist.

Bei mir selbst scheint es aber auch kein schneller Heilungsverlauf zu werden.
Die Schwellung verbessert sich bei mir jetzt zum Glück sehr zügig, die Beugung ohne Belastung ist jetzt schon bei 145° was wirklich unfassbar gut ist dafür wie mein Knie noch vor 2-3 Wochen aussah.


Aber je mehr die Schwellung zurück geht desto gereizter und empfindlicher fühlt sich das ganze Knie an.
Ich hab aktuell mehr Schmerzen als in der Woche nach der OP.


Ich werde jetzt ein paar Tage gar nix machen. Streckung ja, bisschen durchs Haus latschen ja. Aber weniger Beugen etc.
Ich denke mal dass das so lange dauert weil man bei der OP einfach auch ein sehr großes Wundgebiet hat.
Und dazu die ganzen Nerven im Hoffa, die Vernarbungen die entstehen. Wenn da alles gereizt ist, vielleicht warm ist, die Entzündung drin sitzt. Solange ist das alles kacke.

Ich weiß nicht ob ich vielleicht die letzten Tage auch ein bisschen zu viel bewegt habe. Aber es war eigentlich trotzdem alles immer sehr moderat gewesen. Gehe nächste Woche nochmal zum Doc.


Ich finde das beschreibt die ganze Sache eigentlich perfekt.
Kann man vermutlich nur nachvollziehen, wenn man es selbst kennt.
Es ist nur zum Heulen, weil das Knie entweder ständig subtil "falsch, falsch, falsch" funkt, ohne das man es direkt in Worte fassen könnte, oder halt einfach mal schmerzt und man gar nicht mehr weiß, was man dagegen machen soll oder warum es gerade wieder so übel ist, obwohl man doch nur 800m zum Bäcker gegangen ist und 5 Minuten anstehen muss, was doch gestern auch noch mit einem fast normalem Gefühl ging.
 
Nur ein kurzer Nachtrag am Abend; ein anderes mal mehr:
Heute beim Physiotherapeuten:
"Haben Sie eigentlich oft Patienten mit eventuellen Hoffa-Problemen?"
"Eigentlich nie. ganz selten."
"Haben Sie den bei denen Erfolg gehabt?"
"Nie"
"Hat sich irgendwer davon operieren lassen?"
"Nein, keiner."
 
Hallo Zusammen,
Vielen Dank an alle für die detaillierten Beschreibungen hier!
Ich wurde vor mittlerweile 3 Wochen am linken Knie operiert: Teilresektion des Hoffa'schen Fettkörpers sowie herabsetzen der Patella weil zu hoch gelegen.
Der Befund wurde vorher mittels MRT abgeklärt, man sah deutlich dass der Hoffa'sche Fettkörper zwischen das Kniegelenk gerutscht ist und meine Kniescheibe saß iwie einfach viel zu hoch.
Meine Beschwerden äußerten sich in Schmerzen beim Treppen laufen, spazieren gehen und an joggen (vorher ca 2* die Woche 10-20km) war gar nicht mehr zu denken. Krafttraining war schmerzfrei.
Nun zum OP Verlauf:
Die OP ging knapp 15-20 Minuten und verlief planmäßig.
Ich hatte keine Schmerzen und das Bein sah soweit ganz ok aus, wenn auch geschwollen.
Da mein Mann Physiotherapeut ist war ich ab Tag eins gut betreut :)
Die erste Woche war super ich konnte ohne Krücken laufen, kaum Schmerzen und gute Beweglichkeit (nach Mobilisation knapp über Po in Bauchlage) . Die Schwellung war moderat würde ich sagen. Mein Mann meinte auch es geht schlimmer.
Das Gefühl am Knie würde wie eine Art Faust drum herum beschreiben.
Hinsetzen nur mit Hauptlast auf das gesunde Bein.

Nach 1 1/2 Wochen dann der Rückschlag, es bildeten sich starke Blutergüsse vom Knie bis zur Wade. Sah aus wie mit dem Baseballschläger verdroschen. Lymphtapes haben super geholfen, trotzdem habe ich jetzt immernoch an der rechten Seite unterhalb des Knies einen Bluterguss "übrig".

Nach 2 1/2 Wochen post OP hatte ich den Eindruck es geht richtig bergauf. Blutergüsse gehen langsam weg, Schwellung ok, Treppen gehen ok.
Dann hatte ich diesen Mittwoch einen Riesen Schreck: beim Treppen hoch gehen ein knirschen und starker Schmerz im Knie. Ich hätte heulen können auch weil ich Angst hatte mir was gerissen zu haben. Der Arzt hat eine Untersuchung mittels Ultraschall gemacht, alles OK Patellasehne in Ordnung nur Schwellung wieder mehr. Ich soll mich mehr schonen und eine Bandage tragen.
Jetzt bin ich also zurück zum schonen und leider ziemlich Angst zu belasten, da Treppen nun wieder nicht mehr gehen tut einfach zu sehr weh und ich bin nicht wirklich pingelig...
Ich hoffe mehr Schonung hilft...
Mein Mann behandelt mich zum Glück immer zu Hause weiter auch weil mein Bein echt verkrampft und verklebt von der OP war, obwohl ich gut trainiert war vorher.
Übungen hab ich ab Tag 2 nach der OP gemacht immer so wie es halt ging. Hab versucht zu dehnen und die Verklebungen zu lösen aber nie über den Schmerzpunkt hinaus.

Leider merke ich langsam wie sehr mir das nicht mobil sein zusetzt und aufs Gemüt schlägt.
Ich bin gewohnt 6 manchmal 7 Tage die Woche Kraftraining gemischt mit Cardio und Mobilität zu machen und werde langsam wahnsinnig zu Hause...

Ich hoffe meine Schilderung der OP hilft ein wenig, auch ich konnte einfach kaum Erfahrungsberichte finden.

Allen Anwesenden wünsche ich weiterhin gute Besserung, starke Nerven und viel Durchhaltevermögen!
 
Hallo,
ich habe auch Probleme mit meinem Hoffa Fettkörper und das seit über 1 Jahr. Eine Teilresektion des Hoffa wurde bei mir auch schon durchgeführt leider ohne Erfolg. Die Schmerzen unter Belastung sind geblieben zudem "knackt" das Knie bei mir häufig an der Stelle des Hoffa. Habt ihr das auch ? Mein Orthopäde meinte nun ich habe einen deutlichen Patellahochstand und das könnte der Grund sein für meine Hoffaschmerzen. Deshalb finde ich den Beitrag von Lea super interessant, wäre toll wenn du uns in den nächsten Wochen auf dem Laufenden hältst wie dein Knie geworden ist. Bisher hatte ich viel Angst vor der Patellaoperation, da mein Orthopäde meinte das wäre schon ein größerer Eingriff und ich konnte nichts im Internet finden, hier einen positiven Verlauf zu sehen würde mein Vertrauen in diese OP deutlich bestärken.

Naja, ich wünsche allen hier gute Besserung und das die Leidenszeit bald vorbei ist!
 
Hallo,
ich habe auch Probleme mit meinem Hoffa Fettkörper und das seit über 1 Jahr. Eine Teilresektion des Hoffa wurde bei mir auch schon durchgeführt leider ohne Erfolg. Die Schmerzen unter Belastung sind geblieben zudem "knackt" das Knie bei mir häufig an der Stelle des Hoffa. Habt ihr das auch ? Mein Orthopäde meinte nun ich habe einen deutlichen Patellahochstand und das könnte der Grund sein für meine Hoffaschmerzen. Deshalb finde ich den Beitrag von Lea super interessant, wäre toll wenn du uns in den nächsten Wochen auf dem Laufenden hältst wie dein Knie geworden ist. Bisher hatte ich viel Angst vor der Patellaoperation, da mein Orthopäde meinte das wäre schon ein größerer Eingriff und ich konnte nichts im Internet finden, hier einen positiven Verlauf zu sehen würde mein Vertrauen in diese OP deutlich bestärken.

Naja, ich wünsche allen hier gute Besserung und das die Leidenszeit bald vorbei ist!
Hallo Tim,

ich habe auch einen leichten Patellahochstand und empfinde es als angenehm die Patella durch ein Tape etwas herunter zu korrigieren. Vlt. hilft es dir ja auch etwas..

Mein Hoffa-Fettkörper knackt zwar nicht, aber leichte Knirschgeräusche hatte ich auch schon.
 
Ich weiß, dass Cortison auf längerer Sicht den Knorpel, die Sehne usw. schwächen soll, aber gar jemand positive/negative Erfahrungen mit Cortisoninjektionen?
Leon meinte ja bereits, dass bei ihm 3 Injektionen erfolglos waren, aber vlt. gibt es ja auch positive Erfahrungen damit...?
Ich hatte bereits im Dezember eine Injektion, die anscheinend langfristig keinen Erfolg hatte. Allerdings hört man ja von anderen Gelenkerkrankungen, dass es auch vorkommt, dass erst nach mehreren Cortisoninjektionen Erfolge erzielt werden.
 
Ich habe auch insgesamt 3 Spritzen mit Cortison in mein Knie gekriegt, bei mir wurden die Schmerzen leider auch nur kurzfristig weniger. Ich hatte bei mir nicht das Gefühl, dass damit die Ursache des Problems gelöst wird. Deshalb habe ich mich danach für die Teilresektion entschieden. Tape habe ich auch schon ausprobiert, hat mir aber auch nicht wirklich geholfen..
 
Hallo,
Ich hatte nun am Montag meinen Kontrolltermin und wollte kurz berichten.
Da mein Knie immer noch nicht richtig angeschwollen war vor allem im oberen Bereich würde punktiert und was soll ich sagen da kam ganz schön was an Flüssigkeit zum Vorschein. Kein Wunder also, dass es nicht weiter voran ging.
Seitdem geht es wesentlich besser. Die Beugung klappt prima, der Zug ist besser und die Schmerzen viel besser.
Heute zum ersten mal zurück ins Fitnessstudio und abgesehen davon, dass ich super vorsichtig war und natürlich mit viiiiiel weniger Gewicht trainiert habe als zuvor, lief es gut. Die Kniescheibe fühlt sich immer noch an als müsste die mal knacken und an die "richtige" stelle rutschen. Der Doc meinte aber das Knie muss sich nur daran gewöhnen schließlich war das vorher 30 Jahre anders.
Ich hatte mit der Schwellung immer das Problem, dass ich meinen Quad nicht ordentlich ansteuern konnte bzw nur mit viel Willenskraft und nicht so wie am gesunden Bein.
Mein Mann hat mich ans Ems Gerät verfrachtet und wir haben mal geschaut ob auch alles reagiert wie es soll und das hat es zum Glück auch. Seit dem punktieren geht das ansteuern der Muskulatur auch wieder, trotzdem muss ich sagen tat mir das Ems Training echt gut. Danach war der Zug über Bänder, Sehnen und was auch immer im Knie wesentlich gelockert und mein Gang deutlich entspannter.
Weiterhin hab ich das Problem beim Treppen steigen und an der Beinpresse, dass das Knie drückt und ein ziepen im Knie verhindert dass ich groß Druck aufbauen kann weil es bis in den Oberschenkeln zieht. Aber das wird zumindest langsam besser.

Es ist immer noch ein ganzes Stück von normal bzw Zustand davor entfernt aber endlich geht es mal etwas bergauf :)
 
Das hört sich doch schon ziemlich gut an. Das sich die Kniescheibe nach der Operation komisch anfühlt ist auch so eine Sorge von mir, wobei es ja eigentlich nur logisch ist das der Körper sich an die neue Position gewöhnen muss. Ich bin gespannt wie es bei dir weiter geht, ich habe in 2 Wochen nochmal ein Besprechungstermin mit meinem Arzt, wobei er mir die Operation auch nochmal erklärt.

Weiterhin gute Besserung!
 
@keks_
Wie läuft es bei dir so in den letzten 4 Wochen?
Positive Tendenz?



Bei mir sprach der Chirurg heute schon davon, dass die OP möglicherweise nicht erfolgreich gewesen ist.
So weit würde ich persönlich jetzt sicher nicht gehen weil man ja oft von langwierigem Verlauf hört sondern erstmal 6-12 Monate abwarten.

Die Beschwerden sind deutlich stärker als vorher, die letzten 4-5 Wochen ziemlich gleichbleibend ohne wirklich sinnvoll spürbare Verbesserung.
Längeres stehen nicht möglich, gehen kritisch nach wenigen Minuten.
Also so ab Woche 3 nach OP ist alles nur noch schief gegangen.


Ist permanent immer so ein Schritt vor, ein Schritt zurück.
Bin jetzt gut 60 Tage Post-OP.

Bei mir fängt die Dauerschleife jetzt erstmal wieder von vorne an.
Erstmal wieder zum MRT. Bin gespannt.

O-Ton-Chirurg: "Vielleicht wurde ja was übersehen"
Ja moin...
 
Ohje 💩

Ich bin Stand heute eigentlich glücklich über die Entscheidung. Es fühlt sich nicht 100% an und schmerzt auch hier und da mal etwas - am schlechtesten nach wie vor Treppe runter im Alltag - aber kann auch wieder länger auf dem Rad sitzen. Der dumpfe Druckschmerz der auch gern stärker wurde oder abends "einfach mal so" kam und nicht mehr so schnell ging - komplett weg.
Gehen oder stehen ist eigentlich problemfrei, vor langem bergab gehen hätte ich noch Respekt aber im Rahmen von manchem Spaziergang gab es da bei kürzeren Passagen auch keine Schmerzen.

Ungefähr 4 Monate rum, wenn es sich noch etwas weiter normalisiert hätte ich natürlich auch nichts dagegen.

Dir gute und baldige Besserung.
 
@Leon96 Das tut mir echt leid zu hören! Die Aussage, dass eventuell etwas übersehen wurde ist natürlich auch nicht gerade toll. Ich drücke dir weiter die Daumen

Ich bin jetzt 2 Monate Post OP endlich auf einem guten Weg.
Ich wurde noch ein zweites Mal punktiert seitdem sieht mein Knie endlich wieder wie ein Knie aus und die Belastbarkeit wird Schritt für Schritt besser. Treppauf geht gut, runter kommt mir eher der Kopf in den Weg als tatsächlich Schmerz. Im Studio geht auch immer mehr wenn auch sehr langsam mit wenig Gewicht aber es wird. Hauptsächlich mein Kopf ist im Moment das Problem weil ich mich nicht traue richtig zu belasten und mein Quad ist noch etwas verhärtet aber besser. Die Kniescheibe fühlt sich auch nicht mehr komisch oder fehl am Platz an. Die Patellasehne ist noch leicht empfindlich aber nicht schlimm. Etwas Spannung fühle ich aber noch im gesamten Knie.

Mein Arzt meinte noch 4 Wochen müsste ich Geduld haben, dann hofft er dass alles zurück zu normal ist.
Radfahren geht problemlos nur joggen oder seilspringen trau ich mich noch nicht bin mir auch unsicher ob das schon gut wäre.

@Tim542 wie sieht es denn bei dir aus? Hättest du dein Gespräch mit deinem Arzt schon und weißt was du machst?
 
@Lea_S
Freut mich zu hören das es bei dir schon so gut läuft! Ich habe meinen Termin beim Arzt doch erst 31.03, ich werde mich dann höchstwahrscheinlich für die Operation mit der Patellaversetzung entscheiden. Die Schmerzen sind bei mir nämlich unverändert. Ein Termin für eine Zweitmeinung habe ich auch noch, damit das von verschiedenen Seiten abgeklärt wird.

Weiterhin gute Besserung!
 
Hallo, ich folge euch nun schon seit Anfang des Jahres und bin froh, dass ich auf das Forum gestoßen bin. Ich bin auf der Suche nach Erfahrungswerten für die Reduktion des Hoffa'schen Fettkörpers. Ich habe im Dezember die Diagnose Hoffaitis erhalten und konnte nicht viel damit anfangen. Ab heute unterziehe ich mich der Eigenbluttherapie und hoffe, dass mein Beschwerden dadurch gelindert werden. Wie geht es euch inzwischen? LG Madlen
 
Übrigens habe ich keine Gute Erfahrung mit Kortisonspritzen gemacht, der Arzt hat mir direkt in die Partellasehne gespritzt und nun sieht mein Knie so aus. Die Haut hat ihre Pigmente verloren und wirkt wie Pergamentpapier, zudem hat sich das Gewebe zurück gebildet. Ich hatte keine Aufklärung und wusste nicht was Kortison anrichten kann.
 

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Hallo zusammen,

ich habe jetzt auch schon einige Zeit mitgelesen, nachdem bei mir eine Anfang Oktober 2020 durchgeführte Plica-Resektion leider massiv schiefgelaufen ist. Habe mich hierfür auch extra angemeldet, bin kein MTB'ler (aber leidenschaftlicher Hobby-Radler).

Ich hatte besagte Entfernung der Plica (mediale Plica als auch die infrapatellare, die im Hoffe mündet) und nach einem Erguss nach der OP und Punktierung dessen sah erstmal alles gut aus. Ende November war mein Knie praktisch 85-90% wieder da. Plica-OPs haben ansich ja wohl auch sehr hohe Erfolgsquoten (Arztaussagen + Netz, sowohl Foren als auch wissenschaftliche Paper), nach 2 Monaten sollte ich wieder Sport machen können.

Dann aber leider der Rückschlag Mitte Dezember - Treppenrunter ging plötzlich nicht mehr, permanente Dauerschmerzen und keine Belastung unter Beugung von mehr als 20° möglich. Dann Mitte Januar ein MRT mit Diagnose Knochenmarksödem in der Kniescheibe und Trochlea (Gleitrinne), daher also die Schmerzen. Darüber hinaus aber auch ein moderates Ödem im Hoffa, was 3 Monate nach OP laut Operateur aber noch in Ordnung und nicht weiter schlimm wäre. Auf das Knochenmarködem (KMÖ) hat er ziemlich fassungslos reagiert und konnte sich das auch nicht erklären, wie auch keine der 3 anderen Orthopäden die ich dazu befragt habe. Hängt eigentlich überhaupt nicht zusammen. Also in Summe ist da massiv was schiefgelaufen.

Danach habe ich Anfang Februar eine Bisphosphonat-Therapie gestartet, die beim KMÖ ansich gut helfen sollte. Seit Mitte März ging dann langsam wieder Treppenrunterlaufen und auch Spazierengehen in der Ebene (Anfang April auch mal so 2h), auch bergab geht langsam besser. Wie auch Sitzen. Also eine Besserung ist schon da, wenn auch extrem langsam.

Dann Mitte April Kontroll-MRT - dass das KMÖ hier bereits weg ist war nicht zu erwarten, aber ein Trend sollte erkennbar sein. Leider aber ein Rückschlag - sieht praktisch genauso aus wie Mitte Januar. AUch das Ödem im Hoffa ist noch genauso da. Meine Sorge ist nun, dass ich halt zwei erhebliche Probleme habe - KMÖ und Hoffa. Natürlich auch praktisch unmöglich, da jetzt schmerztechnisch zu differenzieren.

Madlen06, wie wurde die Hoffaitis denn bei Dir am Schluss diagnostiziert? Und was für Beschwerden hast Du?

Was bei mir wohl ganz gut zum Hoffa passen würde wär das "Verhaken" der Kniescheibe nach Überstreckung des Beines und auch Schmerzen in diesem Bereich, sowie Schmerzen generell unterhalb der Kniescheibe. Könnte aber genauso ein Effekt des KMÖ in der Kniescheibe sein.
 
Der MRT Befund war wohl eindeutig. Meine Beschwerden äußern sich als Bewegungsschmerz im Knie, der exakte Punkt ist schwer zu lokalisieren. Der Schmerz verläuft über die Kniescheibe, als ob eine Sehne sich an irgendetwas wundgescheuert hat. Je mehr ich das Knie beanspruche (Wandern, Radfahren, Squats), umso intensiver werden die Schmerzen. Die schmerzhafteste Bewegung ist, das Bein vom Gaspedal auf das Bremspedal zu heben. Die Schmerzen machen sich bei jeder Bewegung bemerkbar, manchmal reicht sogar schon eine Drehung aus dem Oberkörper. Wie hier aber schon erwähnt wurde, sind es auszuhaltende Schmerzen, dennoch extrem nervig weil man jeden Tag bewusst das Knie wahrnimmt.
 
Ich war jetzt nochmal bei meinem ursprünglichen Operateur. Er hat jetzt auch nochmal das Hoffa-Problem diagnostiziert und meinte schon, da müsse man evtl. nochmal operieren. Bzw. vorher nochmal mit Cortison probieren. Das alles aber natürlich erst, wenn das Knochenmarködem weg ist. ALso mindestens nochmal 3 Monate warten. Es ist zum Heulen.

Was mich etwas irritiert hat ist dass er meinte, man würde den Hoffa dann immer komplett entfernen. Hier hatte ich auch anderes gelesen und finde das sehr drastisch.

An Alle, die die OP schon hinter sich haben: Wisst ihr, ob der Hoffa bei Euch komplett entfernt wurde oder halt eben nur ein Teil?
 
Ich habe seit Anfang März leider auch Probleme, längere Tour mit dem MTB bei der ein Knieschmerz anfing, weit weg von zu Hause und wohl dummerweise durchgedrückt und heimgeradelt, da ich eher auf Erschöpfung etc. tippte.
Seit dem leider Probleme beim Rad fahren ab 45 Minuten oder so. Manchmal früher, manchmal später. Schmerz ist nicht sehr stark, aber definitiv da und ablenkend. Verglichen mit den Schilderung hier scheint es mir aber fast noch gut zu gehen, Laufen und Kraft gehen beides (wenn nicht vorher Rad gefahren).
Orthopäde fand mit dem Ultraschall nichts und erstmal zu Krankengymnastik für Trainieren der anderen Beinmuskeln und nicht nur Fahrrad-Oberschenkel. Scheint etwas zu helfen.
Heute MRT, kein Knorpelschaden, aber wohl Hoffa - noch nie von gehört. Orthopäde meint wohl nicht schlimm, kann aber dauern. Mal schauen, was der noch verschlägt als Behandlung, heute nur erster schneller Blick.

Hat jemand von euch eventuell mal mit Bikefit, Geo-änderung, Cleat-Positionierung rumgespielt und Verbesserungen bewirkt? Ich frage mich, ob man durch die Fore-Aft-Positionierung etwas erreichen könnte, fuhr seit ~November die Cleats Anschlag hinten, da deutlich stabiler und gefühlt weniger Energieverbrauch da Oberschenkel effizienter als Unterschenkel auf längeren Touren. Werde testen, ob weiter vorne sich anders auswirkt.

Hat jemand eine gute Beschreibung/Link zu, was genau beim Fahrrad fahren den Hoffa reizt?
 
An Alle, die die OP schon hinter sich haben: Wisst ihr, ob der Hoffa bei Euch komplett entfernt wurde oder halt eben nur ein Teil?
Normalerweise wird nur so viel wie nötig entfernt.
Außer wenn man z.b nen künstliches Kniegelenk bekommt, da wird dann oft komplett entfernt.

Irgendwo habe ich mal eine Studie gelesen mit totaler und subtotaler Entfernung, glaube aber nicht, dass ich die auf die Schnelle wiederfinde. War auf Englisch.

Da waren glaube ich die Genesungschancen/Verläufe bei subtotaler und totaler Entfernung relativ gleich geblieben. Der Hoffa dient aber ja auch als Puffer/Schutz für die Patellasehne was in diesen Studien nicht berücksichtigt wird. Da wird oft nur ein Zeitraum von 12, 18 oder 24 Monaten betrachtet.

Aber nicht 10, 20, 30 Jahre.

Ich würde daher vom Gefühl sagen, bevor der Chirurg den Hoffa komplett entfernen will, hole dir eine andere Meinung ein!

Eigentlich ist man aus chirurgischer Sicht generell dazu übergegangen nur so viel wie nötig zu entfernen.
Irgendwo habe ich in einer Fachliteratur auch mal gelesen wie viel unbedingt da bleiben sollte um die Patellasehne. Ich ärger mich gerade, dass ich mir die Links nicht gespeichert habe.
Wenn ich nochmal drauf stoße poste ich das hier.

War aber alles auf Englisch gewesen, auf Deutsch findet man leider so gut wie nix.

P.S
Und wenn du bei einem Chirurgen kein gutes Gefühl hast, such dir einen anderen.
Hoffa wird extrem selten als Alleinbefund operiert. Demzufolge behaupte ich auch einfach mal, dass viele Chirurgen da nicht über die allergrößten Erfahrungswerte verfügen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute MRT, kein Knorpelschaden, aber wohl Hoffa - noch nie von gehört. Orthopäde meint wohl nicht schlimm, kann aber dauern. Mal schauen, was der noch verschlägt als Behandlung, heute nur erster schneller Blick.
Egal was er sagt, so ziemlich jeder den ich mittlerweile mit Hoffa kennengelernt habe und von dem was man in diversen Forem immer so ließt und auch aus meiner eigenen Erfahrung;

Weniger ist mehr!
Alles ist besser als eine Chornifizierung der Probleme.

Schonen, Entlasten und Kühlen sind die Begriffe die immer wieder fallen.
Gezieltes Krafttraining (wenn die richtigen Übungen).
Auch Tapen kann wenn richtig gemacht eine Option sein.

Und ich wette fast... typisch Orthopäde... dass von den gerade von mir genannten Dingen 80% nicht genannt werden sondern erstmal nicht steroidale NSAR verschrieben werden oder so. :lol:
Und wenn das nicht hilft werden zu gerne Cortison-Spritzen ausgepackt.


Von weitertrainieren (also Rad oder Joggen) würde ich persönlich eher abraten.
Lieber jetzt 2 Monate ruhig machen, schonen und gezieltes Krafttraining als 1 Jahr Probleme.

Und vor allem kann ich dir nur raten wirklich tief auf das eigene Körpergefühl hören.
Ich hab das Körpergefühl am Anfang überhört getreu dem Motto:

Ach, ich kann ja 30min ohne Schmerzen Rad fahren. Dann mach ich das auch.
Ach, es tut ja nur ein ganz bisschen weh, dann geht das ja! Wird schon!

Wurds aber nicht. Eigentlich hab ich es damit nur verschleppt und bins dann gar nicht mehr losgeworden.
Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt auch noch die Fehldiagnose Patellaspitzensyndrom.

Da bist du jetzt im Vorteil, die Probleme sind noch recht frisch, du hast den Befund, du kannst was dran machen!


Sitzposition kann man relativ schwer Tipps geben.

Weil es auch stark drauf ankommt wo der Hoffa entzündet ist.
Ragt er in den Gelenkspalt ist Streckung schlecht, ist er direkt am Ansatz unter der Patellasehne entzündet wird es bei Beugung gequetscht. Pauschale Aussagen sind daher schwer bis gar nicht zu treffen.

Ich würde an deiner Stelle aber nicht damit rechnen, dass du da einen Bike-Fitter finden wirst der schonmal was von Problemen am Hoffa gehört hat, genauso Hinweise zu der Sitzposition.
Weil es dafür vermutlich einfach zu individuell ist.

Klar, wenn du pauschal schonmal eh falsch sitzt, dann sollte das natürlich ins Lot gebracht werden.
Aber da irgendwelche Ausweichsitzpositionen zu suchen die vom Optimum abweichen würde ich vermeiden weil man sich damit möglicherweise nur noch weitere/andere Probleme ins Haus holt.
 
@Leon96 Wie geht es dir mittlerweile? Musst du noch einmal unters Messer. Ich würde mich gern mit dir austauschen, sofern du da für offen bist? Viele Grüße Madlen
 
Hallo, mich würde auch interessieren wie es dir mittlerweile geht, @Leon96... immerhin ist deine OP usw ja deutlich lange her!

Ich habe mich vor 4 Wochen auch unter das Messer gelegt.. allerdings wurde meine ursprüngliche Hoffaitis mittlerweile als eine Synovialitis bezeichnet. Dementsprechend wurde „nur“ eine partielle Synovektomie gemacht. Es wurde also nur entzündetes Gewebe entnommen. Es wurde also mal athroskopisch ins Knie geschau, um zu sehen, ob da irgendwas ist, was diese chronische Entzündung immer wieder reizt.. Knie ist aber abgesehen von der Entzündung tiptop gewesen. Auch mein Hoffa-Körper sei nicht vergrößert gewesen. Meine OP verlief gut. Allerdings hat mein Knie nach der OP extrem nachgeblutet, sodass es ungelogen dicker als mein Oberschenkel war. Dementsprechend waren auch die Schmerzen und die Beweglichkeit. Es wurde 2mal punktiert. Mittlerweile ist es immer noch deutlich dicker als das gesunde Knie und auch an der Beweglichkeit mangelt es noch sehr... Ohne Krücken laufen im eigenen Haus und 1-2km Ebike (also ohne viel Druck) geht mittlerweile wieder ganz gut.. aber ehrlich ist es ansonsten zurzeit noch unangenehmer als vor der OP, was aber sicherlich an dem intraartikulären Erguss liegen wird. Naja mal gucken wie es sich jetzt so in nächster Zeit macht.. immerhin habe ich das Problem mittlerweile auch schon seit Anfang Oktober 2020!
 
Normalerweise wird nur so viel wie nötig entfernt.
Außer wenn man z.b nen künstliches Kniegelenk bekommt, da wird dann oft komplett entfernt.

Danke Dir für die Einschätzung, Leon!

Ich finde meinen jetzigen Orthopäden, der auch die Plica operiert hat, menschlich und auch vom diagnostischen und behandelndem Vorgehen gut (hat als Erster die Plica korrekt diagnostiziert und dann schrittweise mMn sinnvoll behandelt), aber nachdem die OP ja leider katastrophal lief und er jetzt auch noch (potentiell) den kompletten Hoffa entfernen möchte, will ich woanders hin. Ich glaube das Problem ist auch, dass er halt sehr viel künstliche Knie implantiert und vieles aus dieser Brille sieht - und da entfernt man den Hoffa halt ganz.

Werde auf jeden Fall nochmal 2-3 "Zweitmeinungen" dazu einholen.

Zum Thema Häufigkeit: Ich habe den Qualiätsbericht der WolfartKlinik nahe München (viele orthopädische Operationen, wurde dort auch an der Plica operiert) mal angeschaut - die haben 2018 dort ca. 300 Kreuzbänder operiert, 250 Plicas reserziert, und 6 Hoffa's entfernt. Nur mal zum Vergleich WIE selten das operiert wird. Gibts auch von anderen Krankenhäusern, aber häufig sind Weichteileingriffe dort in Summe gelistet und nicht aufgeschlüsselt. Wen sowas interessiert: https://www.deutsches-krankenhaus-verzeichnis.de/app/portrait/5d1138677ee4c911/fachabteilung/1/ops

Das Paper zum Vergleich subtotale vs. partielle Resektion war vermutlich das hier: https://europepmc.org/article/MED/30871293

Dir, Leon, vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht, sowas findet man selten. Ich wünschte Dir wirklich, der Verlauf wäre positiver und drücke die Daumen, dass es bald aufwärts geht!
 
Hallo zusammen,

ich verfolge diesen Thread schon seit ein paar Wochen.
Auch ich habe vor gut 6 Wochen die Diagnose Hoffaitis im linken Knie erhalten, welche auch mit dem MRT erahnt werden konnte. Mein Knie sieht soweit top aus (kein Gelenkverschleiß o.ä.) nur ein kleiner heller Punkt unterhalb der Kniescheibe (Außenseite) nah der Patella-Sehne ist zu erkennen, von dem der Schmerzpunkt ausgeht. Merkwürdig ist, dass keine Ursache gefunden werden kann, da ich auch keinen Unfall o.ä hatte. Der Schmerz tritt wirklich fast nur dort auf und zieht dann nach außen Richtung Oberschenkel. Allerdings hat mein Orthopäde wohl weitere Patienten mit denselben Beschwerden, welche alle unterschiedlich behandelt wurden (je nach Behandlung mit unterschiedlichem Erfolg). Begleitend habe ich auch starke Reibungseffekte der Kniescheibe im betroffenen Knie, welche im Laufe des Tages zunehmen, was sich der Orthopäde ebenfalls nicht erklären kann. Diese sind meist störender als der eigentliche Schmerz.
Nach Schmerzmittel, Ruhe und Kühlen, welche natürlich nur kurzfristig gegen Schmerz und Schwellung geholfen haben, stecke ich jetzt in einer Physiotherapie aus insg. 6 Sitzungen. Nach den ersten 2 Sitzungen war jeweils eine deutlich überdurchschnittliche Schwellung vorhanden und folgend auch mehr Schmerzen.
Im Alltag sind die Schmerzen eher ertragbar und machen sich meist in kurzen, aber intensiven Stichen bemerkbar.

Habt ihr ähnliche Symptome (Schmerz fast ausschließlich lokalisiert auf einen Punkt, starke Reibungseffekte mit der Kniescheibe) und könnt diesbezüglich was dazu sagen?
Vielen Dank! MfG, Tobi
 
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