Im Frühtau zu Berge ...

Werte Mitreisende, liebe Mitleser,

die letzten beiden Tage waren lang (mancher würde wahrscheinlich sogar behaupten sehr lang) und von schlechtem Netzzugang geprägt.

Es geht mir gut und es ist alles nach Plan verlaufen. Seit heute Abend beginnt für mich der gemütliche Teil des Ausflugs. Ich werde versuchen den morgigen Regentag (so es denn wirklich regnet) dazu zu nutzen die Ereignisse der letzten beiden bzw drei Tage nachzutragen.

Viele Grüsse aus dem Süden, EP
 
Falls der Urlaub noch eine Weile reicht, tippe ich auf Serbien, Griechenland oder gar Istanbul?! Ich bin gespannt und wünsche gutes Wetter.

PS: Habe vorgestern auf Hiddensee einen Rentner aus Dessau getroffen, der von Wladiwostok zum Baikal nach Moskau gefahren ist. Sein Buch, das er darüber geschrieben hat, will er mir schicken.
 
Es ist leider alles weit weniger spektakulär als gedacht und was eine schlechte Internetanbindung im Hotel Berichte verzögern kann... egal, schauen wir doch mal wie es weitergegangen ist.

Nachdem ich in Podnart (Slowenien) ausgezeichnet übernachtet habe und im Tagesverlauf von Norden her Gewitter aufziehen sollten versuchte ich mal wieder bei Zeiten zu starten. Kurz vor halb 10 saß ich dann auch endlich auf dem Rad und das Tagesziel hieß Gorica. Gorica bzw. Gorizia (auf der italienischen Seite) war früher mal eine Stadt wurde aber meines Wissens nach dem 2. Weltkrieg ähnlich wie Berlin geteilt.

Laut Höhenprofil hatte ich auf dem Weg 3 Hügel zu überwinden.

Der erste Hügel grüßte bereits nach 5km. Das Wetter war zwar nicht sonnig aber trocken und warm.


Auf sehr kleinen Straßen fuhr ich ungestört bergan. Obwohl ich fast den ganzen Tag auf Straßen unterwegs war wurde ich außerordentlich selten mit Verkehr konfrontiert.

Immer wieder ging es durch kleine Dörfer in denen altes aber durchaus auch viel neues zu sehen war. Slowenien ist von der Infrastruktur und vom öffentlichen Bild mindestens mit Tschechien zu vergleichen wenn nicht gar moderner.





Die ersten Höhenmeter des Tages lagen bereits hinter mir.






Die Landschaft erinnerte mich ein wenig ans Malevil-Land. Steile Mittelgebirgshügel und tief eingeschnittene Täler. Beim abbiegen bzw. der Wegewahl ist unbedingt aufzupassen wenn man nicht mal schnell 500hm extra fahren will.





Der erste Hügel war dann doch relativ schnell geschafft und genauso kurvig wie es bergan ging erfolgte die Abfahrt. Ich lag gut in der Zeit und registrierte ein wenig irritiert, dass an meinem Abzweig ein Hinweisschild Straße gesperrt aufgestellt war. Ich ignorierte diese Info und machte mich auf den Weg hinauf zu Hügel 2.

Auf einer frisch asphaltierten Landstraße auf der hier und da noch Leitplanken montiert wurden ging es idyllisch und meist sanft ansteigend bergan. Nur auf den letzten Kilometern war es etwas steiler.





Gegen Mittag hatte ich Hügel Nummer zwei geschafft und gönnte mir einen kleinen Mittagssnack aus dem Rucksack.



Ein wenig war ich doch überrascht wie schnell ich Hügel 2 geschafft hatte aber nach der Auffahrt kommt ja wieder der angenehme Teil bergab. Die Berge waren in der Gegend noch schroffer und hatten eher Mittelgebirgscharakter aber waren immer noch durchaus beeindruckend.







Die folgenden 20km ging es entspannt abwärts und da ich relativ gut in der Zeit lag folgte ich einem Hinweisschild auf eine Sehenswürdigkeit. Wie sich herausstellte war ich im Partisanengebiet unterwegs und in einer schwer zugänglichen Schlucht hatten Partisanen während des 2. Weltkrieges in einem Flussbett ein gut verstecktes Hospital errichtet.





Der Zugang zum Hospital war schon über die neu geschaffenen Wege nicht einfach (vor allem wenn man bedenkt dabei noch einen Verletzten durch das Flussbett zu tragen).





Zu meiner Überraschung entdeckte ich in der Übersicht sogar eine Röntgenstation. Damit hatte ich nicht gerechnet waren doch gerade mal ein paar kleine Holzhütten zu sehen.





Da ich noch einen Hügel vor mir hatte machte ich am Eingang kehrt und verzichtete auf eine genaue Besichtigung.

Durch tiefe Täler ging es immer weiter leicht bergab. Ich folgte mal wieder dem Lauf eines Flusses und überlegte schon was mich auf dem letzten Anstieg erwarten würde.





2010 renoviert machte die Brücke fast einen vertrauenswürdigen Eindruck, beim passieren knackte, knarzte und wankte die Brücke zwar aber sie hielt.



Als mein Abzweig dann endlich kam entdeckte ich mal wieder diverse Hinweise, dass meine Straße gesperrt ist. Ich ignorierte diese jedoch stur und fuhr über eine Schotterstraße bergauf.

Während ich Meter für Meter hochkurbelte und noch darüber nachdachte warum wohl die Straße gesperrt sein könnte und ob es möglich sein würde den nächsten Ort zu erreichen entwickelte sich die Straße und die Gegend mehr und mehr in eine kleine Tremalzo Kopie.







Selbst an den obligatorischen Felsentunnel war gedacht worden.





Wenige Meter vor dem Gipfel begann es leider zu regnen. Ich beeilte mich daher und machte mich direkt auf die Abfahrt nach Gorica.

Zu meinem Glück hielt die Bergkette den Regen auf und ich erreichte nach einer flotten Abfahrt trocken und glücklich um kurz vor 19 Uhr und somit weit vor Einbruch der Dunkelheit mein Tagesziel.

Trocken, zufrieden und nicht frierend in Gorica.


Noch ein paar Meter bergab und ich bin am Ziel.


Ein gutes Restaurant und Hotel finden wurde dann routiniert und ohne große Probleme absolviert und ich beendete den Tag zu einer angemessenen Zeit.
 
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Da es heute beim "Kampftag" regnet kam mir deine Fortsetzung sehr gelegen. Wie immer tolle Info's über die Gegend und sehr kurzweilig. Tremalzo in minni :D
Weiter so. Drücke dir die Daumen für schönes Wetter und immer Luft auf dem Pneu.......:daumen:
 
(Auch) ich nutzte das heutige Wetter, um mich 1. ordentlich dreckig zu machen und 2. hier mal wieder "mitzufahren". ^^ Was bedeutet, dass ich die letzten, öh, zwei Seiten nachgeholt habe..... Also von Deutschland durch Österreich nach Slowenien. Unter Grau und Himmelsblau, durch Eisregen und Schnee und Blüten über Blüten in frischem Grün mit zwitscherndem Gefiedervolk - Frühling ist gleich neben Herbst wohl die sehenswerteste Reise-Jahreszeit. :) Wie es sich für Dich reist, lässt sich - wie Havelland schon meinte - wohl wirklich nur erahnen. Aus dem letzten Jahr weiß ich zumindest noch, wie es ist, wenn die schneebedeckten Berge immer näher kommen und man nach jedem Kilometer schon wieder ein neues Foto machen könnte. ;)

Aber dass Herti nicht da war, Mann, Mann, Mann! :( Wie schade! Und dann auch noch die Straße wegen Schnee gesperrt!

Und ein Foto von mir während des Puddingleidens gibt's hier nicht!! :p Mir ging's sooooooo grauslich!! An die übernommene Küche kann ich mich natürlich erinnern. Und an die überlaut laufenden Fernseher... :rolleyes:

Mauterndorf... War das die Unterkunft mit dem "Willkommen im mtb-news-Kochstudio"? Wo Ihr noch Jausen-Eier gekauft habt, um sie dann zu (fast) kochen?! :p

Dann noch eine gute Reise und fahr nicht wieder bis in die Nacht rein! ;)
 
Für die folgenden zwei Tage war endlich Sonnenschein satt und frühsommerlich warme Temperaturen angesagt. Über das Frühstück in Goriza schweige ich lieber aber der blaue Himmel und die warme Sonne entschädigte mich für alles.

Nachdem ich die Grenze und den italienischen Teil der Stadt hinter mir gelassen hatte ging es erstmal auf kleinen Landstraßen in Richtung Westen.





Blick zurück auf die Schneebedeckten Berge Sloweniens


Da die Wettervorhersage für mein Reiseziel welches ich eigentlich in drei Tagen erreichen wollte nur noch zwei Tage Sonnenschein prophezeite änderte ich meine Reisepläne ein wenig.

Ab sofort ging es auf kürzesten und einfachsten Weg nach Venedig, meinem Tagesziel für Tag 1. Ich wechselte auf die verhasste Hauptstraße und rollte bis gegen 12 entspannt und zügig voran. Leider frischte der Wind im Tagesverlauf mehr und mehr auf ... und wie so oft kam das Lüftchen mehr oder weniger direkt von vorne.

Unterwegs traf ich noch ein paar Polnische Langstreckenfahrer die mir netterweise glatte 5min Windschatten spendeten bevor sie an der nächsten Tankstelle zur Pause abbogen. Ich überlegte kurz auch zu stoppen entschied mich dann aber doch zum weiterfahren ... wozu Windschatten wenn man das auch alleine fahren kann.



Wenige Kilometer später stoppte ich an einem Supermarkt und versorgte mich mit frischen Getränken und einer Banane... das Frühstücksbrötchen musste auch dran glauben und nach einer guten Viertelstunde kamen auch die polnischen Rennradler wieder vorbei ... im Windschatten des Versorgungsbusses :eek:

Ich packte schnell zusammen aber ich sollte die Jungs nicht mehr einholen. Bis km 70 kam ich noch relativ gut voran aber dann bremste das Lüftchen doch spürbar deutlicher.

Die Berge Sloweniens waren längst am Horizont verschwunden und ich befand mich in einer todlangweiligen Einöde. Nichts hinter mir, noch weniger vor mir ... ich erinnerte mich des öfteren an die Querung der Po-Ebene gemeinsam mit Will vor einigen Jahren und war irgendwie froh mich auf dem kürzesten Weg durchs nichts zu befinden.



Prignitz oder Holland? Nein, Italien!


Angeln auf Italienisch ... man setzt sich auf die Vespa, knattert los, hängt den Köder bei laufendem Motor an die Angel und sucht sich eine vielversprechende Stelle aus und wirft den Haken aus. Dann gibt man kurz Zwischengas als könnte man was auch immer dazu bewegen in den Köder zu beißen um im nächsten Moment 3 Meter weiter zu fahren und das Spiel von vorne beginnen zu lassen ... so schaltet der Italiener ab und entspannt.



Am Sonntag grillt Cindy mit Musik die Tankstelle und es wurden auch Bleifreie Steaks versprochen ... war sicher ein Highlight ;)



Nach einer gefühlten Unendlichkeit erreichte ich Jesolo Beach bzw Lido di Jesolo wie man in Italien sagt. Der Ort war Horror pur... ich glaube jetzt zu wissen wie es am Ballermann sein muss. Massentourismus für Menschen ohne Schmerzempfinden ... mehrere Reihen Hotels, Eisstände, Restaurants und eine Promenade zum sehen und gesehen werden inkl Motorradkorso und alles bevölkert von einem ganz besonders charmanten Menschenschlag wie ich ihn in der Qualität und Konzentration das erste und letzte Mal auf Mallorca erlebt habe.

Ich suchte mir ein etwas ruhigeres Plätzchen am Strand und kann das Gefühl welches ich verspürte als ich meine Füße aus den Schuhen und Socken heraus in den Sand gleiten ließ gar nicht in Worte fassen aber es war mehr als angenehm.



Das Mittelmeer lud bei fast hochsommerlichen Ostseewassertperaturen bereits zum baden ein und ich ließ mir diese Offerte natürlich nicht entgehen auch wenn ich damit ohne weiteres als Außenseiter, oder wenn man es positiv umschreiben möchte als Trendsetter zu bezeichnen war.



Gegen 18 Uhr erreichte ich die Fähre welche mich in die Lagunenstadt bringen sollte. 8€ für mich und das Bike sind durchaus noch im Rahmen des vertretbaren. Was man mir nicht sagte, Fahrräder werden in Venedig ungern bis gar nicht mit den kleinen Fähren transportiert.













Auf dem Markusplatz wurden gerade hochoffiziell die Venezianischen Fahnen eingeholt und es wimmelte von Menschen ... Mountainbikes sind hier wirklich nicht vorgesehen aber interessant war es allemal und Venedig versprüht durchaus Atmosphäre. Hier könnte man früh am Morgen oder spät Abends durchaus noch einmal ein paar Blicke riskieren.







Kurz vor Einbruch der Dunkelheit verließ ich die Stadt über einen Autobahnartigen Zubringer um wenige Kilometer später in Spineta bei Pizza-Flash zu stranden. Ich gönnte mir eine leckere Pizza und gerade als ich mich zur Weiterfahrt bereit machte blitze es und wenige Sekunden später erklang ein beeindruckendes Donnergrollen aus der Dunkelheit.

Ich ignorierte es als Versehen und fuhr weiter ... aber es half nichts, wenige Kilometer später, kurz nachdem ich an einem Hotel vorbeigefahren bin, begann es spürbar deutlich zu regnen.

Gegen 22 Uhr bzw. 30min später hatte ich ein Einsehen und nutzte einen Moment in dem es weniger regnete und flüchtete in das Hotel welches sich als einzige Option geradezu aufdrängte.



Für den nächsten Tag befragte ich ausnahmsweise mal Google um ein Gefühl dafür zu bekommen womit zu rechnen ist und erfuhr, dass es mit dem Auto nur 3:22h dauert um anzukommen. Mit dem Rad sollte es nicht all zu viel länger dauern.

 
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Schön Dich gesehen zu haben - eines der wenigen bekannten Gesichter im Ziel.
Wobei einige, so hoffe ich, am Sonntag wieder in Hermsdorf gesichtet werden.
Womit ich Schneckes Anfrage auch beantwortet habe.
 
Es gibt oder gab Überlegungen, die Anfahrt zur L'Eroica in die Toscana mit dem Rad zu bewältigen. Ich hielt das für unmöglich, selbst Ende September. Und jetzt dieser Bericht. Ich bin begeistert!

Twobeers
 
@Eispickel
Danke für deinen klasse Livebericht! War mit immer eine willkommen Frühstückslektüre.
Schöne Tour + Idee einen Alpencross mit An- + Auslauf zu fahren ^^.
Und dann hast auch noch direkt das Empfangskomitee im Marathonzielbereich in Riva gestellt. :daumen:

Gestern dauerte es wohl ganze 2 h, um von Rovereto nach Riva zu gelangen. :D Zum Glück bist Du mit Rad, damit brauchst ja nur halb so lange. :D
Kann ich irgendwie gar nicht nachvollziehen, wir sind auch Donnerstag angekommen und das verlief die gesamte Strecke mehr als flüssig mitn Auto. Allerdings waren wir auch erst zur Dämmerung da, am Freitag war die Uferstrasse um den Monte Brione schön zu geparkt :), da war Cubi mitn Minibike schneller als die Autos. ^^
 
Super Tour und auch für normal Verrückte mit etwas Zeitguthaben machbar. :D
Du kannst jetzt bestimmt super singen, oder was macht man so in den manchmal nicht endenden, einsamen Trampelabschnitten ?
Wie hast du deine Technik nachgeladen, Solar oder Nabendynamo?

Ich bin gespannt auf den Abschlussbericht. :)
 
Mein letzter Reisetag sollte mich bis Riva bringen. Für mich war es nicht nur ankommen sondern irgendwie mehr wie nach Hause kommen.

Da im Laufe des Tages erneut Gewitter vorhergesagt waren verabredete ich mich mit meinem Rucksack zu 7 Uhr am Buffet war ausnahmsweise sogar einigermaßen pünktlich.

Das Gewitter am Vorabend hatte sich längst in wohlgefallen aufgelöst und ein Blick über das Büffet bzw. durch den Frühstücksraum ließen mich zufrieden lächeln.

Ich war alleine und das wirklich gut gefüllte Büffet war quasi nur für mich angerichtet. Ich füllte Bauch und Rucksack und rollte zu fast Morgentauverdächtiger Uhrzeit um kurz vor 8 Uhr vom Hof.

Schnurgerade ging es auf einer weniger stark befahrenen Straße kilometerlang durch die ultraflache Landschaft. Ich musste an die Via Appia denken, welche ich vor langen Zeiten auf dem Weg von Garmisch nach Messina mal befuhr und die südlich aus Rom kommend 50km schnurgerade wie am Lineal gezogen in Richtung Neapel führt.

Was mir sofort auffällt, ich bin viel zu warm angezogen, denn es ist trotz der frühen Uhrzeit schon ordentlich heiß, fast drückend schwül.

Stellvertretend für alle Orte mit seltsamen Ortsnamen Mussolini irgendwo im nirgendwo in der Nähe von Padova.
Es ist bisweilen sehr verwunderlich, welch skurile Ortsnamen. warum auch immer, so gewählt wurden.



Im Gegensatz zum Vortag war die Landschaft deutlich grüner was mich irgendwie mehr an Brandenburg erinnerte und warum auch immer bei mir auf mehr Gefallen stieß als die karge Gegend vor Venedig am Vortag.



Vorbei an Schlössern ...



... und Kirchen .... erinnerte mich irgendwie sehr stark an Siena ...



... und noch mehr Kirchen ... bei strahlend blauem Himmel :)



... ging es über den örtlichen Klatschmohnacker.



Irgendwann bemerkte ich links neben mir erste kleine Hügel, dann rechts ... und irgendwann auch direkt vor mir. Die Hügel wurden immer hügeliger und eine gute Stunde später konnte man die Hügel getrost als Berge bezeichnen und abgesehen von der Richtung aus der ich kam umschlossen mich die Berge fast vollständig.



Gegen 13 Uhr erreichte ich Schio wo ich mir eine erste Pause und die gesamten Schätze aus meinem Rucksack vom morgendlichen Büffet gönnte bevor ich bei drückender Hitze mich daran machte die letzten 1000hm zwische mir und Riva zu vernichten.

Ich stoppte am erstbesten Brunnen und durstig wie ich war füllte ich meine Trinkflaschen mit frischen klarem Wasser und frischen grünen Algen. Zu meiner Überraschung überlebte ich die ungewollte Beimischung der Biomasse Beschwerdefrei.



Es dauerte nicht lange und ich erreichte den Teil des Passubio Passes wo es spürbar steiler wurde. Vor mir ragten steile Felsformationen auf (endlich wieder in den Bergen :love:) während aus den tiefschwarzen Wolken über und in den Felsen direkt vor mir immer wieder ein bedrohliches Donnern herüberhallte.

Das wird schon gut gehen, sieht doch gar nicht so schlimm aus ...



Gewitter in den Bergen ist auf dem Rad weniger lustig aber ich hatte irgendwie Glück. Trockenen Rades erreichte ich nach knapp 2h die Passhöhe perfekt getimt denn hinter mir drängte bereits das nächste Gewitter in den Berg.





Eine Stunde später und ich hätte den Passubio-Pass nicht trockenen Fusses passiert. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich es jetzt geschafft hatte aber ich habe mich getäuscht. Die Abfahrt nach Rovereto durch ein spektakuläres Tal zog sich mit ein paar netten Gegenanstiegen wie Kaugummi in die Länge.

Geschafft .... so gut wie "zu Hause".







Gegen 17 Uhr erreichte ich dann endlich Rovereto. Ich hielt mich nicht lange auf und fuhr direkt weiter nach Riva. Kurz vor Nago sollte ich endlich auch noch mal die Gelegenheit bekommen meine Regensachen für 10min anzuziehen. Da ich diese auf den mehr als 1500km noch gar nicht benutzt hatte entschloss ich mich diese Gelegenheit wahrzunehmen, viele würden wohl nicht mehr kommen bis Riva.

Muss sowas denn wirklich sein? Es musste ... yeah, zum Glück hab ich die Regensachen nicht umsonst eingepackt :rolleyes:



Um kurz nach 18 Uhr erreichte ich nach knapp 8h Nettofahrzeit und der Gewissheit, dass man mit dem Auto auch nicht sooo viel schneller in Riva ist als Überraschungsgast des Tages das Casa del Caffee.

FREUDE!!!



Es ist schon erstaunlich wie schnell und unkompliziert man mit dem Rad von Berlin zum Gardasee kommt :)



Ich bin von den 14 Tagen in denen ich unterwegs war 13 Tage gefahren. In Summe waren dass fast 94h Gesamtfahrzeit für knapp 1700km.

Tag 1 Berlin - Magdeburg
Tag 2 Magdeburg - Bad Dürrenberg
Tag 3 Bad Dürrenberg - Liebschütz
Tag 4 Liebschütz - Nürnberg
Tag 5 Nürnberg - Regensburg
Tag 6 Regenruhetag
Tag 7 Regensburg - Kirchweihdach
Tag 8 Kirchweihdach - Schladming
Tag 9 Schladming - Mauterndorf
Tag 10 Mauterndorf - Villach
Tag 11 Villach - Podnart
Tag 12 Podnart - Gorica
Tag 13 Gorica - Spinea
Tag 14 Spinea - Riva del Garda

Fazit: ich bin endlich mal wieder, bei zumeist sehr schönem Wetter ein wenig Rad gefahren und ich habe bisweilen sehr gut gegessen und ziemlich viel gesehen.

Der schönste Teil für mich war die Strecke Magdeburg - Schladming, da ich fast nur abseits von Straßen bzw. wenn dann nur auf sehr kleinen Nebenstraßen unterwegs war. Schön mal wieder in Riva gewesen zu sein und viele bekannte Gesichter gesehen zu haben.

Es war wirklich schön :)

Vielen Dank auch noch mal an alle die mich unterwegs wie auch immer unterstützt und/oder aufgenommen ... oder hier begleitet haben.

Bis zum nächsten Mal ... EP :winken:

Das mit dem Nabendynamo kläre ich gerne auch noch auf ... aber bitte nicht mehr jetzt ;)
 
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