Immer längere Enduros - wie findet ihr das?

:lol:

Hab ich mich, genauso wie alle anderen meiner radfahrenden Bekannten, in 10 Jahren recht intensiven Radfahrens noch nie drum geschert und meinen Knien geht es bestens und dass die Kraftübertragung etwas weiter vorne sitzend besser ist spürt man ja wohl eindeutig.
Ist in meinen Augen Blödsinn. Die Leute sind sich ja nichtmal einig wo am Knie genau das gemessen wird. Allerhöchstens ein Anhaltspunkt fürs allererste Fahrrad wenn man keine Ahnung hat wie man sitzen möchte.
 
Wow,
Sei froh!
Beneide alle, die damit nichts zu tun haben.... :daumen:

Wenn es bei mir nicht passt, komm ich keine 20km weit :(
ich meinte damit nicht dass eine korrekte Sitzposition nicht wichtig ist, sondern dass meiner Erfahrung nach die allerwenigsten eine Sitzposition mit knidlot durch die Pedalachse als optimal empfinden sondern lieber weiter vorne sitzen.
 
Danach hab ich ehrlich gesagt nie eingestellt :lol:

Ich stelle in der Regel den Sattel so ein (vorne <-> hinten verrutschen), dass mir die Position zum Pedal passt.
Danach wird über die Länge des Vorbaus der Lenker-Sattel-Abstand eingestellt.
Naja, beim Stadtrad kommen dann halt 120mm Vorbaulänge zusammen, was an nem Straßenrad auch OK ist,
aber am MTB will ich keine 120mm Vorbaulänge fahren...
Also montiert man halt doch nur einen 60er/80er Vorbau, lebt mit dem kurzen Lenker-Sattel-Abstand,
und schiebt den Sattel noch ein bisschen nach hinten, damit sich das Bike nicht gar so kurz anfühlt...

In den letzten Jahren hatte ich mich an diesen (für mich zu) flachen Sitzwinkel irgendwie gewöhnt.
Mit dem neuen (etwas längeren Bike) ist es plötzlich möglich, den Sattel angenehm weit nach vorne zu schieben.
Deshalb das AHA-Erlebnis.
Von daher: JA, ich bin ein Fan von immer längeren Bikes :daumen:

Grüße

Sven
 
Komisch, wenn ich den Sattel übermäßig weit nach vorn schiebe, dann habe ich einfach das Gefühl, dass ich hinten vom Sattel runter falle... Ich orientiere mich nicht wirklich am Knielot (zumal es im Anstieg ja eh nicht so paßt wie in der Ebene) sondern stelle den Sattel einfach nach meinem Sitzgefühl ein... Der Reach hat da nicht wirklich einen Einfluss.
 
Also mein Eindruck ist das der Sattel mit Flatpedals weiter vorne sein muss als mit Clickies. Da tritt man dann konzentiert von oben. Bei Clickies kann man etwas besser ziehen wenn der Sattel ca. 10mm weiter hinten ist. Die Zieherei ist ja anscheinend ineffizient, aber um die Traktion konstant zu halten eben schon eine gute Option mit Clickies.

Wenn der Sattel weiter vorne ist muss er auch minimal höher sein, damit der Abstand zum Tretlager wieder stimmt. Kann sein, dass das das "Nach-hinten-runterrutschen" schon kompensiert. Ansonsten: Lenker festhalten, Arme leicht beugen, Spannung im Körper aufbauen...

Zum Thema Länge: Hatte 2003 ein Cannondale Gemini in M mit 395mm Reach + 105mm Vorbau. Bin inzwischen über viele Zwischenschritte bei 435mm + 60mm Vorbau bei 26 Zoll und 460mm + 35mm Vorbau bei 29 Zoll angekommen. Die von mir bevorzugte Gesamtlänge hat sich in einem Zeitraum von 14 Jahren also nicht geändert.

Das Fahrverhalten der modernen Bikes ist gutmütiger und neutraler als das der alten. Es ist weniger Bewegung des Körpers von vorne nach hinten notwendig. Ich habe den Eindruck, dass ich mit den modernen Bikes schneller bin als ich damals war.

Habe mal testweise eine 45mm Vorbau am 29er (Trailfox) montiert. Fühlt sich schnell an, aber auch anstrengender als mit dem 35mm Vorbau.

Also meine Meinung bzgl. Gesamtlänge Reach + Vorbau: Da gibt es ein Optimum für jede Kombination "Fahrer/Einsatzbereich".

Länger=besser gilt nur dann mit nach oben offener Grenze, wenn die Fitness des Fahreres passt.
 
Länger=besser gilt aber schon,
nämlich für den Radstand,
der sich aus flachem Lenkwinkel (= besseres Abrollverhalten + besseres Ansprechen der Gabel) und langem Reach (generiert aus einem Steilen Sitzwinkel bei moderat gewachsener Oberrohrlänge) ergibt.
 
Mein Punkt ist: Ab einer gewissen Gesamtlänge (die in einem bestimmten Verhältnis zur Körpergeometrie steht) ist noch länger nur noch besser für den Fahrer, der Aufgrund seiner Technik und Physis in der Lage ist, daraus einen Vorteil ziehen.

Ein steiler Sitzwinkel führt nicht zu mehr Reach. Er macht aber insbesondere dann Sinn, wenn er mit einem langen Reach kombiniert wird.
 
Ein steiler Sitzwinkel macht immer Sinn. Ob der Reach dann von langem Rahmen und kurzem Vorbau oder kurzem Rahmen oder Langem Vorbau kommt ist egal
 
Naja eigtl misst der Reach aber nicht inklusive Vorbau, sondern vom Tretleger bis zum Gabelschaft, aber du hast in der Theorie natürlich recht. Jedoch ist es ein meilenweiter unterschied ob man nen Rad mit zB 430er Reach und 50mm Vorbau fährt, als nen 410er mit 70mm Vorbau. Das Fahrgefühl ist nen komplett anderes und wenn man ein mal langen Reach mit kurzem Vorbau gefahren ist mag man das Gefühl eigtl eher nicht mehr missen.
 
Das Überschlagsgefühl in steilen Abfahrten nimmt halt deutlich ab, je weiter das Vorderrad (im Vergleich zum Lenker) nach vorne rutscht...
 
Ich habe beim Hibike Testival mal meine Theorie vom für mich pasenden Bike in der Praxis getestet. Angefangen habe ich mit einem Lapierre Spicy in M, dass stellvertretend für mein altes 2005'er Kona Stinky in XXL herhalten musste. Sitzposition und Fahrgefühl waren praktisch gleich, obwohl es natürlich leichte Unterschiede gibt. Das Spicy in L hat einen Reach von 444 mm, mein Stinky 420 mm, aber dafür sitze ich etwas weiter hinten. Beim Spicy war der Abstand Sattelsitzknochenposition-Lenker 71 cm, beim Stinky 72 cm. Jetzt hat sich in den letzten beiden Jahren herauskristallisiert, dass ich gerne 2 cm gestreckter sitzen würde. Deshalb habe ich anschließend die gleiche Runde auf dem Spicy in L gedreht. Mein Sitzabstandmaß ist hier 74 cm und passt nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch perfekt :love:. In L hat das Spicy 461 mm Reach. Witztigerweise empfiehlt Lapierre für meine Körpergröße von 1,89 m XL. Der hätte dann 484 mm Reach, was mir auf dem Papier zu lang erscheint. Leider war kein Spicy in XL da, weshalb ich bei der Gelegenheit ein 29'er testen wollte. Fündig wurde ich bei Ghost mit dem SL AMR 7 LC in XL, mit 485 mm Reach. Eueueu, war das lang. Der Sitzabstand war hier 80 cm. Auf halber Strecke habe ich ordentlich Kreuzschmerzen bekommen. Nachdem ich die Federelemente halbwegs auf mich eingestellt hatte - der Ghost-Techniker hatte sie trotz großem Bohei viel zu straff abgestimmt - ging es auf einem Trail bergab. Da fühlte ich mich eher als Passagier, denn als Pilot. Weder der riesige Rahmen, noch die 29'er haben mir zugesagt. Das Bike hat für mich jede Spritzigkeit vermissen lassen. Leider kann ich auch nicht sagen, dass es dafür wie ein geölter Blitz bergab fuhr. Ich habe gar keine richtige Position auf dem Bike gefunden. Ich saß und stand einfach zu hecklastig auf dem Bike. Absprungkanten, die ich mit dem Spicy vorher locker erwischt habe, haben mich mit dem Ghost wie einen Anfänger aussehen lassen.
Das war eine sehr interessante Erfahrung. Ich weiß jetzt jedenfalls, welches Bike ich will. 8-)
Interessant waren auch die unterschiedlichen Schaltungen und Bremsen. Die XO1 Eagle am Spicy Team war schon sehr geil. Ich fand sie nochmal deutlich knackiger als die schon gute GX-XO1-Kombi am Spicy 527. Die XT am Ghost schaltet auf Eagle Niveau. Am 29'er war aber das zweite Kettenblatt Pflicht. Zwischen Guide R, Guide RSC und Shimano SLX war - ich muss es als Avid-Fan zugeben - die SLX am Besten. Ich glaube aber, die Guides waren nicht ordentlich entlüftet.
 
Hi @GoldenerGott,

sehr interessant deine Erfahrungen zu lesen! Siehe da, es gibt noch jemanden ausser mir, der die Sattelsitzknochenposition als Referenzpunkt für Messereien an Bikes verwendet!

Ich messe übrigens gerne "Sattelsitzknochenposition - Lenkerende" um den Effekt der Lenkerbreite, -form und -position miteinzubeziehen.

Auch sehr gut geeignet ist "Tretlagermitte - Lenkerende" um die Größe des Bikes im Stehen richtig einschätzen zu können.

Für die Einschätzung der "Gesamtgröße" eignet sich gut die Rahmendiagonale "Hinterachsmitte - Steuerkopfmitte-unten".

Bzgl. "Pilot vs. Passagier": Diese Beschreibung passt sehr gut zu dem Gefühl, das ein (zu) großes Bike vermittelt! In Schritten - und letztlich sicher auch in Grenzen - lässt sich über angepasste Technik und den Einsatz von mehr Energie und Kraft dann auf einem großen Bike das "Ich-bin-der-Pilot-Gefühl" wieder erarbeiten.

Dazu muss man bereit sein (Wille), den entsprechenden Körper haben (Physis), und ebenso die passenden Strecken, die die geforderte druckvolle Fahrweise überhaupt zulassen. (Einsatzgebiet)

Zum Thema Vorbaulänge: Länger als 60mm macht m.M.n. keinen Sinn. Ein kurzer Vorbau (32-45mm bei 26/27,5") fordert jedoch besonders auf Strecken mit flachem Gefälle deutlich mehr Einsatz vom Fahrer, um das Vorderrad passend zu belasten.
 
Hi @GoldenerGott,

sehr interessant deine Erfahrungen zu lesen! Siehe da, es gibt noch jemanden ausser mir, der die Sattelsitzknochenposition als Referenzpunkt für Messereien an Bikes verwendet!

Ich messe übrigens gerne "Sattelsitzknochenposition - Lenkerende" um den Effekt der Lenkerbreite, -form und -position miteinzubeziehen.

Auch sehr gut geeignet ist "Tretlagermitte - Lenkerende" um die Größe des Bikes im Stehen richtig einschätzen zu können.

Für die Einschätzung der "Gesamtgröße" eignet sich gut die Rahmendiagonale "Hinterachsmitte - Steuerkopfmitte-unten".
Ich habe mir da die Mühe gemacht, alle Geometrien der halbwegs in Frage kommenden Rahmen mit ACAD nachzubilden und mit meinen beiden alten Bikes zu vergleichen. Ohne diesen Vergleich finde ich die Diskussionen sinnlos, weil man gar nicht einschätzen kann, was ein anderes Maß bewirkt.

Bzgl. "Pilot vs. Passagier": Diese Beschreibung passt sehr gut zu dem Gefühl, das ein (zu) großes Bike vermittelt! In Schritten - und letztlich sicher auch in Grenzen - lässt sich über angepasste Technik und den Einsatz von mehr Energie und Kraft dann auf einem großen Bike das "Ich-bin-der-Pilot-Gefühl" wieder erarbeiten.

Dazu muss man bereit sein (Wille), den entsprechenden Körper haben (Physis), und ebenso die passenden Strecken, die die geforderte druckvolle Fahrweise überhaupt zulassen. (Einsatzgebiet)
Sehe ich genauso. Da ich aber zum Spaß fahre und nicht zum Arbeiten, kommt sowas nicht in Frage.

Zum Thema Vorbaulänge: Länger als 60mm macht m.M.n. keinen Sinn. Ein kurzer Vorbau (32-45mm bei 26/27,5") fordert jedoch besonders auf Strecken mit flachem Gefälle deutlich mehr Einsatz vom Fahrer, um das Vorderrad passend zu belasten.
Da kommen wieder die widersinnig kurzen Kettenstreben der meisten aktuellen Bikes ins Spiel. Wenige Millimeter entscheiden hier über Freud oder Leid. Das Spicy hat für aktuelle Verhältnisse recht lange Kettenstreben. Passt mir aber perfekt. Das hängt dann auch von der Sitzposition ab. Die Balance muss stimmen. Meine beiden alten Bikes sind in dieser Hinsicht das genaue Gegenteil. Am einen zu kurz im Vergleich zur Sitzposition, am anderen zu lang für die Sitzposition.
 
"Immer wie längere Enduros - wie findet ihr das?"


Ohne den Thread durchgelesen zu haben kommt mir eine Gegenfrage in den Sinn, "immer wie kürzere Vorbauten - wie findet ihr das?"

Zum Thema Vorbaulänge: Länger als 60mm macht m.M.n. keinen Sinn. Ein kurzer Vorbau (32-45mm bei 26/27,5") fordert jedoch besonders auf Strecken mit flachem Gefälle deutlich mehr Einsatz vom Fahrer, um das Vorderrad passend zu belasten.

Ich fuhr Jahrelang vor allem eins, Bergab. Dann habe ich den Keller aufgeräumt, ging auf Reisen und folgte meiner Lust an Ultradistanzrennen. Nun soll wieder ein Enduro her und ich kann nächste Woche ein Bike testen mit für mich eher grenzwertig langem Oberrohr in Grösse L. Das M ist aber wiederum so klein, dass es weniger in Frage kommt.


Lange Rede kurzer Sinn:
Was spricht dagegen/dafür bei 29" im Grenzfall anstatt 50 mm auf 40 mm zu gehen?

Ich werde versuchen beides zu testen, würde mich aber gerne auch eure Praxiserfahrungen dazu lesen.



Da kommen wieder die widersinnig kurzen Kettenstreben der meisten aktuellen Bikes ins Spiel. Wenige Millimeter entscheiden hier über Freud oder Leid. Das Spicy hat für aktuelle Verhältnisse recht lange Kettenstreben. Passt mir aber perfekt. Das hängt dann auch von der Sitzposition ab. Die Balance muss stimmen. Meine beiden alten Bikes sind in dieser Hinsicht das genaue Gegenteil. Am einen zu kurz im Vergleich zur Sitzposition, am anderen zu lang für die Sitzposition.
Ein Ballerbike mit langen Kettenstreben widerstrebt mir dafür. Ich fuhr mein Summum (L bei 182 cm, kurzer Rumpf) in verschiedenen Positionen der KS, 435 mm passte mir am besten. Wenn hinten der Grip weg war, konnte ich mich nach vorne legen und alles war gut. Unter Grip-Verlust fühlte sich das Bike einfacher im Handling an und lies sich besser kontrollieren. Zudem war der Kontrollverlust besser steuerbar, gefühlt auch später, aber dies vermutlich einfach weil es besser zu kontrollieren war.
Der Mehraufwand in Kurven steht zum sonstigen Verhalten in meinen Büchern nicht im Verhältnis. Ich mag Länge lieber vorne.

Auf meinem Reise- und Alltagsrad hatte ich kürzlich die Kettenstrebe auf ca. 447 mm geschoben aufgrund 2.6“ Reifen. Für die wärmere Jahreszeit nun einen 2.4“ Reifen und den Hinterbau auf ca. 436 mm geschoben. Es ist ein starres MTB und die Unterschiede sind enorm spürbar und für mich ganz klar eine Bestätigung, was ich auch auf dem Summum – einem völlig anderen Bike – erfahren habe.

Deshalb will ich einen langen Reach, entsprechenden Lenkwinkel und kurzen Hinterbau um auf schöne > 1200 mm Radstand zu kommen.
 
@Alpinum ich bin 183cm groß, habe aber nur 84 cm Schritthöhe. Trotzdem klingen deine Anforderungen an bikes recht ähnlich wie meine. Habe mir im Herbst mit Enduro und DH Erfahrung auch ein 29er gekauft und bin bei BMC Trailfox in L gelandet.

Das hat nen 460er Reach. Ich dachte erst, es sei zu lang. Es ist aber so, dass durch die größere Nabenhöhe im vgl. zum Tretlager die Gabel eine Parallelverschiebung nach oben macht wodurch sie dann bei 67 Grad Lenkwinkel auch ein gutes Stück weiter vorne steht. Die Verhältnisse beim Trailfox bzgl. der Kontaktpunkte Körper-Bike und Bike-Boden sind mit 35mm Vorbau exakt so wie bei meinem 26er mit 60er Vorbau. Das gilt aber nur für Gabeln mit ähnlichem Offset. Hat die 29er Gabel mehr Offset sollte der Reach wieder etwas kürzer sein, der Vorbau dafür länger.

Ich hab das alles lang und breit mit Skizzen mal hier dargestellt: http://www.mtb-news.de/forum/t/29er-geometrie-protokoll-einer-auseinandersetzung.830688/

Im Trailfox ist ne 160er Pike mit 46er Offset. Im 26er die 27,5er Pike mit 42 mm Offset. Meine Praxiseindrücke decken sich mit den theoretischen Betrachtungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich (182) fuhr bis vor 2 Jahren ein 26er Enduro in M. Reach 431, Stack 577, CS 419, WB 1153. Heute kann ich mir das nur noch mit einer irrationalen, in alten Zeiten gründende Vorliebe für (zu) kleine Rahmen erklären...

Im Rahmen eines Garantiefalls habe ich dann auf L gewechselt. Reach 457, Stack 585, WB 1183. Nach kurzer Angewöhnung besser als zuvor. Aber, ich stellte fest, 457 sind mir persönlich zu viel, dafür der Stack zu tief. 35er Vorbau und hoher Lenker machten die Sache besser.

Etwas später habe ich das Bike dann mit nem Tuninglink versehen. Innenlagerhöhe von 351 auf 339, Lenkwinkel von 66,5 auf ca. 65°, Reach wurde dadurch kürzer, Stack höher. Gute moderne Geo, flach für ein Enduro. Spassig zu fahren.

Und doch war nicht die Stabilität drin, die ich mittlerweile suchte. Auf letzte Saison daher der Wechsel auf große Räder. Reach 442, Stack 624, CS 437, WB 1195. 10mm mehr Radstand, dabei aber 18mm längere Kettenstreben. Nach Jahren mit Specis und superkurzen Streben etwas Neues für mich. Das Bike fühlte sich rasch gut an und ich kam auf Anhieb damit zurecht. Und doch denke ich heute, dass ich erst gegen Ende der Saison so richtig darauf eingestellt war.

Mittlerweile fahre ich eine hohe Front mit 780er Lenker 35 Rise, 50er Vorbau und 20mm Spacer drunter. Und auch das Fahrwerk feinjustiert, straffer als früher. Sowie mit nem Winkelsteuersatz nun 65,7° LW und 1205 WB. Das mit 29" statt 26" Rädern und mehr als 50mm längerem Radstand. Der Hobel ist schlicht riesig im Vergleich zu meinem 26er vor 2 Jahren... in gewisser Weise musste ich neu fahren lernen. Es fühlt sich aber natürlicher, intuitiver an und ich bin mit mehr Vertrauen unterwegs. Bin heute wesentlich schneller als zuvor, stürze aber seltener. Einfach nur besseres Material? Kann sein. Ebenso wohl aber passenderes Material, die grossen Räder liegen mir, was ich zuerst aber rausfinden musste. Und die Bereitschaft, mich auch im biblischen Alter von 45 noch darauf einzulassen und mich weiter zu entwickeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tyrolens: Wie meinen? :)

@MTB_Daniel: Natürliche Trails in Voralpen und Alpen. Wohne in der Zentralschweiz.

(Für Park habe ich noch ein Demo 26. Macht auch Spaß, ist aber komplett anders und kommt zunehmend selten zum Einsatz.)
 
Skifahrer wissen, was du meinst. ;)
Und Kayaker und... und... und... Länge läuft eben...

Den Mehraufwand in Kurven kann ich durch mehr Hingabe das Bike rein zu legen recht gut kompensieren, so ging es zumindest mir, als ich ab Ende 2010 einen Downhiller mit 62.2 ° LW (nachgemessen) durch die Gegend scheuchte.
 
"Immer wie längere Enduros - wie findet ihr das?"

Ein Ballerbike mit langen Kettenstreben widerstrebt mir dafür. Ich fuhr mein Summum (L bei 182 cm, kurzer Rumpf) in verschiedenen Positionen der KS, 435 mm passte mir am besten. Wenn hinten der Grip weg war, konnte ich mich nach vorne legen und alles war gut. Unter Grip-Verlust fühlte sich das Bike einfacher im Handling an und lies sich besser kontrollieren. Zudem war der Kontrollverlust besser steuerbar, gefühlt auch später, aber dies vermutlich einfach weil es besser zu kontrollieren war.
Der Mehraufwand in Kurven steht zum sonstigen Verhalten in meinen Büchern nicht im Verhältnis. Ich mag Länge lieber vorne.

Auf meinem Reise- und Alltagsrad hatte ich kürzlich die Kettenstrebe auf ca. 447 mm geschoben aufgrund 2.6“ Reifen. Für die wärmere Jahreszeit nun einen 2.4“ Reifen und den Hinterbau auf ca. 436 mm geschoben. Es ist ein starres MTB und die Unterschiede sind enorm spürbar und für mich ganz klar eine Bestätigung, was ich auch auf dem Summum – einem völlig anderen Bike – erfahren habe.

Deshalb will ich einen langen Reach, entsprechenden Lenkwinkel und kurzen Hinterbau um auf schöne > 1200 mm Radstand zu kommen.
435 mm hat das Spicy auch. Das ist aber nicht kurz, wenn ein Last z.B. 418 mm hat und die meisten anderen Bikes höchstens 430 mm.
Würde ich einen längeren Reach (>461 mm) angenehm empfinden, könnten auch die Kettenstreben kürzer sein, weil ich durch die gestrecktere Position mehr Gewicht auf das Vorderrad brächte. Entscheidend ist immer die Balance auf dem Bike. Da wir Menschen alle etwas unterschiedlich lange Beine und Arme haben, ist das bei Jedem anders, was er als optimal empfindet. Deshalb war das Ghost für mich auch sperrig, weil es bei 438 mm Kettenstreben in Verbindung mit den größeren Laufrädern für mehr Hecklastigkeit bei mir sorgt. Da müssten die Strecken schon sehr steil sein, um darin einen Vorteil zu erkennen.
 
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