Ines Thoma im Interview: „Wenn Romy krank ist, kann ich halt nicht mitfahren!“

Ines Thoma im Interview: „Wenn Romy krank ist, kann ich halt nicht mitfahren!“

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Lange Zeit war Ines Thoma Deutschlands beste Enduro-Fahrerin und konnte mehrere Podiums-Platzierungen in der EWS verzeichnen. Während der Saison 2020 hat sich die Canyon-Teamfahrerin dann entschieden, eine Baby-Pause einzulegen. Im kommenden Sommer plant sie nun wieder bei Top-Rennen anzutreten – allerdings ohne Team, dafür mit Tochter Romy und mit einem eigenen Zeitplan. Hier gibt's das Interview.

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Ines Thoma im Interview: „Wenn Romy krank ist, kann ich halt nicht mitfahren!“

Profi-Sportler mit Kind – was muss passieren, damit diese Entscheidung Sportler*innen künftig leichter fällt?
 
Mensch Ines, kaum sieht man dich zwei Jahre nicht mehr bei Canyon beim GranFondo und schon hast du eine kleine Dame im Gepäck :daumen:

Glückwunsch und viele tolle Tage wünsche ich Euch (und viiiel Geduld).

Ein Mitfahrer vom Trailscout in Goldrain von anno dazumal :D
C.
 
Profi-Sportler mit Kind – was muss passieren, damit diese Entscheidung Sportler*innen künftig leichter fällt?

Ich kennen keinen männlichen Profi-Sportler, bei dem der Kinderwunsch einen Einfluss auf die sportliche Karriere hatte. Schließlich kümmert sich gem. dem klassischen Rollenbild die Frau um die Kinder, er hat Zeit für seinen Sport/Karriere. Bei weiblichen Profi-Sportlern ist es erheblich anders und da sehe ich klare Parallelen zur normalen Berufswelt: Entweder verdient die Frau mit ihrem Sport so viel Geld, dass sie sich eine Nanny leisten kann oder sie hat um sich herum ein eingespieltes Team aus Eltern und Mann, die mitspielen. Nur dann läuft es. Eine Alleinerziehende hätte keine Chance. Was muss also passieren? Sie braucht eine finanzielle Absicherung und/oder passendes Umfeld, das mitspielt. Ich sag es ja ungern, aber ich befürchte, dass Frauen wie Ines oder Rachel es schwer haben werden, an alte Erfolge anzuknüpfen. Als Vater von 2 Kindern unterstelle ich einfach mal, dass auch sie mental spätestens nach der 1. richtigen Verletzung mit notwendiger OP und Ausfall abwägen wird, was Priorität hat - Kind oder Profi-Sport? Zu 99% wird der Urinstinkt dem Kind die Priorität zuteil werden. Dennoch drücke ich ihr die Daumen bei ihrer beruflichen Karriere - sie wird sich auch mit Kind in der Branche wieder eingliedern. Schließlich hat sie genügend wertvolle Erfolge zu verbuchen.
 
Schönes Interview. Viel Erfolg für die neue Saison!

Aber die Forenexperten für frühkindliche Entwicklung und Exzellenz in der Elternschaft treiben mir den Schweiß auf die Stirn.
Hier gibts eben für alles Experten, wundert mich aber nicht bei den ganzen Kalibern hier. Gestern noch mit dem Starrfedergabel Stahlbike am Gardasee unterwegs und heute den Säugling höchstpersönlich an der haarigen Männerbrust stillen - hier ist alles möglich.
 
Profi-Sportler mit Kind – was muss passieren, damit diese Entscheidung Sportler*innen künftig leichter fällt?
Der Mann muss das Kind austragen und gebären...
Ich kennen keinen männlichen Profi-Sportler, bei dem der Kinderwunsch einen Einfluss auf die sportliche Karriere hatte. Schließlich kümmert sich gem. dem klassischen Rollenbild die Frau um die Kinder, er hat Zeit für seinen Sport/Karriere. Bei weiblichen Profi-Sportlern ist es erheblich anders und da sehe ich klare Parallelen zur normalen Berufswelt: Entweder verdient die Frau mit ihrem Sport so viel Geld, dass sie sich eine Nanny leisten kann oder sie hat um sich herum ein eingespieltes Team aus Eltern und Mann, die mitspielen. Nur dann läuft es. Eine Alleinerziehende hätte keine Chance. Was muss also passieren? Sie braucht eine finanzielle Absicherung und/oder passendes Umfeld, das mitspielt. Ich sag es ja ungern, aber ich befürchte, dass Frauen wie Ines oder Rachel es schwer haben werden, an alte Erfolge anzuknüpfen. Als Vater von 2 Kindern unterstelle ich einfach mal, dass auch sie mental spätestens nach der 1. richtigen Verletzung mit notwendiger OP und Ausfall abwägen wird, was Priorität hat - Kind oder Profi-Sport? Zu 99% wird der Urinstinkt dem Kind die Priorität zuteil werden. Dennoch drücke ich ihr die Daumen bei ihrer beruflichen Karriere - sie wird sich auch mit Kind in der Branche wieder eingliedern. Schließlich hat sie genügend wertvolle Erfolge zu verbuchen.
Gleichberechtigung hin oder her dürfte es durchaus einen relevanten Unterschied machen, ob man das Kind austrägt und stillt oder nicht. Das ist weniger eine Rollenbild-Geschichte als vielmehr ziemlich fest biologisch vorgegeben. Ein alleinerziehender Vater hätte übrigens das gleiche Problem: entweder genug Geld für entsprechende Betreuungsmöglichkeiten oder aber Nachteile im Beruf. Es gibt nur deutlich weniger alleinerziehende Väter. Und das liegt dann auch nicht nur am bitterbösen Patriarchat, sondern an verkrusteter Rechtsprechung, die bei einer Trennung ein Kind ziemlich kategorisch eher bei der Mutter sehen. Hier scheint das "klassische Rollenbild" dann aber durchaus in Ordnung zu sein...
 
Profi-Sportler mit Kind – was muss passieren, damit diese Entscheidung Sportler*innen künftig leichter fällt?

Ich kennen keinen männlichen Profi-Sportler, bei dem der Kinderwunsch einen Einfluss auf die sportliche Karriere hatte. Schließlich kümmert sich gem. dem klassischen Rollenbild die Frau um die Kinder, er hat Zeit für seinen Sport/Karriere. Bei weiblichen Profi-Sportlern ist es erheblich anders und da sehe ich klare Parallelen zur normalen Berufswelt: Entweder verdient die Frau mit ihrem Sport so viel Geld, dass sie sich eine Nanny leisten kann oder sie hat um sich herum ein eingespieltes Team aus Eltern und Mann, die mitspielen. Nur dann läuft es. Eine Alleinerziehende hätte keine Chance. Was muss also passieren? Sie braucht eine finanzielle Absicherung und/oder passendes Umfeld, das mitspielt. Ich sag es ja ungern, aber ich befürchte, dass Frauen wie Ines oder Rachel es schwer haben werden, an alte Erfolge anzuknüpfen. Als Vater von 2 Kindern unterstelle ich einfach mal, dass auch sie mental spätestens nach der 1. richtigen Verletzung mit notwendiger OP und Ausfall abwägen wird, was Priorität hat - Kind oder Profi-Sport? Zu 99% wird der Urinstinkt dem Kind die Priorität zuteil werden. Dennoch drücke ich ihr die Daumen bei ihrer beruflichen Karriere - sie wird sich auch mit Kind in der Branche wieder eingliedern. Schließlich hat sie genügend wertvolle Erfolge zu verbuchen.

Nicht alles kann und sollte die Gesellschaft Auffangen. Generell ist die Entscheidung Profi-Sportler zu werden sehr risikant und erfordert eine hohes Maß an Disziplin und leider auch Opfer. Nine-To-Five funktioniert da in den seltesten Fällen.
Mit Glück findet man einen Partner der die persönliche Entscheidung mit trägt, aber das Risiko sollte man bei dieser Entscheidung einkalkulieren. Frauen trifft das Thema durch die Schwangerschaft natürlich noch härter.

Gruß
xyzHero

P.S.: Ein zusätzliches Classment "Frau nach Schwangerschaft" könnte evtl. Chancengleichheit wiederherstellen. Die Schwierigkeit dabei liegen aber auf der Hand.
 
Selbst mit eigenem einjährigem Kind derzeit finde ich Ines' Einstellung sehr realistisch.
So ein Kind wirbelt mit seinen Sorgen so manche Planungen durcheinander und dann klappen manche Sachen wieder erstaunlich gut.
Daher gute Sache dieses ersten krassen Lebensjahre recht flexibel anzugehen.
Wünsche viel Glück, dasses gelingt, tolles Interview!
 
Puh, ein Schwenk durch die Kommis hier bestärkt mich einmal mehr in meiner Überzeugung kein Leben zu zeugen, die Welt wird's verkraften.. 😅
Frau Thoma wünsche ich natürlich trotzdem viel Glück auf allen Wegen!
Um solche Aufgaben zu stämmen bedarf es vor allem erstmal jeder Menge Disziplin, daran sollte es ihr als Profi schon mal nicht mangeln.
 
Um solche Aufgaben zu stämmen bedarf es vor allem erstmal jeder Menge Disziplin,
Falsch. Das geht erstmal nur mit Hilfe. Entweder der Partner (meist Erzeuger) oder andere Personen die die Betreuung übernehmen. Und idR geht das nur mit Personen die einem sehr nahe stehen (die man sehr gut kennt), denn Du must ein 'bestmögliches Gefühl' dabei haben um den Kopf frei zu haben. Wenn Du ständig darüber nachdenkst ob das was du gerade ohne Kind machst richtig ist, wird das nichts ... Meist bleibt da nur die Familie...
 
Ich finde gar nicht, dass eine Babypause so etwas ungewöhnliches ist - wird ja in letzter Zeit von einigen Bikerinnen "praktiziert". Es muss der Karriere auch nicht unbedingt schaden.

Familien mit Kinder sind natürlich das perfekte Marketing Tool für allerhand Produkte, allen voran E-Bikes. Das ist ja im Snowboard, Skate, Surf Bereich nicht anders. Camper/Vanlife ist ein weiters Beispiel - eigentlich alle sehr stereotyp.
Ich hoffe Ines/Canyon halten sich da mit der "Vermarktung" des Kindes zurück und sie konzentriert sich weiter auf ihre Karriere. Und vor allem, dass die Sponsoren keinen Druck a la "Du musst jetzt aber Fotos mit Kind produzieren!" machen. Bei anderen hat das ja leider extreme Ausmaße angenommen, da wird nur mehr versucht mit den Kindern an Sponsoren und Geld zu kommen, oder seine eigene Karriere irgendwie am Leben zu halten.

Ich denke aber, dass die Familie Schumann/Thoma das schon vernünftiger handhaben wird, auch wenn E-Enduro, Medienarbei, etc. jetzt schon sehr stereotyp klingen...
 
Ich finde gar nicht, dass eine Babypause so etwas ungewöhnliches ist - wird ja in letzter Zeit von einigen Bikerinnen "praktiziert". Es muss der Karriere auch nicht unbedingt schaden.

Familien mit Kinder sind natürlich das perfekte Marketing Tool für allerhand Produkte, allen voran E-Bikes. Das ist ja im Snowboard, Skate, Surf Bereich nicht anders. Camper/Vanlife ist ein weiters Beispiel - eigentlich alle sehr stereotyp.
Ich hoffe Ines/Canyon halten sich da mit der "Vermarktung" des Kindes zurück und sie konzentriert sich weiter auf ihre Karriere. Und vor allem, dass die Sponsoren keinen Druck a la "Du musst jetzt aber Fotos mit Kind produzieren!" machen. Bei anderen hat das ja leider extreme Ausmaße angenommen, da wird nur mehr versucht mit den Kindern an Sponsoren und Geld zu kommen, oder seine eigene Karriere irgendwie am Leben zu halten.

Ich denke aber, dass die Familie Schumann/Thoma das schon vernünftiger handhaben wird, auch wenn E-Enduro, Medienarbei, etc. jetzt schon sehr stereotyp klingen...

Wie du schon sagst, als Profi-Sportdeineist man ein "Marketing Tool".
Deine Person oder deine Leistung muss einen Mehrwert für deine Sponsoren bieten, damit er ein Interesse hat dich dafür zu bezahlen.
Wenn irgendwann deine Leistung nachlässt, aus welchen Gründen auch immer, muss man das entweder an anderer Stelle kompensieren oder man tut gut daran sich frühzeitig ein anderes Standbein zu suchen.
Ich persönlich bin an der Stellen vllt. auch einfach zu konservativ und hätte mich nicht für diesen Weg (Profi-Sportler) entschieden. Mal davon abgesehen dass ich wahrscheinlich nicht die nötigen Eigenschaften mitgebracht hätte in diesem extrem harten Umfeld zu bestehen.

Gruß xyzHero
 
Romy ist mal so ein schöner Name!:love:


Puh, ein Schwenk durch die Kommis hier bestärkt mich einmal mehr in meiner Überzeugung kein Leben zu zeugen, die Welt wird's verkraften.. 😅
Auf Grund meiner Erfahrungen sage ich es ist jede Mühe wert!

Auf Grund der Kommentare hier würde ich es aber auch lassen, bevor noch mehr vergleichbare Kommentatoren dabei herum kommen...🥴
 
Kinder sind sau anstrengend, das Leben ändert sich radikal, du gehst nicht mehr einfach zum Einkaufen aus dem Haus, sondern musst so jemanden erstmal einpacken, dann wieder auspacken, weil die Windel nochmal zugeschissen wurde, du planst Freizeit und Urlaube nach denen...

Kinder sind das Beste! Ich liebe es, mit meinem Mountainbike durch den Wald zu fahren. Das ist aber nicht damit zu Vergleichen Menschen in die Welt zu setzen und sie in die Welt zu begleiten, für sie da zu sein, sie zu lieben und von ihnen geliebt zu werden. Ich ordne dem wenn es sein muss jederzeit alles unter und auch wenns manchmal schwer fällt im Ergebnis sehr, sehr gerne.
 
Naja, wenn Romy in D krank wird und das Rennen ein paar Tage später in Finale ist, wird wahrscheinlich jede vernünftige Mutter beim Kind bleiben (auch jeder Vater). Max wird es auch schwer haben, das Mädel zu stillen ;-)
muss man dem Kind halt die Flasche geben, Milchpulver anrühren ist jetzt keine Raketenwissenschaft.
Bin jetzt auch davon ausgegangen, dass beide ein Paar sind.
 
Kinder sind sau anstrengend, das Leben ändert sich radikal, du gehst nicht mehr einfach zum Einkaufen aus dem Haus, sondern musst so jemanden erstmal einpacken, dann wieder auspacken, weil die Windel nochmal zugeschissen wurde, du planst Freizeit und Urlaube nach denen...

Kinder sind das Beste! Ich liebe es, mit meinem Mountainbike durch den Wald zu fahren. Das ist aber nicht damit zu Vergleichen Menschen in die Welt zu setzen und sie in die Welt zu begleiten, für sie da zu sein, sie zu lieben und von ihnen geliebt zu werden. Ich ordne dem wenn es sein muss jederzeit alles unter und auch wenns manchmal schwer fällt im Ergebnis sehr, sehr gerne.
... und manchmal möchte ich schreiend davon laufen oder mich in einer Höhle verkriechen...🤪🤣
 
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