Interview: Christian Gemperlein von bike ahead composites

Christian Gemperlein ist einer der Köpfe hinter der kleinen Carbon-Schmiede bike ahead composites aus Veitshöchheim. Nachdem wir im Rahmen unserer Artikelserie Vorgestellt! den THEflatbar und die THEseatpost aus seinem Haus in der Praxis auf die Faser gefühlt haben, sprechen wir im Interview mit ihm über den Hintergrund der Firma, die Auslegung von Kohlefaser-Komponenten und die Dinge, die er schon immer einmal aus Carbon fertigen wollte.


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Hier werden verschiedene Dinge vermischt! Wenn ihr an die Umwelt denkt dann sollte beim Carbon ein sehr großer Anteil der Produktion geschenkt werden. Hier ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Asien und europäischen Festigungen wie auch Bike Ahead. Angefangen von den giftigen Harzen die in Asien verwendet werden, damit die Aushärtzeit verkürzt werden kann (für einen Rahmen in Asien ca 20 min/Europa ca 2-3h), bis hin zu der neusten Sauerei dass in Asien die Silikonkerne ausgebrannt werden sind noch viele Zwischenschritte welche umwelttechnisch echt fraglich in Asien sind, was in Europa wirklich ohne Umweltbelastung in der Fertigung abläuft. Das aktuell für Carbon keine vernünftigen Recyclingmöglichkeiten vorhanden sind ist mit Sicherheit Umwelttechnisch nicht ideal, jedoch ist auch hier ein Bike ahead Produkt deutlich nachhaltiger da z.B. Manche Schäden an teilen wie Felgen repariert werden können, bei einem Asien Produkt schmeißt man es weg und muss ein neues kaufen.
 
Die Teile an sich finde ich toll gemacht, aber sie müssen auch zum Konzept des Bikes passen. Eine Carbonstütze, an der ich nicht gerne den matschigen Liftbügel einhake...

Wer so ne Stütze fährt, fährt garantiert nicht allzuoft Lift ;)
Aber weil die Diskussion ja voll im Gange ist - ohne alle Kommentare gelesen zu haben, ganz banal gefragt:

Was mach ich dann eigentlich mit meinem alten Carbonlenker oder Rahmen?
Hausmüll kanns ja nicht sein, nimmt mir das jemand am Wertstoffhof ab? Echt kein Plan...
 
Hallo zusammen,

ich würde gern etwas von der Schärfe aus der Diskussion nehmen und auch vielleicht einen kleinen Beitrag zur Lösung leisten.

Wir erzeugen in unserem Prüflabor im Jahr so um die hundert Kilogramm an Carbonmüll, und wir haben uns schon vor Jahren die Frage gestellt, ob es klug ist, Carbonabfälle ausschließlich über den Hausmüll zu entsorgen und einem “thermischen Recycling” zuzuführen, also zu verbrennen.

Es wäre meines Erachtens weniger ein echter, messbarer Schaden den wir damit anrichten würden, sondern eher eine Frage der Symbolik: Ob wir die Umwelt, durch die wir da schließlich mit dem Fahrrad fahren wollen, mit so etwas zusätzlich belasten wollen, und ob wir damit nicht ein Stück des “moral high ground” gegenüber der Autoindustrie aufgäben.

Fakt ist, dass es gar nicht so einfach ist, mit derartig geringen Abfallmengen von Entsorgern überhaupt ernst genommen zu werden, aber wir schicken seit 2015 ein paar mal im Jahr unsere gesammelten Werke zur CFK Valley Stade Recycling GmbH & Co. KG - http://www.cfk-recycling.com

Was die damit anstellen, wird in bunten Bewegtbildchen hier dargestellt:
Eines Tages, hoffe ich, sehen wir eine konkrete Anwendung in der Fahrradwelt mit carboNXT - kurzfaserverstärkte Thermoplast-Bauteile am Bike?

Mit Christian von Bike Ahead Composites habe ich schon gesprochen, und wir sammeln zukünftig gemeinsam. Gleichzeitig möchte ich all die anderen kleinen Spieler im Fahrrad-CFK-Geschäft dazu einladen, bei uns mitzumachen. Auch wenn es wirklich eher Symbolik ist - und die wohlfeile zur Schau getragene Umweltempörung interessierter Kreise ziemlich eindeutig dem Marketing entstammt.

Gruß - Marcus @ EFBE Prüftechnik GmbH
 
Die Laufräder sind ja mal ein feuchter Traum! Haben leider auch einen entsprechenden Preis...

Das Thema Recycling und Umweltbelastung beim Fahrrad ist ja wohl ein blöder Scherz. Da fahren Autos mit 1,8t Leergewicht durch die Gegend um eine Person zu bewegen, Unmengen Müll entstehen durch Einwegverpackungen, wobei Mehrweg ohne Probleme möglich wäre und hier geht es um die Wiederverwendung von 1000g Carbon bei einem alten Fahrradrahmen. Belest euch mal über das Paretoprinzip, danach kann man sich überlegen, ob man die Zeit nicht besser anders investiert, als in Recycling von alten Carbon Fahrradteilen...
 
Die Laufräder sind ja mal ein feuchter Traum! Haben leider auch einen entsprechenden Preis...

Das Thema Recycling und Umweltbelastung beim Fahrrad ist ja wohl ein blöder Scherz. Da fahren Autos mit 1,8t Leergewicht durch die Gegend um eine Person zu bewegen, Unmengen Müll entstehen durch Einwegverpackungen, wobei Mehrweg ohne Probleme möglich wäre und hier geht es um die Wiederverwendung von 1000g Carbon bei einem alten Fahrradrahmen. Belest euch mal über das Paretoprinzip, danach kann man sich überlegen, ob man die Zeit nicht besser anders investiert, als in Recycling von alten Carbon Fahrradteilen...
Wenn die Alternative so einfach wie beim Fahrrad ist, kann man sich doch für's besser recyclebare entscheiden.

Ich kauf Alu weil günstiger, bewährt, besser umweltverträglich als Carbon mMn, nicht viel schwerer.


Deshalb muss man kein Drama draus machen, stimmt schon.

In allen Lebensbereichen sich für die einfachen und besseren Alternativen entscheiden summiert sich denke ich, ohne wirklichen Verzicht auf Komfort.
 
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